42 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Gesetz
zu dem Internationalen Übereinkommen von 2004
zur Kontrolle und Behandlung
von Ballastwasser und Sedimenten von Schiffen
(Ballastwasser-Gesetz)
Vom 5. Februar 2013
Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrates 2. § 15 wird wie folgt geändert:
das folgende Gesetz beschlossen: a) Absatz 1 wird wie folgt geändert:
aa) In Nummer 2 wird nach dem Wort „verweist,“
Artikel 1
das Wort „oder“ gestrichen.
Dem Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zu dem bb) In Nummer 3 wird der Punkt am Ende durch
in London am 13. Februar 2004 von der Internationalen ein Komma ersetzt.
Konferenz über Ballastwassermanagement für Schiffe an-
genommenen Internationalen Übereinkommen von 2004 cc) Die folgenden Nummern 4 und 5 werden an-
zur Kontrolle und Behandlung von Ballastwasser und Se- gefügt:
dimenten von Schiffen (Ballastwasser-Übereinkommen) „4. einem Gebot oder Verbot eines in der An-
wird zugestimmt. Das Übereinkommen wird nachstehend lage bezeichneten internationalen Überein-
mit einer amtlichen deutschen Übersetzung veröffentlicht. kommens in der Seeschifffahrt zuwider-
handelt, das inhaltlich einem in
Artikel 2 a) Nummer 1a oder
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtent- b) Nummer 1 oder Nummer 1b
wicklung wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung ohne bezeichneten Gebot oder Verbot ent-
Zustimmung des Bundesrates Änderungen des Überein- spricht, soweit eine Rechtsverordnung
kommens nach seinem Artikel 19, die sich im Rahmen der nach Absatz 4 für einen bestimmten Tatbe-
Ziele des Übereinkommens halten, in Kraft zu setzen. stand auf diese Bußgeldvorschrift verweist,
Rechtsverordnungen nach Satz 1 bedürfen der Zustim- oder
mung des Bundesrates, wenn sie Regelungen enthalten,
die von den Ländern als eigene Angelegenheit auszufüh- 5. einem Gebot oder Verbot eines in der An-
ren sind. lage bezeichneten internationalen Überein-
kommens in der Seeschifffahrt zuwider-
handelt, das inhaltlich einer Regelung
Artikel 3 entspricht, zu der die in
Das Seeaufgabengesetz in der Fassung der Bekannt- a) Nummer 2 oder
machung vom 26. Juli 2002 (BGBl. I S. 2876), das zuletzt
b) Nummer 3
durch Artikel 2 des Gesetzes vom 22. Dezember 2011
(BGBl. I S. 3069) geändert worden ist, wird wie folgt geän- genannten Vorschriften ermächtigen, so-
dert: weit eine Rechtsverordnung nach Absatz 4
für einen bestimmten Bußgeldtatbestand
1. § 3e wird wie folgt geändert: auf diese Bußgeldvorschrift verweist.“
a) In Nummer 5 wird das Wort „oder“ durch ein Kom- b) In Absatz 2 wird die Angabe „Nr. 1a und 2“ durch
ma ersetzt. die Wörter „Nummer 1a, 2, 4 Buchstabe a und
Nummer 5 Buchstabe a“ ersetzt.
b) In Nummer 6 wird nach der Angabe „(BGBl. 2008 II
S. 520)“ das Wort „oder“ eingefügt. c) Die folgenden Absätze 4 und 5 werden angefügt:
c) Nach Nummer 6 wird folgende Nummer 7 einge- „(4) Das Bundesministerium für Verkehr, Bau
fügt: und Stadtentwicklung wird ermächtigt, soweit dies
zur Durchsetzung der in der Anlage bezeichneten
„7. von Artikel 12 des Ballastwasser-Übereinkom- internationalen Übereinkommen in der Seeschiff-
mens (BGBl. 2013 II S. 42, 44)“. fahrt erforderlich ist, durch Rechtsverordnung ohne
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Zustimmung des Bundesrates die Tatbestände zu „Anlage
bezeichnen, die als Ordnungswidrigkeit nach Ab- (zu § 15 Absatz 1 Nummer 4 und 5, Absatz 4 und 5)
satz 1 Nummer 4 oder Nummer 5 geahndet wer-
Internationale Übereinkommen
den können.
(5) Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und 1. Internationales Übereinkommen von 2001 über die
Stadtentwicklung wird ermächtigt, durch Rechts- Beschränkung des Einsatzes schädlicher Be-
verordnung ohne Zustimmung des Bundesrates die wuchsschutzsysteme auf Schiffen vom 5. Oktober
Anlage zu ändern, soweit dies erforderlich ist, um 2001 (AFS-Übereinkommen) (BGBl. 2008 II S. 520,
522),
1. Änderungen in umwelt- oder klimaschutzbezo-
genen internationalen Übereinkommen in der 2. Internationales Übereinkommen von 1973 zur Ver-
Seeschifffahrt Rechnung zu tragen oder hütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe
vom 2. November 1973 und das Protokoll von 1978
2. neue umwelt- oder klimaschutzbezogene inter-
zu diesem Übereinkommen vom 17. Februar 1978
nationale Übereinkommen in der Seeschifffahrt
(BGBl. 1982 II S. 2, 4; 1996 II S. 399), zuletzt geän-
aufzunehmen,
dert durch die Entschließungen MEPC.200(62) und
soweit diese jeweils völkerrechtlich als verbindlich MEPC.201(62) vom 15. Juli 2011 (BGBl. 2012 II
angenommen und auf Grund innerstaatlichen S. 1194, 1195, 1206),
Rechts anzuwenden sind.“
3. Internationales Übereinkommen von 2004 zur Kon-
3. Nach § 22a wird folgender § 22b eingefügt: trolle und Behandlung von Ballastwasser und Se-
„§ 22b dimenten von Schiffen (Ballastwasser-Übereinkom-
men) vom 13. Februar 2004 (BGBl. 2013 II S. 42, 44).“
(1) § 3e Nummer 7 und Nummer 3 der Anlage sind
erst ab dem Tag anzuwenden, an dem das Ballast-
wasser-Übereinkommen für die Bundesrepublik Artikel 4
Deutschland in Kraft tritt. (1) Dieses Gesetz tritt am Tag nach der Verkündung in
(2) Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Kraft.
Stadtentwicklung gibt den in Absatz 1 bezeichneten (2) Der Tag, an dem das Übereinkommen nach seinem
Tag im Bundesgesetzblatt bekannt.“ Artikel 18 Absatz 2 in Kraft tritt, ist im Bundesgesetzblatt
4. Folgende Anlage wird angefügt: bekannt zu geben.
Das vorstehende Gesetz wird hiermit ausgefertigt. Es
ist im Bundesgesetzblatt zu verkünden.
Berlin, den 5. Februar 2013
Der Bundespräsident
Joachim Gauck
Die Bundeskanzlerin
Dr. A n g e l a M e r k e l
Der Bundesminister
f ü r Ve r k e h r, B a u u n d S t a d t e n t w i c k l u n g
Pe te r R a m s a u e r
Der Bundesminister des Auswärtigen
Guido Westerwelle
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Internationales Übereinkommen von 2004
zur Kontrolle und Behandlung
von Ballastwasser und Sedimenten von Schiffen
International Convention
for the Control and Management
of Ships’ Ballast Water and Sediments, 2004
Convention internationale de 2004
pour le contrôle et la gestion
des eaux de ballast et sédiments des navires
(Übersetzung)
The Parties to this Convention, Les Parties à la présente Convention, Die Vertragsparteien dieses Überein-
kommens –
Recalling Article 196(1) of the 1982 rappelant l’article 196 1) de la Conven- unter Berufung auf Artikel 196 Absatz 1
United Nations Convention on the Law of tion des Nations Unies de 1982 sur le droit des Seerechtsübereinkommens der Verein-
the Sea (UNCLOS), which provides that de la mer, qui dispose notamment que «les ten Nationen von 1982, der wie folgt lautet:
“States shall take all measures necessary to États prennent toutes les mesures néces- „Die Staaten ergreifen alle notwendigen
prevent, reduce and control pollution of the saires pour prévenir, réduire et maîtriser la Maßnahmen zur Verhütung, Verringerung
marine environment resulting from the use pollution du milieu marin résultant de l’utili- und Überwachung der Verschmutzung der
of technologies under their jurisdiction or sation de techniques dans le cadre de leur Meeresumwelt, die sich aus der Anwen-
control, or the intentional or accidental juridiction ou sous leur contrôle, ou l’intro- dung von Technologien im Rahmen ihrer
introduction of species, alien or new, to a duction intentionnelle ou accidentelle en Hoheitsbefugnisse oder unter ihrer Kontrol-
particular part of the marine environment, une partie du milieu marin d’espèces étran- le oder aus der absichtlichen oder zufälligen
which may cause significant and harmful gères ou nouvelles pouvant y provoquer Zuführung fremder oder neuer Arten in
changes thereto,” des changements considérables et nuisi- einen bestimmten Teil der Meeresumwelt,
bles», die dort beträchtliche und schädliche Ver-
änderungen hervorrufen können, ergibt“;
Noting the objectives of the 1992 notant les objectifs de la Convention de in Kenntnis der Ziele des Übereinkom-
Convention on Biological Diversity (CBD) 1992 sur la diversité biologique et le fait que mens von 1992 über die biologische Vielfalt
and that the transfer and introduction of le transfert et l’introduction d’organismes und unter Hinweis darauf, dass die Ein-
Harmful Aquatic Organisms and Pathogens aquatiques nuisibles et d’agents patho- schleppung und Zuführung schädlicher
via ships’ ballast water threatens the con- gènes par les eaux de ballast des navires Wasserorganismen und Krankheitserreger
servation and sustainable use of biological menacent la conservation et l’utilisation über das Ballastwasser von Schiffen die Er-
diversity as well as decision IV/5 of the 1998 durable de la diversité biologique, ainsi que haltung und nachhaltige Nutzung der biolo-
Conference of the Parties (COP 4) to the la décision IV/5 concernant la conservation gischen Vielfalt bedroht, sowie unter Hin-
CBD concerning the conservation and et l’utilisation durable des écosystèmes weis auf den Beschluss IV/5 der Konferenz
sustainable use of marine and coastal marins et côtiers, adoptée en 1998 par la der Vertragsparteien des Übereinkommens
ecosystems, as well as decision VI/23 of the Conférence des Parties à la Convention sur über die biologische Vielfalt von 1998
2002 Conference of the Parties (COP 6) to la diversité biologique (COP 4), de même (COP 4) betreffend die Erhaltung und nach-
the CBD on alien species that threaten que la décision VI/23 concernant les haltige Nutzung der Ökosysteme des
ecosystems, habitats or species, including espèces exotiques qui menacent des éco- Meeres und der Küsten und auf den Be-
guiding principles on invasive species, systèmes, des habitats ou des espèces, y schluss VI/23 der Konferenz der Vertrags-
compris les principes directeurs relatifs aux parteien des Übereinkommens über die bio-
espèces envahissantes, adoptée en 2002 logische Vielfalt von 2002 (COP 6) über
par la Conférence des Parties à la Conven- nichtheimische Arten, die Ökosysteme,
tion sur la diversité biologique (COP 6), Habitate oder Arten bedrohen, einschließ-
lich der Leitprinzipien über invasive Arten;
Noting further that the 1992 United notant aussi que la Conférence de 1992 ferner in Kenntnis der Tatsache, dass die
Nations Conference on Environment and des Nations Unies sur l’environnement et le Konferenz der Vereinten Nationen von 1992
Development (UNCED) requested the Inter- développement (CNUED) avait prié l’Orga- über Umwelt und Entwicklung (UNCED) die
national Maritime Organization (the Organi- nisation maritime internationale («l’Organi- Internationale Seeschifffahrts-Organisation
zation) to consider the adoption of appro- sation») d’envisager d’adopter des règles (im Folgenden als „Organisation“ bezeich-
priate rules on ballast water discharge, appropriées concernant le rejet des eaux de net) ersucht hat, die Annahme geeigneter
ballast, Vorschriften über das Einleiten von Ballast-
wasser zu erwägen;
Mindful of the precautionary approach ayant à l’esprit l’approche de précaution eingedenk des Vorsorgeprinzips, das in
set out in Principle 15 of the Rio Declaration énoncée au Principe 15 de la Déclaration de Grundsatz 15 der Erklärung von Rio über
on Environment and Development and Rio sur l’environnement et le développe- Umwelt und Entwicklung niedergelegt ist
referred to in resolution MEPC.67(37), ment et mentionnée dans la résolution und auf das die am 15. September 1995
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adopted by the Organization’s Marine Envi- MEPC.67(37), adoptée le 15 septembre vom Ausschuss für den Schutz der Meeres-
ronment Protection Committee on 15 Sep- 1995 par le Comité de la protection du umwelt angenommene Entschließung
tember 1995, milieu marin de l’Organisation, MEPC.67(37) Bezug nimmt;
Also mindful that the 2002 World Summit ayant à l’esprit également que le Som- sowie eingedenk der Tatsache, dass der
on Sustainable Development, in para- met mondial de 2002 pour le développe- Weltgipfel von 2002 für nachhaltige Ent-
graph 34(b) of its Plan of Implementation, ment durable a demandé, au para- wicklung unter Ziffer 34 Buchstabe b seines
calls for action at all levels to accelerate the graphe 34 b) de son Plan d’application, des Durchführungsplans dazu aufruft, Maß-
development of measures to address inva- actions à tous les niveaux pour accélérer la nahmen auf allen Ebenen zu ergreifen, die
sive alien species in ballast water, mise au point de mesures visant à trouver darauf gerichtet sind, die Erarbeitung von
une solution au problème des espèces Maßnahmen gegen invasive nichtheimische
allogènes envahissantes rejetées dans l’eau Arten in Ballastwasser zu beschleunigen;
de ballast,
Conscious that the uncontrolled dis- conscientes que le rejet incontrôlé in dem Bewusstsein, dass das unkontrol-
charge of Ballast Water and Sediments d’eaux de ballast et de sédiments par les lierte Einleiten von Ballastwasser und Sedi-
from ships has led to the transfer of navires a entraîné le transfert d’organismes menten aus Schiffen zur Einschleppung von
Harmful Aquatic Organisms and Pathogens, aquatiques nuisibles et d’agents patho- schädlichen Wasserorganismen und Krank-
causing injury or damage to the environ- gènes qui portent atteinte ou nuisent à heitserregern geführt hat, wodurch die Um-
ment, human health, property and re- l’environnement, à la santé humaine, aux welt, die menschliche Gesundheit, Sach-
sources, biens et aux ressources; werte und Ressourcen beeinträchtigt oder
geschädigt werden;
Recognizing the importance placed on reconnaissant l’importance que l’Orga- in Anerkennung der Bedeutung, die die-
this issue by the Organization through nisation a donnée à cette question en ser Angelegenheit seitens der Organisation
Assembly resolutions A.774(18) in 1993 and adoptant les résolutions de l’Assemblée durch die Entschließungen der Versamm-
A.868(20) in 1997, adopted for the purpose A.774(18) en 1993 et A.868(20) en 1997 afin lung A.774(18) im Jahr 1993 und A.868(20)
of addressing the transfer of Harmful de traiter du transfert d’organismes aqua- im Jahr 1997 beigemessen worden ist, die
Aquatic Organisms and Pathogens, tiques nuisibles et d’agents pathogènes, zu dem Zweck angenommen worden sind,
sich mit der Einschleppung von schädlichen
Wasserorganismen und Krankheitserregern
zu befassen;
Recognizing further that several States reconnaissant en outre que plusieurs in der Erkenntnis, dass mehrere Staaten
have taken individual action with a view to États ont agi individuellement afin de individuelle Maßnahmen mit dem Ziel der
prevent, minimize and ultimately eliminate prévenir, réduire au minimum et, en dernier Verhütung, der Verringerung auf ein Min-
the risks of introduction of Harmful Aquatic ressort, éliminer les risques d’introduction destmaß und letztendlich der Beseitigung
Organisms and Pathogens through ships d’organismes aquatiques nuisibles et der Risiken der Einführung schädlicher
entering their ports, and also that this issue, d’agents pathogènes par les navires entrant Wasserorganismen und Krankheitserreger
being of worldwide concern, demands dans leurs ports, et reconnaissant aussi que durch Schiffe, die ihre Häfen anlaufen, er-
action based on globally applicable regula- cette question, qui présente un intérêt mon- griffen haben, sowie in der Erkenntnis, dass
tions together with Guidelines for their dial, nécessite la prise de mesures fondées diese Angelegenheit, da sie von weltweiter
effective implementation and uniform inter- sur des règles applicables à l’échelle Bedeutung ist, Maßnahmen erfordert, die
pretation, mondiale et des directives pour l’application auf weltweit anwendbaren Regeln, ein-
efficace et l’interprétation uniforme de ces schließlich der Richtlinien für ihre wirksame
règles, Durchführung und einheitliche Auslegung,
beruhen;
Desiring to continue the development of désireuses de voir se poursuivre la mise in dem Wunsch, die Entwicklung sichere-
safer and more effective Ballast Water au point d’options de gestion des eaux de rer und wirksamerer Möglichkeiten der Be-
Management options that will result in con- ballast plus sûres et plus efficaces qui handlung von Ballastwasser fortzusetzen,
tinued prevention, minimization and ulti- permettront de prévenir, de réduire au mini- die zu einer weiteren Verhütung, Verringe-
mate elimination of the transfer of Harmful mum et, en dernier ressort, d’éliminer le rung auf ein Mindestmaß und letztendlich
Aquatic Organisms and Pathogens, transfert d’organismes aquatiques nuisibles der Beseitigung der Einschleppung schäd-
et d’agents pathogènes, licher Wasserorganismen und Krankheits-
erreger führen werden;
Resolved to prevent, minimize and résolues à prévenir, réduire au minimum entschlossen, durch die Kontrolle und
ultimately eliminate the risks to the environ- et, en dernier ressort, éliminer les risques Behandlung von Ballastwasser und Sedi-
ment, human health, property and re- pour l’environnement, la santé humaine, les menten von Schiffen die Risiken zu verhü-
sources arising from the transfer of Harmful biens et les ressources dus au transfert ten, auf ein Mindestmaß zu verringern und
Aquatic Organisms and Pathogens through d’organismes aquatiques nuisibles et letztendlich zu beseitigen, die sich aus der
the control and management of ships’ d’agents pathogènes, grâce au contrôle et Einschleppung von schädlichen Wasser-
Ballast Water and Sediments, as well as to à la gestion des eaux de ballast et organismen und Krankheitserregern für
avoid unwanted side-effects from that sédiments des navires, tout en évitant les die Umwelt, die menschliche Gesundheit,
control and to encourage developments in effets secondaires indésirables qu’un tel Sachwerte und Ressourcen ergeben, sowie
related knowledge and technology, contrôle pourrait avoir, et à encourager entschlossen, unerwünschte Nebenwirkun-
l’évolution des connaissances et technolo- gen einer solchen Kontrolle zu vermeiden
gies connexes, und weitere Entwicklungen in damit zu-
sammenhängenden Wissensbereichen und
Technologien zu fördern;
Considering that these objectives may considérant que le meilleur moyen in der Erwägung, dass diese Ziele am
best be achieved by the conclusion of an d’atteindre ces objectifs est de conclure besten durch den Abschluss eines inter-
International Convention for the Control and une Convention internationale pour le nationalen Übereinkommens zur Kontrolle
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Management of Ships’ Ballast Water and contrôle et la gestion des eaux de ballast et und Behandlung von Ballastwasser und
Sediments, sédiments des navires, Sedimenten von Schiffen erreicht werden
können –
Have agreed as follows: sont convenues de ce qui suit: sind wie folgt übereingekommen:
Article 1 Article 1 Artikel 1
Definitions Définitions Begriffsbestimmungen
For the purpose of this Convention, Aux fins de la présente Convention, sauf Im Sinne dieses Übereinkommens ha-
unless expressly provided otherwise: disposition expresse contraire: ben, sofern nicht ausdrücklich etwas ande-
res bestimmt ist, die nachstehenden Aus-
drücke folgende Bedeutung:
1 “Administration” means the Govern- 1 «Administration» désigne le gouverne- 1. Der Ausdruck „Verwaltung“ bezeichnet
ment of the State under whose author- ment de l’État sous l’autorité duquel le die Regierung des Staates, unter des-
ity the ship is operating. With respect navire est exploité. Dans le cas d’un sen Hoheitsgewalt das Schiff betrieben
to a ship entitled to fly a flag of navire autorisé à battre le pavillon d’un wird. Bei einem Schiff, das berechtigt
any State, the Administration is the État, l’Administration est le gouverne- ist, die Flagge eines Staates zu führen,
Government of that State. With respect ment de cet État. Dans le cas des ist die Verwaltung die Regierung die-
to floating platforms engaged in explo- plates-formes flottantes affectées à ses Staates. Bei schwimmenden Platt-
ration and exploitation of the sea-bed l’exploration et à l’exploitation des formen, einschließlich schwimmender
and subsoil thereof adjacent to the fonds marins et de leur sous-sol adja- Lagereinheiten und schwimmender
coast over which the coastal State cents aux côtes sur lesquelles l’État Produktions-, Lager- und Verlade-
exercises sovereign rights for the pur- côtier exerce des droits souverains aux einheiten, die zur Erforschung und
poses of exploration and exploitation fins de l’exploration et de l’exploitation Ausbeutung des an die Küste angren-
of its natural resources, including de ses ressources naturelles, y com- zenden Meeresbodens und Meeresun-
Floating Storage Units (FSUs) and pris les unités flottantes de stockage tergrunds eingesetzt sind, über die der
Floating Production Storage and (FSU) et les unités flottantes de pro- Küstenstaat souveräne Rechte in Be-
Offloading Units (FPSOs), the Ad- duction, de stockage et de décharge- zug auf die Erforschung und Ausbeu-
ministration is the Government of the ment (FPSO), l’Administration est le tung seiner natürlichen Ressourcen
coastal State concerned. gouvernement de l’État côtier inté- ausübt, ist die Verwaltung die Regie-
ressé. rung des betreffenden Küstenstaats.
2 “Ballast Water” means water with its 2 «Eaux de ballast» désigne les eaux et 2. Der Ausdruck „Ballastwasser“ be-
suspended matter taken on board a les matières en suspension prises à zeichnet Wasser einschließlich der da-
ship to control trim, list, draught, bord d’un navire pour contrôler l’as- rin enthaltenen Schwebstoffe, das an
stability or stresses of the ship. siette, la gîte, le tirant d’eau, la stabilité Bord eines Schiffes genommen wird,
ou les contraintes. um den Trimm, die Krängung, den Tief-
gang, die Stabilität oder die Spannun-
gen des Schiffes zu regulieren.
3 “Ballast Water Management” means 3 «Gestion des eaux de ballast» désigne 3. Der Ausdruck „Ballastwasser-Behand-
mechanical, physical, chemical, and les processus mécanique, physique, lung“ bezeichnet mechanische, physi-
biological processes, either singularly chimique et biologique utilisés, isolé- kalische, chemische und biologische
or in combination, to remove, render ment ou parallèlement, pour éliminer Verfahren, die, einzeln oder in Kombi-
harmless, or avoid the uptake or dis- ou rendre inoffensifs les organismes nation, dazu dienen, in Ballastwasser
charge of Harmful Aquatic Organisms aquatiques nuisibles et les agents und Sedimenten enthaltene schädliche
and Pathogens within Ballast Water pathogènes présents dans les eaux de Wasserorganismen und Krankheits-
and Sediments. ballast et sédiments, ou à empêcher erreger zu entfernen oder unschädlich
qu’ils soient admis dans ces eaux et zu machen oder ihre Aufnahme oder
sédiments ou rejetés avec ces eaux et Einbringung zu vermeiden.
sédiments.
4 “Certificate” means the International 4 «Certificat» désigne le Certificat inter- 4. Der Ausdruck „Zeugnis“ bezeichnet
Ballast Water Management Certificate. national de gestion des eaux de bal- das Internationale Zeugnis über die
last. Ballastwasser-Behandlung.
5 “Committee” means the Marine Envi- 5 «Comité» désigne le Comité de la pro- 5. Der Ausdruck „Ausschuss“ bezeichnet
ronment Protection Committee of the tection du milieu marin de l’Organisa- den Ausschuss der Organisation für
Organization. tion. den Schutz der Meeresumwelt.
6 “Convention” means the International 6 «Convention» désigne la Convention 6. Der Ausdruck „Übereinkommen“ be-
Convention for the Control and internationale pour le contrôle et la zeichnet das Internationale Überein-
Management of Ships’ Ballast Water gestion des eaux de ballast et sédi- kommen zur Kontrolle und Behandlung
and Sediments. ments des navires. von Ballastwasser und Sedimenten
von Schiffen.
7 “Gross tonnage” means the gross 7 «Jauge brute» désigne la jauge brute 7. Der Ausdruck „Bruttoraumzahl“ be-
tonnage calculated in accordance with calculée conformément aux règles sur zeichnet die nach den Vermessungs-
the tonnage measurement regulations le jaugeage des navires énoncées à regeln in Anlage I des Internationalen
contained in Annex I to the Internation- l’Annexe I de la Convention internatio- Schiffsvermessungs-Übereinkommens
al Convention on Tonnage Measure- nale de 1969 sur le jaugeage des von 1969 oder in einem etwaigen
ment of Ships, 1969 or any successor navires, ou dans toute convention qui Nachfolge-Übereinkommen berechne-
Convention. lui succéderait. te Bruttoraumzahl.
8 “Harmful Aquatic Organisms and 8 «Organismes aquatiques nuisibles et 8. Der Ausdruck „schädliche Wasser-
Pathogens” means aquatic organisms agents pathogènes» désigne les orga- organismen und Krankheitserreger“
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or pathogens which, if introduced into nismes aquatiques et les agents pa- bezeichnet Wasserorganismen und
the sea, including estuaries, or into thogènes qui, s’ils sont introduits dans Krankheitserreger, die, wenn sie dem
fresh water courses, may create la mer, les estuaires ou les cours Meer, einschließlich Flussmündungen,
hazards to the environment, human d’eau, peuvent mettre en danger l’en- oder Süßwasser führenden Wasser-
health, property or resources, impair vironnement, la santé humaine, les läufen zugeführt werden, die Umwelt,
biological diversity or interfere with biens ou les ressources, porter atteinte die menschliche Gesundheit, Sach-
other legitimate uses of such areas. à la diversité biologique ou gêner toute werte oder Ressourcen gefährden, der
autre utilisation légitime de ces milieux. biologischen Vielfalt schaden oder
sonstige rechtmäßige Arten der Nut-
zung solcher Gebiete beeinträchtigen
können.
9 “Organization” means the International 9 «Organisation» désigne l’Organisation 9. Der Ausdruck „Organisation“ bezeich-
Maritime Organization. maritime internationale. net die Internationale Seeschifffahrts-
Organisation.
10 “Secretary-General” means the Secre- 10 «Secrétaire général» désigne le Secré- 10. Der Ausdruck „Generalsekretär“ be-
tary-General of the Organization. taire général de l’Organisation. zeichnet den Generalsekretär der Or-
ganisation.
11 “Sediments” means matter settled out 11 «Sédiments» désigne les matières pro- 11. Der Ausdruck „Sedimente“ bezeichnet
of Ballast Water within a ship. venant de l’eau de ballast qui se sont aus Ballastwasser ausgefallene Stoffe,
déposées à l’intérieur d’un navire. die sich in einem Schiff abgelagert
haben.
12 “Ship” means a vessel of any type 12 «Navire» désigne un bâtiment de 12. Der Ausdruck „Schiff“ bezeichnet ein
whatsoever operating in the aquatic quelque type que ce soit exploité en Fahrzeug beliebiger Art, das im Wasser
environment and includes sub- milieu aquatique et englobe les engins betrieben wird, und schließt Unter-
mersibles, floating craft, floating plat- submersibles, les engins flottants, les wassergerät, schwimmendes Gerät,
forms, FSUs and FPSOs. plates-formes flottantes, les FSU et les schwimmende Plattformen, schwim-
FPSO. mende Lagereinheiten sowie schwim-
mende Produktions-, Lager- und Ver-
ladeeinheiten ein.
Article 2 Article 2 Artikel 2
General Obligations Obligations générales Allgemeine Verpflichtungen
1 Parties undertake to give full and 1 Les Parties s’engagent à donner (1) Die Vertragsparteien verpflichten sich,
complete effect to the provisions of this pleinement effet aux dispositions de la diesem Übereinkommen und seiner Anlage
Convention and the Annex thereto in order présente Convention et de son Annexe afin in vollem Umfang Wirksamkeit zu verleihen,
to prevent, minimize and ultimately elimi- de prévenir, de réduire au minimum et, en damit durch die Kontrolle und Behandlung
nate the transfer of Harmful Aquatic Organ- dernier ressort, d’éliminer le transfert d’or- von Ballastwasser und Sedimenten von
isms and Pathogens through the control ganismes aquatiques nuisibles et d’agents Schiffen die Einschleppung von schäd-
and management of ships’ Ballast Water pathogènes grâce au contrôle et à la ges- lichen Wasserorganismen und Krankheits-
and Sediments. tion des eaux de ballast et sédiments des erregern verhütet, auf ein Mindestmaß ver-
navires. ringert und letztendlich beseitigt wird.
2 The Annex forms an integral part of 2 L’Annexe fait partie intégrante de la (2) Die Anlage ist Bestandteil dieses
this Convention. Unless expressly provided présente Convention. Sauf disposition ex- Übereinkommens. Sofern nicht ausdrück-
otherwise, a reference to this Convention presse contraire, toute référence à la lich etwas anderes bestimmt ist, gilt eine
constitutes at the same time a reference to présente Convention constitue en même Bezugnahme auf das Übereinkommen
the Annex. temps une référence à son Annexe. gleichzeitig als Bezugnahme auf die Anlage.
3 Nothing in this Convention shall be 3 Aucune disposition de la présente (3) Dieses Übereinkommen ist nicht so
interpreted as preventing a Party from Convention ne doit être interprétée comme auszulegen, als hindere es eine Vertrags-
taking, individually or jointly with other Par- empêchant une Partie de prendre, indivi- partei daran, einzeln oder zusammen mit
ties, more stringent measures with respect duellement ou conjointement avec d’autres anderen Vertragsparteien mit dem Völker-
to the prevention, reduction or elimination Parties, des mesures plus rigoureuses des- recht in Einklang stehende strengere Maß-
of the transfer of Harmful Aquatic Organ- tinées à prévenir, réduire ou éliminer le nahmen zur Verhütung, Verringerung oder
isms and Pathogens through the control transfert d’organismes aquatiques nuisibles Beseitigung der Einschleppung von schäd-
and management of ships’ Ballast Water et d’agents pathogènes grâce au contrôle lichen Wasserorganismen und Krankheits-
and Sediments, consistent with inter- et à la gestion des eaux de ballast et sédi- erregern durch die Kontrolle und Behand-
national law. ments des navires, en conformité avec le lung von Ballastwasser und Sedimenten
droit international. von Schiffen zu treffen.
4 Parties shall endeavour to co-operate 4 Les Parties s’efforcent de coopérer (4) Die Vertragsparteien sind bestrebt,
for the purpose of effective implementation, afin de garantir la mise en œuvre, l’obser- zum Zweck der wirksamen Durchführung,
compliance and enforcement of this Con- vation et la mise en application effectives Einhaltung und Durchsetzung dieses Über-
vention. de la présente Convention. einkommens zusammenzuarbeiten.
5 Parties undertake to encourage the 5 Les Parties s’engagent à favoriser (5) Die Vertragsparteien verpflichten sich,
continued development of Ballast Water l’amélioration continue de la gestion des die weitere Entwicklung der Behandlung
Management and standards to prevent, eaux de ballast et des normes visant à pré- von Ballastwasser und der Normen für die
minimize and ultimately eliminate the venir, réduire au minimum et, en dernier Verhütung, Verringerung auf ein Mindest-
transfer of Harmful Aquatic Organisms ressort, éliminer le transfert d’organismes maß und letztendlich Beseitigung der Ein-
and Pathogens through the control and aquatiques nuisibles et d’agents patho- schleppung von schädlichen Wasserorga-
management of ships’ Ballast Water and gènes grâce au contrôle et à la gestion des nismen und Krankheitserregern durch die
Sediments. eaux de ballast et sédiments des navires. Kontrolle und Behandlung von Ballast-
48 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
wasser und Sedimenten von Schiffen zu
fördern.
6 Parties taking action pursuant to this 6 Lorsqu’elles agissent en application de (6) Treffen Vertragsparteien Maßnahmen
Convention shall endeavour not to impair or la présente Convention, les Parties s’effor- nach diesem Übereinkommen, so sind sie
damage their environment, human health, cent de ne pas porter atteinte ni nuire à leur bestrebt, die Umwelt, die menschliche Ge-
property or resources, or those of other environnement, à la santé humaine, aux sundheit, Sachwerte oder Ressourcen in
States. biens ou aux ressources, ou à ceux d’autres ihrem Hoheitsbereich oder dem anderer
États. Staaten nicht zu beeinträchtigen oder zu
schädigen.
7 Parties should ensure that Ballast 7 Les Parties devraient veiller à ce que (7) Die Vertragsparteien sollen sicherstel-
Water Management practices used to les pratiques de gestion des eaux de ballast len, dass durch die Verfahren zur Ballast-
comply with this Convention do not cause utilisées pour satisfaire à la présente wasser-Behandlung, die verwendet werden,
greater harm than they prevent to their Convention n’entraînent pas plus de dom- um diesem Übereinkommen zu entspre-
environment, human health, property or mages qu’elles n’en préviennent pour leur chen, der Umwelt, der menschlichen Ge-
resources, or those of other States. environnement, la santé humaine, les biens sundheit, Sachwerten oder Ressourcen in
ou les ressources, ou ceux d’autres États. ihrem Hoheitsbereich oder dem anderer
Staaten nicht größerer Schaden zugefügt
als durch sie verhütet wird.
8 Parties shall encourage ships entitled 8 Les Parties encouragent les navires qui (8) Die Vertragsparteien ermutigen Schif-
to fly their flag, and to which this Conven- sont autorisés à battre leur pavillon et fe, die berechtigt sind, ihre Flagge zu füh-
tion applies, to avoid, as far as practicable, auxquels s’applique la présente Convention ren, und für die dieses Übereinkommen gilt,
the uptake of Ballast Water with potentially à éviter, dans la mesure où cela est possible soweit durchführbar, die Aufnahme von
Harmful Aquatic Organisms and Pathogens, dans la pratique, de prendre des eaux de Ballastwasser mit potenziell schädlichen
as well as Sediments that may contain ballast contenant des organismes Wasserorganismen und Krankheitserregern
such organisms, including promoting the aquatiques potentiellement nuisibles et des sowie von Sedimenten, die solche Orga-
adequate implementation of recommenda- agents pathogènes, ainsi que des nismen enthalten können, zu vermeiden,
tions developed by the Organization. sédiments pouvant contenir de tels insbesondere durch die angemessene Um-
organismes, notamment en favorisant la setzung der von der Organisation ausge-
mise en œuvre satisfaisante des arbeiteten Empfehlungen.
recommandations élaborées par
l’Organisation.
9 Parties shall endeavour to co-operate 9 Dans le contexte de la gestion des (9) Die Vertragsparteien sind bestrebt,
under the auspices of the Organization to eaux de ballast, les Parties s’efforcent de unter der Schirmherrschaft der Organisation
address threats and risks to sensitive, coopérer, sous les auspices de l’Organisa- zusammenzuarbeiten, um sich mit den
vulnerable or threatened marine eco- tion, pour faire face aux menaces et aux im Zusammenhang mit der Ballastwasser-
systems and biodiversity in areas beyond risques qui pèsent sur les écosystèmes ma- Behandlung stehenden Bedrohungen und
the limits of national jurisdiction in relation rins sensibles, vulnérables ou en danger et Gefahren für empfindliche, verletzliche oder
to Ballast Water Management. sur la diversité biologique, dans des zones bedrohte Meeresökosysteme sowie die bio-
situées au-delà des limites de la juridiction logische Vielfalt in Gebieten jenseits der
nationale. Grenzen nationaler Hoheitsbefugnisse zu
befassen.
Article 3 Article 3 Artikel 3
Application Champ d’application Anwendungsbereich
1 Except as expressly provided other- 1 Sauf disposition expresse contraire de (1) Soweit in diesem Übereinkommen
wise in this Convention, this Convention la présente Convention, celle-ci s’applique: nicht ausdrücklich etwas anderes bestimmt
shall apply to: ist, gilt dieses Übereinkommen für
(a) ships entitled to fly the flag of a Party; a) aux navires qui sont autorisés à battre a) Schiffe, die berechtigt sind, die Flagge
and le pavillon d’une Partie; et einer Vertragspartei zu führen;
(b) ships not entitled to fly the flag of a b) aux navires qui ne sont pas autorisés à b) Schiffe, die nicht berechtigt sind, die
Party but which operate under the battre le pavillon d’une Partie mais qui Flagge einer Vertragspartei zu führen,
authority of a Party. sont exploités sous l’autorité d’une die jedoch unter der Hoheitsgewalt
Partie. einer Vertragspartei betrieben werden.
2 This Convention shall not apply to: 2 La présente Convention ne s’applique (2) Dieses Übereinkommen gilt nicht für
pas:
(a) ships not designed or constructed to a) aux navires qui ne sont pas conçus ou a) Schiffe, die nicht entworfen oder gebaut
carry Ballast Water; construits pour transporter des eaux de worden sind, um Ballastwasser zu be-
ballast; fördern;
(b) ships of a Party which only operate in b) aux navires d’une Partie qui sont exploi- b) Schiffe einer Vertragspartei, die aus-
waters under the jurisdiction of that tés uniquement dans les eaux relevant schließlich in Gewässern unter der
Party, unless the Party determines that de la juridiction de cette Partie, à moins Hoheitsgewalt dieser Vertragspartei be-
the discharge of Ballast Water from que celle-ci ne décide que le rejet trieben werden, es sei denn, die Ver-
such ships would impair or damage d’eaux de ballast par de tels navires tragspartei bestimmt, dass das Einleiten
their environment, human health, prop- porterait atteinte ou nuirait à son envi- von Ballastwasser von diesen Schiffen
erty or resources, or those of adjacent ronnement, à la santé humaine, aux die Umwelt, die menschliche Gesund-
or other States; biens ou aux ressources, ou à ceux heit, Sachwerte oder Ressourcen in
d’États adjacents ou d’autres États; ihrem Hoheitsbereich oder dem angren-
zender oder anderer Staaten beein-
trächtigen oder schädigen würde;
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 49
(c) ships of a Party which only operate in c) aux navires d’une Partie qui sont exploi- c) Schiffe einer Vertragspartei, die nur in
waters under the jurisdiction of another tés uniquement dans les eaux relevant Gewässern unter der Hoheitsgewalt
Party, subject to the authorization of the de la juridiction d’une autre Partie, à einer anderen Vertragspartei betrieben
latter Party for such exclusion. No Party condition que cette exclusion soit auto- werden, vorbehaltlich der Erlaubnis letz-
shall grant such authorization if doing so risée par la seconde Partie. Une Partie terer Vertragspartei für diesen Aus-
would impair or damage their environ- ne doit en aucun cas accorder une telle schluss. Eine Vertragspartei darf eine
ment, human health, property or re- autorisation si cela risque de porter solche Erlaubnis nicht erteilen, sofern
sources, or those of adjacent or other atteinte ou nuire à son environnement, à dies die Umwelt, die menschliche Ge-
States. Any Party not granting such la santé humaine, aux biens ou aux res- sundheit, Sachwerte oder Ressourcen
authorization shall notify the Administra- sources, ou à ceux d’États adjacents ou in ihrem Hoheitsbereich oder dem an-
tion of the ship concerned that this Con- d’autres États. Toute Partie qui refuse grenzender oder anderer Staaten beein-
vention applies to such ship; d’accorder une telle autorisation doit trächtigen oder schädigen würde. Jede
notifier à l’Administration du navire Vertragspartei, die eine derartige Erlaub-
intéressé que la présente Convention nis nicht erteilt, unterrichtet die Verwal-
s’applique au navire en question; tung des betreffenden Schiffes darüber,
dass das Übereinkommen für dieses
Schiff gilt;
(d) ships which only operate in waters d) aux navires qui sont exploités unique- d) Schiffe, die nur in Gewässern unter der
under the jurisdiction of one Party and ment dans les eaux relevant de la juri- Hoheitsgewalt einer einzigen Vertrags-
on the high seas, except for ships not diction d’une Partie et en haute mer, à partei und auf Hoher See betrieben wer-
granted an authorization pursuant to l’exception de ceux auxquels une auto- den, mit Ausnahme der Schiffe, denen
sub-paragraph (c), unless such Party risation visée à l’alinéa c) ci-dessus n’a keine Erlaubnis nach Buchstabe c erteilt
determines that the discharge of Ballast pas été accordée, à moins que cette worden ist, es sei denn, diese Vertrags-
Water from such ships would impair Partie ne décide que le rejet d’eaux de partei bestimmt, dass das Einleiten von
or damage their environment, human ballast par de tels navires porterait Ballastwasser von derartigen Schiffen
health, property or resources, or those atteinte ou nuirait à son environnement, die Umwelt, die menschliche Gesund-
of adjacent of other States; à la santé humaine, aux biens ou aux heit, Sachwerte oder Ressourcen in
ressources, ou à ceux d’États adjacents ihrem Hoheitsbereich oder dem angren-
ou d’autres États; zender oder anderer Staaten beein-
trächtigen oder schädigen würde;
(e) any warship, naval auxiliary or other e) aux navires de guerre, aux navires de e) Kriegsschiffe, Flottenhilfsschiffe oder
ship owned or operated by a State guerre auxiliaires ou autres navires sonstige einem Staat gehörende oder
and used, for the time being, only on appartenant à un État ou exploités par von ihm betriebene Schiffe, die derzeit
government non-commercial service. lui et utilisés exclusivement, à l’époque im Staatsdienst stehen und ausschließ-
However, each Party shall ensure, by considérée, pour un service public non lich anderen als Handelszwecken die-
the adoption of appropriate measures commercial. Cependant, chaque Partie nen. Jedoch stellt jede Vertragspartei
not impairing operations or operational s’assure, en prenant des mesures ap- durch geeignete, den Betrieb oder die
capabilities of such ships owned or propriées qui ne compromettent pas les Betriebsfähigkeit nicht beeinträchtigen-
operated by it, that such ships act in a opérations ou la capacité opérationnelle de Maßnahmen sicher, dass derartige
manner consistent, so far as is reason- des navires de ce type lui appartenant ihr gehörende oder von ihr betriebene
able and practicable, with this Conven- ou exploités par elle, que ceux-ci agis- Schiffe soweit zumutbar und durch-
tion; and sent d’une manière compatible avec la führbar in Übereinstimmung mit diesem
présente Convention, pour autant que Übereinkommen handeln;
cela soit raisonnable et possible dans la
pratique; et
(f) permanent Ballast Water in sealed tanks f) aux eaux de ballast permanentes dans f) Ballastwasser, das in einem geschlos-
on ships, that is not subject to dis- des citernes scellées à bord des na- senen Tanksystem ständig in Schiffen
charge. vires, qui ne font pas l’objet d’un rejet. mitgeführt und nicht ins Meer einge-
leitet wird.
3 With respect to ships of non-Parties to 3 Dans le cas des navires d’États non (3) Auf Schiffe von Nichtvertragsparteien
this Convention, Parties shall apply the Parties à la présente Convention, les Parties dieses Übereinkommens wenden die Ver-
requirements of this Convention as may appliquent les prescriptions de la présente tragsparteien die Vorschriften des Überein-
be necessary to ensure that no more Convention dans la mesure nécessaire pour kommens in dem notwendigen Umfang an,
favourable treatment is given to such ships. que ces navires ne bénéficient pas d’un um sicherzustellen, dass diese Schiffe keine
traitement plus favorable. günstigere Behandlung erfahren.
Article 4 Article 4 Artikel 4
Control Mesures Maßnahmen
of the Transfer of Harmful Aquatic de contrôle du transfert zur Kontrolle der Einschleppung
Organisms and Pathogens Through d’organismes aquatiques nuisibles von schädlichen Wasserorganismen
Ships’ Ballast Water and Sediments et d’agents pathogènes par les eaux und Krankheitserregern durch Ballast-
de ballast et sédiments des navires wasser und Sedimente von Schiffen
1 Each Party shall require that ships to 1 Chaque Partie exige que les navires (1) Jede Vertragspartei schreibt vor, dass
which this Convention applies and which auxquels la présente Convention s’ap- Schiffe, für die dieses Übereinkommen gilt
are entitled to fly its flag or operating under plique, et qui sont autorisés à battre son pa- und die berechtigt sind, ihre Flagge zu füh-
its authority comply with the requirements villon ou sont exploités sous son autorité, ren, oder unter ihrer Hoheitsgewalt betrie-
set forth in this Convention, including the respectent les prescriptions de la présente ben werden, die im Übereinkommen be-
applicable standards and requirements Convention, y compris les normes et pres- zeichneten Vorschriften zu erfüllen haben,
in the Annex, and shall take effective criptions applicables de l’Annexe, et prend insbesondere die anwendbaren Normen
measures to ensure that those ships com- des mesures effectives pour veiller à ce que und Vorschriften in der Anlage, und trifft
ply with those requirements. ces navires satisfassent à ces prescriptions. wirksame Maßnahmen, um sicherzustellen,
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dass diese Schiffe die betreffenden Vor-
schriften erfüllen.
2 Each Party shall, with due regard to 2 Compte dûment tenu de ses condi- (2) Jede Vertragspartei erarbeitet unter
its particular conditions and capabilities, tions particulières et de ses moyens, gebührender Berücksichtigung ihrer beson-
develop national policies, strategies or pro- chaque Partie élabore des politiques, stra- deren Bedingungen und Fähigkeiten natio-
grammes for Ballast Water Management in tégies ou programmes nationaux pour la nale Leitsätze, Strategien oder Programme
its ports and waters under its jurisdiction gestion des eaux de ballast dans ses ports für die Ballastwasser-Behandlung in ihren
that accord with, and promote the attain- et les eaux relevant de sa juridiction, qui Häfen und in den Gewässern unter ihrer
ment of the objectives of this Convention. concordent avec les objectifs de la présente Hoheitsgewalt, die im Einklang mit den Zie-
Convention et en favorisent la réalisation. len dieses Übereinkommens stehen und
das Erreichen dieser Ziele fördern.
Article 5 Article 5 Artikel 5
Sediment Reception Facilities Installations Auffanganlagen für Sedimente
de réception des sédiments
1 Each Party undertakes to ensure that, 1 Chaque Partie s’engage à assurer la (1) Jede Vertragspartei verpflichtet sich
in ports and terminals designated by that mise en place d’installations de réception sicherzustellen, dass in von ihr benannten
Party where cleaning or repair of ballast adéquates des sédiments dans les ports et Häfen und an von ihr benannten Umschlag-
tanks occurs, adequate facilities are pro- dans les terminaux qu’elle a désignés et où plätzen, wo Reinigungs- oder Reparaturar-
vided for the reception of Sediments, taking ont lieu le nettoyage ou les réparations des beiten an Ballasttanks stattfinden, ausrei-
into account the Guidelines developed by citernes à ballast, compte tenu des direc- chende Auffanganlagen zur Aufnahme von
the Organization. Such reception facilities tives élaborées par l’Organisation. Elle veille Sedimenten unter Berücksichtigung der von
shall operate without causing undue delay à ce que ces installations de réception der Organisation ausgearbeiteten Richt-
to ships and shall provide for the safe dis- soient exploitées sans imposer de retard linien bereitgestellt werden. Diese Auffang-
posal of such Sediments that does not im- indu aux navires et permettent d’évacuer en anlagen müssen so betrieben werden, dass
pair or damage their environment, human toute sécurité les sédiments sans porter Schiffe nicht in unangemessener Weise auf-
health, property or resources or those of atteinte ni nuire à son environnement, à la gehalten werden, und eine sichere Ent-
other States. santé humaine, aux biens ou aux res- sorgung dieser Sedimente gewährleisten,
sources, ou à ceux d’autres États. damit die Umwelt, die menschliche Ge-
sundheit, Sachwerte oder Ressourcen in
ihrem Hoheitsbereich oder dem angrenzen-
der oder anderer Staaten nicht beeinträch-
tigt oder geschädigt werden.
2 Each Party shall notify the Organization 2 Chaque Partie notifie à l’Organisation, (2) Jede Vertragspartei teilt der Organi-
for transmission to the other Parties con- pour communication aux autres Parties in- sation zur Weiterleitung an die anderen be-
cerned of all cases where the facilities pro- téressées, tous les cas où il est allégué que troffenen Vertragsparteien alle Fälle mit, in
vided under paragraph 1 are alleged to be les installations visées au paragraphe 1 sont denen die nach Absatz 1 eingerichteten An-
inadequate. inadéquates. lagen nach ihrer Auffassung unzureichend
sind.
Article 6 Article 6 Artikel 6
Scientific and Recherche scientifique Wissenschaftliche und technische
Technical Research and Monitoring et technique et surveillance Forschung und Überwachung
1 Parties shall endeavour, individually or 1 Les Parties s’efforcent, individuelle- (1) Die Vertragsparteien sind bestrebt,
jointly, to: ment ou collectivement, de: einzeln oder mit anderen zusammen
(a) promote and facilitate scientific and a) promouvoir et faciliter la recherche a) die wissenschaftliche und technische
technical research on Ballast Water scientifique et technique en matière de Forschung über die Ballastwasser-Be-
Management; and gestion des eaux de ballast; et handlung zu fördern und zu erleichtern;
(b) monitor the effects of Ballast Water b) surveiller les effets de la gestion des b) die Auswirkungen der Ballastwasser-
Management in waters under their juris- eaux de ballast dans les eaux relevant Behandlung in den Gewässern unter
diction. de leur juridiction. ihrer Hoheitsgewalt zu überwachen.
Such research and monitoring should in- Ces activités de recherche et de surveil- Diese Forschung und Überwachung soll
clude observation, measurement, sampling, lance devraient consister à observer, mesu- Folgendes umfassen: Beobachtung, Mes-
evaluation and analysis of the effectiveness rer, échantillonner, évaluer et analyser sung, Probenentnahme, Bewertung und
and adverse impacts of any technology l’efficacité et les impacts défavorables de Analyse der Wirksamkeit sowie der nach-
or methodology as well as any adverse toute technologie ou méthode ainsi que les teiligen Auswirkungen der verschiedenen
impacts caused by such organisms and impacts défavorables causés par les orga- technischen und methodischen Vorgehens-
pathogens that have been identified to have nismes et agents pathogènes qui ont été weisen und etwaiger nachteiliger Auswir-
been transferred through ships’ Ballast identifiés comme ayant été transférés par kungen, die von solchen Organismen und
Water. les eaux de ballast des navires. Krankheitserregern verursacht worden sind,
von denen sicher festgestellt worden ist,
dass sie durch das Ballastwasser von Schif-
fen eingeschleppt worden sind.
2 Each Party shall, to further the objec- 2 Pour promouvoir les objectifs de la (2) Zur Förderung der Ziele dieses Über-
tives of this Convention, promote the présente Convention, chaque Partie facilite einkommens erleichtert jede Vertragspartei
availability of relevant information to other l’accès des autres Parties qui en font la de- anderen Vertragsparteien auf deren Ersu-
Parties who request it on: mande aux renseignements pertinents sur: chen den Zugriff auf einschlägige Informa-
tionen über
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 51
(a) scientific and technology programmes a) les mesures techniques et les pro- a) in Bezug auf die Ballastwasser-Behand-
and technical measures undertaken grammes scientifiques et technolo- lung durchgeführte wissenschaftliche
with respect to Ballast Water Manage- giques entrepris dans le domaine de la und technische Programme und über
ment; and gestion des eaux de ballast; et technische Maßnahmen;
(b) the effectiveness of Ballast Water Man- b) l’efficacité de la gestion des eaux de b) die aus Programmen zur Überwachung
agement deduced from any monitoring ballast, telle qu’observée lors des pro- und Bewertung abgeleitete Wirksamkeit
and assessment programmes. grammes de surveillance et d’évalua- der Ballastwasser-Behandlung.
tion.
Article 7 Article 7 Artikel 7
Survey and certification Visites et délivrance des certificats Besichtigungen und Zeugniserteilung
1 Each Party shall ensure that ships fly- 1 Chaque Partie veille à ce que les na- (1) Jede Vertragspartei stellt sicher, dass
ing its flag or operating under its authority vires autorisés à battre son pavillon ou ex- Besichtigungen von Schiffen und die Er-
and subject to survey and certification are ploités sous son autorité, qui sont soumis teilung von Zeugnissen an Schiffe, die ihre
so surveyed and certified in accordance aux dispositions en matière de visites et de Flagge führen oder die unter ihrer Hoheits-
with the regulations in the Annex. délivrance des certificats, fassent l’objet de gewalt betrieben werden und der Besich-
visites et que des certificats leur soient dé- tigung und der Erteilung von Zeugnissen
livrés conformément aux règles de l’Annexe. unterliegen, nach den Regeln in der Anlage
erfolgen.
2 A Party implementing measures pur- 2 Une Partie qui introduit des mesures (2) Eine Vertragspartei, die Maßnahmen
suant to Article 2.3 and Section C of the An- en application de l’article 2.3 ou de la sec- nach Artikel 2 Absatz 3 sowie Abschnitt C
nex shall not require additional survey and tion C de l’Annexe ne doit pas exiger une der Anlage durchführt, darf keine zusätz-
certification of a ship of another Party, nor visite et un certificat supplémentaires dans liche Besichtigung eines Schiffes oder Er-
shall the Administration of the ship be obli- le cas d’un navire d’une autre Partie, et teilung eines Zeugnisses an ein Schiff einer
gated to survey and certify additional meas- l’Administration dont relève ce navire n’est anderen Vertragspartei verlangen noch ist
ures imposed by another Party. Verification pas tenu de le soumettre à une visite et de die Verwaltung des Schiffes verpflichtet,
of such additional measures shall be the certifier qu’il satisfait aux mesures supplé- das Schiff einer Besichtigung zu unterzie-
responsibility of the Party implementing mentaires imposées par une autre Partie. La hen und zu bescheinigen, dass es den von
such measures and shall not cause undue Partie qui applique de telles mesures sup- einer anderen Vertragspartei auferlegten
delay to the ship. plémentaires est responsable du contrôle zusätzlichen Maßnahmen entspricht. Die
de leur application qui ne doit pas causer Nachprüfung dieser zusätzlichen Maßnah-
de retard indu au navire. men obliegt der Vertragspartei, die solche
Maßnahmen durchführt, und darf kein un-
angemessenes Aufhalten des Schiffes ver-
ursachen.
Article 8 Article 8 Artikel 8
Violations Infractions Verstöße
1 Any violation of the requirements of 1 Toute infraction aux prescriptions de la (1) Jeder Verstoß gegen die Vorschriften
this Convention shall be prohibited and présente Convention est interdite et sanc- dieses Übereinkommens ist verboten und
sanctions shall be established under the tionnée par la législation de l’Administration wird im Recht der für das betreffende Schiff
law of the Administration of the ship con- dont relève le navire en cause, où qu’elle zuständigen Verwaltung unter Strafe ge-
cerned, wherever the violation occurs. If the soit commise. Si l’Administration est infor- stellt, gleichviel, wo der Verstoß begangen
Administration is informed of such a viola- mée d’une telle infraction, elle effectue une wird. Wird die Verwaltung von einem derar-
tion, it shall investigate the matter and may enquête et peut demander à la Partie qui l’a tigen Verstoß unterrichtet, so untersucht sie
request the reporting Party to furnish addi- informée de lui fournir des preuves supplé- die Angelegenheit und kann die meldende
tional evidence of the alleged violation. If mentaires de l’infraction alléguée. Si l’Admi- Vertragspartei ersuchen, zusätzliche Bewei-
the Administration is satisfied that sufficient nistration est convaincue qu’il existe des se für den angeblichen Verstoß vorzulegen.
evidence is available to enable proceedings preuves suffisantes pour permettre d’enga- Ist die Verwaltung überzeugt, dass ausrei-
to be brought in respect of the alleged vio- ger des poursuites au titre de l’infraction al- chende Beweise vorliegen, um ein Verfah-
lation, it shall cause such proceedings to be léguée, elle fait en sorte que ces poursuites ren wegen des angeblichen Verstoßes ein-
taken as soon as possible, in accordance soient engagées le plus tôt possible confor- zuleiten, so veranlasst sie, dass ein solches
with its law. The Administration shall mément à sa législation. L’Administration in- Verfahren so bald wie möglich nach ihrem
promptly inform the Party that reported the forme rapidement la Partie qui a signalé l’in- Recht eingeleitet wird. Die Verwaltung un-
alleged violation, as well as the Organiza- fraction alléguée, ainsi que l’Organisation, terrichtet die Vertragspartei, die den angeb-
tion, of any action taken. If the Administra- des mesures prises. Si l’Administration n’a lichen Verstoß gemeldet hat, sowie die
tion has not taken any action within 1 year pris aucune mesure dans un délai de un an Organisation umgehend über die von ihr
after receiving the information, it shall so in- à compter de la réception des renseigne- getroffenen Maßnahmen. Hat die Verwal-
form the Party which reported the alleged ments, elle en informe la Partie qui a signalé tung innerhalb eines Jahres nach Eingang
violation. l’infraction alléguée. der Unterrichtung keine Maßnahmen getrof-
fen, so unterrichtet sie hierüber die Ver-
tragspartei, die den angeblichen Verstoß
gemeldet hat.
2 Any violation of the requirements of 2 Toute infraction aux prescriptions de la (2) Jeder Verstoß gegen die Vorschriften
this Convention within the jurisdiction of any présente Convention commise dans la juri- des Übereinkommens im Hoheitsbereich
Party shall be prohibited and sanctions shall diction d’une Partie est interdite et sanc- einer Vertragspartei ist verboten und wird im
be established under the law of that Party. tionnée par la législation de cette Partie. Recht der betreffenden Vertragspartei unter
Whenever such a violation occurs, that Chaque fois qu’une telle infraction se pro- Strafe gestellt. Sobald ein derartiger Verstoß
Party shall either: duit, la Partie doit: begangen wird, wird die betreffende Ver-
tragspartei
52 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
(a) cause proceedings to be taken in a) faire en sorte que des poursuites soient a) entweder veranlassen, dass ein Verfah-
accordance with its law; or engagées conformément à sa législa- ren nach ihrem Recht eingeleitet wird,
tion; ou oder
(b) furnish to the Administration of the ship b) fournir à l’Administration dont relève le b) der für das Schiff zuständigen Verwal-
such information and evidence as may navire en cause les informations et les tung alle in ihrem Besitz befindlichen
be in its possession that a violation has preuves qu’elle pourrait détenir attestant Informationen und Beweise dafür vorle-
occurred. qu’il y a eu infraction. gen, dass ein Verstoß begangen worden
ist.
3 The sanctions provided for by the laws 3 Les sanctions prévues par la législa- (3) Die im Recht einer Vertragspartei
of a Party pursuant to this Article shall be tion d’une Partie en application du présent nach Maßgabe dieses Artikels vorgeschrie-
adequate in severity to discourage viola- article doivent être, par leur rigueur, de benen Strafen müssen so streng sein, dass
tions of this Convention wherever they nature à décourager les infractions à la pré- sie von Verstößen gegen dieses Überein-
occur. sente Convention où qu’elles soient com- kommen, gleichviel, wo diese begangen
mises. werden, abschrecken.
Article 9 Article 9 Artikel 9
Inspection of Ships Inspection des navires Überprüfungen von Schiffen
1 A ship to which this Convention ap- 1 Un navire auquel s’applique la pré- (1) Ein Schiff, für das dieses Überein-
plies may, in any port or offshore terminal sente Convention peut, dans tout port ou kommen gilt, kann in jedem Hafen und an
of another Party, be subject to inspection terminal au large d’une autre Partie, être jedem Offshore-Umschlagplatz einer ande-
by officers duly authorized by that Party for inspecté par des agents dûment autorisés ren Vertragspartei durch von dieser Ver-
the purpose of determining whether the par cette Partie, aux fins de déterminer s’il tragspartei ordnungsgemäß ermächtigte
ship is in compliance with this Convention. satisfait à la présente Convention. Sous ré- Bedienstete überprüft werden, damit fest-
Except as provided in paragraph 2 of this serve des dispositions du paragraphe 2 du gestellt werden kann, ob das Schiff diesem
Article, any such inspection is limited to: présent article, une inspection de ce type se Übereinkommen entspricht. Vorbehaltlich
limite à: des Absatzes 2 ist eine derartige Über-
prüfung beschränkt auf
(a) verifying that there is on board a valid a) vérifier que le navire a à bord un certifi- a) die Feststellung, dass sich an Bord ein
Certificate, which, if valid shall be ac- cat valable qui, dans ce cas, doit être gültiges Zeugnis befindet, das, falls es
cepted; and accepté; et gültig ist, anzuerkennen ist, und
(b) inspection of the Ballast Water record b) inspecter le registre des eaux de ballast; b) die Überprüfung des Ballastwasser-
book, and/or et/ou Tagebuchs und/oder
(c) a sampling of the ship’s Ballast Water, c) prélever des échantillons de l’eau de c) die Entnahme einer Probe aus dem Bal-
carried out in accordance with the ballast du navire conformément aux di- lastwasser des Schiffes unter Berück-
Guidelines to be developed by the Or- rectives élaborées par l’Organisation. sichtigung der von der Organisation
ganization. However, the time required Toutefois, le délai requis pour analyser auszuarbeitenden Richtlinien. Der Zeit-
to analyse the samples shall not be ces échantillons ne doit pas être invo- bedarf für die Analyse der Proben darf
used as a basis for unduly delaying the qué pour retarder indûment l’exploita- jedoch nicht als Rechtfertigung dafür
operation, movement or departure of tion, le mouvement ou le départ du herangezogen werden, den Betrieb, das
the ship. navire. Verholen oder die Abfahrt des Schiffes
in unangemessener Weise aufzuhalten.
2 Where a ship does not carry a valid 2 Si le navire n’est pas muni d’un certifi- (2) Führt das Schiff kein gültiges Zeugnis
Certificate or there are clear grounds for cat valable ou s’il existe de bonnes raisons mit oder bestehen eindeutige Gründe zu
believing that: de penser que: der Annahme, dass
(a) the condition of the ship or its equip- a) l’état du navire ou de son équipement a) der Zustand des Schiffes oder seiner
ment does not correspond substantially ne correspond pas en substance aux in- Ausrüstung im Wesentlichen den Eintra-
with the particulars of the Certificate; or dications du certificat; ou que gungen in dem Zeugnis nicht entspricht
oder
(b) the master or the crew are not familiar b) le capitaine ou l’équipage n’est pas fa- b) der Kapitän oder die Besatzung mit
with essential shipboard procedures re- miliarisé avec les procédures de bord wesentlichen Abläufen an Bord im Zu-
lating to Ballast Water Management, or essentielles concernant la gestion des sammenhang mit der Behandlung von
have not implemented such procedures; eaux de ballast ou ne les a pas appli- Ballastwasser nicht vertraut ist oder
quées, solche Abläufe nicht durchgeführt hat,
a detailed inspection may be carried out. une inspection approfondie peut être effec- so kann eine gründliche Überprüfung
tuée. durchgeführt werden.
3 In the circumstances given in para- 3 Dans les cas prévus au paragraphe 2 (3) Unter den in Absatz 2 bezeichneten
graph 2 of this Article, the Party carrying out du présent article, la Partie qui effectue Umständen trifft die die Überprüfung durch-
the inspection shall take such steps as will l’inspection prend les mesures nécessaires führende Vertragspartei die erforderlichen
ensure that the ship shall not discharge pour empêcher le navire de rejeter de l’eau Maßnahmen, um sicherzustellen, dass das
Ballast Water until it can do so without pre- de ballast jusqu’à ce qu’il puisse le faire Schiff kein Ballastwasser einleitet, bevor es
senting a threat of harm to the environment, sans présenter de menace pour l’environ- dies ohne Gefahr eines Schadens für
human health, property or resources. nement, la santé humaine, les biens ou les die Umwelt, die menschliche Gesundheit,
ressources. Sachwerte oder Ressourcen tun kann.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 53
Article 10 Article 10 Artikel 10
Detection of Recherche Aufdecken von
Violations and Control of Ships des infractions et contrôle des navires Verstößen und Kontrolle von Schiffen
1 Parties shall co-operate in the detec- 1 Les Parties coopèrent à la recherche (1) Die Vertragsparteien arbeiten bei der
tion of violations and the enforcement of the des infractions et à la mise en application Aufdeckung von Verstößen und bei der
provisions of this Convention. des dispositions de la présente Convention. Durchsetzung dieses Übereinkommens zu-
sammen.
2 If a ship is detected to have violated 2 S’il est constaté qu’un navire a enfreint (2) Wird festgestellt, dass ein Schiff ge-
this Convention, the Party whose flag the la présente Convention, la Partie dont le na- gen dieses Übereinkommen verstoßen hat,
ship is entitled to fly, and/or the Party in vire est autorisé à battre le pavillon et/ou la so kann die Vertragspartei, deren Flagge
whose port or offshore terminal the ship is Partie dont un port ou terminal au large est das Schiff zu führen berechtigt ist, und/oder
operating, may, in addition to any sanctions utilisé par le navire peuvent, en plus des die Vertragspartei, in deren Hafen oder an
described in Article 8 or any action de- sanctions visées à l’article 8 ou des me- deren Offshore-Umschlagplatz das Schiff
scribed in Article 9, take steps to warn, de- sures visées à l’article 9, prendre des dis- betrieben wird, zusätzlich zu den in Artikel 8
tain, or exclude the ship. The Party in whose positions pour mettre en garde le navire, le bezeichneten Strafen oder zu den in Arti-
port or offshore terminal the ship is operat- retenir ou ne pas l’admettre dans leurs kel 9 bezeichneten Maßnahmen Schritte
ing, however, may grant such a ship per- ports. La Partie dont un port ou terminal au unternehmen, um gegen das Schiff eine
mission to leave the port or offshore termi- large est utilisé par le navire peut toutefois Verwarnung auszusprechen, das Schiff
nal for the purpose of discharging Ballast donner à un tel navire l’autorisation de quit- festzuhalten oder ihm ein Anlaufen ihrer
Water or proceeding to the nearest appro- ter ce port ou terminal au large pour rejeter Häfen zu verbieten. Jedoch kann die Ver-
priate repair yard or reception facility avail- l’eau de ballast ou pour se rendre à l’instal- tragspartei, in deren Hafen oder an deren
able, provided doing so does not present a lation de réception ou au chantier de répa- Offshore-Umschlagplatz das Schiff betrie-
threat of harm to the environment, human ration approprié le plus proche disponible, ben wird, dem Schiff die Erlaubnis erteilen,
health, property or resources. à condition que cela ne présente pas de den Hafen oder den Offshore-Umschlag-
menace pour l’environnement, la santé platz zu verlassen, um Ballastwasser einzu-
humaine, les biens ou les ressources. leiten oder zur nächstgelegenen geeigneten
Reparaturwerft oder Auffanganlage weiter-
zufahren, sofern dies nicht die Gefahr eines
Schadens für die Umwelt, die menschliche
Gesundheit, Sachwerte oder Ressourcen
darstellt.
3 If the sampling described in Art- 3 Si les résultats de l’échantillonnage (3) Führt die Probenentnahme nach Arti-
icle 9.1(c) leads to a result, or supports visé à l’article 9.1 c) indiquent que le navire kel 9 Absatz 1 Buchstabe c zu einem
information received from another port or présente une menace pour l’environnement, Ergebnis oder belegt sie Hinweise, die von
offshore terminal, indicating that the ship la santé humaine, les biens ou les res- einem anderen Hafen oder Offshore-Um-
poses a threat to the environment, human sources ou confirment les renseignements schlagplatz eingehen, die darauf hindeuten,
health, property or resources, the Party in reçus d’un autre port ou terminal au large, dass das Schiff eine Gefahr für die Umwelt,
whose waters the ship is operating shall la Partie dans les eaux de laquelle le navire die menschliche Gesundheit, Sachwerte
prohibit such ship from discharging Ballast est exploité interdit à ce navire de rejeter oder Ressourcen darstellt, so untersagt die
Water until the threat is removed. l’eau de ballast tant que la menace n’a pas Vertragspartei, in deren Gewässern das
été éliminée. Schiff betrieben wird, diesem Schiff die Ein-
leitung von Ballastwasser, bis die Gefahr
beseitigt ist.
4 A Party may also inspect a ship when it 4 Une Partie peut aussi inspecter un na- (4) Eine Vertragspartei kann ein Schiff
enters the ports or offshore terminals under vire qui entre dans un port ou un terminal au beim Anlaufen der in ihrem Hoheitsbereich
its jurisdiction, if a request for an investiga- large relevant de sa juridiction si une autre gelegenen Häfen oder Offshore-Umschlag-
tion is received from any Party, together Partie lui demande de procéder à une en- plätze auch überprüfen, wenn sie von einer
with sufficient evidence that a ship is oper- quête en fournissant des preuves suffi- anderen Vertragspartei ein Ersuchen um
ating or has operated in violation of a pro- santes attestant que le navire est exploité Untersuchung samt ausreichenden Be-
vision in this Convention. The report of such ou a été exploité en violation d’une dispo- weisen erhält, dass ein Schiff unter Verstoß
investigation shall be sent to the Party re- sition de la présente Convention. Le rapport gegen eine Bestimmung dieses Überein-
questing it and to the competent authority de cette enquête est adressé à la Partie qui kommens betrieben wird oder betrieben
of the Administration of the ship concerned l’a demandée, ainsi qu’à l’autorité compé- worden ist. Der Bericht über diese Untersu-
so that appropriate action may be taken. tente de l’Administration dont relève le na- chung wird der ersuchenden Vertragspartei
vire en cause, afin que des mesures appro- und der für das betreffende Schiff zuständi-
priées puissent être prises. gen Verwaltung zugeleitet, damit geeignete
Maßnahmen ergriffen werden können.
Article 11 Article 11 Artikel 11
Notification of Control Actions Notification Unterrichtung
des mesures de contrôle über Kontrollmaßnahmen
1 If an inspection conducted pursuant to 1 S’il ressort d’une inspection effectuée (1) Ergeben sich aus einer Überprüfung
Article 9 or 10 indicates a violation of this en application de l’article 9 ou 10 qu’une nach Artikel 9 oder 10 Hinweise auf einen
Convention, the ship shall be notified. infraction à la présente Convention a été Verstoß gegen dieses Übereinkommen, so
A report shall be forwarded to the Adminis- commise, le navire doit en être informé. Un ist das Schiff darüber zu unterrichten. Der
tration, including any evidence of the viola- rapport doit être adressé à l’Administration, Verwaltung ist ein Bericht, der alle Beweise
tion. y compris toute preuve de l’infraction. über den Verstoß enthält, zuzuleiten.
2 In the event that any action is taken 2 Si des mesures sont prises en applica- (2) Wird eine Maßnahme nach Artikel 9
pursuant to Article 9.3, 10.2 or 10.3, the of- tion de l’article 9.3, 10.2 ou 10.3, le fonc- Absatz 3 oder Artikel 10 Absatz 2 oder 3
ficer carrying out such action shall forthwith tionnaire qui prend les mesures informe ergriffen, so unterrichtet der eine solche
54 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
inform, in writing, the Administration of the immédiatement, par écrit, l’Administration Maßnahme durchführende Bedienstete un-
ship concerned, or if this is not possible, the dont relève le navire en cause ou, si cela verzüglich schriftlich die Verwaltung des be-
consul or diplomatic representative of the n’est pas possible, le consul ou le représen- treffenden Schiffes oder, falls dies nicht
ship concerned, of all the circumstances in tant diplomatique dont dépend le navire en möglich ist, den Konsul oder diploma-
which the action was deemed necessary. cause, de toutes les circonstances qui ont tischen Vertreter des betreffenden Schiffes
In addition, the recognized organization fait que ces mesures ont été jugées néces- über alle Umstände, aufgrund deren die
responsible for the issue of certificates shall saires. L’organisme reconnu qui est respon- Maßnahme für erforderlich gehalten wurde.
be notified. sable de la délivrance des certificats doit Außerdem ist die für die Ausstellung von
également en être informé. Zeugnissen zuständige anerkannte Stelle zu
unterrichten.
3 The port State authority concerned 3 L’autorité concernée de l’État du port (3) Die betreffende Behörde des Hafen-
shall, in addition to parties mentioned in informe, outre les Parties mentionnées au staats unterrichtet zusätzlich zu den in Ab-
paragraph 2, notify the next port of call of paragraphe 2, le port d’escale suivant de satz 2 genannten Beteiligten den nächsten
all relevant information about the violation, if tous les éléments pertinents concernant Anlaufhafen über alle einschlägigen Infor-
it is unable to take action as specified in l’infraction, si elle ne peut pas prendre mationen über den Verstoß, wenn sie nicht
Article 9.3, 10.2 or 10.3 or if the ship has les mesures spécifiées à l’article 9.3, 10.2 in der Lage ist, Maßnahmen nach Artikel 9
been allowed to proceed to the next port of ou 10.3 ou si le navire a été autorisé à se Absatz 3 oder Artikel 10 Absatz 2 oder 3 zu
call. rendre au port d’escale suivant. ergreifen, oder wenn es dem Schiff erlaubt
worden ist, zum nächsten Anlaufhafen
weiterzufahren.
Article 12 Article 12 Artikel 12
Undue Delay to Ships Retard causé indûment aux navires Unangemessenes
Aufhalten von Schiffen
1 All possible efforts shall be made to 1 Il convient d’éviter, dans toute la me- (1) Es ist so weit wie möglich zu ver-
avoid a ship being unduly detained or sure du possible, qu’un navire soit indû- meiden, dass ein Schiff in Anwendung des
delayed under Article 7.2, 8, 9 or 10. ment retenu ou retardé par suite de l’appli- Artikels 7 Absatz 2, des Artikels 8, 9 oder 10
cation de l’article 7.2, 8, 9 ou 10. in unangemessener Weise fest- oder aufge-
halten wird.
2 When a ship is unduly detained or 2 Un navire qui a été indûment retenu ou (2) Wird ein Schiff infolge der Anwen-
delayed under Article 7.2, 8, 9 or 10, it shall retardé par suite de l’application de l’arti- dung des Artikels 7 Absatz 2, des Artikels 8,
be entitled to compensation for any loss or cle 7.2, 8, 9 ou 10 a droit à réparation pour 9 oder 10 in unangemessener Weise fest-
damage suffered. tout préjudice ou dommage subi. oder aufgehalten, so hat es Anspruch auf
Ersatz des erlittenen Verlusts oder Scha-
dens.
Article 13 Article 13 Artikel 13
Technical Assistance Technische Hilfe
Assistance, Co-operation et coopération techniques und Zusammenarbeit
and Regional Co-operation et coopération régionale sowie regionale Zusammenarbeit
1 Parties undertake, directly or through 1 Les Parties s’engagent, directement (1) Die Vertragsparteien verpflichten sich,
the Organization and other international ou par l’intermédiaire de l’Organisation et unmittelbar oder gegebenenfalls über die
bodies, as appropriate, in respect of the d’autres organismes internationaux, le cas Organisation und andere internationale Gre-
control and management of ships’ Ballast échéant, à fournir, au titre du contrôle et de mien hinsichtlich der Kontrolle und Behand-
Water and Sediments, to provide support la gestion des eaux de ballast et sédiments lung von Ballastwasser und Sedimenten
for those Parties which request technical des navires, un appui aux Parties qui de- von Schiffen denjenigen Vertragsparteien
assistance: mandent une assistance technique pour: Unterstützung zu gewähren, die um tech-
nische Hilfe ersuchen
(a) to train personnel; a) former du personnel; a) für die Ausbildung von Personal;
(b) to ensure the availability of relevant b) assurer la disponibilité de technologies, b) zur Gewährleistung der Verfügbarkeit
technology, equipment and facilities; de matériel et d’installations appropriés; der einschlägigen Technologie, Ausrüs-
tung und Anlagen;
(c) to initiate joint research and develop- c) mettre en train des programmes com- c) zur Einleitung gemeinsamer Forschungs-
ment programmes; and muns de recherche-développement; et und Entwicklungsvorhaben;
(d) to undertake other action aimed at the d) prendre d’autres mesures pour la mise d) für andere Maßnahmen zur wirksamen
effective implementation of this Con- en œuvre effective de la présente Durchführung dieses Übereinkommens
vention and of guidance developed by Convention et des directives y relatives und der von der Organisation ausge-
the Organization related thereto. élaborées par l’Organisation. arbeiteten damit zusammenhängenden
Richtlinien.
2 Parties undertake to co-operate active- 2 Les Parties s’engagent à coopérer ac- (2) Die Vertragsparteien verpflichten sich,
ly, subject to their national laws, regulations tivement, sous réserve de leurs législation, vorbehaltlich ihrer innerstaatlichen Gesetze,
and policies, in the transfer of technology in réglementation et politique nationales, au sonstigen Vorschriften und Politiken, beim
respect of the control and management of transfert de technologie en matière de Technologietransfer im Bereich der Kon-
ships' Ballast Water and Sediments. contrôle et de gestion des eaux de ballast trolle und Behandlung von Ballastwasser
et sédiments des navires. und Sedimenten von Schiffen aktiv zusam-
menzuarbeiten.
3 In order to further the objectives of this 3 Afin de promouvoir les objectifs de la (3) Zur Förderung der Ziele dieses Über-
Convention, Parties with common interests présente Convention, les Parties ayant un einkommens bemühen sich Vertragspar-
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 55
to protect the environment, human health, intérêt commun à protéger l’environnement, teien, die ein gemeinsames Interesse daran
property and resources in a given geo- la santé humaine, les biens et les res- haben, die Umwelt, die menschliche Ge-
graphical area, in particular, those Parties sources d’une région géographique donnée sundheit, Sachwerte und Ressourcen in ei-
bordering enclosed and semi-enclosed et, en particulier, les Parties riveraines de nem bestimmten geographischen Gebiet zu
seas, shall endeavour, taking into account mers fermées ou semi-fermées, s’efforcent, schützen, insbesondere Vertragsparteien,
characteristic regional features, to enhance compte tenu des caractéristiques régio- die an umschlossene oder halbumschlos-
regional co-operation, including through the nales, de renforcer la coopération régionale, sene Meere angrenzen, unter Berücksich-
conclusion of regional agreements consis- notamment en concluant des accords ré- tigung charakteristischer regionaler Eigen-
tent with this Convention. Parties shall seek gionaux compatibles avec la présente heiten die regionale Zusammenarbeit, auch
to co-operate with the Parties to regional Convention. Les Parties s’efforcent de durch den Abschluss regionaler Überein-
agreements to develop harmonized proce- coopérer avec les Parties à des accords ré- künfte in Übereinstimmung mit diesem
dures. gionaux en vue d’élaborer des procédures Übereinkommen, zu verstärken. Die Ver-
harmonisées. tragsparteien bemühen sich, in Zusammen-
arbeit mit den Vertragsparteien regionaler
Übereinkünfte einheitliche Verfahren zu er-
arbeiten.
Article 14 Article 14 Artikel 14
Communication of information Communication de renseignements Übermittlung von Informationen
1 Each Party shall report to the Organi- 1 Chaque Partie fournit à l’Organisation (1) Jede Vertragspartei übermittelt der
zation and, where appropriate, make avail- et, selon qu’il convient, communique à Organisation die folgenden Informationen
able to other Parties the following informa- d’autres Parties les renseignements sui- und stellt diese gegebenenfalls anderen
tion: vants: Vertragsparteien zur Verfügung:
(a) any requirements and procedures a) toutes prescriptions et procédures rela- a) alle Vorschriften und Verfahren hinsicht-
relating to Ballast Water Management, tives à la gestion des eaux de ballast, lich der Ballastwasser-Behandlung, ein-
including its laws, regulations, and notamment ses lois, règlements et di- schließlich der innerstaatlichen Gesetze,
Guidelines for implementation of this rectives pour l’application de la présente sonstigen Vorschriften und Richtlinien
Convention; Convention; für die Durchführung dieses Überein-
kommens;
(b) the availability and location of any re- b) la disponibilité et l’emplacement des b) Verfügbarkeit und Standort von Auf-
ception facilities for the environmentally installations de réception pour l’évacua- fanganlagen für die umweltverträgliche
safe disposal of Ballast Water and tion des eaux de ballast et des sédi- Entsorgung von Ballastwasser und
Sediments; and ments sans danger pour l’environne- Sedimenten;
ment; et
(c) any requirements for information from a c) toutes prescriptions concernant les ren- c) alle Meldevorschriften für ein Schiff, das
ship which is unable to comply with seignements requis des navires qui ne aus den in den Regeln A-3 und B-4 der
the provisions of this Convention for peuvent pas satisfaire aux dispositions Anlage aufgeführten Gründen nicht in
reasons specified in regulations A-3 de la présente Convention pour les rai- der Lage ist, diesem Übereinkommen zu
and B-4 of the Annex. sons spécifiées aux règles A-3 et B-4 de entsprechen.
l’Annexe.
2 The Organization shall notify Parties of 2 L’Organisation informe les Parties de (2) Die Organisation teilt den Vertrags-
the receipt of any communications under toute communication reçue en vertu du pré- parteien den Eingang jeder nach diesem
the present Article and circulate to all sent article et diffuse à toutes les Parties les Artikel übermittelten Information mit und
Parties any information communicated to it renseignements qui lui ont été communi- leitet alle ihr nach Absatz 1 Buchstaben b
under subparagraphs 1(b) and (c) of this qués en vertu des alinéas 1 b) et c) du pré- und c übermittelten Informationen an alle
Article. sent article. Vertragsparteien weiter.
Article 15 Article 15 Artikel 15
Dispute Settlement Règlement des différends Beilegung von Streitigkeiten
Parties shall settle any dispute between Les Parties règlent tout différend surve- Die Vertragsparteien legen alle zwischen
them concerning the interpretation or appli- nant entre elles quant à l’interprétation ou ihnen entstehenden Streitigkeiten über
cation of this Convention by negotiation, l’application de la présente Convention par die Auslegung oder Anwendung die-
enquiry, mediation, conciliation, arbitration, voie de négociation, d’enquête, de média- ses Übereinkommens durch Verhandlung,
judicial settlement, resort to regional agen- tion, de conciliation, d’arbitrage, de règle- Untersuchung, Vermittlung, Vergleich,
cies or arrangements or other peaceful ment judiciaire, de recours à des orga- Schiedsspruch, gerichtliche Entscheidung,
means of their own choice. nismes ou accords régionaux, ou par Inanspruchnahme regionaler Einrichtungen
d’autres moyens pacifiques de leur choix. oder Abmachungen oder durch andere
friedliche Mittel eigener Wahl bei.
Article 16 Article 16 Artikel 16
Relationship to Rapport avec le droit Verhältnis zum Völkerrecht
International Law international et d’autres accords und zu anderen Übereinkünften
and Other Agreements
Nothing in this Convention shall prejudice Aucune disposition de la présente Dieses Übereinkommen berührt nicht die
the rights and obligations of any State Convention ne porte atteinte aux droits et Rechte und Pflichten eines Staates nach
under customary international law as obligations qu’a tout État en vertu du droit dem Völkergewohnheitsrecht, wie es im
reflected in the United Nations Convention international coutumier, tel que défini dans Seerechtsübereinkommen der Vereinten
on the Law of the Sea. la Convention des Nations Unies sur le droit Nationen niedergelegt ist.
de la mer.
56 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Article 17 Article 17 Artikel 17
Signature, Ratification, Signature, ratification, Unterzeichnung, Ratifikation,
Acceptance, Approval and Accession acceptation, approbation et adhésion Annahme, Genehmigung und Beitritt
1 This Convention shall be open for 1 La présente Convention est ouverte à (1) Dieses Übereinkommen liegt vom
signature by any State at the Headquarters la signature de tout État, au Siège de l’Or- 1. Juni 2004 bis zum 31. Mai 2005 am Sitz
of the Organization from 1 June 2004 to ganisation, du 1er juin 2004 au 31 mai 2005 der Organisation für jeden Staat zur Unter-
31 May 2005 and shall thereafter remain et reste ensuite ouverte à l’adhésion. zeichnung auf und steht danach jedem
open for accession by any State. Staat zum Beitritt offen.
2 States may become Parties to the 2 Les États peuvent devenir Parties à la (2) Staaten können Vertragsparteien des
Convention by: Convention par: Übereinkommens werden,
(a) signature not subject to ratification, a) signature sans réserve quant à la ratifi- a) indem sie es ohne Vorbehalt der Ratifi-
acceptance, or approval; or cation, l’acceptation ou l’approbation; kation, Annahme oder Genehmigung
ou unterzeichnen,
(b) signature subject to ratification, accept- b) signature sous réserve de ratification, b) indem sie es vorbehaltlich der Ratifika-
ance, or approval, followed by ratifica- d’acceptation ou d’approbation, suivie tion, Annahme oder Genehmigung un-
tion, acceptance or approval; or de ratification, d’acceptation ou d’ap- terzeichnen und später ratifizieren, an-
probation; ou nehmen oder genehmigen oder
(c) accession. c) adhésion. c) indem sie ihm beitreten.
3 Ratification, acceptance, approval or 3 La ratification, l’acceptation, l’appro- (3) Die Ratifikation, die Annahme, die
accession shall be effected by the deposit bation ou l’adhésion s’effectue par le dépôt Genehmigung oder der Beitritt erfolgt durch
of an instrument to that effect with the d’un instrument à cet effet auprès du Secré- Hinterlegung einer entsprechenden Urkun-
Secretary-General. taire général. de beim Generalsekretär.
4 If a State comprises two or more terri- 4 Si un État comporte deux ou plusieurs (4) Ein Staat, der zwei oder mehr Ge-
torial units in which different systems of law unités territoriales dans lesquelles des ré- bietseinheiten umfasst, in denen auf die in
are applicable in relation to matters dealt gimes juridiques différents sont applicables diesem Übereinkommen geregelten Fragen
with in this Convention, it may at the pour ce qui est des questions traitées dans unterschiedliche Rechtsordnungen anzu-
time of signature, ratification, acceptance, la présente Convention, il peut, au moment wenden sind, kann bei der Unterzeichnung,
approval, or accession declare that this de la signature, de la ratification, de l’ac- der Ratifikation, der Annahme, der Geneh-
Convention shall extend to all its territorial ceptation, de l’approbation ou de l’adhé- migung oder dem Beitritt erklären, dass
units or only to one or more of them and sion, déclarer que la présente Convention sich dieses Übereinkommen auf alle seine
may modify this declaration by submitting s’applique à l’ensemble de ses unités terri- Gebietseinheiten oder nur auf eine oder
another declaration at any time. toriales ou seulement à une ou plusieurs mehrere derselben erstreckt; er kann diese
d’entre elles et il peut modifier cette décla- Erklärung jederzeit durch eine neue Erklä-
ration en présentant une autre déclaration à rung ersetzen.
tout moment.
5 Any such declaration shall be notified 5 Toute déclaration de ce type est noti- (5) Jede derartige Erklärung ist dem Ver-
to the Depositary in writing and shall state fiée par écrit au dépositaire et mentionne wahrer schriftlich zu notifizieren; in ihr sind
expressly the territorial unit or units to which expressément l’unité ou les unités territo- ausdrücklich die Gebietseinheit oder die
this Convention applies. riales auxquelles s’applique la présente Gebietseinheiten anzugeben, in denen die-
Convention. ses Übereinkommen anzuwenden ist.
Article 18 Article 18 Artikel 18
Entry into Force Entrée en vigueur Inkrafttreten
1 This Convention shall enter into force 1 La présente Convention entre en vi- (1) Dieses Übereinkommen tritt zwölf
twelve months after the date on which not gueur douze mois après la date à laquelle Monate nach dem Tag in Kraft, an dem we-
less than thirty States, the combined mer- au moins trente États, dont les flottes mar- nigstens dreißig Staaten, deren Handelsflot-
chant fleets of which constitute not less chandes représentent au total au moins ten insgesamt mindestens fünfunddreißig
than thirty-five percent of the gross tonnage trente-cinq pour cent du tonnage brut de la Prozent des Bruttoraumgehalts der Han-
of the world’s merchant shipping, have flotte mondiale des navires de commerce, delsflotte der Welt ausmachen, nach Arti-
either signed it without reservation as to ont soit signé la Convention sans réserve kel 17 entweder das Übereinkommen ohne
ratification, acceptance or approval, or have quant à la ratification, l’acceptation ou l’ap- Vorbehalt der Ratifikation, Annahme oder
deposited the requisite instrument of ratifi- probation, soit déposé l’instrument requis Genehmigung unterzeichnet oder die erfor-
cation, acceptance, approval or accession de ratification, d’acceptation, d’approbation derliche Ratifikations-, Annahme-, Geneh-
in accordance with Article 17. ou d’adhésion, conformément à l’article 17. migungs- oder Beitrittsurkunde hinterlegt
haben.
2 For States which have deposited an in- 2 Pour les États qui ont déposé un ins- (2) Für Staaten, die eine Ratifikations-,
strument of ratification, acceptance, ap- trument de ratification, d’acceptation ou Annahme-, Genehmigungs- oder Beitritts-
proval or accession in respect of this Con- d’approbation de la présente Convention urkunde zu diesem Übereinkommen hinter-
vention after the requirements for entry into ou d’adhésion à celle-ci après que les legt haben, nachdem die Voraussetzungen
force thereof have been met, but prior to the conditions régissant son entrée en vigueur für sein Inkrafttreten erfüllt sind, jedoch vor
date of entry in force, the ratification, ont été remplies mais avant son entrée en dem Tag des Inkrafttretens, wird die Ratifi-
acceptance, approval or accession shall vigueur, la ratification, l’acceptation, l’ap- kation, die Annahme, die Genehmigung
take effect on the date of entry into force of probation ou l’adhésion prend effet à la oder der Beitritt am Tag des Inkrafttretens
this Convention or three months after the date de l’entrée en vigueur de la présente dieses Übereinkommens oder drei Monate
date of deposit of instrument, whichever is Convention, ou trois mois après la date du nach dem Tag der Hinterlegung der Urkun-
the later date. dépôt de l’instrument si cette dernière date de wirksam, je nachdem, welcher Zeitpunkt
est postérieure. der spätere ist.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 57
3 Any instrument of ratification, accept- 3 Tout instrument de ratification, d’ac- (3) Jede nach dem Tag des Inkrafttretens
ance, approval or accession deposited ceptation, d’approbation ou d’adhésion dé- dieses Übereinkommens hinterlegte Ratifi-
after the date on which this Convention en- posé après la date d’entrée en vigueur de la kations-, Annahme-, Genehmigungs- oder
ters into force shall take effect three months présente Convention prend effet trois mois Beitrittsurkunde wird drei Monate nach dem
after the date of deposit. après la date du dépôt de l’instrument. Tag der Hinterlegung wirksam.
4 After the date on which an amendment 4 Tout instrument de ratification, d’ac- (4) Nach dem Tag, an dem eine Än-
to this Convention is deemed to have been ceptation, d’approbation ou d’adhésion dé- derung dieses Übereinkommens nach
accepted under Article 19, any instrument posé après la date à laquelle un amende- Artikel 19 als angenommen gilt, gilt jede
of ratification, acceptance, approval or ment à la présente Convention est réputé hinterlegte Ratifikations-, Annahme-, Ge-
accession deposited shall apply to this avoir été accepté en vertu de l’article 19 nehmigungs- oder Beitrittsurkunde für das
Convention as amended. s’applique à la présente Convention telle Übereinkommen in seiner geänderten Fas-
que modifiée. sung.
Article 19 Article 19 Artikel 19
Amendments Amendements Änderungen
1 This Convention may be amended by 1 La présente Convention peut être mo- (1) Dieses Übereinkommen kann nach
either of the procedures specified in the difiée selon l’une des procédures définies einem der in den folgenden Absätzen vor-
following paragraphs. dans les paragraphes ci-après. gesehenen Verfahren geändert werden.
2 Amendments after consideration with- 2 Amendements après examen au sein (2) Änderungen nach Prüfung in der
in the Organization: de l’Organisation: Organisation:
(a) Any Party may propose an amendment a) Toute Partie peut proposer un amende- a) Jede Vertragspartei kann eine Änderung
to this Convention. A proposed amend- ment à la présente Convention. L’amen- dieses Übereinkommens vorschlagen.
ment shall be submitted to the Secre- dement proposé est soumis au Secré- Eine vorgeschlagene Änderung wird
tary-General, who shall then circulate it taire général qui le diffuse aux Parties et dem Generalsekretär vorgelegt, der sie
to the Parties and Members of the aux Membres de l’Organisation six mois spätestens sechs Monate vor ihrer Prü-
Organization at least six months prior to au moins avant son examen. fung an die Vertragsparteien und die
its consideration. Mitglieder der Organisation weiterleitet.
(b) An amendment proposed and circu- b) Un amendement proposé et diffusé de b) Eine nach Buchstabe a vorgeschlagene
lated as above shall be referred to the la manière prévue ci-dessus est renvoyé und weitergeleitete Änderung wird dem
Committee for consideration. Parties, au Comité pour examen. Les Parties, Ausschuss zur Prüfung vorgelegt. Die
whether or not Members of the Organi- qu’elles soient ou non Membres de l’Or- Vertragsparteien, gleichviel ob sie Mit-
zation, shall be entitled to participate ganisation, sont autorisées à participer glieder der Organisation sind oder nicht,
in the proceedings of the Committee aux délibérations du Comité aux fins de haben das Recht, sich an den Verhand-
for consideration and adoption of the l’examen et de l’adoption de l’amende- lungen des Ausschusses zur Prüfung
amendment. ment. und Beschlussfassung zu beteiligen.
(c) Amendments shall be adopted by a c) Les amendements sont adoptés à la c) Änderungen werden mit Zweidrittel-
two-thirds majority of the Parties pres- majorité des deux tiers des Parties pré- mehrheit der im Ausschuss anwesen-
ent and voting in the Committee, on sentes et votantes au sein du Comité, à den und abstimmenden Vertragspar-
condition that at least one-third of the condition qu’un tiers au moins des Par- teien beschlossen, vorausgesetzt, dass
Parties shall be present at the time of ties soient présentes au moment du mindestens ein Drittel der Vertrags-
voting. vote. parteien zum Zeitpunkt der Abstimmung
anwesend sind.
(d) Amendments adopted in accordance d) Les amendements adoptés conformé- d) Nach Buchstabe c beschlossene Ände-
with subparagraph (c) shall be commu- ment à l’alinéa c) sont communiqués rungen werden vom Generalsekretär
nicated by the Secretary-General to the par le Secrétaire général aux Parties den Vertragsparteien zur Annahme
Parties for acceptance. pour acceptation. übermittelt.
(e) An amendment shall be deemed to have e) Un amendement est réputé avoir été e) Eine Änderung gilt unter folgenden Um-
been accepted in the following circum- accepté dans les cas suivants: ständen als angenommen:
stances:
(i) An amendment to an article of this i) Un amendement à un article de la i) Eine Änderung eines Artikels dieses
Convention shall be deemed to have présente Convention est réputé Übereinkommens gilt als an dem
been accepted on the date on which avoir été accepté à la date à laquelle Tag angenommen, an dem zwei
two-thirds of the Parties have noti- deux tiers des Parties ont notifié leur Drittel der Vertragsparteien dem
fied the Secretary-General of their acceptation au Secrétaire général. Generalsekretär ihre Annahme notifi-
acceptance of it. ziert haben.
(ii) An amendment to the Annex shall ii) Un amendement à une Annexe est ii) Eine Änderung der Anlage gilt nach
be deemed to have been accepted réputé avoir été accepté à l’expira- Ablauf von zwölf Monaten nach dem
at the end of twelve months after the tion d’une période de douze mois Tag der Beschlussfassung oder
date of adoption or such other date après la date de son adoption ou nach einem sonstigen vom Aus-
as determined by the Committee. toute autre date fixée par le Comité. schuss festgesetzten Tag als ange-
However, if by that date more than Toutefois, si à cette date plus d’un nommen. Notifizieren jedoch bis zu
one-third of the Parties notify the tiers des Parties ont notifié au Se- diesem Tag mehr als ein Drittel der
Secretary-General that they object crétaire général qu’elles élèvent une Vertragsparteien dem Generalsekre-
to the amendment, it shall be objection contre cet amendement, tär, dass sie Einspruch gegen die
deemed not to have been accepted. celui-ci est réputé ne pas avoir été Änderung erheben, so gilt sie als
accepté. nicht angenommen.
(f) An amendment shall enter into force f) Un amendement entre en vigueur dans f) Eine Änderung tritt unter folgenden
under the following conditions: les conditions suivantes: Voraussetzungen in Kraft:
58 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
(i) An amendment to an article of this i) Un amendement à un article de la i) Eine Änderung eines Artikels dieses
Convention shall enter into force for présente Convention entre en vi- Übereinkommens tritt für diejenigen
those Parties that have declared that gueur à l’égard des Parties qui ont Vertragsparteien, die erklärt haben,
they have accepted it six months déclaré l’avoir accepté six mois dass sie die Änderung angenommen
after the date on which it is deemed après la date à laquelle il est réputé haben, sechs Monate nach dem Tag
to have been accepted in accord- avoir été accepté conformément à in Kraft, an dem sie als nach Buch-
ance with subparagraph (e)(i). l’alinéa e) i). stabe e Ziffer i angenommen gilt.
(ii) An amendment to the Annex shall ii) Un amendement à l’Annexe entre en ii) Eine Änderung der Anlage tritt für
enter into force with respect to all vigueur à l’égard de toutes les Par- alle Vertragsparteien sechs Monate
Parties six months after the date on ties six mois après la date à laquelle nach dem Tag in Kraft, an dem sie
which it is deemed to have been il est réputé avoir été accepté, à l’ex- als angenommen gilt; dies gilt nicht
accepted, except for any Party that ception de toute Partie qui a: für eine Vertragspartei, die
has:
(1) notified its objection to the 1) notifié son objection à l’amende- 1. nach Buchstabe e Ziffer ii ihren
amendment in accordance with ment conformément à l’alinéa e) ii) Einspruch gegen die Änderung
subparagraph (e)(ii) and that has et n’a pas retiré cette objection; notifiziert und diesen Einspruch
not withdrawn such objection; or ou nicht zurückgenommen hat;
(2) notified the Secretary-General, 2) notifié au Secrétaire général, 2. dem Generalsekretär vor dem In-
prior to the entry into force avant l’entrée en vigueur de cet krafttreten der Änderung notifi-
of such amendment, that the amendement, que celui-ci en- ziert hat, dass die betreffende
amendment shall enter into force trera en vigueur à son égard uni- Änderung für sie erst nach einer
for it only after a subsequent quement après notification ulté- späteren Notifikation ihrer An-
notification of its acceptance. rieure de son acceptation. nahme in Kraft tritt.
(g) (i) A Party that has notified an objec- g) i) Une Partie qui a notifié une objection g) i) Eine Vertragspartei, die nach Buch-
tion under subparagraph (f)(ii)(1) may en vertu de l’alinéa f) ii) 1) peut par stabe f Ziffer ii Nummer 1 einen Ein-
subsequently notify the Secretary- la suite notifier au Secrétaire général spruch notifiziert hat, kann dem
General that it accepts the amend- qu’elle accepte l’amendement. Cet Generalsekretär später notifizieren,
ment. Such amendment shall enter amendement entre en vigueur pour dass sie die Änderung annimmt. Die
into force for such Party six months cette Partie six mois après la date de Änderung tritt für diese Vertragspar-
after the date of its notification of la notification de son acceptation, tei sechs Monate nach dem Tag der
acceptance, or the date on which ou la date d’entrée en vigueur de Notifikation der Annahme durch die
the amendment enters into force, l’amendement, si cette dernière date Vertragspartei oder an dem Tag in
whichever is the later date. est postérieure. Kraft, an dem die Änderung in Kraft
tritt, je nachdem, welcher Zeitpunkt
der spätere ist.
(ii) If a Party that has made a noti- ii) Si une Partie qui a adressé une noti- ii) Notifiziert eine Vertragspartei, die
fication referred to in subpara- fication visée à l’alinéa f) ii) 2) notifie nach Buchstabe f Ziffer ii Nummer 2
graph (f)(ii)(2) notifies the Secretary- au Secrétaire général qu’elle ac- eine Notifikation abgegeben hat,
General of its acceptance with cepte un amendement, cet amende- dem Generalsekretär ihre Annahme
respect to an amendment, such ment entre en vigueur à l’égard de einer Änderung, so tritt die betref-
amendment shall enter into force for cette Partie six mois après la date de fende Änderung für diese Vertrags-
such Party six months after the date la notification de son acceptation, partei sechs Monate nach dem Tag
of its notification of acceptance, or ou la date d’entrée en vigueur de der Notifikation der Annahme durch
the date on which the amendment l’amendement, si cette dernière date die Vertragspartei oder an dem Tag
enters into force, whichever is the est postérieure. in Kraft, an dem die Änderung in
later date. Kraft tritt, je nachdem, welcher Zeit-
punkt der spätere ist.
3 Amendment by a Conference: 3 Amendement par une conférence: (3) Änderung durch eine Konferenz:
(a) Upon the request of a Party concurred a) À la demande d’une Partie, appuyée par a) Auf Antrag einer Vertragspartei, der von
in by at least one-third of the Parties, un tiers au moins des Parties, l’Organi- mindestens einem Drittel der Vertrags-
the Organization shall convene a Con- sation convoque une conférence des parteien unterstützt sein muss, beruft
ference of Parties to consider amend- Parties pour examiner des amende- die Organisation eine Konferenz der Ver-
ments to this Convention. ments à la présente Convention. tragsparteien zur Prüfung von Änderun-
gen dieses Übereinkommens ein.
(b) An amendment adopted by such a Con- b) Un amendement adopté par cette b) Eine von einer solchen Konferenz mit
ference by a two-thirds majority of the conférence à la majorité des deux tiers Zweidrittelmehrheit der anwesenden
Parties present and voting shall be com- des Parties présentes et votantes est und abstimmenden Vertragsparteien
municated by the Secretary-General to communiqué par le Secrétaire général à beschlossene Änderung wird vom
all Parties for acceptance. toutes les Parties pour acceptation. Generalsekretär allen Vertragsparteien
zur Annahme zugeleitet.
(c) Unless the Conference decides other- c) À moins que la Conférence n’en décide c) Sofern die Konferenz nichts anderes be-
wise, the amendment shall be deemed autrement, l’amendement est réputé schließt, gilt die Änderung nach dem
to have been accepted and shall avoir été accepté et entre en vigueur Verfahren in Absatz 2 Buchstabe e als
enter into force in accordance with the conformément aux procédures définies angenommen beziehungsweise tritt die
procedures specified in paragraphs 2(e) aux alinéas 2 e) et f) respectivement. Änderung nach dem Verfahren in Ab-
and (f) respectively. satz 2 Buchstabe f in Kraft.
4 Any Party that has declined to accept 4 Toute Partie qui n’a pas accepté un (4) Eine Vertragspartei, die sich ge-
an amendment to the Annex shall be amendement à l’Annexe est considérée weigert hat, eine Änderung der Anlage an-
treated as a non-Party only for the purpose comme non Partie aux seules fins de zunehmen, gilt lediglich für den Zweck der
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 59
of application of that amendment. l’application de cet amendement. Anwendung dieser Änderung als Nichtver-
tragspartei.
5 Any notification under this Article 5 Toute notification en vertu du présent (5) Jede Notifikation nach diesem Artikel
shall be made in writing to the Secretary- article est adressée par écrit au Secrétaire hat in schriftlicher Form an den General-
General. général. sekretär zu erfolgen.
6 The Secretary-General shall inform the 6 Le Secrétaire général informe les Par- (6) Der Generalsekretär unterrichtet die
Parties and Members of the Organization ties et les Membres de l’Organisation: Vertragsparteien und die Mitglieder der
of: Organisation
(a) any amendment that enters into force a) de tout amendement qui entre en a) über jede Änderung, die in Kraft tritt,
and the date of its entry into force vigueur et de la date de son entrée en und über das Datum ihres Inkrafttretens
generally and for each Party; and vigueur en général et à l’égard de allgemein und für jede einzelne Ver-
chaque Partie; et tragspartei sowie
(b) any notification made under this Article. b) de toute notification faite en vertu du b) über jede nach diesem Artikel erfolgte
‚ présent article. Notifikation.
Article 20 Article 20 Artikel 20
Denunciation Dénonciation Kündigung
1 This Convention may be denounced 1 La présente Convention peut être (1) Dieses Übereinkommen kann von je-
by any Party at any time after the expiry of dénoncée par l’une quelconque des Parties der Vertragspartei jederzeit nach Ablauf von
two years from the date on which this Con- à tout moment après l’expiration d’une zwei Jahren nach dem Tag des Inkrafttre-
vention enters into force for that Party. période de deux ans à compter de la date tens des Übereinkommens für die betref-
à laquelle elle entre en vigueur à l’égard de fende Vertragspartei gekündigt werden.
cette Partie.
2 Denunciation shall be effected by 2 La dénonciation s’effectue au moyen (2) Die Kündigung erfolgt durch schriftli-
written notification to the Depositary, to d’une notification écrite adressée au dépo- che Notifikation an den Verwahrer und wird
take effect one year after receipt or such sitaire et prend effet un an après la date à ein Jahr nach Eingang der Notifikation oder
longer period as may be specified in that laquelle le dépositaire en a reçu notification nach Ablauf eines gegebenenfalls in der
notification. ou à l’expiration de tout autre délai plus Notifikation angegebenen längeren Zeitab-
long spécifié dans la notification. schnitts wirksam.
Article 21 Article 21 Artikel 21
Depositary Dépositaire Verwahrer
1 This Convention shall be deposited 1 La présente Convention est déposée (1) Dieses Übereinkommen wird beim
with the Secretary-General, who shall trans- auprès du Secrétaire général, qui en Generalsekretär hinterlegt; dieser übermit-
mit certified copies of this Convention to all adresse des copies certifiées conformes à telt allen Staaten, die das Übereinkommen
States which have signed this Convention tous les États qui l’ont signée ou qui y ont unterzeichnet haben oder ihm beigetreten
or acceded thereto. adhéré. sind, beglaubigte Abschriften.
2 In addition to the functions specified 2 Outre les fonctions spécifiées dans (2) Neben seinen Aufgaben, die an ande-
elsewhere in this Convention, the Secre- d’autres dispositions de la présente rer Stelle in diesem Übereinkommen ausge-
tary-General shall: Convention, le Secrétaire général: führt sind, wird der Generalsekretär wie
folgt tätig:
(a) inform all States that have signed this a) informe tous les États qui ont signé a) Er unterrichtet alle Staaten, die dieses
Convention, or acceded thereto, of: la présente Convention ou qui y ont Übereinkommen unterzeichnet haben
adhéré: oder ihm beigetreten sind, über
(i) each new signature or deposit of i) de toute nouvelle signature ou de i) jede neue Unterzeichnung oder
an instrument of ratification, accept- tout dépôt d’un nouvel instrument Hinterlegung einer Ratifikations-,
ance, approval or accession, to- de ratification, d’acceptation, d’ap- Annahme-, Genehmigungs- oder
gether with the date thereof; probation ou d’adhésion, ainsi que Beitrittsurkunde unter Angabe des
de leur date; jeweiligen Zeitpunkts;
(ii) the date of entry into force of this ii) de la date d’entrée en vigueur de la ii) den Zeitpunkt des Inkrafttretens
Convention; and présente Convention; et dieses Übereinkommens;
(iii) the deposit of any instrument of iii) du dépôt de tout instrument de dé- iii) die Hinterlegung jeder Kündigungs-
denunciation from the Convention, nonciation de la Convention, ainsi urkunde zu diesem Übereinkommen
together with the date on which it que de la date à laquelle il a été reçu unter Angabe des Zeitpunkts ihres
was received and the date on which et de la date à laquelle la dénoncia- Eingangs und des Zeitpunkts, zu
the denunciation takes effect; and tion prend effet; et dem die Kündigung wirksam wird;
(b) as soon as this Convention enters into b) dès l’entrée en vigueur de la présente b) er übermittelt, sobald dieses Überein-
force, transmit the text thereof to the Convention, en transmet le texte au Se- kommen in Kraft getreten ist, dessen
Secretariat of the United Nations for crétariat de l’Organisation des Nations Wortlaut an das Sekretariat der Verein-
registration and publication in accord- Unies en vue de son enregistrement et ten Nationen zur Registrierung und
ance with Article 102 of the Charter of de sa publication conformément à l’Arti- Veröffentlichung nach Artikel 102 der
the United Nations. cle 102 de la Charte des Nations Unies. Charta der Vereinten Nationen.
60 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Article 22 Article 22 Artikel 22
Languages Langues Sprachen
This Convention is established in a single La présente Convention est établie en un Dieses Übereinkommen ist in einer
original in the Arabic, Chinese, English, seul exemplaire original en langues an- Urschrift in arabischer, chinesischer, eng-
French, Russian and Spanish languages, glaise, arabe, chinoise, espagnole, française lischer, französischer, russischer und
each text being equally authentic. et russe, chaque texte faisant également foi. spanischer Sprache abgefasst, wobei jeder
Wortlaut gleichermaßen verbindlich ist.
Done at London this thirteenth day of Fait à Londres, ce treize février deux mille Geschehen zu London am 13. Februar
February, two thousand and four. quatre. 2004.
In witness whereof the undersigned, En foi de quoi, les soussignés, dûment Zu Urkund dessen haben die hierzu von
being duly authorised by their respective autorisés à cet effet par leurs gouverne- ihren Regierungen gehörig befugten Unter-
Governments for that purpose, have signed ments respectifs, ont signé la présente zeichneten dieses Übereinkommen unter-
this Convention. Convention. schrieben.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 61
Annex
Regulations for the Control and Management of Ships’
Ballast Water and Sediments
Section A
General Provisions
Regulation A-1
Definitions
For the purposes of this Annex:
1 “Anniversary date” means the day and the month of each year corresponding to the date of expiry of the Certificate.
2 “Ballast Water Capacity” means the total volumetric capacity of any tanks, spaces or compartments on a ship used for carrying,
loading or discharging Ballast Water, including any multi-use tank, space or compartment designed to allow carriage of Ballast
Water.
3 “Company” means the owner of the ship or any other organization or person such as the manager, or the bareboat charterer,
who has assumed the responsibility for operation of the ship from the owner of the ship and who on assuming such responsibil-
ity has agreed to take over all the duties and responsibilities imposed by the International Safety Management Code1).
4 “Constructed” in respect of a ship means a stage of construction where:
.1 the keel is laid; or
.2 construction identifiable with the specific ship begins; or
.3 assembly of the ship has commenced comprising at least 50 tonnes or 1 percent of the estimated mass of all structural
material, whichever is less; or
.4 the ship undergoes a major conversion.
5 “Major conversion” means a conversion of a ship:
.1 which changes its ballast water carrying capacity by 15 percent or greater, or
.2 which changes the ship type, or
.3 which, in the opinion of the Administration, is projected to prolong its life by ten years or more, or
.4 which results in modifications to its ballast water system other than component replacement-in-kind. Conversion of a ship to
meet the provisions of regulation D-1 shall not be deemed to constitute a major conversion for the purpose of this Annex.
6 “From the nearest land” means from the baseline from which the territorial sea of the territory in question is established in accord-
ance with international law except that, for the purposes of the Convention, “from the nearest land” off the north-eastern coast of
Australia shall mean from a line drawn from a point on the coast of Australia in
latitude 11°00' S, longitude 142°08' E
to a point in latitude 10°35' S, longitude 141°55' E
thence to a point latitude 10°00' S, longitude 142°00' E
thence to a point latitude 9°10' S, longitude 143°52' E
thence to a point latitude 9°00' S, longitude 144°30' E
thence to a point latitude 10°41' S, longitude 145°00' E
thence to a point latitude 13°00' S, longitude 145°00' E
thence to a point latitude 15°00' S, longitude 146°00' E
thence to a point latitude 17°30' S, longitude 147°00' E
thence to a point latitude 21°00' S, longitude 152°55' E
thence to a point latitude 24°30' S, longitude 154°00' E
thence to a point on the coast of Australia
in latitude 24°42' S, longitude 153°15' E.
7 “Active Substance” means a substance or organism, including a virus or a fungus, that has a general or specific action on or
against Harmful Aquatic Organisms and Pathogens.
Regulation A-2
General Applicability
Except where expressly provided otherwise, the discharge of Ballast Water shall only be conducted through Ballast Water Manage-
ment in accordance with the provisions of this Annex.
Regulation A-3
Exceptions
The requirements of regulation B-3, or any measures adopted by a Party pursuant to Article 2.3 and Section C, shall not apply to:
1 the uptake or discharge of Ballast Water and Sediments necessary for the purpose of ensuring the safety of a ship in emergency
situations or saving life at sea; or
2 the accidental discharge or ingress of Ballast Water and Sediments resulting from damage to a ship or its equipment:
1) Refer to the ISM Code adopted by the Organization by resolution A.741(18), as amended.
62 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
.1 provided that all reasonable precautions have been taken before and after the occurrence of the damage or discovery of the
damage or discharge for the purpose of preventing or minimizing the discharge; and
.2 unless the owner, Company or officer in charge wilfully or recklessly caused damage; or
3 the uptake and discharge of Ballast Water and Sediments when being used for the purpose of avoiding or minimizing pollution
incidents from the ship; or
4 the uptake and subsequent discharge on the high seas of the same Ballast Water and Sediments; or
5 the discharge of Ballast Water and Sediments from a ship at the same location where the whole of that Ballast Water and those
Sediments originated and provided that no mixing with unmanaged Ballast Water and Sediments from other areas has occurred.
If mixing has occurred, the Ballast Water taken from other areas is subject to Ballast Water Management in accordance with this
Annex.
Regulation A-4
Exemptions
1 A Party or Parties, in waters under their jurisdiction, may grant exemptions to any requirements to apply regulations B-3 or C-1,
in addition to those exemptions contained elsewhere in this Convention, but only when they are:
.1 granted to a ship or ships on a voyage or voyages between specified ports or locations; or to a ship which operates exclu-
sively between specified ports or locations;
.2 effective for a period of no more than five years subject to intermediate review;
.3 granted to ships that do not mix Ballast Water or Sediments other than between the ports or locations specified in para-
graph 1.1; and
.4 granted based on the Guidelines on risk assessment developed by the Organization.
2 Exemptions granted pursuant to paragraph 1 shall not be effective until after communication to the Organization and circulation
of relevant information to the Parties.
3 Any exemptions granted under this regulation shall not impair or damage the environment, human health, property or resources
of adjacent or other States. Any State that the Party determines may be adversely affected shall be consulted, with a view to
resolving any identified concerns.
4 Any exemptions granted under this regulation shall be recorded in the Ballast Water record book.
Regulation A-5
Equivalent compliance
Equivalent compliance with this Annex for pleasure craft used solely for recreation or competition or craft used primarily for search
and rescue, less than 50 metres in length overall, and with a maximum Ballast Water capacity of 8 cubic metres, shall be determined
by the Administration, taking into account Guidelines developed by the Organization.
Section B
Management and Control Requirements for Ships
Regulation B-1
Ballast Water Management Plan
Each ship shall have on board and implement a Ballast Water Management plan. Such a plan shall be approved by the Administra-
tion taking into account Guidelines developed by the Organization. The Ballast Water Management plan shall be specific to each
ship and shall at least:
1 detail safety procedures for the ship and the crew associated with Ballast Water Management as required by this Convention;
2 provide a detailed description of the actions to be taken to implement the Ballast Water Management requirements and supple-
mental Ballast Water Management practices as set forth in this Convention;
3 detail the procedures for the disposal of Sediments:
.1 at sea; and
.2 to shore;
4 include the procedures for coordinating shipboard Ballast Water Management that involves discharge to the sea with the author-
ities of the State into whose waters such discharge will take place;
5 designate the officer on board in charge of ensuring that the plan is properly implemented;
6 contain the reporting requirements for ships provided for under this Convention; and
7 be written in the working language of the ship. If the language used is not English, French or Spanish, a translation into one of these
languages shall be included.
Regulation B-2
Ballast Water Record Book
1 Each ship shall have on board a Ballast Water record book that may be an electronic record system, or that may be integrated into
another record book or system and which shall at least contain the information specified in Appendix II.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 63
2 Ballast Water record book entries shall be maintained on board the ship for a minimum period of two years after the last entry has
been made and thereafter in the Company’s control for a minimum period of three years.
3 In the event of the discharge of Ballast Water pursuant to regulations A-3, A-4 or B-3.6 or in the event of other accidental or ex-
ceptional discharge of Ballast Water not otherwise exempted by this Convention, an entry shall be made in the Ballast Water
record book describing the circumstances of, and the reason for, the discharge.
4 The Ballast Water record book shall be kept readily available for inspection at all reasonable times and, in the case of an
unmanned ship under tow, may be kept on the towing ship.
5 Each operation concerning Ballast Water shall be fully recorded without delay in the Ballast Water record book. Each entry
shall be signed by the officer in charge of the operation concerned and each completed page shall be signed by the master.
The entries in the Ballast Water record book shall be in a working language of the ship. If that language is not English, French or
Spanish the entries shall contain a translation into one of those languages. When entries in an official national language of the State
whose flag the ship is entitled to fly are also used, these shall prevail in case of a dispute or discrepancy.
6 Officers duly authorized by a Party may inspect the Ballast Water record book on board any ship to which this regulation applies
while the ship is in its port or offshore terminal, and may make a copy of any entry, and require the master to certify that the copy
is a true copy. Any copy so certified shall be admissible in any judicial proceeding as evidence of the facts stated in the entry.
The inspection of a Ballast Water record book and the taking of a certified copy shall be performed as expeditiously as possible
without causing the ship to be unduly delayed.
Regulation B-3
Ballast Water Management for Ships
1 A ship constructed before 2009:
.1 with a Ballast Water Capacity of between 1,500 and 5,000 cubic metres, inclusive, shall conduct Ballast Water Management
that at least meets the standard described in regulation D-1 or regulation D-2 until 2014, after which time it shall at least meet
the standard described in regulation D-2;
.2 with a Ballast Water Capacity of less than 1,500 or greater than 5,000 cubic metres shall conduct Ballast Water Management
that at least meets the standard described in regulation D-1 or regulation D-2 until 2016, after which time it shall at least meet
the standard described in regulation D-2.
2 A ship to which paragraph 1 applies shall comply with paragraph 1 not later than the first intermediate or renewal survey, which-
ever occurs first, after the anniversary date of delivery of the ship in the year of compliance with the standard applicable to the ship.
3 A ship constructed in or after 2009 with a Ballast Water Capacity of less than 5,000 cubic metres shall conduct Ballast Water
Management that at least meets the standard described in regulation D-2.
4 A ship constructed in or after 2009, but before 2012, with a Ballast Water Capacity of 5,000 cubic metres or more shall conduct
Ballast Water Management in accordance with paragraph 1.2.
5 A ship constructed in or after 2012 with a Ballast Water Capacity of 5,000 cubic metres or more shall conduct Ballast Water
Management that at least meets the standard described in regulation D-2.
6 The requirements of this regulation do not apply to ships that discharge Ballast Water to a reception facility designed taking into
account the Guidelines developed by the Organization for such facilities.
7 Other methods of Ballast Water Management may also be accepted as alternatives to the requirements described in paragraphs 1
to 5, provided that such methods ensure at least the same level of protection to the environment, human health, property or
resources, and are approved in principle by the Committee.
Regulation B-4
Ballast Water Exchange
1 A ship conducting Ballast Water exchange to meet the standard in regulation D-1 shall:
.1 whenever possible, conduct such Ballast Water exchange at least 200 nautical miles from the nearest land and in water at least
200 metres in depth, taking into account the Guidelines developed by the Organization;
.2 in cases where the ship is unable to conduct Ballast Water exchange in accordance with paragraph 1.1, such Ballast Water
exchange shall be conducted taking into account the Guidelines described in paragraph 1.1 and as far from the nearest land
as possible, and in all cases at least 50 nautical miles from the nearest land and in water at least 200 metres in depth.
2 In sea areas where the distance from the nearest land or the depth does not meet the parameters described in paragraph 1.1
or 1.2, the port State may designate areas, in consultation with adjacent or other States, as appropriate, where a ship may
conduct Ballast Water exchange, taking into account the Guidelines described in paragraph 1.1.
3 A ship shall not be required to deviate from its intended voyage, or delay the voyage, in order to comply with any particular
requirement of paragraph 1.
4 A ship conducting Ballast Water exchange shall not be required to comply with paragraphs 1 or 2, as appropriate, if the master
reasonably decides that such exchange would threaten the safety or stability of the ship, its crew, or its passengers because of
adverse weather, ship design or stress, equipment failure, or any other extraordinary condition.
5 When a ship is required to conduct Ballast Water exchange and does not do so in accordance with this regulation, the reasons
shall be entered in the Ballast Water record book.
64 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Regulation B-5
Sediment Management for Ships
1 All ships shall remove and dispose of Sediments from spaces designated to carry Ballast Water in accordance with the provi-
sions of the ship’s Ballast Water Management plan.
2 Ships described in regulation B-3.3 to B-3.5 should, without compromising safety or operational efficiency, be designed and
constructed with a view to minimize the uptake and undesirable entrapment of Sediments, facilitate removal of Sediments, and
provide safe access to allow for Sediment removal and sampling, taking into account Guidelines developed by the Organization.
Ships described in regulation B-3.1 should, to the extent practicable, comply with this paragraph.
Regulation B-6
Duties of Officers and Crew
Officers and crew shall be familiar with their duties in the implementation of Ballast Water Management particular to the ship on which
they serve and shall, appropriate to their duties, be familiar with the ship’s Ballast Water Management plan.
Section C
Special Requirements in Certain Areas
Regulation C-1
Additional Measures
1 If a Party, individually or jointly with other Parties, determines that measures in addition to those in Section B are necessary to pre-
vent, reduce, or eliminate the transfer of Harmful Aquatic Organisms and Pathogens through ships’ Ballast Water and Sediments,
such Party or Parties may, consistent with international law, require ships to meet a specified standard or requirement.
2 Prior to establishing standards or requirements under paragraph 1, a Party or Parties should consult with adjacent or other States
that may be affected by such standards or requirements.
3 A Party or Parties intending to introduce additional measures in accordance with paragraph 1 shall:
.1 take into account the Guidelines developed by the Organization.
.2 communicate their intention to establish additional measure(s) to the Organization at least 6 months, except in emergency or
epidemic situations, prior to the projected date of implementation of the measure(s). Such communication shall include:
.1 the precise co-ordinates where additional measure(s) is/are applicable;
.2 the need and reasoning for the application of the additional measure(s), including, whenever possible, benefits;
.3 a description of the additional measure(s); and
.4 any arrangements that may be provided to facilitate ships’ compliance with the additional measure(s).
.3 to the extent required by customary international law as reflected in the United Nations Convention on the Law of the Sea, as
appropriate, obtain the approval of the Organization.
4 A Party or Parties, in introducing such additional measures, shall endeavour to make available all appropriate services, which may
include but are not limited to notification to mariners of areas, available and alternative routes or ports, as far as practicable, in
order to ease the burden on the ship.
5 Any additional measures adopted by a Party or Parties shall not compromise the safety and security of the ship and in any
circumstances not conflict with any other convention with which the ship must comply.
6 A Party or Parties introducing additional measures may waive these measures for a period of time or in specific circumstances as
they deem fit.
Regulation C-2
Warnings Concerning Ballast Water Uptake in Certain Areas and Related Flag State Measures
1 A Party shall endeavour to notify mariners of areas under their jurisdiction where ships should not uptake Ballast Water due to
known conditions. The Party shall include in such notices the precise coordinates of the area or areas, and, where possible, the
location of any alternative area or areas for the uptake of Ballast Water. Warnings may be issued for areas:
.1 known to contain outbreaks, infestations, or populations of Harmful Aquatic Organisms and Pathogens (e.g., toxic algal blooms)
which are likely to be of relevance to Ballast Water uptake or discharge;
.2 near sewage outfalls; or
.3 where tidal flushing is poor or times during which a tidal stream is known to be more turbid.
2 In addition to notifying mariners of areas in accordance with the provisions of paragraph 1, a Party shall notify the Organization
and any potentially affected coastal States of any areas identified in paragraph 1 and the time period such warning is likely to be
in effect. The notice to the Organization and any potentially affected coastal States shall include the precise coordinates of the area
or areas, and, where possible, the location of any alternative area or areas for the uptake of Ballast Water. The notice shall include
advice to ships needing to uptake Ballast Water in the area, describing arrangements made for alternative supplies. The Party
shall also notify mariners, the Organization, and any potentially affected coastal States when a given warning is no longer
applicable.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 65
Regulation C-3
Communication of Information
The Organization shall make available, through any appropriate means, information communicated to it under regulations C-1
and C-2.
Section D
Standards for Ballast Water Management
Regulation D-1
Ballast Water Exchange Standard
1 Ships performing Ballast Water exchange in accordance with this regulation shall do so with an efficiency of at least 95 percent
volumetric exchange of Ballast Water.
2 For ships exchanging Ballast Water by the pumping-through method, pumping through three times the volume of each Ballast
Water tank shall be considered to meet the standard described in paragraph 1. Pumping through less than three times the volume
may be accepted provided the ship can demonstrate that at least 95 percent volumetric exchange is met.
Regulation D-2
Ballast Water Performance Standard
1 Ships conducting Ballast Water Management in accordance with this regulation shall discharge less than 10 viable organisms
per cubic metre greater than or equal to 50 micrometres in minimum dimension and less than 10 viable organisms per millilitre less
than 50 micrometres in minimum dimension and greater than or equal to 10 micrometres in minimum dimension; and discharge
of the indicator microbes shall not exceed the specified concentrations described in paragraph 2.
2 Indicator microbes, as a human health standard, shall include:
.1 Toxicogenic Vibrio cholerae (O1 and O139) with less than 1 colony forming unit (cfu) per 100 millilitres or less than 1 cfu
per 1 gram (wet weight) zooplankton samples;
.2 Escherichia coli less than 250 cfu per 100 millilitres;
.3 Intestinal Enterococci less than 100 cfu per 100 millilitres.
Regulation D-3
Approval requirements for Ballast Water Management systems
1 Except as specified in paragraph 2, Ballast Water Management systems used to comply with this Convention must be approved
by the Administration taking into account Guidelines developed by the Organization.
2 Ballast Water Management systems which make use of Active Substances or preparations containing one or more Active
Substances to comply with this Convention shall be approved by the Organization, based on a Procedure developed by the
Organization. This procedure shall describe the approval and withdrawal of approval of Active Substances and their proposed
manner of application. At withdrawal of approval, the use of the relevant Active Substance or Substances shall be prohibited
within 1 year after the date of such withdrawal.
3 Ballast Water Management systems used to comply with this Convention must be safe in terms of the ship, its equipment and the
crew.
Regulation D-4
Prototype Ballast Water Treatment Technologies
1 For any ship that, prior to the date that the standard in regulation D-2 would otherwise become effective for it, participates in a pro-
gramme approved by the Administration to test and evaluate promising Ballast Water treatment technologies, the standard in
regulation D-2 shall not apply to that ship until five years from the date on which the ship would otherwise be required to comply
with such standard.
2 For any ship that, after the date on which the standard in regulation D-2 has become effective for it, participates in a programme
approved by the Administration, taking into account Guidelines developed by the Organization, to test and evaluate promising
Ballast Water technologies with the potential to result in treatment technologies achieving a standard higher than that in regula-
tion D-2, the standard in regulation D-2 shall cease to apply to that ship for five years from the date of installation of such tech-
nology.
3 In establishing and carrying out any programme to test and evaluate promising Ballast Water technologies, Parties shall:
.1 take into account Guidelines developed by the Organization, and
.2 allow participation only by the minimum number of ships necessary to effectively test such technologies.
4 Throughout the test and evaluation period, the treatment system must be operated consistently and as designed.
Regulation D-5
Review of Standards by the Organization
1 At a meeting of the Committee held no later than three years before the earliest effective date of the standard set forth in regula-
tion D-2, the Committee shall undertake a review which includes a determination of whether appropriate technologies are avail-
able to achieve the standard, an assessment of the criteria in paragraph 2, and an assessment of the socio-economic effect(s)
66 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
specifically in relation to the developmental needs of developing countries, particularly small island developing States. The
Committee shall also undertake periodic reviews, as appropriate, to examine the applicable requirements for ships described in
regulation B-3.1 as well as any other aspect of Ballast Water Management addressed in this Annex, including any Guidelines
developed by the Organization.
2 Such reviews of appropriate technologies shall also take into account:
.1 safety considerations relating to the ship and the crew;
.2 environmental acceptability, i.e., not causing more or greater environmental impacts than they solve;
.3 practicability, i.e., compatibility with ship design and operations;
.4 cost effectiveness, i.e., economics; and
.5 biological effectiveness in terms of removing, or otherwise rendering not viable, Harmful Aquatic Organisms and Pathogens
in Ballast Water.
3 The Committee may form a group or groups to conduct the review(s) described in paragraph 1. The Committee shall determine
the composition, terms of reference and specific issues to be addressed by any such group formed. Such groups may develop
and recommend proposals for amendment of this Annex for consideration by the Parties. Only Parties may participate in the
formulation of recommendations and amendment decisions taken by the Committee.
4 If, based on the reviews described in this regulation, the Parties decide to adopt amendments to this Annex, such amendments
shall be adopted and enter into force in accordance with the procedures contained in Article 19 of this Convention.
Section E
Survey and Certification Requirements for Ballast Water Management
Regulation E-1
Surveys
1 Ships of 400 gross tonnage and above to which this Convention applies, excluding floating platforms, FSUs and FPSOs, shall be
subject to surveys specified below:
.1 An initial survey before the ship is put in service or before the Certificate required under regulation E-2 or E-3 is issued for the
first time. This survey shall verify that the Ballast Water Management plan required by regulation B-1 and any associated
structure, equipment, systems, fitting, arrangements and material or processes comply fully with the requirements of this
Convention.
.2 A renewal survey at intervals specified by the Administration, but not exceeding five years, except where regulation E-5.2,
E-5.5, E-5.6, or E-5.7 is applicable. This survey shall verify that the Ballast Water Management plan required by
regulation B-1 and any associated structure, equipment, systems, fitting, arrangements and material or processes comply
fully with the applicable requirements of this Convention.
.3 An intermediate survey within three months before or after the second Anniversary date or within three months before or
after the third Anniversary date of the Certificate, which shall take the place of one of the annual surveys specified in para-
graph 1.4. The intermediate surveys shall ensure that the equipment, associated systems and processes for Ballast Water
Management fully comply with the applicable requirements of this Annex and are in good working order. Such intermediate
surveys shall be endorsed on the Certificate issued under regulation E-2 or E-3.
.4 An annual survey within three months before or after each Anniversary date, including a general inspection of the structure, any
equipment, systems, fittings, arrangements and material or processes associated with the Ballast Water Management plan
required by regulation B-1 to ensure that they have been maintained in accordance with paragraph 9 and remain satisfactory
for the service for which the ship is intended. Such annual surveys shall be endorsed on the Certificate issued under regula-
tion E-2 or E-3.
.5 An additional survey either general or partial, according to the circumstances, shall be made after a change, replacement, or
significant repair of the structure, equipment, systems, fittings, arrangements and material necessary to achieve full
compliance with this Convention. The survey shall be such as to ensure that any such change, replacement, or significant
repair has been effectively made, so that the ship complies with the requirements of this Convention. Such surveys shall be
endorsed on the Certificate issued under regulation E-2 or E-3.
2 The Administration shall establish appropriate measures for ships that are not subject to the provisions of paragraph 1 in order to
ensure that the applicable provisions of this Convention are complied with.
3 Surveys of ships for the purpose of enforcement of the provisions of this Convention shall be carried out by officers of the
Administration. The Administration may, however, entrust the surveys either to surveyors nominated for the purpose or to
organizations recognized by it.
4 An Administration nominating surveyors or recognizing organizations to conduct surveys, as described in paragraph 3 shall, as a
minimum, empower such nominated surveyors or recognized organizations2) to:
.1 require a ship that they survey to comply with the provisions of this Convention; and
.2 carry out surveys and inspections if requested by the appropriate authorities of a port State that is a Party.
5 The Administration shall notify the Organization of the specific responsibilities and conditions of the authority delegated to the
nominated surveyors or recognized organizations, for circulation to Parties for the information of their officers.
2) Refer to the Guidelines adopted by the Organization by resolution A.739(18), as may be amended by the Organization, and the specifications
adopted by the Organization by resolution A.789(19), as may be amended by the Organization.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 67
6 When the Administration, a nominated surveyor, or a recognized organization determines that the ship’s Ballast Water Manage-
ment does not conform to the particulars of the Certificate required under regulation E-2 or E-3 or is such that the ship is not fit
to proceed to sea without presenting a threat of harm to the environment, human health, property or resources such surveyor or
organization shall immediately ensure that corrective action is taken to bring the ship into compliance. A surveyor or organization
shall be notified immediately, and it shall ensure that the Certificate is not issued or is withdrawn as appropriate. If the ship is in
the port of another Party, the appropriate authorities of the port State shall be notified immediately. When an officer of the
Administration, a nominated surveyor, or a recognized organization has notified the appropriate authorities of the port State, the
Government of the port State concerned shall give such officer, surveyor or organization any necessary assistance to carry out
their obligations under this regulation, including any action described in Article 9.
7 Whenever an accident occurs to a ship or a defect is discovered which substantially affects the ability of the ship to conduct
Ballast Water Management in accordance with this Convention, the owner, operator or other person in charge of the ship shall
report at the earliest opportunity to the Administration, the recognized organization or the nominated surveyor responsible for
issuing the relevant Certificate, who shall cause investigations to be initiated to determine whether a survey as required by para-
graph 1 is necessary. If the ship is in a port of another Party, the owner, operator or other person in charge shall also report im-
mediately to the appropriate authorities of the port State and the nominated surveyor or recognized organization shall ascertain
that such report has been made.
8 In every case, the Administration concerned shall fully guarantee the completeness and efficiency of the survey and shall under-
take to ensure the necessary arrangements to satisfy this obligation.
9 The condition of the ship and its equipment, systems and processes shall be maintained to conform with the provisions of this
Convention to ensure that the ship in all respects will remain fit to proceed to sea without presenting a threat of harm to the
environment, human health, property or resources.
10 After any survey of the ship under paragraph 1 has been completed, no change shall be made in the structure, any equipment,
fittings, arrangements or material associated with the Ballast Water Management plan required by regulation B-1 and covered by
the survey without the sanction of the Administration, except the direct replacement of such equipment or fittings.
Regulation E-2
Issuance or Endorsement of a Certificate
1 The Administration shall ensure that a ship to which regulation E-1 applies is issued a Certificate after successful completion of
a survey conducted in accordance with regulation E-1. A Certificate issued under the authority of a Party shall be accepted by the
other Parties and regarded for all purposes covered by this Convention as having the same validity as a Certificate issued by
them.
2 Certificates shall be issued or endorsed either by the Administration or by any person or organization duly authorized by it. In every
case, the Administration assumes full responsibility for the Certificate.
Regulation E-3
Issuance or Endorsement of a Certificate by Another Party
1 At the request of the Administration, another Party may cause a ship to be surveyed and, if satisfied that the provisions of this
Convention are complied with, shall issue or authorize the issuance of a Certificate to the ship, and where appropriate, endorse
or authorize the endorsement of that Certificate on the ship, in accordance with this Annex.
2 A copy of the Certificate and a copy of the survey report shall be transmitted as soon as possible to the requesting Administra-
tion.
3 A Certificate so issued shall contain a statement to the effect that it has been issued at the request of the Administration and it shall
have the same force and receive the same recognition as a Certificate issued by the Administration.
4 No Certificate shall be issued to a ship entitled to fly the flag of a State which is not a Party.
Regulation E-4
Form of the Certificate
The Certificate shall be drawn up in the official language of the issuing Party, in the form set forth in Appendix I. If the language used
is neither English, French nor Spanish, the text shall include a translation into one of these languages.
Regulation E-5
Duration and Validity of the Certificate
1 A Certificate shall be issued for a period specified by the Administration that shall not exceed five years.
2 For renewal surveys:
.1 Notwithstanding the requirements of paragraph 1, when the renewal survey is completed within three months before the
expiry date of the existing Certificate, the new Certificate shall be valid from the date of completion of the renewal survey to
a date not exceeding five years from the date of expiry of the existing Certificate.
.2 When the renewal survey is completed after the expiry date of the existing Certificate, the new Certificate shall be valid from
the date of completion of the renewal survey to a date not exceeding five years from the date of expiry of the existing Certifi-
cate.
.3 When the renewal survey is completed more than three months before the expiry date of the existing Certificate, the new
Certificate shall be valid from the date of completion of the renewal survey to a date not exceeding five years from the date of
completion of the renewal survey.
68 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
3 If a Certificate is issued for a period of less than five years, the Administration may extend the validity of the Certificate beyond
the expiry date to the maximum period specified in paragraph 1, provided that the surveys referred to in regulation E-1.1.3 appli-
cable when a Certificate is issued for a period of five years are carried out as appropriate.
4 If a renewal survey has been completed and a new Certificate cannot be issued or placed on board the ship before the expiry date
of the existing Certificate, the person or organization authorized by the Administration may endorse the existing Certificate and
such a Certificate shall be accepted as valid for a further period which shall not exceed five months from the expiry date.
5 If a ship at the time when the Certificate expires is not in a port in which it is to be surveyed, the Administration may extend the
period of validity of the Certificate but this extension shall be granted only for the purpose of allowing the ship to complete its
voyage to the port in which it is to be surveyed, and then only in cases where it appears proper and reasonable to do so.
No Certificate shall be extended for a period longer than three months, and a ship to which such extension is granted shall not,
on its arrival in the port in which it is to be surveyed, be entitled by virtue of such extension to leave that port without having a new
Certificate. When the renewal survey is completed, the new Certificate shall be valid to a date not exceeding five years from the
date of expiry of the existing Certificate before the extension was granted.
6 A Certificate issued to a ship engaged on short voyages which has not been extended under the foregoing provisions of this
regulation may be extended by the Administration for a period of grace of up to one month from the date of expiry stated on it.
When the renewal survey is completed, the new Certificate shall be valid to a date not exceeding five years from the date of
expiry of the existing Certificate before the extension was granted.
7 In special circumstances, as determined by the Administration, a new Certificate need not be dated from the date of expiry of the
existing Certificate as required by paragraph 2.2, 5 or 6 of this regulation. In these special circumstances, the new Certificate shall
be valid to a date not exceeding five years from the date of completion of the renewal survey.
8 If an annual survey is completed before the period specified in regulation E-1, then:
.1 the Anniversary date shown on the Certificate shall be amended by endorsement to a date which shall not be more than three
months later than the date on which the survey was completed;
.2 the subsequent annual or intermediate survey required by regulation E-1 shall be completed at the intervals prescribed by
that regulation using the new Anniversary date;
.3 the expiry date may remain unchanged provided one or more annual surveys, as appropriate, are carried out so that the
maximum intervals between the surveys prescribed by regulation E-1 are not exceeded.
9 A Certificate issued under regulation E-2 or E-3 shall cease to be valid in any of the following cases:
.1 if the structure, equipment, systems, fittings, arrangements and material necessary to comply fully with this Convention is
changed, replaced or significantly repaired and the Certificate is not endorsed in accordance with this Annex;
.2 upon transfer of the ship to the flag of another State. A new Certificate shall only be issued when the Party issuing the new
Certificate is fully satisfied that the ship is in compliance with the requirements of regulation E-1. In the case of a transfer
between Parties, if requested within three months after the transfer has taken place, the Party whose flag the ship was
formerly entitled to fly shall, as soon as possible, transmit to the Administration copies of the Certificates carried by the ship
before the transfer and, if available, copies of the relevant survey reports;
.3 if the relevant surveys are not completed within the periods specified under regulation E-1.1; or
.4 if the Certificate is not endorsed in accordance with regulation E-1.1.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 69
Appendix I
Form
of International Ballast Water Management Certificate
International
Ballast Water Management Certificate
Issued under the provisions of the International Convention for the Control and Management of Ships’ Ballast Water and Sediments
(hereinafter referred to as “the Convention”) under the authority of the Government of
......................................................................
(full designation of the country)
by
......................................................................
(full designation of the competent person
or organization authorized under the provisions of the Convention)
Particulars of ship1)
Name of ship ............................................................................................................................................................................................
Distinctive number or letters ....................................................................................................................................................................
Port of registry ........................................................................................................................................................................................
Gross Tonnage ........................................................................................................................................................................................
IMO number2) ..........................................................................................................................................................................................
Date of Construction ................................................................................................................................................................................
Ballast Water Capacity (in cubic metres) ................................................................................................................................................
Details of Ballast Water Management Method(s) Used
Method of Ballast Water Management used ..........................................................................................................................................
Date installed (if applicable) ....................................................................................................................................................................
Name of manufacturer (if applicable) ......................................................................................................................................................
The principal Ballast Water Management method(s) employed on this ship is/are:
in accordance with regulation D-1
in accordance with regulation D-2
(describe)..........................................
the ship is subject to regulation D-4
This is to certify:
1 That the ship has been surveyed in accordance with regulation E-1 of the Annex to the Convention; and
2 That the survey shows that Ballast Water Management on the ship complies with the Annex to the Convention.
This certificate is valid until ........................................................................................................ subject to surveys in accordance with
regulation E-1 of the Annex to the Convention.
Completion date of the survey on which this certificate is based: dd/mm/yyyy
Issued at ..................................................................................................................................................................................................
(Place of issue of certificate)
.............................................................. ......................................................................................................................................
(Date of issue) (Signature of authorized official issuing the certificate)
(Seal or stamp of the authority, as appropriate)
1) Alternatively, the particulars of the ship may be placed horizontally in boxes.
2) IMO Ship Identification Number Scheme adopted by the Organization by resolution A.600(15).
70 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Endorsement for annual and intermediate survey(s)
This is to certify that a survey required by regulation E-1 of the Annex to the Convention the ship was found to comply with the
relevant provisions of the Convention:
Annual survey: Signed ..................................................................................................................................
(Signature of duly authorized official)
Place ....................................................................................................................................
Date ......................................................................................................................................
(Seal or stamp of the authority, as appropriate)
Annual*)/Intermediate survey*): Signed ..................................................................................................................................
(Signature of duly authorized official)
Place ....................................................................................................................................
Date ......................................................................................................................................
(Seal or stamp of the authority, as appropriate)
Annual*)/Intermediate survey*): Signed ..................................................................................................................................
(Signature of duly authorized official)
Place ....................................................................................................................................
Date ......................................................................................................................................
(Seal or stamp of the authority, as appropriate)
Annual survey: Signed ..................................................................................................................................
(Signature of duly authorized official)
Place ....................................................................................................................................
Date ......................................................................................................................................
(Seal or stamp of the authority, as appropriate)
*) Delete as appropriate.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 71
Annual/Intermediate survey in accordance with regulation E-5.8.3
This is to certify that, at an annual/intermediate*) survey in accordance with regulation E-5.8.3 of the Annex to the Convention, the ship
was found to comply with the relevant provisions of the Convention:
Signed ..................................................................................................................................
(Signature of authorized official)
Place ....................................................................................................................................
Date ......................................................................................................................................
(Seal or stamp of the authority, as appropriate)
Endorsement to extend the certificate if valid for less than 5 years where regulation E-5.3 applies
The ship complies with the relevant provisions of the Convention, and this Certificate shall, in accordance with regulation E-5.3 of the
Annex to the Convention, be accepted as valid until ................................
Signed ..................................................................................................................................
(Signature of authorized official)
Place ....................................................................................................................................
Date ......................................................................................................................................
(Seal or stamp of the authority, as appropriate)
Endorsement where the renewal survey has been completed and regulation E-5.4 applies
The ship complies with the relevant provisions of the Convention and this Certificate shall, in accordance with regulation E-5.4 of the
Annex to the Convention, be accepted as valid until ................................
Signed ..................................................................................................................................
(Signature of authorized official)
Place ....................................................................................................................................
Date ......................................................................................................................................
(Seal or stamp of the authority, as appropriate)
Endorsement to extend the validity of the certificate until reaching the port of survey
or for a period of grace where regulation E-5.5 or E-5.6 applies
This Certificate shall, in accordance with regulation E-5.5 or E-5.6*) of the Annex to the Convention, be accepted as valid
until ..................................
Signed ..................................................................................................................................
(Signature of authorized official)
Place ....................................................................................................................................
Date ......................................................................................................................................
(Seal or stamp of the authority, as appropriate)
*) Delete as appropriate
72 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Endorsement for advancement of anniversary date where regulation E-5.8 applies
In accordance with regulation E-5.8 of the Annex to the Convention the new Anniversary date is ..................................
Signed ..................................................................................................................................
(Signature of authorized official)
Place ....................................................................................................................................
Date ......................................................................................................................................
(Seal or stamp of the authority, as appropriate)
In accordance with regulation E-5.8 of the Annex to the Convention the new Anniversary date is ..................................
Signed ..................................................................................................................................
(Signature of duly authorized official)
Place ....................................................................................................................................
Date ......................................................................................................................................
(Seal or stamp of the authority, as appropriate)
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 73
Appendix II
Form
of Ballast Water Record Book
International Convention for the Control and
Management of Ships’ Ballast Water and Sediments
Period From: .................................................................................... To: ....................................................................................………..
Name of Ship ..........................................................................................................................................................................................
IMO number ............................................................................................................................................................................................
Gross tonnage ........................................................................................................................................................................................
Flag ..........................................................................................................................................................................................................
Total Ballast Water capacity (in cubic metres) ........................................................................................................................................
The ship is provided with a Ballast Water Management plan
Diagram of ship indicating ballast tanks:
1 Introduction
In accordance with regulation B-2 of the Annex to the International Convention for the Control and Management of Ships’ Ballast
Water and Sediments, a record is to be kept of each Ballast Water operation. This includes discharges at sea and to reception facilities.
2 Ballast Water and Ballast Water Management
“Ballast Water” means water with its suspended matter taken on board a ship to control trim, list, draught, stability, or stresses of a
ship. Management of Ballast Water shall be in accordance with an approved Ballast Water Management plan and taking into account
Guidelines3) developed by the Organization.
3 Entries in the Ballast Water Record Book
Entries in the Ballast Water record book shall be made on each of the following occasions:
3.1 When Ballast Water is taken on board:
.1 Date, time and location port or facility of uptake (port or lat/long), depth if outside port
.2 Estimated volume of uptake in cubic metres
.3 Signature of the officer in charge of the operation
3.2 Whenever Ballast Water is circulated or treated for Ballast Water Management purposes:
.1 Date and time of operation
.2 Estimated volume circulated or treated (in cubic metres)
.3 Whether conducted in accordance with the Ballast Water Management plan
.4 Signature of the officer in charge of the operation
3.3 When Ballast Water is discharged into the sea:
.1 Date, time and location port or facility of discharge (port or lat/long)
.2 Estimated volume discharged in cubic metres plus remaining volume in cubic metres
.3 Whether approved Ballast Water Management plan had been implemented prior to discharge
.4 Signature of the officer in charge of the operation
3.4 When Ballast Water is discharged to a reception facility:
.1 Date, time, and location of uptake
.2 Date, time, and location of discharge
.3 Port or facility
.4 Estimated volume discharged or taken up, in cubic metres
.5 Whether approved Ballast Water Management plan had been implemented prior to discharge
.6 Signature of officer in charge of the operation
3.5 Accidental or other exceptional uptake or discharges of Ballast Water:
.1 Date and time of occurrence
.2 Port or position of the ship at time of occurrence
.3 Estimated volume of Ballast Water discharged
.4 Circumstances of uptake, discharge, escape or loss, the reason therefore and general remarks
.5 Whether approved Ballast Water Management plan had been implemented prior to discharge
.6 Signature of officer in charge of the operation
3) Refer to the Guidelines for the control and management of ships’ ballast water to minimize the transfer of harmful aquatic organisms and pathogens
adopted by the Organization by resolution A.868(20).
74 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
3.6 Additional operational procedure and general remarks
4 Volume of Ballast Water
The volume of Ballast Water on board should be estimated in cubic metres. The Ballast Water record book contains many references
to estimated volume of Ballast Water. It is recognized that the accuracy of estimating volumes of ballast is left to interpretation.
Record of Ballast Water Operations
Sample Ballast Water Record Book Page
Name of Ship: ..........................................................................................................................................................................................
Distinctive number or letters: ..................................................................................................................................................................
Date Item Record of operations/signature of officers in charge
(number)
Signature of master ..............................................................................
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 75
Annexe
Règles pour le contrôle et la gestion
des eaux de ballast et sédiments des navires
Section A
Dispositions générales
Règle A-1
Définitions
Aux fins de la présente Annexe:
1 «Date anniversaire» désigne le jour et le mois de chaque année correspondant à la date d’expiration du Certificat.
2 «Capacité en eaux de ballast» désigne la capacité volumétrique totale des citernes, espaces ou compartiments utilisés à bord d’un
navire pour transporter, charger ou décharger des eaux de ballast, y compris les citernes, espaces ou compartiments poly-
valents conçus pour permettre le transport d’eaux de ballast.
3 «Compagnie» désigne le propriétaire du navire ou tout autre organisme ou personne, telle que l’armateur gérant ou l’affréteur
coque nue, auquel le propriétaire du navire a confié la responsabilité de l’exploitation du navire et qui, en assumant cette respon-
sabilité, s’acquitte des tâches et des obligations imposées par le Code international de gestion de la sécurité1).
4 «Construit», s’agissant d’un navire, désigne le stade auquel:
.1 la quille est posée; ou
.2 une construction identifiable au navire particulier commence; ou
.3 le montage du navire considéré a commencé, employant au moins 50 tonnes ou 1 pour cent de la masse estimée de tous les
matériaux de construction, si cette dernière valeur est inférieure; ou
.4 le navire subit une transformation importante.
5 «Transformation importante» désigne une transformation:
.1 qui modifie la capacité en eaux de ballast d’un navire de 15 % ou plus; ou
.2 qui change le type du navire; ou
.3 qui vise, de l’avis de l’Administration, à prolonger la vie d’un navire de 10 ans ou plus; ou
.4 qui entraîne des modifications du système d’eaux de ballast d’un navire autres que le remplacement des éléments. La trans-
formation d’un navire pour répondre aux dispositions de la règle D-1 ne doit pas être considérée comme constituant une
transformation importante aux fins de la présente Annexe.
6 «À partir de la terre la plus proche» signifie à partir de la ligne de base qui sert à déterminer la mer territoriale du territoire en ques-
tion conformément au droit international; toutefois, aux fins de la Convention, l’expression «à partir de la terre la plus proche» de
la côte nord-est de l’Australie signifie à partir d’une ligne reliant le point de latitude 11°00'S et de longitude 142°08'E sur la côte
australienne et le point de latitude 10°35'S et de longitude 141°55'E, puis les points suivants:
latitude 10°00'S et longitude 142°00'E
latitude 9°10'S et longitude 143°52'E
latitude 9°00'S et longitude 144°30'E
latitude 10°41'S et longitude 145°00'E
latitude 13°00'S et longitude 145°00'E
latitude 15°00'S et longitude 146°00'E
latitude 17°30'S et longitude 147°00'E
latitude 21°00'S et longitude 152°55'E
latitude 24°30'S et longitude 154°00'E
et enfin le point de latitude 24°42'S
et de longitude 153°15'E sur la côte australienne.
7 «Substance active» désigne une substance ou un organisme, y compris un virus ou un champignon, qui agit de manière générale
ou spécifique sur ou contre des organismes aquatiques nuisibles et des agents pathogènes.
Règle A-2
Applicabilité générale
Sauf disposition expresse contraire, le rejet des eaux de ballast ne doit être effectué qu’au moyen de la gestion des eaux de ballast
conformément aux dispositions de la présente Annexe.
Règle A-3
Exceptions
Les prescriptions de la règle B-3, ou les mesures éventuellement adoptées par une Partie conformément aux dispositions de
l’article 2.3 ou de la section C, ne s’appliquent pas:
.1 à la prise ou au rejet d’eaux de ballast et de sédiments nécessaire pour garantir la sécurité d’un navire dans des situations
d’urgence ou la sauvegarde de la vie humaine en mer; ou
1) Il convient de se reporter au Code ISM que l’Organisation a adopté par la résolution A.741(18), telle que modifiée.
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.2 au rejet accidentel ou à l’entrée d’eaux de ballast et de sédiments résultant d’une avarie survenue au navire ou à son équipe-
ment:
.1 à condition que toutes les précautions raisonnables aient été prises avant et après la survenance de l’avarie ou la découverte
de l’avarie ou du rejet pour empêcher ou réduire au minimum ce rejet; et
.2 à moins que l’avarie ne soit due à un acte délibéré ou téméraire du propriétaire, de la compagnie ou de l’officier ayant la
charge du navire;
.3 à la prise et au rejet d’eaux de ballast et de sédiments lorsque ces opérations ont pour but d’éviter ou de réduire au minimum un
événement de pollution par le navire; ou
.4 à la prise et au rejet ultérieur en haute mer des mêmes eaux de ballast et sédiments; ou
.5 au rejet d’eaux de ballast et de sédiments par un navire, sur le lieu même d’origine de la totalité des eaux de ballast et sédiments
et à condition qu’il n’y ait pas de mélange avec des eaux de ballast non gérées et des sédiments provenant d’autres zones. Si un
mélange s’est produit, les eaux de ballast provenant d’autres zones sont soumises à la gestion des eaux de ballast conformément
à la présente Annexe.
Règle A-4
Exemptions
1 Outre les exemptions prévues dans d’autres dispositions de la présente Convention, Une Partie ou des Parties peuvent, dans les
eaux relevant de leur juridiction, accorder des dispenses de toute obligation d’appliquer la règle B-3 ou C-1, mais uniquement
lorsque ces dispenses sont:
.1 accordées à un ou plusieurs navires effectuant une ou plusieurs traversées entre des ports ou lieux spécifiés; ou à un navire
exploité exclusivement entre des ports ou lieux spécifiés;
.2 valables pour une période ne dépassant pas cinq ans, sous réserve d’un examen dans l’intervalle;
.3 accordées à des navires qui ne mélangent pas d’eaux de ballast et de sédiments autres que ceux provenant des ports ou
lieux spécifiés au paragraphe 1.1; et
.4 accordées conformément aux directives sur l’évaluation des risques élaborées par l’Organisation.
2 Les dispenses accordées en application du paragraphe 1 ne doivent pas prendre effet avant d’avoir été communiquées à
l’Organisation et avant que les renseignements pertinents aient été diffusés aux Parties.
3 Aucune dispense accordée en vertu de la présente règle ne doit porter atteinte ou nuire à l’environnement, à la santé humaine, aux
biens ou aux ressources d’États adjacents ou d’autres États. Si la Partie établit qu’une dispense peut causer un préjudice à un État,
celui-ci doit être consulté dans le but de résoudre tout problème identifié.
4 Toute dispense accordée en vertu de la présente règle doit être consignée dans le registre des eaux de ballast.
Règle A-5
Respect de conditions équivalentes
Le respect de conditions équivalentes à celles de la présente Annexe pour les engins de plaisance utilisés exclusivement à des fins
récréatives ou sportives ou les engins utilisés essentiellement aux fins de la recherche et du sauvetage, d’une longueur hors tout
inférieure à 50 mètres et d’une capacité maximale en eaux de ballast de 8 mètres cubes, est établi par l’Administration compte tenu
des directives élaborées par l’Organisation.
Section B
Prescriptions en matière de gestion et de contrôle applicables aux navires
Règle B-1
Plan de gestion des eaux de ballast
Chaque navire doit avoir à bord et mettre en œuvre un plan de gestion des eaux de ballast. Ce plan doit être approuvé par
l’Administration compte tenu des directives élaborées par l’Organisation. Le plan de gestion des eaux de ballast doit être spécifique
à chaque navire et doit au moins:
.1 décrire en détail les procédures de sécurité que le navire et l’équipage doivent suivre pour la gestion des eaux de ballast confor-
mément à la présente Convention;
.2 fournir une description détaillée des mesures à prendre pour mettre en œuvre les prescriptions relatives à la gestion des eaux de
ballast et les pratiques complémentaires de gestion des eaux de ballast qui sont énoncées dans la présente Convention;
.3 décrire en détail les procédures d’évacuation des sédiments:
.1 en mer; et
.2 à terre;
.4 décrire les procédures de coordination de la gestion des eaux de ballast à bord qui impliquent le rejet en mer, avec les autorités
de l’État dans les eaux duquel ce rejet sera effectué;
.5 désigner l’officier de bord chargé d’assurer la mise en œuvre correcte du plan;
.6 contenir les prescriptions en matière de notification applicables aux navires en vertu de la présente Convention; et
.7 être rédigé dans la langue de travail du navire. Si la langue utilisée n’est ni l’anglais, ni l’espagnol, ni le français, le plan doit com-
prendre une traduction dans l’une de ces langues.
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Règle B-2
Registre des eaux de ballast
1 Chaque navire doit avoir à bord un registre des eaux de ballast qui peut être sur support électronique ou faire partie d’un autre
registre ou système d’enregistrement et qui doit contenir au moins les renseignements spécifiés à l’appendice II.
2 Les mentions portées sur le registre des eaux de ballast doivent être conservées à bord pendant une période minimale de deux
ans à compter de la dernière inscription, puis sous le contrôle de la compagnie pendant une période minimale de trois ans.
3 En cas de rejet d’eaux de ballast effectué en conformité avec la règle A-3, A-4 ou B-3.6, ou en cas d’autre rejet accidentel ou
exceptionnel qui ne fait pas l’objet des exemptions prévues par la présente Convention, les circonstances et les motifs du rejet
doivent être indiqués dans le registre des eaux de ballast.
4 Le registre des eaux de ballast doit être conservé de manière à être aisément accessible aux fins d’inspection à tout moment
raisonnable et, dans le cas d’un navire remorqué sans équipage, peut se trouver à bord du navire remorqueur.
5 Chacune des opérations concernant la gestion des eaux de ballast doit être intégralement et dès que possible consignée dans
le registre des eaux de ballast. Chaque mention doit être signée par l’officier responsable de l’opération en question et chaque
page, lorsqu’elle est terminée, doit être signée par le capitaine. Les mentions doivent être consignées dans une langue de travail
du navire. Si cette langue n’est ni l’anglais, ni l’espagnol, ni le français, ces mentions doivent comporter une traduction dans l’une
de ces langues. En cas de différend ou de divergence, les mentions écrites dans une langue officielle de l’État dont le navire est
autorisé à battre le pavillon font foi.
6 Les agents dûment autorisés par une Partie peuvent inspecter le registre des eaux de ballast à bord de tout navire auquel
s’applique la présente règle pendant qu’il se trouve dans un de ses ports ou terminaux au large. Ils peuvent en extraire des
copies et en exiger la certification par le capitaine. Toute copie ainsi certifiée est, en cas de poursuites, admissible en justice
comme preuve des faits relatés dans le registre. L’inspection du registre des eaux de ballast et l’établissement de copies certifiées
doivent être effectués de la façon la plus prompte possible et sans que le navire ne soit indûment retardé.
Règle B-3
Gestion des eaux de ballast par les navires
1 Un navire construit avant 2009:
.1 qui a une capacité en eaux de ballast comprise entre 1 500 et 5 000 mètres cubes inclus, doit procéder à la gestion des eaux
de ballast de façon à satisfaire au moins à la norme décrite à la règle D-1 ou à la règle D-2 jusqu’en 2014, date après laquelle
il doit satisfaire au moins à la norme décrite à la règle D-2;
.2 qui a une capacité en eaux de ballast inférieure à 1 500 ou supérieure à 5 000 mètres cubes doit procéder à la gestion des eaux
de ballast de façon à satisfaire au moins à la norme décrite à la règle D-1 ou à la règle D-2 jusqu’en 2016, date après laquelle
il doit satisfaire au moins à la norme décrite à la règle D-2.
2 Un navire auquel s’applique le paragraphe 1 doit satisfaire à ses dispositions au plus tard à la date de la première visite intermé-
diaire ou de renouvellement, selon celle qui intervient en premier, après la date anniversaire de la livraison du navire l’année où la
norme applicable au navire doit être respectée.
3 Un navire construit en 2009 ou après cette date qui a une capacité en eaux de ballast inférieure à 5 000 mètres cubes doit pro-
céder à la gestion des eaux de ballast de façon à satisfaire au moins à la norme décrite à la règle D-2.
4 Un navire construit en 2009 ou après cette date, mais avant 2012, qui a une capacité en eaux de ballast égale ou supérieure à
5 000 mètres cubes doit procéder à la gestion des eaux de ballast conformément au paragraphe 1.2.
5 Un navire construit en 2012 ou après cette date qui a une capacité en eaux de ballast égale ou supérieure à 5 000 mètres cubes
doit procéder à la gestion des eaux de ballast de façon à satisfaire au moins à la norme décrite à la règle D-2.
6 Les prescriptions de la présente règle ne s’appliquent pas aux navires qui rejettent des eaux de ballast dans une installation de
réception conçue compte tenu des directives élaborées par l’Organisation pour de telles installations.
7 D’autres méthodes de gestion des eaux de ballast peuvent également être acceptées en remplacement des prescriptions énon-
cées aux paragraphes 1 à 5, sous réserve qu’elles assurent au moins le même degré de protection de l’environnement, de la
santé humaine, des biens ou des ressources, et qu’elles soient approuvées en principe par le Comité.
Règle B-4
Renouvellement des eaux de ballast
1 Un navire qui procède au renouvellement des eaux de ballast pour satisfaire à la norme de la règle D-1 doit:
.1 autant que possible, effectuer le renouvellement des eaux de ballast à 200 milles marins au moins de la terre la plus proche
et par 200 mètres de fond au moins, compte tenu des directives élaborées par l’Organisation;
.2 lorsque le navire n’est pas en mesure de procéder au renouvellement des eaux de ballast conformément au paragraphe 1.1,
ce renouvellement du ballast doit être effectué compte tenu des directives visées au paragraphe 1.1 et aussi loin que
possible de la terre la plus proche et, dans tous les cas, à une distance d’au moins 50 milles marins de la terre la plus proche
et par 200 mètres de fond au moins.
2 Dans les zones maritimes où la distance de la terre la plus proche ou la profondeur ne répond pas aux paramètres visés au
paragraphe 1.1 ou 1.2, l’État du port peut désigner, en consultation avec les États adjacents ou d’autres États, selon qu’il convient,
des zones où un navire peut procéder au renouvellement des eaux de ballast compte tenu des directives visées au paragraphe 1.1.
3 Un navire n’est pas tenu de s’écarter de la route prévue ou de retarder son voyage pour satisfaire à une prescription particulière
du paragraphe 1.
4 Un navire qui procède au renouvellement des eaux de ballast n’est pas tenu de satisfaire aux dispositions du paragraphe 1 ou 2,
selon le cas, si le capitaine décide raisonnablement qu’une telle opération compromettrait la stabilité ou la sécurité du navire, de
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son équipage ou de ses passagers du fait de conditions météorologiques défavorables, de la conception du navire ou des efforts
auxquels il est soumis, d’une défaillance de l’équipement ou de toute autre circonstance exceptionnelle.
5 Lorsqu’un navire est tenu de procéder au renouvellement des eaux de ballast et ne le fait pas conformément à la présente règle,
les raisons doivent être consignées sur le registre des eaux de ballast.
Règle B-5
Gestion des sédiments par les navires
1 Tous les navires doivent éliminer et évacuer les sédiments des espaces destinés aux eaux de ballast conformément aux dispo-
sitions du plan de gestion des eaux de ballast du navire.
2 Les navires visés à la règle B-3.3 à B-3.5 devraient, sans que cela porte atteinte à la sécurité ou à l’efficacité de l’exploitation, être
conçus et construits de manière à réduire au minimum la prise et la rétention indésirable de sédiments, à faciliter l’élimination
des sédiments et à permettre un accès sans danger pour procéder à l’élimination et l’échantillonnage des sédiments, compte
tenu des directives élaborées par l’Organisation. Les navires visés à la règle B-3.1 devraient, dans la mesure où cela est possible
dans la pratique, satisfaire aux dispositions du présent paragraphe.
Règle B-6
Tâches des officiers et des membres d’équipage
Les officiers et les membres d’équipage doivent être familiarisés avec les tâches afférentes à la gestion des eaux de ballast spécifique
au navire à bord duquel ils servent et doivent, en fonction des tâches qui leur sont assignées, être familiarisés avec le plan de
gestion des eaux de ballast du navire.
Section C
Prescriptions spéciales dans certaines zones
Règle C-1
Mesures supplémentaires
1 Si une Partie, individuellement ou de concert avec d’autres Parties, décide que des mesures supplémentaires à celles de la sec-
tion B sont nécessaires pour prévenir, réduire ou éliminer le transfert d’organismes aquatiques nuisibles et d’agents pathogènes
par les eaux de ballast et sédiments des navires, cette ou ces Parties peuvent, conformément au droit international, exiger que
les navires satisfassent à une norme ou prescription spécifiée.
2 Avant d’établir des normes ou prescriptions conformément au paragraphe 1, la ou les Parties devraient consulter les États adja-
cents ou d’autres États susceptibles d’être affectés par de telles normes ou prescriptions.
3 La ou les Parties qui ont l’intention d’introduire des mesures supplémentaires conformément au paragraphe 1 de la présente
règle doivent:
.1 tenir compte des directives élaborées par l’Organisation;
.2 informer l’Organisation de leur intention d’établir des mesures supplémentaires au moins 6 mois avant la date prévue de mise
en œuvre desdites mesures, sauf en cas d’urgence ou d’épidémie. La notification doit indiquer:
.1 les coordonnées géographiques exactes des lieux où ces mesures supplémentaires s’appliquent;
.2 la nécessité et la justification de l’application des mesures supplémentaires, y compris, si possible, les avantages de ces
mesures;
.3 une description des mesures supplémentaires; et
.4 tout arrangement éventuellement prévu pour faciliter le respect par les navires des mesures supplémentaires;
.3 dans la mesure requise par le droit international coutumier, tel que défini dans la Convention des Nations Unies sur le droit de
la mer, obtenir l’approbation de l’Organisation.
4 La ou les Parties qui introduisent de telles mesures supplémentaires doivent s’efforcer de procurer, autant que possible, tous les
services appropriés, lesquels peuvent comprendre, sans toutefois s’y limiter, des avis aux navigateurs concernant les zones, les
autres itinéraires ou ports possibles, pour alléger la charge imposée au navire.
5 Les mesures supplémentaires adoptées par une ou plusieurs Parties ne doivent pas compromettre la sécurité et la sûreté du
navire et ne doivent en aucun cas être en conflit avec toute autre convention à laquelle le navire serait soumis.
6 La ou les Parties qui introduisent des mesures supplémentaires peuvent renoncer à les appliquer temporairement ou dans des
circonstances particulières si elles le jugent approprié.
Règle C-2
Avis concernant la prise d’eaux de ballast dans certaines zones
et mesures connexes que doivent prendre les États du pavillon
1 Une Partie doit s’efforcer de diffuser des avis aux navigateurs concernant les zones relevant de leur juridiction dans lesquelles les
navires ne devraient pas prendre d’eaux de ballast en raison de conditions connues. La Partie doit préciser dans ces avis les
coordonnées géographiques exactes de la ou des zones susvisées et, si possible, l’emplacement d’une ou de plusieurs autres
zones convenant à la prise d’eaux de ballast. Des avis peuvent être diffusés concernant:
.1 les zones où l’on sait qu’existent des éclosions, infestations ou populations d’organismes aquatiques nuisibles ou d’agents
pathogènes (par exemple, proliférations d’algues toxiques) susceptibles d’avoir une incidence sur la prise ou le rejet d’eaux
de ballast;
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 79
.2 les zones proches de points de rejet des eaux usées; ou
.3 les zones où l’action de chasse des marées est insuffisante, ou encore les périodes pendant lesquelles on sait qu’un courant
de marée cause une turbidité accrue.
2 Outre les avis diffusés aux navigateurs conformément aux dispositions du paragraphe 1, une Partie doit notifier à l’Organisation
et aux États côtiers qui pourraient être affectés toute zone identifiée conformément au paragraphe 1, ainsi que la période durant
laquelle l’avis restera probablement valable. La notification adressée à l’Organisation et aux États côtiers qui pourraient être
affectés doit spécifier les coordonnées géographiques exactes de la zone ou des zones susmentionnées et, si possible, indiquer
l’emplacement d’une ou plusieurs autres zones convenant à la prise d’eaux de ballast. L’avis doit indiquer aux navires qui ont
besoin de prendre des eaux de ballast dans la zone les autres dispositions prévues à cet égard. La Partie doit également infor-
mer les gens de mer, l’Organisation et les États côtiers qui pourraient être affectés lorsqu’un avis donné n’est plus applicable.
Règle C-3
Communication de renseignements
L’Organisation doit diffuser, par tout moyen approprié, les renseignements qui lui sont communiqués en vertu des règles C-1
et C-2.
Section D
Normes applicables à la gestion des eaux de ballast
Règle D-1
Norme de renouvellement des eaux de ballast
1 Les navires qui procèdent au renouvellement des eaux de ballast conformément à la présente règle doivent obtenir un renouvel-
lement volumétrique effectif d’au moins 95 pour cent des eaux de ballast.
2 Dans le cas des navires qui procèdent au renouvellement des eaux de ballast par pompage, le renouvellement par pompage de
trois fois le volume de chaque citerne à ballast doit être considéré comme satisfaisant à la norme décrite au paragraphe 1. Le pom-
page de moins de trois fois le volume peut être accepté à condition que le navire puisse prouver qu’un renouvellement volumé-
trique de 95 pour cent est obtenu.
Règle D-2
Norme de qualité des eaux de ballast
1 Les navires qui procèdent à la gestion des eaux de ballast conformément à la présente règle doivent rejeter moins de 10 orga-
nismes viables par mètre cube d’une taille minimale égale ou supérieure à 50 microns et moins de 10 organismes viables par
millilitre d’une taille minimale inférieure à 50 microns et supérieure à 10 microns; en outre, le rejet des agents microbiens indica-
teurs ne doit pas dépasser les concentrations spécifiées au paragraphe 2.
2 À titre de norme pour la santé humaine, les agents microbiens indicateurs comprennent les agents suivants:
.1 Vibrio cholerae toxigène (O1 et O139), moins de 1 unité formant colonie (ufc) par 100 millilitres ou moins de 1 ufc pour
1 gramme (masse humide) d’échantillons de zooplancton;
.2 Escherichia coli, moins de 250 ufc par 100 millilitres;
.3 entérocoque intestinal, moins de 100 ufc par 100 millilitres.
Règle D-3
Prescriptions relatives à l’approbation des systèmes de gestion des eaux de ballast
1 Sous réserve des dispositions du paragraphe 2, les systèmes de gestion des eaux de ballast utilisés pour satisfaire à la Conven-
tion doivent être approuvés par l’Administration compte tenu des directives élaborées par l’Organisation.
2 Les systèmes de gestion des eaux de ballast qui utilisent des substances actives ou des préparations contenant une ou plusieurs
substances actives pour satisfaire à la présente Convention doivent être approuvés par l’Organisation, sur la base d’une procé-
dure élaborée par l’Organisation. Cette procédure doit décrire l’approbation et l’annulation de l’approbation des substances
actives et la manière dont il est proposé de les appliquer. À compter du retrait de l’approbation, l’utilisation de la ou des substances
actives concernées doit être interdite dans l’année qui suit ce retrait.
3 Les systèmes de gestion des eaux de ballast utilisés pour satisfaire à la Convention doivent être sans danger pour le navire, son
armement et l’équipage.
Règle D-4
Prototypes de technologies de traitement des eaux de ballast
1 Si, avant la date à laquelle la norme de la règle D-2 lui serait normalement applicable, un navire participe à un programme approuvé
par l’Administration pour mettre à l’essai et évaluer une technologie prometteuse de traitement des eaux de ballast, la norme de
la règle D-2 ne s’applique pas à ce navire avant un délai de cinq ans à compter de la date à laquelle il serait normalement tenu
de la respecter.
2 Si, après la date à laquelle la norme de la règle D-2 lui devient applicable, un navire participe à un programme approuvé par
l’Administration compte tenu des directives élaborées par l’Organisation, pour mettre à l’essai et évaluer une technologie pro-
metteuse en matière d’eaux de ballast qui pourrait déboucher sur une technologie de traitement permettant de satisfaire à une
norme supérieure à celle de la règle D-2, la norme de la règle D-2 ne lui est plus applicable cinq ans après la date à laquelle il est
équipé de cette technologie.
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3 Lorsqu’elles établissent et exécutent un programme quelconque de mise à l’essai et d’évaluation de technologies prometteuses
de traitement des eaux de ballast, les Parties doivent:
.1 tenir compte des directives élaborées par l’Organisation, et
.2 ne faire participer que le minimum de navires nécessaire pour mettre efficacement à l’essai ces technologies.
4 Pendant toute la période d’essai et d’évaluation, le système de traitement doit être exploité régulièrement et de la façon prévue.
Règle D-5
Examen des normes par l’Organisation
1 Lors d’une réunion du Comité qui a lieu au plus tard trois ans avant la date la plus proche à laquelle la norme de la règle D-2
prendra effet, le Comité entreprend un examen pour déterminer s’il existe des technologies permettant de satisfaire à ladite norme,
évaluer les critères énoncés au paragraphe 2 et analyser les effets socio-économiques compte tenu en particulier des besoins des
pays en développement, et notamment ceux des petits États insulaires en développement. Le Comité doit également entrepren-
dre des examens périodiques, selon les besoins, des prescriptions applicables aux navires visés à la règle B-3.1 ainsi que de
tout autre aspect de la gestion des eaux de ballast traité dans la présente Annexe, y compris les directives élaborées par l’Orga-
nisation.
2 Les examens en question des technologies appropriées doivent également tenir compte:
.1 des considérations liées à la sécurité du navire et de l’équipage;
.2 de leur acceptabilité sur le plan écologique, c’est-à-dire qu’elles ne doivent pas avoir davantage d’impacts sur l’environnement
que ceux qu’elles permettent d’éviter;
.3 de leur aspect pratique, c’est-à-dire leur compatibilité avec la conception et l’exploitation du navire;
.4 de leur rapport coût-efficacité, c’est-à-dire leur caractère économique; et
.5 de leur efficacité sur le plan biologique au sens où elles permettent d’éliminer ou de rendre non viables les organismes aqua-
tiques nuisibles et les agents pathogènes présents dans les eaux de ballast.
3 Le Comité peut constituer un ou plusieurs groupes chargés de procéder à l’examen ou aux examens visés au paragraphe 1.
Le Comité arrête la composition et le mandat de tels groupes, ainsi que les questions précises qui leurs sont confiées. Ces groupes
peuvent élaborer et recommander des propositions d’amendement à la présente Annexe pour examen par les Parties. Seules les
Parties peuvent participer à la formulation de recommandations et aux décisions prises par le Comité à l’égard des amende-
ments.
4 Si, sur la base des examens visés dans la présente règle, les Parties décident d’adopter des amendements à la présente Annexe,
ces amendements sont adoptés et entrent en vigueur conformément aux procédures prévues à l’article 19 de la présente Conven-
tion.
Section E
Prescriptions en matière de visites et de délivrance
des certificats aux fins de la gestion des eaux de ballast
Règle E-1
Visites
1 Les navires d’une jauge brute égale ou supérieure à 400 auxquels s’applique la Convention, à l’exception des plates-formes
flottantes, des FSU et des FPSO, doivent être soumis aux visites spécifiées ci-après:
.1 Une visite initiale avant la mise en service du navire ou avant que le certificat prescrit en vertu de la règle E-2 ou E-3 ne lui soit
délivré pour la première fois. Cette visite doit permettre de vérifier que le plan de gestion des eaux de ballast prescrit par la
règle B-1 et la structure, l’équipement, les systèmes, les installations, les aménagements et les matériaux ou procédés
associés satisfont pleinement aux prescriptions de la présente Convention.
.2 Une visite de renouvellement effectuée aux intervalles spécifiés par l’Administration, mais n’excédant pas cinq ans, sous
réserve des dispositions de la règle E-5.2, E-5.5, E-5.6 ou E-5.7. Cette visite doit permettre de vérifier que le plan de gestion
des eaux de ballast prescrit par la règle B-1 et la structure, l’équipement, les systèmes, les installations, les aménagements
et les matériaux ou procédés associés satisfont pleinement aux prescriptions applicables de la présente Convention.
.3 Une visite intermédiaire effectuée dans un délai de trois mois avant ou après la deuxième date anniversaire du certificat, ou
dans un délai de trois mois avant ou après la troisième date anniversaire du certificat qui remplace l’une des visites annuelles
prévues au paragraphe 1.4. La visite intermédiaire doit permettre de s’assurer que l’équipement et les systèmes et procédés
associés de gestion des eaux de ballast satisfont pleinement aux prescriptions applicables de la présente Annexe et sont en
bon état de fonctionnement. Ces visites intermédiaires doivent être portées sur le certificat délivré en vertu de la règle E-2
ou E-3.
.4 Une visite annuelle effectuée dans un délai de trois mois avant ou après chaque date anniversaire, qui comprend une inspec-
tion générale de la structure, de l’équipement, des systèmes, des installations, des aménagements et des matériaux ou pro-
cédés associés au plan de gestion des eaux de ballast prescrit par la règle B-1, afin de s’assurer qu’ils ont été maintenus
dans les conditions prévues au paragraphe 9 et restent satisfaisants pour le service auquel le navire est destiné. Ces visites
annuelles doivent être portées sur le certificat délivré en vertu de la règle E-2 ou E-3.
.5 Une visite supplémentaire, générale ou partielle selon le cas, qui doit être effectuée à la suite d’un changement, d’un rempla-
cement ou d’une réparation importante de la structure, de l’équipement, des systèmes, des installations, des aménagements
et des matériaux, nécessaire pour assurer la pleine conformité avec la présente Convention. Cette visite doit permettre de
s’assurer que tout changement, remplacement ou toute réparation importante a été réellement effectuée de telle sorte que le
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navire satisfait aux prescriptions de la présente Convention. Ces visites doivent être portées sur le certificat délivré en vertu
de la règle E-2 ou E-3.
2 Dans le cas des navires qui ne sont pas soumis aux dispositions du paragraphe 1, l’Administration détermine les mesures à
prendre pour s’assurer que les dispositions applicables de la présente Convention sont respectées.
3 Les visites de navires aux fins de l’application des dispositions de la présente Convention doivent être effectuées par des agents
de l’Administration. L’Administration peut toutefois confier les visites soit à des inspecteurs désignés à cet effet, soit à des orga-
nismes reconnus par elle.
4 Toute Administration qui désigne des inspecteurs ou des organismes reconnus pour effectuer les visites prévues au paragraphe 3
doit au moins habiliter ces inspecteurs ou organismes reconnus2) à:
.1 exiger qu’un navire soumis à une visite satisfasse aux dispositions de la présente Convention; et
.2 effectuer des visites et des inspections à la requête des autorités compétentes d’un État du port qui est Partie.
5 L’Administration doit notifier à l’Organisation les responsabilités spécifiques confiées aux inspecteurs désignés ou aux organismes
reconnus et les conditions de leur habilitation afin qu’elle les diffuse aux Parties pour l’information de leurs agents.
6 Lorsque l’Administration, un inspecteur désigné ou un organisme reconnu détermine que la gestion des eaux de ballast du navire
ne correspond pas aux indications du certificat prescrit en vertu de la règle E-2 ou E-3 ou est telle que le navire n’est pas apte à
prendre la mer sans présenter de menace pour l’environnement, la santé humaine, les biens ou les ressources, cet inspecteur ou
organisme doit veiller immédiatement à ce que des mesures correctives soient prises pour rendre le navire conforme. Un inspec-
teur ou organisme doit être informé immédiatement et faire en sorte que le certificat ne soit pas délivré ou soit retiré, selon le cas.
Si le navire se trouve dans un port d’une autre Partie, les autorités compétentes de l’État du port doivent être informées immédia-
tement. Lorsqu’un agent de l’Administration, un inspecteur désigné ou un organisme reconnu a informé les autorités compétentes
de l’État du port, le gouvernement de l’État du port intéressé doit fournir à l’agent, à l’inspecteur ou à l’organisme en question toute
l’assistance nécessaire pour lui permettre de s’acquitter de ses obligations en vertu de la présente règle, et notamment de pren-
dre les mesures décrites à l’article 9.
7 Lorsqu’un accident survenu à un navire ou un défaut constaté à bord compromet fondamentalement l’aptitude du navire à pro-
céder à la gestion des eaux de ballast conformément à la présente Convention, le propriétaire, l’exploitant ou toute autre per-
sonne ayant la charge du navire doit faire rapport dès que possible à l’Administration, à l’organisme reconnu ou à l’inspecteur
désigné chargé de délivrer le certificat pertinent, lequel doit faire entreprendre une enquête afin de déterminer s’il est nécessaire
de procéder à une visite conformément au paragraphe 1. Si le navire se trouve dans un port d’une autre Partie, le propriétaire,
l’exploitant ou toute autre personne ayant la charge du navire doit également faire rapport immédiatement aux autorités compé-
tentes de l’État du port et l’inspecteur désigné ou l’organisme reconnu doit s’assurer qu’un tel rapport a bien été fait.
8 Dans tous les cas, l’Administration intéressée se porte pleinement garante de l’exécution complète et de l’efficacité de la visite et
s’engage à prendre les mesures nécessaires pour satisfaire à cette obligation.
9 L’état du navire et de son équipement, de ses systèmes et de ses procédés doit être maintenu conformément aux dispositions
de la présente Convention de manière que le navire demeure à tous égards apte à prendre la mer sans présenter de menace pour
l’environnement, la santé humaine, les biens ou les ressources.
10 Après l’une quelconque des visites prévues au paragraphe 1, aucun changement autre qu’un simple remplacement du matériel
et des installations ne doit être apporté à la structure, à l’équipement, aux installations, aux aménagements ou aux matériaux
associés au plan de gestion des eaux de ballast prescrit par la règle B-1 et ayant fait l’objet de la visite, sauf autorisation de
l’Administration.
Règle E-2
Délivrance d’un certificat ou apposition d’un visa
1 L’Administration doit veiller à ce qu’un certificat soit délivré à un navire auquel s’applique la règle E-1, après l’achèvement satis-
faisant d’une visite effectuée conformément à ladite règle. Un certificat délivré sous l’autorité d’une Partie à la présente Conven-
tion doit être accepté par les autres Parties et considéré, à toutes les fins visées par la présente Convention, comme ayant la
même validité qu’un certificat délivré par elles.
2 Les certificats doivent être délivrés ou visés soit par l’Administration, soit par tout agent ou organisme dûment autorisé par elle.
Dans tous les cas, l’Administration assume l’entière responsabilité du certificat.
Règle E-3
Délivrance d’un certificat ou apposition d’un visa par une autre Partie
1 Une autre Partie peut, à la requête de l’Administration, faire visiter un navire et, si elle estime qu’il satisfait aux dispositions de la
présente Convention, elle lui délivre un certificat ou en autorise la délivrance et, le cas échéant, appose un visa ou autorise
l’apposition d’un visa sur le certificat dont est muni le navire, conformément à la présente Annexe.
2 Une copie du certificat et une copie du rapport de visite doivent être adressées dès que possible à l’Administration qui a fait la
requête.
3 Un certificat ainsi délivré doit comporter une déclaration établissant qu’il a été délivré à la requête de l’Administration; il a la même
valeur et doit être accepté dans les mêmes conditions qu’un certificat délivré par l’Administration.
4 Il ne doit pas être délivré de certificat à un navire qui est autorisé à battre le pavillon d’un État qui n’est pas Partie.
2) Se reporter aux Directives que l’Organisation a adoptées par la résolution A.739(18), telles qu’elles pourraient être modifiées par l’Organisation et
aux spécifications que l’Organisation a adoptées par la résolution A.789(19), telles qu’elles pourraient être modifiées par l’Organisation.
82 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Règle E-4
Modèle du certificat
Le certificat doit être établi dans la langue officielle de la Partie qui le délivre, selon le modèle qui figure à l’appendice I. Si la langue
utilisée n’est ni l’anglais, ni l’espagnol, ni le français, le texte doit comprendre une traduction dans l’une de ces langues.
Règle E-5
Durée et validité du certificat
1 Le certificat doit être délivré pour une durée spécifiée par l’Administration, qui ne doit pas dépasser cinq ans.
2 Pour les visites de renouvellement:
.1 Nonobstant les prescriptions du paragraphe 1, lorsque la visite de renouvellement est achevée dans un délai de trois mois
avant la date d’expiration du certificat existant, le nouveau certificat est valable à compter de la date d’achèvement de la
visite de renouvellement jusqu’à une date qui n’est pas postérieure de plus de cinq ans à la date d’expiration du certificat
existant.
.2 Lorsque la visite de renouvellement est achevée après la date d’expiration du certificat existant, le nouveau certificat est
valable à compter de la date d’achèvement de la visite de renouvellement jusqu’à une date qui n’est pas postérieure de plus
de cinq ans à la date d’expiration du certificat existant.
.3 Lorsque la visite de renouvellement est achevée plus de trois mois avant la date d’expiration du certificat existant, le nouveau
certificat est valable à compter de la date d’achèvement de la visite de renouvellement jusqu’à une date qui n’est pas posté-
rieure de plus de cinq ans à la date d’achèvement de la visite de renouvellement.
3 Si un certificat est délivré pour une durée inférieure à cinq ans, l’Administration peut proroger la validité dudit certificat au-delà de
la date d’expiration jusqu’à concurrence de la période maximale prévue au paragraphe 1, à condition que les visites spécifiées à
la règle E-1.1.3, qui doivent avoir lieu lorsqu’un certificat est délivré pour cinq ans, soient effectuées selon que de besoin.
4 Si, après une visite de renouvellement, un nouveau certificat ne peut pas être délivré ou remis au navire avant la date d’expiration
du certificat existant, la personne ou l’organisme autorisé par l’Administration peut apposer un visa sur le certificat existant et ce
certificat doit être accepté comme valable pour une nouvelle période qui ne peut pas dépasser cinq mois à compter de la date
d’expiration.
5 Si, à la date d’expiration du certificat, le navire ne se trouve pas dans un port dans lequel il doit subir une visite, l’Administration
peut proroger la validité de ce certificat. Toutefois, une telle prorogation ne doit être accordée que pour permettre au navire d’ache-
ver son voyage vers le port dans lequel il doit être visité et ce, uniquement dans le cas où cette mesure semble opportune et rai-
sonnable. Aucun certificat ne doit être ainsi prorogé pour une période de plus de trois mois et un navire auquel cette prorogation
a été accordée n’est pas en droit, en vertu de cette prorogation, après son arrivée dans le port dans lequel il doit être visité, d’en
repartir sans avoir obtenu un nouveau certificat. Lorsque la visite de renouvellement est achevée, le nouveau certificat est
valable pour une période n’excédant pas cinq ans à compter de la date d’expiration du certificat existant avant que la proroga-
tion ait été accordée.
6 Un certificat délivré à un navire effectuant des voyages courts, qui n’a pas été prorogé conformément aux dispositions précédentes
de la présente règle, peut être prorogé par l’Administration pour une période de grâce ne dépassant pas d’un mois la date d’ex-
piration indiquée sur ce certificat. Lorsque la visite de renouvellement est achevée, le nouveau certificat est valable pour une
période n’excédant pas cinq ans à compter de la date d’expiration du certificat existant avant que la prorogation ait été accordée.
7 Dans certains cas particuliers, tels qu’arrêtés par l’Administration, il n’est pas nécessaire que la validité du nouveau certificat
commence à la date d’expiration du certificat existant conformément aux prescriptions du paragraphe 2.2, 5 ou 6 de la présente
règle. Dans ces cas particuliers, le nouveau certificat est valable pour une période n’excédant pas cinq ans à compter de la date
d’achèvement de la visite de renouvellement.
8 Lorsqu’une visite annuelle est effectuée dans un délai inférieur à celui qui est spécifié à la règle E-1:
.1 la date anniversaire figurant sur le certificat est remplacée au moyen d’un visa par une date qui ne doit pas être postérieure
de plus de trois mois à la date à laquelle la visite a été achevée;
.2 la visite annuelle ou intermédiaire suivante prescrite à la règle E-1 doit être achevée aux intervalles stipulés par cette règle,
calculés à partir de la nouvelle date anniversaire;
.3 la date d’expiration peut demeurer inchangée à condition qu’une ou plusieurs visites annuelles, selon le cas, soient effec-
tuées de telle sorte que les intervalles maximaux entre visites prescrits par la règle E-1 ne soient pas dépassés.
9 Un certificat délivré en vertu de la règle E-2 ou E-3 cesse d’être valable dans l’un quelconque des cas suivants:
.1 si la structure, l’équipement, les systèmes, les installations, les aménagements et les matériaux nécessaires pour satisfaire
pleinement à la présente Convention ont fait l’objet d’un changement, d’un remplacement ou d’une réparation importante et
si un visa n’a pas été apposé sur le certificat conformément à la présente Annexe;
.2 si un navire passe sous le pavillon d’un autre État. Un nouveau certificat ne doit être délivré que si la Partie délivrant le
nouveau certificat a la certitude que le navire satisfait aux prescriptions de la règle E-1. Dans le cas d’un transfert de pavillon
entre Parties, si la demande lui en est faite dans un délai de trois mois à compter du transfert, la Partie dont le navire était
autorisé précédemment à battre le pavillon adresse dès que possible à l’Administration des copies du certificat dont le navire
était muni avant le transfert, ainsi que des copies des rapports de visite, le cas échéant;
.3 si les visites pertinentes ne sont pas achevées dans les délais spécifiés à la règle E-1.1; ou
.4 si le visa prévu à la règle E-1.1 n’a pas été apposé sur le certificat.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 83
Appendice I
Modèle
de certificat international de gestion des eaux de ballast
Certificat
international de gestion des eaux de ballast
Délivré en vertu des dispositions de la Convention internationale pour le contrôle et la gestion des eaux de ballast et sédiments des
navires (ci-après dénommée «la Convention») sous l’autorité du Gouvernement
......................................................................
(Nom officiel complet du pays)
par
......................................................................
(Titre officiel complet de la personne
compétente ou de l’organisme autorisé
en vertu des dispositions de la Convention)
Caractéristiques du navire1)
Nom du navire ........................................................................................................................................................................................
Numéro ou lettres distinctifs ....................................................................................................................................................................
Port d’immatriculation ..............................................................................................................................................................................
Jauge brute ..............................................................................................................................................................................................
Numéro OMI2) ..........................................................................................................................................................................................
Date de construction ..............................................................................................................................................................................
Capacité en eaux de ballast (en mètres cubes) ......................................................................................................................................
Renseignements sur la(les) méthode(s) utilisée(s) pour procéder à la gestion des eaux de ballast
Méthode utilisée pour procéder à la gestion des eaux de ballast ..........................................................................................................
Date d’installation (s’il y a lieu) ................................................................................................................................................................
Nom du fabricant (s’il y a lieu) ................................................................................................................................................................
La(les) principale(s) méthode(s) utilisée(s) pour procéder à la gestion des eaux de ballast à bord du présent navire est(sont):
conforme(s) à la règle D-1
conforme(s) à la règle D-2
(Veuillez préciser) ...............................................................................................................................................................................
le navire est soumis à la règle D-4
Il est certifié:
1 que le navire a été visité conformément à la règle E-1 de l’Annexe de la Convention; et
2 qu’à la suite cette visite, il a été constaté que la gestion des eaux de ballast à bord du navire satisfaisait aux dispositions de
l’Annexe de la Convention.
Le présent certificat est valable jusqu’au .......................................................................................... sous réserve des visites prévues
à la règle E-1 de l’Annexe de la Convention.
Date d’achèvement de la visite sur la base de laquelle le présent certificat est délivré: jour/mois/année
Délivré à ....................................................................................................................................................................................................
(Lieu de délivrance du certificat)
Le ........................................................ ......................................................................................................................................
(Date de délivrance) (Signature de l’agent autorisé qui délivre le certificat)
(Cachet ou tampon, selon le cas, de l’autorité)
1) Les caractéristiques du navire peuvent aussi être présentées horizontalement dans des cases.
2) Système de numéros OMI d’identification des navires que l’Organisation a adopté par la résolution A.600(15).
84 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Attestation de visite(s) annuelle(s) et intermédiaire(s)
Il est certifié que, lors d’une visite prescrite par la règle E-1 de l’Annexe de la Convention, il a été constaté que le navire satisfaisait
aux dispositions pertinentes de la Convention.
Visite annuelle: Signé: ..................................................................................................................................
(Signature de l’agent autorisé)
Lieu: ......................................................................................................................................
Date: ....................................................................................................................................
(Cachet ou tampon, selon le cas, de l’autorité)
Visite annuelle/intermédiaire*): Signé: ..................................................................................................................................
(Signature de l’agent autorisé)
Lieu: ......................................................................................................................................
Date: ....................................................................................................................................
(Cachet ou tampon, selon le cas, de l’autorité)
Visite annuelle/intermédiaire*): Signé: ..................................................................................................................................
(Signature de l’agent autorisé)
Lieu: ......................................................................................................................................
Date: ....................................................................................................................................
(Cachet ou tampon, selon le cas, de l’autorité)
Visite annuelle: Signé: ..................................................................................................................................
(Signature de l’agent autorisé)
Lieu: ......................................................................................................................................
Date: ....................................................................................................................................
(Cachet ou tampon, selon le cas, de l’autorité)
*) Rayer les mentions inutiles.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 85
Visite annuelle/intermédiaire effectuée conformément à la règle E-5.8.3
Il est certifié que, lors d’une visite annuelle/intermédiaire*) effectuée conformément à la règle E-5.8.3 de l’Annexe de la Convention,
il a été constaté que le navire satisfaisait aux dispositions pertinentes de la Convention.
Signé: ..................................................................................................................................
(Signature de l’agent autorisé)
Lieu: ......................................................................................................................................
Date: ....................................................................................................................................
(Cachet ou tampon, selon le cas, de l’autorité)
Visa de prorogation du certificat s’il est valable pour une durée inférieure à 5 ans, en cas d’application de la règle E-5.3
Le navire satisfait aux dispositions pertinentes de la Convention et le présent certificat, conformément à la règle E-5.3 de l’Annexe de
la Convention, est accepté comme valable jusqu’au ................................
Signé: ..................................................................................................................................
(Signature de l’agent autorisé)
Lieu: ......................................................................................................................................
Date: ....................................................................................................................................
(Cachet ou tampon, selon le cas, de l’autorité)
Visa apposé après achèvement de la visite de renouvellement, en cas d’application de la règle E-5.4
Le navire satisfait aux dispositions pertinentes de la Convention et le présent certificat, conformément à la règle E-5.4 de l’Annexe de
la Convention, est accepté comme valable jusqu’au ..................................
Signé: ..................................................................................................................................
(Signature de l’agent autorisé)
Lieu: ......................................................................................................................................
Date: ....................................................................................................................................
(Cachet ou tampon, selon le cas, de l’autorité)
Visa de prorogation de la validité du certificat jusqu’à ce que le navire arrive dans le port de visite
ou pour une période de grâce, en cas d’application de la règle E-5.5 ou E-5.6
Le présent certificat, conformément à la règle E-5.5 ou E-5.6*) de l’Annexe de la Convention, est accepté comme valable
jusqu’au ..................................
Signé: ..................................................................................................................................
(Signature de l’agent autorisé)
Lieu: ......................................................................................................................................
Date: ....................................................................................................................................
(Cachet ou tampon, selon le cas, de l’autorité)
*) Rayer les mentions inutiles.
86 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Visa pour l’avancement de la date anniversaire, en cas d’application de la règle E-5.8
Conformément à la règle E-5.8 de l’Annexe de la Convention, la nouvelle date anniversaire est fixée au ............................................
Signé: ..................................................................................................................................
(Signature de l’agent autorisé)
Lieu: ......................................................................................................................................
Date: ....................................................................................................................................
(Cachet ou tampon, selon le cas, de l’autorité)
Conformément à la règle E-5.8 de l’Annexe de la Convention, la nouvelle date anniversaire est fixée au ............................................
Signé: ..................................................................................................................................
(Signature de l’agent autorisé)
Lieu: ......................................................................................................................................
Date: ....................................................................................................................................
(Cachet ou tampon, selon le cas, de l’autorité)
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 87
Appendice II
Modèle
de registre des eaux de ballast
Convention internationale pour le contrôle et la gestion
des eaux de ballast et sédiments des navires
Période allant du: ............................................................................ au: ....................................................................................………..
Nom du navire ........................................................................................................................................................................................
Numéro OMI ............................................................................................................................................................................................
Jauge brute ..............................................................................................................................................................................................
Pavillon ....................................................................................................................................................................................................
Capacité totale en eaux de ballast (en mètres cubes) ............................................................................................................................
Le navire est muni d’un plan de gestion des eaux de ballast
Schéma du navire indiquant les citernes à ballast:
1 Introduction
Conformément à la règle B-2 de l’Annexe de la Convention internationale pour le contrôle et la gestion des eaux de ballast et sédi-
ments des navires, il doit être tenu un registre dans lequel est consignée chaque opération concernant les eaux de ballast, y compris
les rejets effectués en mer et dans des installations de réception.
2 Eaux de ballast et gestion des eaux de ballast
L’expression «eaux de ballast» désigne les eaux et les matières en suspension chargées à bord d’un navire pour contrôler l’assiette,
la gîte, le tirant d’eau, la stabilité ou les contraintes. La gestion des eaux de ballast doit être conforme à un plan approuvé de gestion
des eaux de ballast et tenir compte des Directives3) élaborées par l’Organisation.
3 Mentions portées sur le registre des eaux de ballast
Des mentions doivent être portées sur le registre des eaux de ballast à chacune des occasions suivantes:
3.1 Lorsque le navire prend de l’eau de ballast:
.1 Date, heure et lieu, port ou installation, de la prise de ballast (port ou latitude/longitude), profondeur si en dehors du port
.2 Estimation du volume de ballast pris à bord, en mètres cubes
.3 Signature de l’officier chargé de l’opération
3.2 Chaque fois que de l’eau de ballast est mise en circulation ou traitée aux fins de la gestion des eaux de ballast:
.1 Date et heure de l’opération
.2 Estimation du volume mis en circulation ou traité (en mètres cubes)
.3 L’opération a-t-elle été menée conformément au plan de gestion des eaux de ballast?
.4 Signature de l’officier chargé de l’opération
3.3 Lorsque l’eau de ballast est rejetée à la mer:
.1 Date, heure et lieu, port ou installation, du rejet (port ou latitude/longitude)
.2 Estimation du volume de ballast rejeté, en mètres cubes, plus du volume restant, en mètres cubes
.3 Le plan approuvé de gestion des eaux de ballast a-t-il été mis en œuvre avant le rejet?
.4 Signature de l’officier chargé de l’opération.
3.4 Lorsque de l’eau de ballast est rejetée dans une installation de réception:
.1 Date, heure et lieu de la prise de ballast
.2 Date, heure et lieu du rejet de ballast
.3 Port ou installation
.4 Estimation du volume de ballast rejeté ou pris en mètres cubes
.5 Le plan approuvé de gestion des eaux de ballast a-t-il été mis en œuvre avant le rejet?
.6 Signature de l’officier chargé de l’opération
3.5 Rejet accidentel ou autre prise ou rejet exceptionnel d’eau de ballast
.1 Date et heure à laquelle le rejet ou la prise de ballast s’est produit
.2 Port ou position du navire au moment du rejet ou de la prise de ballast
.3 Estimation du volume de ballast rejeté
.4 Circonstances de la prise, du rejet, de la fuite ou de la perte de ballast, cause et observations générales
.5 Le plan approuvé de gestion des eaux de ballast a-t-il été mis en œuvre avant le rejet?
.6 Signature de l’officier chargé de l’opération
3) Il convient de se reporter aux Directives relatives au contrôle et à la gestion des eaux de ballast des navires en vue de réduire au minimum le trans-
fert d’organismes aquatiques nuisibles et d’agents pathogènes que l’Organisation a adoptées par la résolution A.868(20).
88 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
3.6 Procédures d’exploitation supplémentaires et observations générales
4 Volume d’eau de ballast
Le volume d’eau de ballast à bord du navire devrait être estimé en mètres cubes. Le registre des eaux de ballast se réfère à maintes
reprises à l’estimation du volume d’eau de ballast. Il est reconnu que la précision avec laquelle les volumes sont estimés est sujette
à interprétation.
Registre des opérations concernant les eaux de ballast
Exemple de page du registre des eaux de ballast
Nom du navire: ........................................................................................................................................................................................
Numéro ou lettres distinctifs: ..................................................................................................................................................................
Date Rubrique Opération/signature de l’officier responsable
(numéro)
Signature du capitaine: ........................................................................
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 89
Anlage
Regeln für die Kontrolle und Behandlung
von Ballastwasser und Sedimenten von Schiffen
Abschnitt A
Allgemeine Bestimmungen
Regel A-1
Begriffsbestimmungen
Im Sinne dieser Anlage haben die nachstehenden Ausdrücke folgende Bedeutung:
1 Der Ausdruck „Jahresdatum“ bezeichnet den Tag und den Monat eines jeden Jahres, die dem Datum des Ablaufs des Zeugnis-
ses entsprechen.
2 Der Ausdruck „Ballastwasser-Fassungsvermögen“ bezeichnet den gesamten Volumeninhalt aller Tanks, Räume oder Abteilun-
gen eines Schiffes, die dazu verwendet werden, Ballastwasser mitzuführen, aufzunehmen oder einzuleiten, insbesondere aller
Mehrzwecktanks, -räume oder -abteilungen, deren Entwurf die Beförderung von Ballastwasser erlaubt.
3 Der Ausdruck „Unternehmen“ bezeichnet den Eigentümer des Schiffes oder irgendeine andere Stelle oder Person, wie den
Geschäftsführer oder den Bareboat-Charterer, die vom Eigentümer des Schiffes die Verantwortung für den Betrieb des Schiffes
übernommen hat und die durch Übernahme dieser Verantwortung darin eingewilligt hat, alle durch den Internationalen Code für
Maßnahmen zur Organisation eines sicheren Schiffsbetriebs und zur Verhütung der Meeresverschmutzung1) auferlegten Pflichten
und Verantwortlichkeiten zu übernehmen.
4 Der Ausdruck „gebaut“ bezeichnet hinsichtlich eines Schiffes einen Bauzustand,
.1 in dem der Kiel gelegt ist,
.2 der den Baubeginn eines bestimmten Schiffes erkennen lässt,
.3 in dem die Montage von mindestens 50 Tonnen oder 1 Prozent des geschätzten Gesamtbedarfs an Baumaterial begonnen hat,
je nachdem, welcher Wert kleiner ist, oder
.4 in dem an dem Schiff ein größerer Umbau durchgeführt wird.
5 Der Ausdruck „größerer Umbau“ bezeichnet den Umbau eines Schiffes,
.1 durch den sein Ballastwasser-Fassungsvermögen um 15 Prozent oder mehr geändert wird,
.2 durch den der Schiffstyp geändert wird,
.3 der nach Ansicht der Verwaltung dazu bestimmt ist, die Lebensdauer des Schiffes um 10 Jahre oder mehr zu verlängern, oder
.4 durch den sein Ballastwassersystem auf andere Weise verändert wird als durch einen bloßen Komponenten-Austausch. Der
Umbau eines Schiffes zur Erfüllung der Regel D-1 gilt nicht als „größerer Umbau“ im Sinne dieser Anlage.
6 Der Ausdruck „vom nächstgelegenen Land“ bedeutet von der Basislinie, von der aus das Küstenmeer des betreffenden Hoheits-
gebiets nach dem Völkerrecht festgelegt wird, jedoch mit der Maßgabe, dass für die Zwecke dieses Übereinkommens der Aus-
druck „vom nächstgelegenen Land“ vor der Nordostküste Australiens Folgendes bedeutet: von einer Linie, die von einem Punkt
an der australischen Küste auf
11°00' südlicher Breite, 142°08' östlicher Länge
zu einem Punkt auf 10°35' südlicher Breite, 141°55' östlicher Länge gezogen ist,
von dort aus zu einem Punkt auf 10°00' südlicher Breite, 142°00' östlicher Länge,
von dort aus zu einem Punkt auf 09°10' südlicher Breite, 143°52' östlicher Länge,
von dort aus zu einem Punkt auf 09°00' südlicher Breite, 144°30' östlicher Länge,
von dort aus zu einem Punkt auf 10°41' südlicher Breite, 145°00' östlicher Länge,
von dort aus zu einem Punkt auf 13°00' südlicher Breite, 145°00' östlicher Länge,
von dort aus zu einem Punkt auf 15°00' südlicher Breite, 146°00' östlicher Länge,
von dort aus zu einem Punkt auf 17°30' südlicher Breite, 147°00' östlicher Länge,
von dort aus zu einem Punkt auf 21°00' südlicher Breite, 152°55' östlicher Länge,
von dort aus zu einem Punkt auf 24°30' südlicher Breite, 154°00' östlicher Länge
und von dort aus zu einem Punkt an der australischen Küste
auf 24°42' südlicher Breite, 153°15' östlicher Länge.
7 Der Ausdruck „aktive Substanz“ bezeichnet eine Substanz oder einen Organismus einschließlich eines Virus oder eines Pilzes, die
beziehungsweise der eine allgemeine oder eine spezifische Wirkung auf oder gegen schädliche Wasserorganismen und Krank-
heitserreger hat.
Regel A-2
Allgemeine Anwendbarkeit
Soweit nicht ausdrücklich etwas anderes bestimmt ist, darf das Einleiten von Ballastwasser nur im Rahmen der Ballastwasser-Behand-
lung nach Maßgabe dieser Anlage durchgeführt werden.
1) Es wird auf den von der Organisation mit Entschließung A.741(18) angenommenen ISM-Code in seiner geänderten Fassung verwiesen.
90 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Regel A-3
Ausnahmen
Regel B-3 oder andere von einer Vertragspartei nach Artikel 2 Absatz 3 oder nach Abschnitt C angenommene Maßnahmen gelten nicht
für
.1 das Aufnehmen oder Einleiten von Ballastwasser und Sedimenten, das aus Gründen der Schiffssicherheit in Notfallsituationen
oder zur Rettung von Menschenleben auf See erforderlich ist;
.2 das unfallbedingte Einleiten oder Eindringen von Ballastwasser und Sedimenten infolge einer Beschädigung des Schiffes oder
seiner Ausrüstung,
.1 sofern vor und nach Eintritt des Schadens oder Feststellung des Schadens oder des Einleitens alle angemessenen Vorsichts-
maßnahmen getroffen worden sind, um das Einleiten zu verhüten oder auf ein Mindestmaß zu verringern, und
.2 sofern nicht der Eigentümer, das Unternehmen oder der Wachoffizier vorsätzlich oder leichtfertig den Schaden verursacht
hat;
.3 das Aufnehmen und Einleiten von Ballastwasser und Sedimenten, sofern es dazu dient, von dem Schiff ausgehende Verschmut-
zungsereignisse zu vermeiden oder auf ein Mindestmaß zu verringern;
.4 das Aufnehmen und spätere Wiedereinleiten desselben Ballastwassers und derselben Sedimente auf Hoher See;
.5 das Einleiten von Ballastwasser und Sedimenten von einem Schiff an dem Ort, von dem das gesamte Ballastwasser und alle
Sedimente stammen, sofern keine Vermischung mit unbehandeltem Ballastwasser und Sedimenten aus anderen Gebieten statt-
gefunden hat. Hat eine Vermischung stattgefunden, so unterliegt das aus anderen Gebieten stammende Ballastwasser der
Behandlung von Ballastwasser nach Maßgabe dieser Anlage.
Regel A-4
Befreiungen
1 Eine Vertragspartei oder mehrere Vertragsparteien können in Gewässern unter ihrer Hoheitsgewalt Befreiungen von jeder Ver-
pflichtung, Regel B-3 oder C-1 anzuwenden, zusätzlich zu den an anderer Stelle in diesem Übereinkommen vorgesehenen Befrei-
ungen gewähren, jedoch nur, wenn diese Befreiungen
.1 einem oder mehreren Schiffen auf einer oder mehreren Reisen zwischen bestimmten Häfen oder Orten oder einem Schiff
gewährt werden, das ausschließlich zwischen bestimmten Häfen oder Orten betrieben wird;
.2 vorbehaltlich einer Zwischenprüfung nicht mehr als fünf Jahre lang gelten;
.3 Schiffen gewährt werden, die Ballastwasser oder Sedimente nur zwischen den in Absatz 1.1 genannten Häfen oder Orten ver-
mischen;
.4 nach Maßgabe der von der Organisation ausgearbeiteten Richtlinien über die Risikobewertung gewährt werden.
2 Ausnahmen nach Absatz 1 werden erst wirksam, nachdem sie der Organisation mitgeteilt und die einschlägigen Informationen an
die Vertragsparteien weitergeleitet worden sind.
3 Ausnahmen nach dieser Regel dürfen nicht die Umwelt, die menschliche Gesundheit, Sachwerte oder Ressourcen angrenzender
oder anderer Staaten beeinträchtigen oder schädigen. Stellt die Vertragspartei fest, dass ein Staat Nachteile erleiden könnte, so
ist dieser zu konsultieren, um etwa erkannte Probleme zu lösen.
4 Alle Ausnahmen nach dieser Regel sind in das Ballastwasser-Tagebuch einzutragen.
Regel A-5
Gleichwertige Einhaltung
Die gleichwertige Einhaltung dieser Anlage durch ausschließlich für Sport- oder Erholungszwecke verwendete Sportfahrzeuge oder
durch vorwiegend zur Seenotrettung verwendete Fahrzeuge von weniger als 50 Metern Länge über alles und mit einem Ballastwasser-
Fassungsvermögen von höchstens 8 Kubikmetern wird von der Verwaltung unter Berücksichtigung der von der Organisation ausge-
arbeiteten Richtlinien festgestellt.
Abschnitt B
Behandlungs- und Kontrollvorschriften für Schiffe
Regel B-1
Ballastwasser-Behandlungsplan
Jedes Schiff hat einen Ballastwasser-Behandlungsplan an Bord mitzuführen und durchzuführen. Dieser Plan muss von der Verwal-
tung unter Berücksichtigung der von der Organisation ausgearbeiteten Richtlinien zugelassen sein. Der Ballastwasser-Behandlungs-
plan muss ein für jedes Schiff spezifischer Plan sein und mindestens
.1 die Sicherheitsverfahren für das Schiff und die Besatzung im Zusammenhang mit der nach diesem Übereinkommen vorgeschrie-
benen Ballastwasser-Behandlung ausführlich darstellen;
.2 eine ausführliche Beschreibung der Maßnahmen enthalten, die zur Durchführung der in diesem Übereinkommen niedergelegten
Vorschriften und ergänzenden Verfahren für die Ballastwasser-Behandlung zu ergreifen sind;
.3 die Verfahren für die Entsorgung von Sedimenten
.1 auf See und
.2 an Land
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 91
ausführlich darstellen;
.4 die Verfahren für die Koordinierung der Ballastwasser-Behandlung an Bord des Schiffes, bei der es zu einem Einleiten ins Meer
kommt, mit den Behörden des Staates, in dessen Gewässer das Einleiten erfolgen wird, enthalten;
.5 den Offizier an Bord benennen, der dafür verantwortlich ist, die ordnungsgemäße Durchführung des Plans sicherzustellen;
.6 eine Darstellung der nach diesem Übereinkommen vorgeschriebenen Meldevorschriften für Schiffe enthalten;
.7 in der Arbeitssprache des Schiffes abgefasst sein. Ist die verwendete Sprache nicht Englisch, Französisch oder Spanisch, so ist
eine Übersetzung in eine dieser Sprachen beizufügen.
Regel B-2
Ballastwasser-Tagebuch
1 Jedes Schiff hat an Bord ein Ballastwasser-Tagebuch mitzuführen, das auch ein elektronisches Aufzeichnungssystem oder ein in
ein anderes Tagebuch oder Aufzeichnungssystem integriertes Tagebuch sein kann und mindestens die in Anhang II bezeichneten
Angaben enthält.
2 Die Einträge im Ballastwasser-Tagebuch sind nach der letzten Eintragung mindestens zwei Jahre lang an Bord des Schiffes und
danach mindestens drei Jahre lang in der Verfügungsgewalt des Unternehmens aufzubewahren.
3 Im Fall eines Einleitens von Ballastwasser nach Regel A-3, A-4 oder B-3 Absatz 6 oder im Fall eines sonstigen unfallbedingten oder
durch außergewöhnliche Umstände verursachten Einleitens von Ballastwasser, für das dieses Übereinkommen keine Ausnahme
vorsieht, sind im Ballastwasser-Tagebuch die Umstände des Einleitens und die Gründe dafür einzutragen.
4 Das Ballastwasser-Tagebuch ist so aufzubewahren, dass es für eine Überprüfung ohne Weiteres zur Verfügung steht; bei unbe-
mannten geschleppten Schiffen kann es an Bord des Schleppschiffs aufbewahrt werden.
5 Jeder Ballastwasser-Betriebsvorgang ist unverzüglich vollständig in das Ballastwasser-Tagebuch einzutragen. Jeder Eintrag ist von
dem für den betreffenden Vorgang verantwortlichen Offizier zu unterschreiben, und nach dem letzten Eintrag ist jede Seite vom
Kapitän zu unterzeichnen. Die Eintragungen im Ballastwasser-Tagebuch müssen in einer Arbeitssprache des Schiffes abgefasst
sein. Ist diese Sprache nicht Englisch, Französisch oder Spanisch, so müssen die Eintragungen eine Übersetzung in eine dieser
Sprachen enthalten. Werden Eintragungen auch in einer Amtssprache des Staates, dessen Flagge das Schiff zu führen berech-
tigt ist, vorgenommen, sind diese im Fall einer Streitigkeit oder Unstimmigkeit maßgebend.
6 Von einer Vertragspartei ordnungsgemäß ermächtigte Bedienstete können das Ballastwasser-Tagebuch an Bord jedes Schiffes,
für das diese Regel gilt, während seines Aufenthalts in einem ihrer Häfen oder an einem ihrer Offshore-Umschlagplätze überprü-
fen, daraus Kopien jeder Eintragung fertigen und die Übereinstimmung dieser Kopien mit dem Original vom Kapitän bescheinigen
lassen. Jede mit dieser Bescheinigung versehene Kopie ist in Gerichtsverfahren als Beweismittel für die in der Eintragung ange-
gebenen Tatsachen zuzulassen. Die Überprüfung des Ballastwasser-Tagebuchs und die Beschaffung von mit einer Bescheini-
gung versehenen Kopien sind so schnell wie möglich und ohne unangemessene Verzögerung für das Schiff durchzuführen.
Regel B-3
Ballastwasser-Behandlung auf Schiffen
1 Ein vor 2009 gebautes Schiff
.1 mit einem Ballastwasser-Fassungsvermögen von 1 500 bis 5 000 Kubikmetern einschließlich muss bis 2014 Ballastwasser-
Behandlungen durchführen, die mindestens die in Regel D-1 oder D-2 beschriebene Norm erfüllen; nach diesem Zeitpunkt
müssen sie mindestens die in Regel D-2 beschriebene Norm erfüllen;
.2 mit einem Ballastwasser-Fassungsvermögen von weniger als 1 500 oder mehr als 5 000 Kubikmetern muss bis 2016 Ballast-
wasser-Behandlungen durchführen, die mindestens die in Regel D-1 oder D-2 beschriebene Norm erfüllen; nach diesem Zeit-
punkt müssen sie mindestens die in Regel D-2 beschriebene Norm erfüllen.
2 Ein Schiff, für das Absatz 1 gilt, muss Absatz 1 spätestens bei der ersten Zwischen- oder Erneuerungsbesichtigung – je nachdem,
welcher Zeitpunkt der frühere ist – entsprechen, die nach dem Jahresdatum der Ablieferung des Schiffes in dem Jahr erfolgt, in
dem die auf das Schiff anwendbare Norm zu erfüllen ist.
3 Ein im Jahr 2009 oder später gebautes Schiff mit einem Ballastwasser-Fassungsvermögen von weniger als 5 000 Kubikmetern
muss eine Ballastwasser-Behandlung durchführen, die mindestens die in Regel D-2 beschriebene Norm erfüllt.
4 Ein im Jahr 2009 oder später, jedoch vor dem Jahr 2012 gebautes Schiff mit einem Ballastwasser-Fassungsvermögen von
5 000 Kubikmetern oder mehr muss eine Ballastwasser-Behandlung nach Absatz 1.2 durchführen.
5 Ein im Jahr 2012 oder später gebautes Schiff mit einem Ballastwasser-Fassungsvermögen von 5 000 Kubikmetern oder mehr
muss eine Ballastwasser-Behandlung durchführen, die mindestens die in Regel D-2 beschriebene Norm erfüllt.
6 Diese Regel gilt nicht für Schiffe, die Ballastwasser an eine Auffanganlage abgeben, bei deren Entwurf die von der Organisation
für solche Anlagen ausgearbeiteten Richtlinien berücksichtigt worden sind.
7 Andere Methoden der Ballastwasser-Behandlung können als Alternative zu den Vorschriften nach den Absätzen 1 bis 5
anerkannt werden, vorausgesetzt, sie gewährleisten mindestens den gleichen Grad des Schutzes der Umwelt, der menschlichen
Gesundheit, von Sachwerten oder Ressourcen und sind vom Ausschuss im Grundsatz zugelassen.
Regel B-4
Ballastwasser-Austausch
1 Ein Schiff, das zur Erfüllung der Norm in Regel D-1 einen Ballastwasser-Austausch durchführt, muss
.1 diesen Ballastwasser-Austausch nach Möglichkeit mindestens 200 Seemeilen vom nächstgelegenen Land entfernt bei einer
Wassertiefe von mindestens 200 Metern unter Berücksichtigung der von der Organisation ausgearbeiteten Richtlinien durch-
führen;
92 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
.2 in Fällen, in denen das Schiff nicht in der Lage ist, den Ballastwasser-Austausch nach Absatz 1.1 durchzuführen, diesen Aus-
tausch unter Berücksichtigung der in Absatz 1.1 genannten Richtlinien und so weit wie möglich vom nächstgelegenen Land
entfernt durchführen, in jedem Fall jedoch mindestens 50 Seemeilen vom nächstgelegenen Land entfernt und bei einer
Wassertiefe von mindestens 200 Metern.
2 In Seegebieten, in denen die Entfernung vom nächstgelegenen Land oder die Wassertiefe nicht den in Absatz 1.1 oder 1.2 genann-
ten Werten entspricht, kann der Hafenstaat in Konsultation mit angrenzenden oder gegebenenfalls mit anderen Staaten Gebiete
festlegen, in denen ein Schiff unter Berücksichtigung der in Absatz 1.1 genannten Richtlinien den Ballastwasser-Austausch durch-
führen kann.
3 Ein Schiff ist nicht verpflichtet, von seiner geplanten Reise abzuweichen oder die Reise zu verzögern, um eine bestimmte Vorschrift
des Absatzes 1 zu erfüllen.
4 Ein Schiff, das einen Ballastwasser-Austausch durchführt, ist nicht zur Erfüllung des Absatzes 1 beziehungsweise des Absatzes 2
verpflichtet, wenn der Kapitän vernünftigerweise entscheidet, dass dieser Ballastwasser-Austausch wegen Schlechtwetters, der
Bauart oder der Spannung des Schiffes, einer Störung oder eines Ausfalls der Ausrüstung oder wegen eines anderen außerge-
wöhnlichen Umstands die Sicherheit oder Stabilität des Schiffes oder die Sicherheit seiner Besatzung oder seiner Fahrgäste
gefährden würde.
5 Ist ein Schiff zum Ballastwasser-Austausch verpflichtet, erfüllt diese Verpflichtung jedoch nicht nach dieser Regel, so sind die
Gründe im Ballastwasser-Tagebuch einzutragen.
Regel B-5
Sediment-Behandlung auf Schiffen
1 Alle Schiffe müssen gemäß dem Ballastwasser-Behandlungsplan des Schiffes aus den Räumen, die zur Beförderung von
Ballastwasser bestimmt sind, Sedimente entfernen und entsorgen.
2 Die in Regel B-3 Absätze 3 bis 5 bezeichneten Schiffe sollen ohne Beeinträchtigung ihrer Sicherheit oder Betriebstüchtigkeit so
entworfen und gebaut sein, dass die Aufnahme und das unerwünschte Zurückbehalten von Sedimenten auf ein Mindestmaß ver-
ringert und die Entfernung von Sedimenten erleichtert werden, und einen sicheren Zugang für die Entfernung von Sedimenten
sowie die Probenentnahme unter Berücksichtigung der von der Organisation ausgearbeiteten Richtlinien bieten. Die in
Regel B-3 Absatz 1 bezeichneten Schiffe sollen diesem Absatz soweit durchführbar entsprechen.
Regel B-6
Aufgaben der Offiziere und der Besatzung
Offiziere und Besatzung müssen mit ihren Aufgaben bei der Durchführung der dem Schiff, auf dem sie Dienst tun, eigenen Ballast-
wasser-Behandlung und, entsprechend ihren Aufgaben, mit dem Ballastwasser-Behandlungsplan des Schiffes vertraut sein.
Abschnitt C
Sondervorschriften in bestimmten Gebieten
Regel C-1
Zusätzliche Maßnahmen
1 Entscheidet eine Vertragspartei einzeln oder zusammen mit anderen Vertragsparteien, dass zusätzlich zu den Maßnahmen nach
Abschnitt B weitere Maßnahmen erforderlich sind, um die Einschleppung von schädlichen Wasserorganismen und Krankheits-
erregern durch Ballastwasser und Sedimente von Schiffen zu verhüten, zu verringern oder zu beseitigen, so können diese Vertrags-
partei oder Vertragsparteien im Einklang mit dem Völkerrecht verlangen, dass Schiffe eine genau bezeichnete Norm oder Vor-
schrift erfüllen.
2 Vor der Festlegung von Normen oder Vorschriften nach Absatz 1 sollen die Vertragspartei oder Vertragsparteien angrenzende
oder andere Staaten konsultieren, die von diesen Normen oder Vorschriften betroffen sein können.
3 Die Vertragspartei oder Vertragsparteien, die beabsichtigen, zusätzliche Maßnahmen nach Absatz 1 einzuführen, müssen
.1 die von der Organisation ausgearbeiteten Richtlinien berücksichtigen;
.2 ihre Absicht, zusätzliche Maßnahmen festzulegen, außer in Notfallsituationen oder bei Epidemien mindestens 6 Monate vor
dem geplanten Tag der Umsetzung der Maßnahmen der Organisation mitteilen. Diese Mitteilung muss Folgendes enthalten:
.1 die genauen Koordinaten des Gebiets, in dem die zusätzlichen Maßnahmen gelten;
.2 die Notwendigkeit und die Begründung für die Anwendung der zusätzlichen Maßnahmen einschließlich, soweit möglich,
ihres Nutzens;
.3 eine Beschreibung der zusätzlichen Maßnahmen;
.4 alle Vorkehrungen, die ergriffen werden können, um die Erfüllung der zusätzlichen Maßnahmen durch die Schiffe zu erleich-
tern;
.3 soweit nach dem Völkergewohnheitsrecht vorgeschrieben, wie es im Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen nieder-
gelegt ist, die Genehmigung der Organisation einholen.
4 Die Vertragspartei oder Vertragsparteien, die solche zusätzlichen Maßnahmen einführen, sind bestrebt, soweit durchführbar, alle
geeigneten Dienste zur Verfügung zu stellen, darunter unter anderem auch Bekanntmachungen an Seefahrer über die Gebiete
und über verfügbare und alternative Routen oder Häfen, um die Belastung für das Schiff zu verringern.
5 Die Sicherheit und die Gefahrenabwehr des Schiffes dürfen durch von einer oder mehreren Vertragsparteien beschlossene zusätz-
liche Maßnahmen nicht beeinträchtigt werden und unter keinen Umständen im Widerspruch zu einem anderen Übereinkommen
stehen, dem das Schiff entsprechen muss.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 93
6 Die Vertragspartei oder Vertragsparteien, die zusätzliche Maßnahmen einführen, können diese Maßnahmen für einen bestimmten
Zeitraum oder unter besonderen Umständen aussetzen, wenn sie dies für angemessen halten.
Regel C-2
Warnhinweise hinsichtlich der Ballastwasser-Aufnahme
in bestimmten Gebieten und damit zusammenhängende flaggenstaatliche Maßnahmen
1 Jede Vertragspartei ist bestrebt, Seefahrer über Gebiete unter ihrer Hoheitsgewalt zu unterrichten, in denen Schiffe aufgrund be-
kannter Umstände kein Ballastwasser aufnehmen sollen. Die betreffende Vertragspartei gibt in solchen Nachrichten die genauen
Koordinaten des Gebiets oder der Gebiete und, soweit möglich, die Lage eines oder mehrerer alternativer Gebiete für die Ballast-
wasser-Aufnahme an. Warnhinweise können zu Gebieten gegeben werden,
.1 von denen bekannt ist, dass in ihnen eine Massenvermehrung von oder ein Befall mit schädlichen Wasserorganismen und
Krankheitserregern (zum Beispiel giftigen Algenblüten) stattfindet oder sie Populationen von ihnen enthalten, die wahrschein-
lich für die Aufnahme oder das Einleiten von Ballastwasser von Bedeutung sind;
.2 die in der Nähe von Abwasserauslaufkanälen liegen;
.3 in denen der tidebedingte Wasseraustausch schwach ist, oder über Zeiten, von denen bekannt ist, dass zu ihnen ein
Gezeitenstrom eine erhöhte Trübung verursacht.
2 Zusätzlich zur Unterrichtung von Seefahrern über Gebiete nach Absatz 1 unterrichtet eine Vertragspartei die Organisation und
alle möglicherweise betroffenen Küstenstaaten über alle in Absatz 1 bezeichneten Gebiete sowie über den Zeitraum, in dem der
betreffende Warnhinweis voraussichtlich in Kraft sein wird. In der Mitteilung an die Organisation und alle möglicherweise betrof-
fenen Küstenstaaten sind die genauen Koordinaten des Gebiets oder der Gebiete und, soweit möglich, die Lage eines oder
mehrerer alternativer Gebiete für die Ballastwasser-Aufnahme anzugeben. Die Mitteilung hat für Schiffe, die in dem betreffenden
Gebiet Ballastwasser aufnehmen müssen, Hinweise darüber zu enthalten, welche Vorkehrungen für die alternative Versorgung
mit Ballastwasser getroffen worden sind. Die Vertragspartei unterrichtet Seefahrer, die Organisation und alle möglicherweise
betroffenen Küstenstaaten auch dann, wenn ein gegebener Warnhinweis nicht mehr gilt.
Regel C-3
Übermittlung von Informationen
Die Organisation stellt die ihr nach den Regeln C-1 und C-2 übermittelten Informationen über geeignete Mitteilungswege zur Ver-
fügung.
Abschnitt D
Normen für die Ballastwasser-Behandlung
Regel D-1
Norm für den Ballastwasser-Austausch
1 Schiffe, die den Ballastwasser-Austausch nach dieser Regel durchführen, müssen eine effektive Volumenerneuerung von
mindestens 95 Prozent des Ballastwassers erreichen.
2 Bei Schiffen, die das Ballastwasser mit der Durchpumpmethode austauschen, gilt ein dreimaliges Durchpumpen des Volumens
jedes Ballastwassertanks als Erfüllung der in Absatz 1 bezeichneten Norm. Wird das Volumen weniger als drei Mal durchgepumpt,
so kann dies anerkannt werden, sofern das betreffende Schiff nachweisen kann, dass ein Austausch von mindestens 95 Prozent
des Ballastwasser-Volumens erreicht worden ist.
Regel D-2
Norm für die Qualität des Ballastwassers
1 Schiffe, die eine Ballastwasser-Behandlung nach dieser Regel durchführen, dürfen höchstens Konzentrationen von weniger als
10 lebensfähigen Organismen pro Kubikmeter mit einer Größe von mindestens 50 Mikrometern und von weniger als 10 lebens-
fähigen Organismen pro Milliliter mit einer Größe von weniger als 50 Mikrometern und mindestens 10 Mikrometern einleiten;
außerdem darf die Einleitung von Indikatormikroben die in Absatz 2 angegebenen Konzentrationen nicht überschreiten.
2 Zu den als für die menschliche Gesundheit unbedenklich geltenden Indikatormikroben gehören
.1 toxigene Vibrio cholerae (O1 und O139) in einer Konzentration von weniger als 1 koloniebildenden Einheit (KBE) je 100 ml oder
von weniger als 1 KBE je 1 g (Nassgewicht) Zooplankton,
.2 Escherichia coli in einer Konzentration von weniger als 250 KBE je 100 ml,
.3 Darm-Enterokokken in einer Konzentration von weniger als 100 KBE je 100 ml.
Regel D-3
Zulassungsvorschriften für Ballastwasser-Behandlungssysteme
1 Mit Ausnahme der in Absatz 2 genannten Fälle müssen alle zur Erfüllung dieses Übereinkommens eingesetzten Ballastwasser-
Behandlungssysteme von der Verwaltung unter Berücksichtigung der von der Organisation ausgearbeiteten Richtlinien zugelas-
sen werden.
2 Ballastwasser-Behandlungssysteme, die zur Erfüllung dieses Übereinkommens aktive Substanzen oder Zubereitungen aus einer
oder mehreren aktiven Substanzen verwenden, müssen von der Organisation auf der Grundlage eines von der Organisation aus-
gearbeiteten Verfahrens zugelassen werden. Dieses Verfahren muss die Zulassung und die Entziehung der Zulassung aktiver
Substanzen sowie die vorgeschlagene Anwendungsweise der betreffenden Substanzen beschreiben. Bei Entziehung der Zulas-
94 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
sung ist die Verwendung der betreffenden aktiven Substanz oder Substanzen innerhalb eines Jahres nach dem Tag der Entzie-
hung der Zulassung verboten.
3 Alle zur Erfüllung dieses Übereinkommens eingesetzten Ballastwasser-Behandlungssysteme müssen in Bezug auf das Schiff,
seine Ausrüstung und die Besatzung sicher sein.
Regel D-4
Prototypen von Ballastwasser-Aufbereitungstechnologien
1 Für jedes Schiff, das vor dem Tag, an dem die Norm in Regel D-2 für dieses Schiff wirksam würde, an einem von der Verwaltung
zugelassenen Programm zur Erprobung und Beurteilung erfolgversprechender Ballastwasser-Aufbereitungstechnologien teil-
nimmt, gilt die Norm in Regel D-2 erst fünf Jahre nach dem Tag, ab dem das Schiff sonst verpflichtet gewesen wäre, diese Norm
zu erfüllen.
2 Für jedes Schiff, das nach dem Tag, an dem die Norm in Regel D-2 für dieses Schiff wirksam geworden ist, an einem von der
Verwaltung unter Berücksichtigung der von der Organisation ausgearbeiteten Richtlinien zugelassenen Programm zur Erprobung
und Beurteilung erfolgversprechender Ballastwasser-Technologien teilnimmt, die zu Aufbereitungstechnologien führen könnten, mit
denen eine höhere Norm als die in Regel D-2 erreicht werden kann, wird die Anwendung der Norm in Regel D-2 für fünf Jahre nach
dem Tag des Einbaus dieser Technologie ausgesetzt.
3 Bei der Aufstellung und Ausführung eines Programms zur Erprobung und Beurteilung erfolgversprechender Ballastwasser-
Technologien
.1 berücksichtigen die Vertragsparteien die von der Organisation ausgearbeiteten Richtlinien und
.2 erlauben die Vertragsparteien nur die Teilnahme der Anzahl an Schiffen, die für die wirksame Erprobung solcher Technologien
mindestens erforderlich ist.
4 Während des gesamten Erprobungs- und Beurteilungszeitraums muss das Aufbereitungssystem gleichmäßig und wie entworfen
betrieben werden.
Regel D-5
Überprüfung der Normen durch die Organisation
1 Der Ausschuss nimmt auf einer Sitzung, die spätestens drei Jahre vor dem frühestmöglichen Zeitpunkt des Wirksamwerdens der
in Regel D-2 niedergelegten Norm stattfindet, eine Überprüfung vor, um festzustellen, ob geeignete Technologien zur Erreichung
der Norm zur Verfügung stehen, die Kriterien in Absatz 2 zu bewerten und die sozioökonomischen Auswirkungen insbesondere
in Bezug auf die Entwicklungsbedürfnisse von Entwicklungsländern, vor allem der kleinen Inselstaaten unter den Entwicklungs-
ländern, zu bewerten. Der Ausschuss nimmt gegebenenfalls darüber hinaus regelmäßige Überprüfungen der in Regel B-3
Absatz 1 genannten für Schiffe geltenden Vorschriften, einschließlich aller von der Organisation ausgearbeiteten Richtlinien,
sowie aller anderen in dieser Anlage behandelten Aspekte der Ballastwasser-Behandlung vor.
2 Bei diesen Überprüfungen geeigneter Technologien sind auch folgende Kriterien zu berücksichtigen:
.1 Sicherheitserwägungen in Bezug auf Schiff und Besatzung;
.2 die Umweltakzeptanz, das heißt, dass nicht mehr oder größere Umweltbelastungen verursacht werden dürfen als vermieden
werden;
.3 praktische Aspekte, das heißt die Verträglichkeit mit Entwurf und Betrieb des Schiffes;
.4 das Kosten-Nutzen-Verhältnis, das heißt die Wirtschaftlichkeit;
.5 die biologische Wirksamkeit in Bezug auf die Entfernung oder anderweitige Unschädlichmachung der im Ballastwasser vor-
handenen schädlichen Wasserorganismen und Krankheitserreger.
3 Der Ausschuss kann zur Durchführung der in Absatz 1 bezeichneten Überprüfungen eine oder mehrere Gruppen bilden. Der Aus-
schuss legt für jede auf diese Weise gebildete Gruppe die Zusammensetzung und den Arbeitsauftrag sowie die von ihr zu behan-
delnden besonderen Themen fest. Diese Gruppen können Vorschläge zur Änderung dieser Anlage zur Prüfung durch die Ver-
tragsparteien ausarbeiten und empfehlen. Ausschließlich die Vertragsparteien dürfen sich an der Formulierung von Empfehlungen
und an Entscheidungen des Ausschusses über Änderungen beteiligen.
4 Entscheiden die Vertragsparteien aufgrund von in dieser Regel bezeichneten Überprüfungen, Änderungen dieser Anlage anzuneh-
men, so erfolgen Annahme und Inkrafttreten dieser Änderungen entsprechend dem Verfahren nach Artikel 19 dieses Überein-
kommens.
Abschnitt E
Vorschriften für Besichtigungen
und die Erteilung von Zeugnissen über die Ballastwasser-Behandlung
Regel E-1
Besichtigungen
1 Schiffe mit einer Bruttoraumzahl von 400 und mehr, für die dieses Übereinkommen gilt, ausgenommen schwimmende Plattformen,
schwimmende Lagereinheiten und schwimmende Produktions-, Lager- und Verladeeinheiten, unterliegen den nachstehend auf-
geführten Besichtigungen:
.1 einer erstmaligen Besichtigung, bevor das Schiff in Dienst gestellt oder bevor das nach Regel E-2 oder E-3 erforderliche Zeug-
nis zum ersten Mal ausgestellt wird. Bei dieser Besichtigung muss überprüft werden, ob der nach Regel B-1 erforderliche
Ballastwasser-Behandlungsplan sowie die dazugehörige Bauausführung und Ausrüstung, die dazugehörigen Systeme und
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 95
Einrichtungen, die dazugehörige allgemeine Anordnung und die dazugehörigen Werkstoffe oder Verfahren in jeder Hinsicht
den Vorschriften dieses Übereinkommens entsprechen;
.2 einer Erneuerungsbesichtigung in von der Verwaltung festgesetzten Zeitabständen, mindestens jedoch alle fünf Jahre, sofern
nicht Regel E-5 Absatz 2, 5, 6 oder 7 Anwendung findet. Bei der Besichtigung muss überprüft werden, ob der nach
Regel B-1 erforderliche Ballastwasser-Behandlungsplan sowie die dazugehörige Bauausführung und Ausrüstung, die dazuge-
hörigen Systeme und Einrichtungen, die dazugehörige allgemeine Anordnung und die dazugehörigen Werkstoffe oder Ver-
fahren in jeder Hinsicht den anwendbaren Vorschriften dieses Übereinkommens entsprechen;
.3 einer Zwischenbesichtigung innerhalb von drei Monaten vor oder nach dem zweiten Jahresdatum oder innerhalb von drei
Monaten vor und nach dem dritten Jahresdatum des Zeugnisses; sie tritt an die Stelle einer der in Absatz 1.4 bezeichneten jähr-
lichen Besichtigungen. Die Zwischenbesichtigung hat die Gewähr dafür zu bieten, dass die Ausrüstung für die Ballastwasser-
Behandlung und die dazugehörigen Systeme und Verfahren in jeder Hinsicht den anwendbaren Vorschriften dieser Anlage
entsprechen und einwandfrei arbeiten. Diese Zwischenbesichtigungen sind in dem nach Regel E-2 oder E-3 ausgestellten
Zeugnis zu bestätigen;
.4 einer jährlichen Besichtigung innerhalb von drei Monaten vor und nach jedem Jahresdatum des Zeugnisses; sie umfasst eine
allgemeine Überprüfung der zu dem nach Regel B-1 erforderlichen Ballastwasser-Behandlungsplan gehörigen Bauausfüh-
rung, Ausrüstung, Systeme, Einrichtungen, allgemeinen Anordnung und Werkstoffe oder Verfahren und hat die Gewähr dafür
zu bieten, dass diese nach Absatz 9 instand gehalten worden sind und unter Berücksichtigung des Einsatzzwecks des Schif-
fes in zufriedenstellendem Zustand verbleiben. Diese jährlichen Besichtigungen sind in dem nach Regel E-2 oder E-3 ausge-
stellten Zeugnis zu bestätigen;
.5 einer je nach Sachlage allgemeinen oder teilweisen zusätzlichen Besichtigung, die durchgeführt wird nach einer Änderung,
einem Ersatz oder einer wesentlichen Instandsetzung der Bauausführung, Ausrüstung, Systeme, Einrichtungen, allgemeinen
Anordnung und Werkstoffe, die beziehungsweise der erforderlich ist, damit das Schiff in jeder Hinsicht diesem Übereinkom-
men entspricht. Die Besichtigung hat die Gewähr dafür zu bieten, dass die Änderung, der Ersatz oder die wesentliche
Instandsetzung wirksam durchgeführt worden ist, sodass das Schiff den Vorschriften dieses Übereinkommens entspricht.
Diese Besichtigungen sind in dem nach Regel E-2 oder E-3 ausgestellten Zeugnis zu bestätigen.
2 Die Verwaltung setzt geeignete Maßnahmen für Schiffe fest, die nicht unter Absatz 1 fallen, um sicherzustellen, dass die anwend-
baren Bestimmungen dieses Übereinkommens eingehalten werden.
3 Die Besichtigungen von Schiffen zum Zweck der Anwendung dieses Übereinkommens werden von Bediensteten der Verwaltung
durchgeführt. Jedoch kann die Verwaltung die Besichtigungen entweder für diesen Zweck ernannten Besichtigern oder von ihr
anerkannten Stellen übertragen.
4 Eine Verwaltung, die Besichtiger ernennt oder Stellen anerkennt, die Besichtigungen nach Absatz 3 durchführen sollen, ermäch-
tigt jeden ernannten Besichtiger und jede anerkannte Stelle2) mindestens,
.1 zu verlangen, dass ein der Besichtigung unterliegendes Schiff diesem Übereinkommen entspricht;
.2 Besichtigungen und Überprüfungen durchzuführen, wenn sie von den zuständigen Behörden eines Hafenstaats, der Vertrags-
partei ist, darum ersucht werden.
5 Die Verwaltung notifiziert der Organisation die jeweiligen Verantwortlichkeiten der ernannten Besichtiger oder anerkannten
Stellen sowie die Bedingungen der ihnen übertragenen Befugnis zwecks Weiterleitung an die Vertragsparteien zur Unterrichtung
ihrer Bediensteten.
6 Stellt die Verwaltung, ein ernannter Besichtiger oder eine anerkannte Stelle fest, dass die Ballastwasser-Behandlung auf dem
Schiff den Eintragungen in dem nach Regel E-2 oder E-3 vorgeschriebenen Zeugnis nicht entspricht oder derart ist, dass das
Schiff nicht in See gehen kann, ohne eine Gefahr für die Umwelt, die menschliche Gesundheit, Sachwerte oder Ressourcen dar-
zustellen, so sorgt der Besichtiger oder die Stelle sofort dafür, dass Abhilfemaßnahmen getroffen werden, um das Schiff in einen
vorschriftsmäßigen Zustand zu versetzen. Es ist umgehend ein Besichtiger oder eine Stelle zu unterrichten, der beziehungs-
weise die sicherstellt, dass das Zeugnis nicht ausgestellt oder, soweit angebracht, eingezogen wird. Hält sich das Schiff im
Hafen einer anderen Vertragspartei auf, so sind die zuständigen Behörden des Hafenstaats sofort zu unterrichten. Hat ein Be-
diensteter der Verwaltung, ein ernannter Besichtiger oder eine anerkannte Stelle die zuständigen Behörden des Hafenstaats
benachrichtigt, so gewährt die Regierung des betreffenden Hafenstaats dem Bediensteten, dem Besichtiger oder der Stelle jede
Unterstützung, deren sie bedürfen, um ihre Pflichten aufgrund dieser Regel zu erfüllen, einschließlich der in Artikel 9 bezeichne-
ten Maßnahmen.
7 Wird das Schiff von einem Unfall betroffen oder wird ein Fehler entdeckt, der die Fähigkeit des Schiffes zur Durchführung der
Ballastwasser-Behandlung nach diesem Übereinkommen wesentlich beeinträchtigt, so hat der Eigentümer, der Betreiber oder
eine andere für das Schiff verantwortliche Person bei nächster Gelegenheit die Verwaltung, die anerkannte Stelle oder den er-
nannten Besichtiger zu benachrichtigen, die für die Ausstellung des entsprechenden Zeugnisses zuständig sind und die Unter-
suchung veranlassen, um festzustellen, ob eine Besichtigung nach Absatz 1 erforderlich ist. Hält sich das Schiff im Hafen einer
anderen Vertragspartei auf, so hat der Eigentümer, der Betreiber oder eine andere für das Schiff verantwortliche Person ebenfalls
sofort die zuständigen Behörden des Hafenstaats zu benachrichtigen, und der ernannte Besichtiger oder die anerkannte Stelle ver-
gewissert sich, dass die Benachrichtigung stattgefunden hat.
8 Die betreffende Verwaltung übernimmt in jedem Fall die volle Gewähr für die Vollständigkeit und Gründlichkeit der Besichtigung
und verpflichtet sich, die erforderlichen Vorkehrungen zur Erfüllung dieser Pflicht zu treffen.
9 Der Zustand des Schiffes und seiner Ausrüstung, Systeme und Verfahren ist so zu erhalten, dass er diesem Übereinkommen ent-
spricht, damit sichergestellt ist, dass das Schiff in jeder Hinsicht geeignet bleibt, in See zu gehen, ohne eine Gefahr für die Um-
welt, die menschliche Gesundheit, Sachwerte oder Ressourcen darzustellen.
2) Es wird auf die von der Organisation mit Entschließung A.739(18) angenommenen Richtlinien und die von der Organisation mit Entschließung A.789(19)
angenommenen Spezifikationen in der jeweils geltenden Fassung verwiesen.
96 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
10 Nach einer Besichtigung des Schiffes nach Absatz 1 dürfen an der Bauausführung, der Ausrüstung, den Einrichtungen, der allge-
meinen Anordnung und den Werkstoffen, die zu dem nach Regel B-1 erforderlichen Ballastwasser-Behandlungsplan gehören und
auf die sich die Besichtigung erstreckt hat, ohne Genehmigung der Verwaltung keine Änderungen mit Ausnahme des bloßen
Ersatzes dieser Ausrüstung oder dieser Einrichtungen vorgenommen werden.
Regel E-2
Ausstellung oder Bestätigung eines Zeugnisses
1 Die Verwaltung stellt sicher, dass einem Schiff, für das Regel E-1 gilt, nach erfolgreicher Durchführung einer Besichtigung nach
Regel E-1 ein Zeugnis ausgestellt wird. Ein im Namen einer Vertragspartei ausgestelltes Zeugnis wird von den anderen Vertrags-
parteien anerkannt und für alle Zwecke im Rahmen dieses Übereinkommens als ebenso gültig betrachtet wie ein von ihnen aus-
gestelltes Zeugnis.
2 Zeugnisse werden von der Verwaltung oder von einer von ihr ordnungsgemäß ermächtigten Person oder Stelle ausgestellt oder
bestätigt. In jedem Fall trägt die Verwaltung die volle Verantwortung für das Zeugnis.
Regel E-3
Ausstellung oder Bestätigung eines Zeugnisses durch eine andere Vertragspartei
1 Eine andere Vertragspartei kann auf Ersuchen der Verwaltung die Besichtigung eines Schiffes veranlassen und diesem nach Maß-
gabe dieser Anlage ein Zeugnis ausstellen oder ausstellen lassen und, sofern angebracht, dieses Zeugnis bestätigen oder bestä-
tigen lassen, wenn sie sich davon überzeugt hat, dass diesem Übereinkommen entsprochen worden ist.
2 Der ersuchenden Verwaltung werden so bald wie möglich eine Kopie des Zeugnisses und eine Kopie des Besichtigungsberichts
übermittelt.
3 Ein solches Zeugnis muss die Feststellung enthalten, dass es auf Ersuchen der Verwaltung ausgestellt wurde; es hat dieselbe
Gültigkeit wie ein von der Verwaltung ausgestelltes Zeugnis und wird ebenso anerkannt.
4 Einem Schiff, das berechtigt ist, die Flagge eines Staates zu führen, der nicht Vertragspartei ist, darf kein Zeugnis ausgestellt
werden.
Regel E-4
Form des Zeugnisses
Das Zeugnis wird in der Amtssprache des ausstellenden Staates und in der Form abgefasst, die dem in Anhang I wiedergegebenen
Muster entspricht. Ist die benutzte Sprache weder Englisch noch Französisch noch Spanisch, so muss der Wortlaut eine Übersetzung
in eine dieser Sprachen enthalten.
Regel E-5
Geltungsdauer und Gültigkeit des Zeugnisses
1 Das Zeugnis darf nur für einen von der Verwaltung bestimmten Zeitabschnitt von höchstens fünf Jahren ausgestellt werden.
2 Für Erneuerungsbesichtigungen gilt Folgendes:
.1 Ungeachtet des Absatzes 1 ist das neue Zeugnis, wenn die Erneuerungsbesichtigung innerhalb von drei Monaten vor dem
Datum des Ablaufs des vorhandenen Zeugnisses abgeschlossen wird, vom Tag des Abschlusses der Erneuerungsbesichtigung
bis zu einem Tag gültig, der höchstens fünf Jahre nach dem Datum des Ablaufs des vorhandenen Zeugnisses liegt.
.2 Wird die Erneuerungsbesichtigung nach dem Datum des Ablaufs des vorhandenen Zeugnisses abgeschlossen, so ist das
neue Zeugnis vom Tag des Abschlusses der Erneuerungsbesichtigung bis zu einem Tag gültig, der höchstens fünf Jahre nach
dem Datum des Ablaufs des vorhandenen Zeugnisses liegt.
.3 Wird die Erneuerungsbesichtigung früher als drei Monate vor dem Datum des Ablaufs des vorhandenen Zeugnisses abge-
schlossen, so ist das neue Zeugnis vom Tag des Abschlusses der Erneuerungsbesichtigung an bis zu einem Tag gültig, der
höchstens fünf Jahre nach dem Tag des Abschlusses der Erneuerungsbesichtigung liegt.
3 Wird ein Zeugnis für einen Zeitabschnitt von weniger als fünf Jahren ausgestellt, so kann die Verwaltung die Gültigkeit des Zeug-
nisses über das Datum des Ablaufs hinaus bis zu der in Absatz 1 bestimmten Höchstdauer verlängern, sofern die in Regel E-1
Absatz 1.3 genannten Besichtigungen, die vorzunehmen sind, wenn ein Zeugnis für einen Zeitabschnitt von fünf Jahren ausge-
stellt wird, ordnungsgemäß durchgeführt werden.
4 Ist eine Erneuerungsbesichtigung abgeschlossen und kann ein neues Zeugnis nicht vor dem Datum des Ablaufs des vorhande-
nen Zeugnisses ausgestellt oder an Bord des Schiffes gebracht werden, so kann die von der Verwaltung ermächtigte Person oder
Stelle das vorhandene Zeugnis bestätigen, und dieses Zeugnis wird für einen weiteren Zeitabschnitt von höchstens fünf Monaten
nach dem Datum des Ablaufs als gültig anerkannt.
5 Hält sich ein Schiff zu dem Zeitpunkt, zu dem das Zeugnis abläuft, nicht in einem Besichtigungshafen auf, so kann die Verwaltung
die Geltungsdauer des Zeugnisses verlängern; diese Verlängerung darf jedoch nur zu dem Zweck gewährt werden, dem Schiff die
Reise zum Besichtigungshafen zu ermöglichen, und zwar nur in Fällen, in denen dies geboten und zweckmäßig erscheint. Ein
Zeugnis darf um höchstens drei Monate verlängert werden, und ein Schiff, dem eine Verlängerung gewährt wird, ist nach seiner
Ankunft in dem Besichtigungshafen nicht berechtigt, aufgrund der Verlängerung diesen Hafen zu verlassen, ohne ein neues Zeug-
nis zu besitzen. Ist die Erneuerungsbesichtigung abgeschlossen, so gilt das neue Zeugnis bis zu einem Zeitpunkt, der höchstens
fünf Jahre nach dem Datum des Ablaufs des vorhandenen Zeugnisses vor Gewährung der Verlängerung liegt.
6 Ein Zeugnis, das einem Schiff, das Reisen von kurzer Dauer durchführt, ausgestellt wurde und das nicht nach den vorstehenden
Bestimmungen verlängert wurde, kann von der Verwaltung um eine Nachfrist von bis zu einem Monat von dem darin eingetrage-
nen Datum des Ablaufs verlängert werden. Ist die Erneuerungsbesichtigung abgeschlossen, so ist das neue Zeugnis bis zu einem
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 97
Zeitpunkt gültig, der höchstens fünf Jahre nach dem Datum des Ablaufs des vorhandenen Zeugnisses vor Gewährung der Ver-
längerung liegt.
7 Unter von der Verwaltung zu bestimmenden besonderen Umständen braucht ein neues Zeugnis nicht vom Datum des Ablaufs des
vorhandenen Zeugnisses an gültig zu sein, wie es nach Absatz 2.2, 5 oder 6 vorgeschrieben ist. Unter diesen besonderen Umstän-
den gilt das neue Zeugnis bis zu einem Zeitpunkt, der höchstens fünf Jahre nach dem Tag des Abschlusses der Erneuerungs-
besichtigung liegt.
8 Wird eine jährliche Besichtigung vor Ablauf des in Regel E-1 genannten Zeitabschnitts abgeschlossen,
.1 so ist das im Zeugnis eingetragene Jahresdatum durch Bestätigung in ein Datum zu ändern, das nicht mehr als drei Monate
nach dem Datum liegt, an dem die Besichtigung abgeschlossen wurde;
.2 so ist die folgende nach Regel E-1 erforderliche jährliche Besichtigung oder Zwischenbesichtigung in den in jener Regel vor-
geschriebenen Zeitabständen abzuschließen, wobei das neue Jahresdatum angewendet wird;
.3 so kann das Datum des Ablaufs unverändert bleiben, vorausgesetzt, dass eine oder mehrere jährliche Besichtigungen so
durchgeführt worden sind, dass die größten Zeitabstände zwischen den Besichtigungen, die nach Regel E-1 vorgeschrieben
sind, nicht überschritten werden.
9 Ein nach Regel E-2 oder E-3 ausgestelltes Zeugnis wird in jedem der nachstehenden Fälle ungültig:
.1 wenn die Bauausführung, die Ausrüstung, die Systeme, die Einrichtungen, die allgemeine Anordnung und die Werkstoffe, die
erforderlich sind, damit das Schiff in jeder Hinsicht diesem Übereinkommen entspricht, geändert, ersetzt oder wesentlich in-
stand gesetzt worden sind und die Bestätigungen in dem Zeugnis nicht nach dieser Anlage vorgenommen werden;
.2 sobald das Schiff zur Flagge eines anderen Staates überwechselt. Ein neues Zeugnis wird nur ausgestellt, wenn die das neue
Zeugnis ausstellende Vertragspartei sich vollständig vergewissert hat, dass das Schiff Regel E-1 entspricht. Bei einem Über-
wechseln zwischen Vertragsparteien übermittelt die Vertragspartei, deren Flagge das Schiff bisher zu führen berechtigt war,
wenn sie innerhalb von drei Monaten nach dem Überwechseln darum ersucht wird, der Verwaltung so bald wie möglich
Kopien der Zeugnisse, die das Schiff vor dem Überwechseln mitführte, sowie, falls vorhanden, Kopien der entsprechenden
Besichtigungsberichte;
.3 wenn die einschlägigen Besichtigungen nicht innerhalb der in Regel E-1 Absatz 1 bestimmten Zeitabschnitte abgeschlossen
werden oder
.4 wenn die Bestätigungen in dem Zeugnis nicht nach Regel E-1 Absatz 1 vorgenommen werden.
98 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Anhang I
Muster
des Internationalen Zeugnisses über die Ballastwasser-Behandlung
Internationales Zeugnis
über die Ballastwasser-Behandlung
Ausgestellt nach dem Internationalen Übereinkommen zur Kontrolle und Behandlung von Ballastwasser und Sedimenten von
Schiffen (im Folgenden als „Übereinkommen“ bezeichnet) im Namen der Regierung von
......................................................................
(vollständige Bezeichnung des Staates)
durch
......................................................................
(vollständige Bezeichnung der
nach dem Übereinkommen ermächtigten zuständigen Person oder Stelle)
Angaben zum Schiff1)
Name des Schiffes ..................................................................................................................................................................................
Unterscheidungssignal ............................................................................................................................................................................
Registerhafen ..........................................................................................................................................................................................
Bruttoraumzahl ........................................................................................................................................................................................
IMO-Nummer2) ........................................................................................................................................................................................
Baudatum ................................................................................................................................................................................................
Ballastwasser-Fassungsvermögen (in Kubikmetern) ..............................................................................................................................
Angaben zu der/den verwendeten Methode(n) der Ballastwasser-Behandlung
Verwendete Methode der Ballastwasser-Behandlung ............................................................................................................................
(gegebenenfalls) Einbaudatum ................................................................................................................................................................
(gegebenenfalls) Name des Herstellers ..................................................................................................................................................
Die auf diesem Schiff hauptsächlich verwendete(n) Methode(n) der Ballastwasser-Behandlung entspricht/entsprechen
Regel D-1
Regel D-2
(Beschreibung) ..................................................................................................................................................................................
Das Schiff unterliegt Regel D-4.
Hiermit wird bescheinigt, dass
1. das Schiff nach Regel E-1 der Anlage des Übereinkommens besichtigt worden ist und
2. die Besichtigung ergeben hat, dass die Ballastwasser-Behandlung auf dem Schiff der Anlage des Übereinkommens entspricht.
Dieses Zeugnis gilt bis zum ...................................................................................................... vorbehaltlich der Besichtigungen nach
Regel E-1 der Anlage des Übereinkommens.
Tag des Abschlusses der Besichtigung, auf der dieses Zeugnis beruht: TT/MM/JJJJ
Ausgestellt in ............................................................................................................................................................................................
(Ort der Ausstellung des Zeugnisses)
.............................................................. ......................................................................................................................................
(Tag der Ausstellung) (Unterschrift des ermächtigten Bediensteten, der das Zeugnis ausstellt)
(Siegel oder Stempel der zuständigen Stelle)
1) Abweichend hiervon können die Angaben zum Schiff auch waagerecht in Kästchen angeordnet werden.
2) Durch Entschließung A.600(15) von der Organisation angenommenes IMO-Schiffsidentifikationsnummern-System.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 99
Bestätigung für jährliche Besichtigungen und Zwischenbesichtigungen
Hiermit wird bescheinigt, dass bei einer nach Regel E-1 der Anlage des Übereinkommens erforderlichen Besichtigung festgestellt
wurde, dass das Schiff den einschlägigen Bestimmungen des Übereinkommens entspricht.
Jährliche Besichtigung: Gezeichnet: ..........................................................................................................................
(Unterschrift des ermächtigten Bediensteten)
Ort: ......................................................................................................................................
Datum: ..................................................................................................................................
(Siegel oder Stempel der zuständigen Stelle)
Jährliche Besichtigung*)/
Zwischenbesichtigung*): Gezeichnet: ..........................................................................................................................
(Unterschrift des ermächtigten Bediensteten)
Ort: ......................................................................................................................................
Datum: ..................................................................................................................................
(Siegel oder Stempel der zuständigen Stelle)
Jährliche Besichtigung*)/
Zwischenbesichtigung*): Gezeichnet: ..........................................................................................................................
(Unterschrift des ermächtigten Bediensteten)
Ort: ......................................................................................................................................
Datum: ..................................................................................................................................
(Siegel oder Stempel der zuständigen Stelle)
Jährliche Besichtigung: Gezeichnet: ..........................................................................................................................
(Unterschrift des ermächtigten Bediensteten)
Ort: ......................................................................................................................................
Datum: ..................................................................................................................................
(Siegel oder Stempel der zuständigen Stelle)
*) Nichtzutreffendes streichen
100 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Jährliche Besichtigung/Zwischenbesichtigung nach Regel E-5 Absatz 8.3
Hiermit wird bescheinigt, dass bei einer jährlichen Besichtigung/Zwischenbesichtigung*) nach Regel E-5 Absatz 8.3 der Anlage des
Übereinkommens festgestellt wurde, dass das Schiff den einschlägigen Bestimmungen des Übereinkommens entspricht.
Gezeichnet: ..........................................................................................................................
(Unterschrift des ermächtigten Bediensteten)
Ort: ......................................................................................................................................
Datum: ..................................................................................................................................
(Siegel oder Stempel der zuständigen Stelle)
Bestätigung der Verlängerung des Zeugnisses nach Regel E-5 Absatz 3
bei einer Geltungsdauer von weniger als 5 Jahren
Das Schiff entspricht den einschlägigen Bestimmungen des Übereinkommens; dieses Zeugnis wird nach Regel E-5 Absatz 3
der Anlage des Übereinkommens bis zum ...................................... als gültig anerkannt.
Gezeichnet: ..........................................................................................................................
(Unterschrift des ermächtigten Bediensteten)
Ort: ......................................................................................................................................
Datum: ..................................................................................................................................
(Siegel oder Stempel der zuständigen Stelle)
Bestätigung nach Regel E-5 Absatz 4 nach Abschluss der Erneuerungsbesichtigung
Das Schiff entspricht den einschlägigen Bestimmungen des Übereinkommens; dieses Zeugnis wird nach Regel E-5 Absatz 4
der Anlage des Übereinkommens bis zum ...................................... als gültig anerkannt.
Gezeichnet: ..........................................................................................................................
(Unterschrift des ermächtigten Bediensteten)
Ort: ......................................................................................................................................
Datum: ..................................................................................................................................
(Siegel oder Stempel der zuständigen Stelle)
Bestätigung der Verlängerung der Geltungsdauer des Zeugnisses
bis zur Ankunft des Schiffes im Besichtigungshafen
oder der Verlängerung um eine Nachfrist in Anwendung der Regel E-5 Absatz 5 oder 6
Dieses Zeugnis wird nach Regel E-5 Absatz 5 oder 6*) der Anlage des Übereinkommens bis zum .................................. als gültig
anerkannt.
Gezeichnet: ..........................................................................................................................
(Unterschrift des ermächtigten Bediensteten)
Ort: ......................................................................................................................................
Datum: ..................................................................................................................................
(Siegel oder Stempel der zuständigen Stelle)
*) Nichtzutreffendes streichen
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 101
Bestätigung der Verschiebung des Jahresdatums in Anwendung der Regel E-5 Absatz 8
Nach Regel E-5 Absatz 8 der Anlage des Übereinkommens wird das neue Jahresdatum festgelegt auf den ......................................
Gezeichnet: ..........................................................................................................................
(Unterschrift des ermächtigten Bediensteten)
Ort: ......................................................................................................................................
Datum: ..................................................................................................................................
(Siegel oder Stempel der zuständigen Stelle)
Nach Regel E-5 Absatz 8 der Anlage des Übereinkommens wird das neue Jahresdatum festgelegt auf den ......................................
Gezeichnet: ..........................................................................................................................
(Unterschrift des ermächtigten Bediensteten)
Ort: ......................................................................................................................................
Datum: ..................................................................................................................................
(Siegel oder Stempel der zuständigen Stelle)
102 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Anhang II
Muster
eines Ballastwasser-Tagebuchs
Internationales Übereinkommen zur Kontrolle und Behandlung
von Ballastwasser und Sedimenten von Schiffen
Zeitraum vom .................................................................................. bis zum ............................................................................………..
Name des Schiffes ..................................................................................................................................................................................
IMO-Nummer ..........................................................................................................................................................................................
Bruttoraumzahl ........................................................................................................................................................................................
Flagge ......................................................................................................................................................................................................
Gesamtes Ballastwasser-Fassungsvermögen (in Kubikmetern) ..............................................................................................................
Das Schiff führt einen Ballastwasser-Behandlungsplan mit:
Skizze des Schiffes mit Angabe der Ballasttanks:
1 Einführung
Nach Regel B-2 der Anlage zum Internationalen Übereinkommen zur Kontrolle und Behandlung von Ballastwasser und Sedimenten
von Schiffen sind Aufzeichnungen über jeden Ballastwasser-Betriebsvorgang anzufertigen. Hierzu gehören Einleitungen auf See und
die Abgabe an Auffanganlagen.
2 Ballastwasser und Ballastwasser-Behandlung
Der Ausdruck „Ballastwasser“ bezeichnet Wasser einschließlich der darin enthaltenen Schwebstoffe, das an Bord genommen wird,
um den Trimm, die Krängung, den Tiefgang, die Stabilität oder die Spannungen des Schiffes zu regulieren. Die Ballastwasser-
Behandlung hat nach einem zugelassenen Ballastwasser-Behandlungsplan sowie unter Berücksichtigung der von der Organisation
ausgearbeiteten Richtlinien3) zu erfolgen.
3 Eintragungen im Ballastwasser-Tagebuch
In jedem der folgenden Fälle sind Eintragungen im Ballastwasser-Tagebuch vorzunehmen:
3.1 bei der Ballastwasser-Aufnahme:
.1 Datum, Uhrzeit und Lage des Hafens oder der Einrichtung der Aufnahme (Hafen oder Breiten-/Längengrad), Tiefe, falls
außerhalb des Hafens
.2 geschätztes Volumen der Aufnahme in Kubikmetern
.3 Unterschrift des für den Vorgang verantwortlichen Offiziers
3.2 beim Umwälzen oder Aufbereiten von Ballastwasser für die Zwecke der Ballastwasser-Behandlung:
.1 Datum und Uhrzeit des Vorgangs
.2 geschätztes Volumen des umgewälzten oder aufbereiteten Ballastwassers (in Kubikmetern)
.3 Wurde der Vorgang nach Maßgabe des Ballastwasser-Behandlungsplans durchgeführt?
.4 Unterschrift des für den Vorgang verantwortlichen Offiziers
3.3 beim Einleiten von Ballastwasser ins Meer:
.1 Datum, Uhrzeit und Lage des Hafens oder der Einrichtung des Einleitens (Hafen oder Breiten-/Längengrad)
.2 geschätztes Volumen des eingeleiteten Ballastwassers in Kubikmetern sowie verbleibendes Volumen in Kubikmetern
.3 Wurde vor dem Einleiten ein zugelassener Ballastwasser-Behandlungsplan durchgeführt?
.4 Unterschrift des für den Vorgang verantwortlichen Offiziers
3.4 bei Abgabe von Ballastwasser an eine Auffanganlage:
.1 Datum, Uhrzeit und Ort der Aufnahme
.2 Datum, Uhrzeit und Ort der Abgabe
.3 Hafen oder Einrichtung
.4 geschätztes Abgabe- oder Aufnahmevolumen in Kubikmetern
.5 Wurde vor der Abgabe ein zugelassener Ballastwasser-Behandlungsplan durchgeführt?
.6 Unterschrift des für den Vorgang verantwortlichen Offiziers
3.5 bei unfallbedingter oder durch außergewöhnliche Umstände verursachter Aufnahme oder Einleitung von Ballastwasser:
.1 Datum und Uhrzeit des Vorfalls
.2 Hafen oder Position des Schiffes zur Zeit des Vorfalls
.3 geschätztes Volumen des eingeleiteten Ballastwassers
.4 Umstände der Aufnahme, des Einleitens, des Entweichens oder des Verlusts, Grund dafür und allgemeine Bemerkungen
3) Es wird auf die von der Organisation mit Entschließung A.868(20) angenommenen Richtlinien für die Kontrolle und Behandlung von Ballastwasser zur
weitestmöglichen Verringerung der Anzahl schädlicher Wasserorganismen und Krankheitserreger verwiesen.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 103
.5 Wurde vor dem Einleiten ein zugelassener Ballastwasser-Behandlungsplan durchgeführt?
.6 Unterschrift des für den Vorgang verantwortlichen Offiziers
3.6 Weitere Betriebsvorgänge und allgemeine Bemerkungen
4 Ballastwasser-Volumen
Das Ballastwasser-Volumen an Bord soll in Kubikmetern geschätzt werden. Das Ballastwasser-Tagebuch enthält viele Bezugnahmen
auf das geschätzte Ballastwasser-Volumen. Es wird anerkannt, dass die Schätzgenauigkeit bezüglich des Ballast-Volumens der Aus-
legung unterliegt.
Aufzeichnungen über Ballastwasser-Betriebsvorgänge
Musterseite aus dem Ballastwasser-Tagebuch
Name des Schiffes ..................................................................................................................................................................................
Unterscheidungssignal ............................................................................................................................................................................
Datum Kennnummer Aufzeichnung des jeweiligen Vorgangs/
Unterschrift der für den Vorgang verantwortlichen Offiziere
Unterschrift des Kapitäns ....................................................................
104 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Verordnung
zu dem Vertrag vom 11. Juni 2012
zwischen der Bundesrepublik Deutschland
und der Republik Österreich
über die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung
grenzüberschreitender Schwarzarbeit
und illegaler grenzüberschreitender Leiharbeit
Vom 4. Februar 2013
Auf Grund des Artikels 2 Absatz 2 des Gesetzes vom 10. Juli 2009 zu dem
Vertrag vom 12. November 2008 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und
der Republik Bulgarien über die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des
grenzüberschreitenden Missbrauchs bei Leistungen und Beiträgen zur sozialen
Sicherheit durch Erwerbstätigkeit und von nicht angemeldeter Erwerbstätigkeit
sowie bei illegaler grenzüberschreitender Leiharbeit (BGBl. 2009 II S. 771) ver-
ordnet die Bundesregierung:
Artikel 1
Der in Wien am 11. Juni 2012 unterzeichnete Vertrag zwischen der Bundes-
republik Deutschland und der Republik Österreich über die Zusammenarbeit bei
der Bekämpfung grenzüberschreitender Schwarzarbeit und illegaler grenzüber-
schreitender Leiharbeit wird hiermit in Kraft gesetzt. Der Vertrag wird nach-
stehend veröffentlicht.
Artikel 2
(1) Diese Verordnung tritt an dem Tag in Kraft, an dem der Vertrag zwischen
der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über die Zusam-
menarbeit bei der Bekämpfung grenzüberschreitender Schwarzarbeit und ille-
galer grenzüberschreitender Leiharbeit nach seinem Artikel 13 Absatz 2 in Kraft
tritt.
(2) Diese Verordnung tritt an dem Tag außer Kraft, an dem der Vertrag außer
Kraft tritt.
(3) Der Tag des Inkrafttretens und der Tag des Außerkrafttretens sind im Bun-
desgesetzblatt bekannt zu geben.
Berlin, den 4. Februar 2013
Die Bundeskanzlerin
Dr. A n g e l a M e r k e l
Der Bundesminister der Finanzen
Schäuble
Der Bundesminister des Auswärtigen
Guido Westerwelle
BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013 105
Vertrag
zwischenderBundesrepublikDeutschland
undderRepublikÖsterreich
überdieZusammenarbeit
beiderBekämpfunggrenzüberschreitenderSchwarzarbeit
undillegalergrenzüberschreitenderLeiharbeit
DieBundesrepublikDeutschland Artikel 1
und Zweck des Vertrags
dieRepublikÖsterreich (1) DieVertragsstaatenstrebeneineIntensivierungderZusam-
(imFolgenden„Vertragsstaaten“genannt)– menarbeitihrerStellenbeiderBekämpfunggrenzüberschreiten-
derSchwarzarbeitundillegalergrenzüberschreitenderLeiharbeit
BezugnehmendaufdieEntschließungdesRatesundderim an.
RatvereinigtenVertreterderRegierungenderMitgliedstaatender (2) DieVorschriftenüberdieinternationaleRechtshilfeinStraf-
EuropäischenUnionvom22.April1999übereinen„Verhaltens- sachenbleibenunberührt.
kodexfürdieVerbesserungderZusammenarbeitderBehörden
derMitgliedstaatenbeiderBekämpfungdesgrenzüberschrei- (3) BestehendeVerpflichtungenderVertragsstaatenüberdie
tendenMissbrauchsbeiSozialversicherungsleistungenund-bei- LeistungvonAmts-undRechtshilfebleibenunberührt.
trägenundvonnichtangemeldeterErwerbstätigkeitsowiebei
grenzüberschreitenderLeiharbeit“, Artikel 2
unterBerücksichtigungderBestimmungenüberdiegegen- Räumlicher Geltungsbereich des Vertrags
seitigeAmtshilfeunddieZusammenarbeitzwischendenzustän- DerVertraggiltfürdasgesamteHoheitsgebietderBundes-
digenStellenundEinrichtungenderbeidenVertragsstaaten,die republikDeutschland.
bereitsdurchdieVerordnung(EG)Nummer883/2004desEuro-
päischen Parlaments und des Rates vom 29. April 2004 zur Der Vertrag gilt für das gesamte Hoheitsgebiet der Republik
KoordinierungderSystemedersozialenSicherheit,durchdie Österreich.
Richtlinie 96/71/EG des Europäischen Parlaments und Rates
vom 16. Dezember 1996 über die Entsendung von Arbeit- Artikel 3
nehmern im Rahmen der Erbringung von Dienstleistungen
Bestimmung der zuständigen Stellen
(einschließlichderKontrolledermaßgeblichenArbeits-undBe-
schäftigungsbedingungen)unddenVertragzwischenderBun- (1) Dieser Vertrag wird auf Seiten der Bundesrepublik
desrepublik Deutschland und der Republik Österreich über DeutschlanddurchdiejenigenStellenimGeschäftsbereichdes
Amts-undRechtshilfeinVerwaltungssachenvom31.Mai1988 BundesministeriumsderFinanzenundaufSeitenderRepublik
vorgesehensind, Österreich durch diejenigen Stellen im Geschäftsbereich des
BundesministeriumsfürFinanzendurchgeführt,inderenZustän-
unterBerücksichtigungderMitteilungderKommissionvom digkeitdieinArtikel1Absatz1beschriebenenAufgabenfallen.
24.Oktober2007andenRat,dasEuropäischeParlament,den
EuropäischenWirtschafts-undSozialausschussunddenAus- (2) DasBundesministeriumderFinanzenderBundesrepublik
schussderRegionen„DieBekämpfungdernichtangemeldeten DeutschlandunddasBundesministeriumfürFinanzenderRe-
Erwerbstätigkeitverstärken“,dieunteranderemdieVerstärkung publikÖsterreichbenenneneinezentraleStelle,diefürdieZu-
dertransnationalenZusammenarbeitderMitgliedstaatenbeider sammenarbeitimRahmendiesesVertragshauptverantwortlich
BekämpfungnichtangemeldeterErwerbstätigkeitempfiehlt, zuständigist.
(3) DasBundesministeriumderFinanzenderBundesrepublik
unterBerücksichtigungderRichtlinie95/46/EGdesEuropä- DeutschlandunddasBundesministeriumfürFinanzenderRe-
ischenParlamentsunddesRatesvom24.Oktober1995zum publikÖsterreichtauscheneineÜbersichtmitdenfürdieDurch-
SchutznatürlicherPersonenbeiderVerarbeitungpersonenbe- führungdiesesVertragesnachAbsatz1zuständigenStellenso-
zogenerDatenundzumfreienDatenverkehr, wie der nach Absatz 2 benannten zentralen Stelle nebst
KontaktdatenausundteilensichdiesbezüglicheÄnderungenge-
inderAuffassung,dasseszurUmsetzungdervorgenannten
genseitigmit.
BestimmungenvonBedeutungist,diegrenzüberschreitendeZu-
sammenarbeitzuintensivierenundzudiesemZweckdiezustän-
digenStellen,dieEbenenundFormenderZusammenarbeitzu Artikel 4
benennen, Ebenen der Zusammenarbeit
indemBewusstsein,dassnationalunterschiedlicheHeran- (1) DieZusammenarbeiterfolgtjeweilsaufEbene
gehensweisen und Definitionen im Zusammenhang mit der 1. desBundesministeriumsderFinanzenderBundesrepublik
BekämpfunggrenzüberschreitenderSchwarzarbeitundillegaler DeutschlandunddesBundesministeriumsfürFinanzender
grenzüberschreitenderLeiharbeitbestehen– RepublikÖsterreichsowie
sindwiefolgtübereingekommen: 2. dernachArtikel3Absatz2benanntenStellen.
106 BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013
(2) DiefürdieinArtikel1genanntenAufgabengebietezustän- Artikel 8
digenPrüf-undKontrollbehördenkönnenunmittelbarzusam-
menarbeiten,soweitdieinAbsatz1genanntenStellendiesvor- Datenschutz
sehen. SoweitaufgrunddiesesVertragsnachMaßgabedesinner-
staatlichenRechtspersonenbezogeneDatenübermitteltwerden,
Artikel 5 geltendienachfolgendenBestimmungenunterBeachtungder
fürjedenVertragsstaatgeltendenRechtsvorschriften.
Formen der Zusammenarbeit
(1) DasBundesministeriumderFinanzenderBundesrepublik 1. DerEmpfängerunterrichtetdieübermittelndeStelleaufEr-
DeutschlandunddasBundesministeriumfürFinanzenderRe- suchenüberdieVerwendungderübermitteltenDatenund
publikÖsterreichunterrichtensichunmittelbarüberwesentliche überdiedadurcherzieltenErgebnisse.
ÄnderungenderRechts-undVerwaltungsvorschriften,dieimAn-
wendungsbereichdiesesVertragserfolgen. 2. DieVerwendungderDatendurchdenEmpfängeristnurzu
denindiesemVertragbezeichnetenZweckenundzuden
(2) DieStellennachArtikel3Absatz2unterstützensichge- durchdieübermittelndeStellevorgesehenenBedingungen
genseitignachMaßgabederjeweilsgeltendeninnerstaatlichen zulässig.MitZustimmungderübermittelndenStelleistdie
Rechtsvorschriften,insbesonderedurch VerwendungdarüberhinauszulässigzurVerhütungundVer-
folgungvonStraftatenvonerheblicherBedeutungsowiezum
1. denInformationsaustauschüberAufbauundAufgabender
ZweckederAbwehrvonerheblichenGefahrenfürdieöffent-
Prüf-undKontrollbehördenunddieBenennungderzuständi-
licheSicherheit.DieVerwendungderübermitteltenDatenzu
genAnsprechpartner;
einem anderen als dem in diesem Vertrag bezeichneten
2. diegemeinsamePlanungundDurchführungpräventiverMaß- ZweckistohnevorherigeZustimmungderübermittelnden
nahmenimjeweiligenZuständigkeitsbereich; Stellezulässig,umeineimEinzelfallbestehendegegenwärti-
geGefahrfürdenBestandoderdieSicherheitdesStaates
3. denInformationsaustauschüberPrüf-undArbeitsmethoden; oderfürLeib,LebenoderFreiheiteinerPersonabzuwehren,
4. dieÜbermittlungvonzurordnungsgemäßenAufgabenerfül- soferndieZustimmungderübermittelndenStellenichtmehr
lungerforderlichenInformationeneinschließlichpersonenbe- rechtzeitigeingeholtwerdenkann.DieübermittelndeStelle
zogenerDatenaufErsuchenimWegederAmtshilfe; istunverzüglichzubenachrichtigen.Sollteeinenachträgliche
Zustimmungnichterfolgen,sinddieDatennichtweiterzu
5. dieunaufgeforderteÜbermittlungvonMitteilungen(Spontan- verwendenundzulöschen.
mitteilungen);
6. dieUnterrichtungüberdenFortgangeinesVerfahrens,soweit 3. DieübermittelndeStelleistverpflichtet,aufdieRichtigkeitder
dieserbetenwird,sowie zuübermittelndenDatensowieaufdieErforderlichkeitund
VerhältnismäßigkeitinBezugaufdenmitderÜbermittlung
7. denAustauschvonBedienstetenalsHospitanten. verfolgtenZweckzuachten.Dabeisinddienachdemjeweiligen
innerstaatlichenRechtgeltendenÜbermittlungsverbotezu
(3) Absatz2giltentsprechendimFalleeinerdirektenZusam-
beachten.DieÜbermittlungderDatenunterbleibt,wenndie
menarbeitderPrüf-undKontrollbehördengemäßArtikel4Ab-
übermittelndeStelleGrundzuderAnnahmehat,dassda-
satz2.
durchgegendenZweckeinesinnerstaatlichenGesetzesver-
stoßenwürdeoderschutzwürdigeInteressenderbetroffenen
Artikel 6 Personenbeeinträchtigtwürden.Erweistsich,dassunrichtige
Ersuchen und Spontanmitteilungen DatenoderDaten,dienichthättenübermitteltwerdendür-
fen,übermitteltwordensind,soistdiesdemEmpfängerun-
(1) ErsuchenundSpontanmitteilungennachArtikel5Absatz2 verzüglichmitzuteilen.Eristverpflichtet,dieDatenunverzüg-
Nummer4und5müssenmindestensdiefolgendenAngaben lichzuberichtigenoderzulöschen.
enthalten:
4. DemBetroffenenistaufAntragüberdiezuseinerPerson
1. AngabenzuinRedestehendenFirmenoderPersonenund
übermitteltenInformationensowieüberdenvorgesehenen
2. einekurze,verständlicheDarstellungdesSachverhalts. VerwendungszweckAuskunftzuerteilen.EineVerpflichtung
zurAuskunftserteilungbestehtnicht,soweiteineAbwägung
ErsuchenmüssenzusätzlichdieersuchendeStelle,denGegen- ergibt,dassdasöffentlicheInteresse,dieAuskunftnichtzu
standundGrunddesErsuchenssowiedieInformationenoder erteilen,dasInteressedesBetroffenenanderAuskunftser-
Handlungenbenennen,umderenÜbermittlungoderDurchfüh- teilungüberwiegt.ImÜbrigenrichtetsichdasRechtdesBe-
rungersuchtwird. troffenen,überdiezuseinerPersonvorhandenenDatenAus-
(2) DieersuchteStellekannweitere,fürdieBearbeitungerfor- kunft zu erhalten, nach dem innerstaatlichen Recht des
derlicheInformationenanfordern. Vertragsstaates,indessenHoheitsgebietdieAuskunftbean-
tragtwird.
(3) ErsuchenundSpontanmitteilungenkönnenformlosschrift-
lich,fernschriftlichoderelektronischübermitteltwerden. 5. SoweitdasfürdieübermittelndeStellegeltendeinnerstaat-
(4) DieBearbeitungeinesErsuchensoderdieSpontanmittei- licheRechtinBezugaufdieübermitteltenpersonenbezoge-
lungunterbleibt,wennhierdurcheinnichtvertretbarerVerwal- nenDatenbesondereLöschungsfristenvorsieht,weistdie
tungsaufwandverursachtwirdoderinnerstaatlicheVorschriften übermittelndeStelledenEmpfängerdaraufhin.Unabhängig
beziehungsweisedieVerwaltungspraxisderBearbeitungentge- vondiesenFristensinddieübermitteltenpersonenbezoge-
genstehen.DieersuchendeStelleistunterBenennungderGrün- nenDatenzulöschen,sobaldsiefürdenZweck,fürdensie
dezuinformieren,wenneinErsuchennichtbearbeitetwerden übermitteltwordensind,nichtmehrerforderlichsind.
kann.BeiWeiterleitunganeineandereStelleistdieersuchende
6. DieübermittelndeStelleundderEmpfängersindverpflichtet,
Stellezuunterrichten.
dieÜbermittlungunddenEmpfangvonpersonenbezogenen
Datenaktenkundigzumachen.
Artikel 7
7. DieübermittelndeStelleundderEmpfängersindverpflichtet,
Kosten
dieübermitteltenpersonenbezogenenDatenwirksamgegen
JederVertragsstaatträgtdiefürseineStellenausderAnwen- unbefugtenZugang,unbefugteVeränderungundunbefugte
dungdiesesVertragsentstehendenKosten. Bekanntgabezuschützen.
BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013 107
Artikel 9 publikÖsterreichverpflichtensich,binnensechs(6)Monaten
nachInkrafttretendiesesVertragsdieDurchführungdesVertrags
Gemischte Kommission
durcheinRundschreibenfürihrenGeschäftsbereichzuregeln.
(1) EinegemischteKommission,diesichausVertreterndes
BundesministeriumsderFinanzenderBundesrepublikDeutsch-
land und des Bundesministeriums für Finanzen der Republik Artikel 12
ÖsterreichsowiederinArtikel3genanntenStellenzusammen-
setzt,tritterstmalszwölf(12)MonatenachInkrafttretendieses Registrierung des Vertrags
VertragsundanschließendaufWunschderVertragsstaaten,min- DieRegistrierungdiesesVertragsbeimSekretariatderVerein-
destensjedochallezwei(2)Jahrezusammen.Zielistes,dieauf- tenNationennachArtikel102derChartaderVereintenNationen
grunddiesesVertragserzieltenErgebnissezubewertenundalle wirdunverzüglichnachseinemInkrafttretenvonderRepublik
FragenderAuslegungoderderAnwendungdesVertragszube- Österreichveranlasst.DerandereVertragsstaatwirdunterAnga-
handeln. bederVN-RegistrierungsnummervondererfolgtenRegistrierung
(2) DiegemischteKommissionkannVertreteranderernatio- unterrichtet,sobalddiesevomSekretariatderVereintenNatio-
naler Stellen sowie solche anderer Mitgliedstaaten der Euro- nenbestätigtwordenist.
päischenUnion,dieanderErreichungderZieledesVertrags
interessiertsind,einladen,anihrenArbeitenteilzunehmen.
Artikel 13
Artikel 10 Inkrafttreten des Vertrags
Änderung des Vertrags und Anlagen (1) DieserVertragbedarfderRatifikation;dieRatifikationsur-
(1) DieserVertragkannimgegenseitigenEinvernehmender kundenwerdensobaldwiemöglichausgetauscht.
VertragsstaatenjederzeitdurchgesonderteVereinbarunggeän- (2) DieserVertragtrittamerstenTagdesMonatsinKraft,der
dertwerden. aufeinenZeitabschnittvondreiMonatennachAustauschder
(2) DieVertragsstaatenkönnendurchgesonderteVereinba- Ratifikationsurkundenfolgt.
rungdemVertragAnlagenbeifügenunddieseAnlagendesVer-
tragsändern.DieAnlagensindBestandteildesVertrags.
Artikel 14
Artikel 11 Kündigung des Vertrags
Durchführung des Vertrags
DieserVertragwirdaufunbestimmteZeitgeschlossen.Erkann
Das Bundesministerium der Finanzen der Bundesrepublik vonjedemVertragsstaataufdiplomatischemWegschriftlichmit
DeutschlandunddasBundesministeriumfürFinanzenderRe- einerKündigungsfristvondrei(3)Monatengekündigtwerden.
GeschehenzuWienam11.Juni2012inzweiUrschriften,jede
indeutscherSprache.
FürdieBundesrepublikDeutschland
HansHenningBlomeyer
WernerGatzer
FürdieRepublikÖsterreich
AndreasSchieder
108 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Bekanntmachung
des deutsch-georgischen Abkommens
über Finanzielle Zusammenarbeit
Vom 28. November 2012
Das in Tiflis am 31. Mai 2012 unterzeichnete Ab-
kommen zwischen der Regierung der Bundesrepublik
Deutschland und der Regierung von Georgien über Finan-
zielle Zusammenarbeit 2011 und 2012 ist nach seinem
Artikel 6
am 3. Juli 2012
in Kraft getreten; es wird nachstehend veröffentlicht.
Bonn, den 28. November 2012
Bundesministerium
für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung
Im Auftrag
Dr. L e o K r e u z
BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013 109
Abkommen
zwischenderRegierungderBundesrepublikDeutschland
undderRegierungvonGeorgien
überFinanzielleZusammenarbeit2011und2012
DieRegierungderBundesrepublikDeutschland lichenEntwicklungszusammenarbeitgewährtwird,vonbis
zu25MillionenEuro,sowie
und
2. für das Vorhaben „Programm Klimafreundliche Abfallwirt-
dieRegierungvonGeorgien–
schaft“einvergünstigtesDarlehenderKfW,dasimRahmen
imGeistederbestehendenfreundschaftlichenBeziehungen deröffentlichenEntwicklungszusammenarbeitgewährtwird,
zwischenderBundesrepublikDeutschlandundGeorgien, vonbiszu20MillionenEuro
zuerhalten,wennnachPrüfungdieentwicklungspolitischeFör-
im Wunsch, diese freundschaftlichen Beziehungen durch derungswürdigkeitderVorhabenfestgestelltwordenistunddie
partnerschaftlichefinanzielleZusammenarbeitzufestigenundzu guteKreditwürdigkeitvonGeorgienweiterhingegebenistund
vertiefen, dieRegierungvonGeorgienfürdasunterAbsatz2Nummer2
genannteVorhabeneineStaatsgarantiegewährt,sofernsienicht
imBewusstsein,dassdieAufrechterhaltungdieserBeziehun- selbstKreditnehmerwird.DieseVorhabenkönnennichtdurch
gendieGrundlagediesesAbkommensist, andereVorhabenersetztwerden.
inderAbsicht,zursozialenundwirtschaftlichenEntwicklungin (3) KannbeideminAbsatz1Nummer3bezeichnetenVorha-
Georgienbeizutragen, bendiedortgenannteBestätigungnichterfolgen,soermöglicht
esdieRegierungderBundesrepublikDeutschlandderRegierung
unterBezugnahmeaufdasProtokollderRegierungsverhand- vonGeorgienvonderKfWfürdiesesVorhabenbiszurHöhedes
lungenvom20.Oktober2011unddieZusagederBotschaftder vorgesehenenFinanzierungsbeitragseinDarlehenzuerhalten.
BundesrepublikDeutschlanddurchdieVerbalnoteNr.64/2012
vom25.Mai2012– (4) DieinAbsatz1bezeichnetenVorhabenkönnenimEinver-
nehmenzwischenderRegierungderBundesrepublikDeutsch-
sindwiefolgtübereingekommen: landundderRegierungvonGeorgiendurchandereVorhabener-
setzt werden. Wird das in Absatz 1 Nummer 3 bezeichnete
Vorhaben durch ein Vorhaben ersetzt, das als Vorhaben des
Artikel 1 UmweltschutzesoderdersozialenInfrastrukturoderalsKredit-
(1) DieRegierungderBundesrepublikDeutschlandermöglicht garantiefondsfürmittelständischeBetriebeoderalsselbsthilfe-
esderRegierungvonGeorgienoderanderen,vonbeidenRegie- orientierte Maßnahme zur Armutsbekämpfung oder als Maß-
rungengemeinsamauszuwählendenEmpfängern,vonderKre- nahme,diezurVerbesserungdergesellschaftlichenStellungder
ditanstaltfürWiederaufbau(KfW)folgendeBeträgezuerhalten: Fraudient,dasdiebesonderenVoraussetzungenfürdieFörde-
rungimWegeeinesFinanzierungsbeitragserfüllt,sokannein
1. ein Darlehen von insgesamt 4 Millionen Euro für das Vor- Finanzierungsbeitrag,anderenfallseinDarlehengewährtwerden.
haben „Programm Kommunale Infrastruktur Batumi III,
Regenwasserbewirtschaftungssystem“,wennnachPrüfung (5) FallsdieRegierungderBundesrepublikDeutschlandesder
die Förderungswürdigkeit dieses Vorhabens festgestellt RegierungvonGeorgienzueinemspäterenZeitpunktermöglicht,
wordenist; weitereDarlehenoderFinanzierungsbeiträgezurVorbereitung
derinAbsatz1genanntenVorhabenoderweitereFinanzierungs-
2. FinanzierungsbeiträgefürnotwendigeBegleitmaßnahmenzur beiträgefürnotwendigeBegleitmaßnahmenzurDurchführung
DurchführungundBetreuungderfolgendenVorhaben: undBetreuungderinAbsatz1genanntenVorhabenvonderKfW
a) fürdasinAbsatz2Nummer1genannteVorhabenbiszu zuerhalten,findetdiesesAbkommenAnwendung.
750000Euro,
(6) FinanzierungsbeiträgefürVorbereitungs-undBegleitmaß-
b) fürdasVorhaben„InfrastrukturrehabilitierungWest-Geor- nahmennachAbsatz1Nummer2werdeninDarlehenumge-
gien“biszu250000Euro; wandelt,wennsienichtfürsolcheMaßnahmenverwendetwer-
den.
3. EinFinanzierungsbeitragvoninsgesamt4250000Eurofür
dasVorhaben„FörderungvonNaturschutzgebietenimSüd-
kaukasus“,wennnachPrüfungdessenFörderungswürdigkeit Artikel 2
festgestelltundbestätigtwordenist,dassesalsVorhaben
(1) DieVerwendungderinArtikel1genanntenBeträge,die
desUmweltschutzesoderdersozialenInfrastrukturoderals
Bedingungen,zudenensiezurVerfügunggestelltwerden,so-
KreditgarantiefondsfürmittelständischeBetriebeoderals
wiedasVerfahrenderAuftragsvergabebestimmendiezwischen
selbsthilfeorientierteMaßnahmezurArmutsbekämpfungoder
derKfWunddenEmpfängernderDarlehenundderFinanzie-
alsMaßnahme,diederVerbesserungdergesellschaftlichen
rungsbeiträgezuschließendenVerträge,diedeninderBundes-
StellungderFraudienen,diebesonderenVoraussetzungen
republikDeutschlandgeltendenRechtsvorschriftenunterliegen.
für die Förderung im Wege eines Finanzierungsbeitrags
erfüllt. (2) DieZusagenderinArtikel1Absatz1Nummern1bis3
genannten Beträge entfallen, soweit nicht innerhalb von acht
(2) DieRegierungderBundesrepublikDeutschlandermöglicht
JahrennachdemZusagejahrdieentsprechendenDarlehens-
esderRegierungvonGeorgienodereinemandereninAbstim-
und Finanzierungsverträge geschlossen wurden. Für diese
mungmitderRegierungderBundesrepublikDeutschlandaus-
BeträgeendetdieFristmitAblaufdes31.Dezember2019,mit
zuwählendenDarlehensnehmerdarüberhinaus:
AusnahmeeinesTeilbetragsvonNummer2BuchstabeainHöhe
1. fürdasVorhaben„ProgrammErneuerbareEnergienII“ein von bis zu 250 000 Euro. Für diese Zusage des Jahres 2012
vergünstigtesDarlehenderKfW,dasimRahmenderöffent- endetdieFristmitAblaufdes31.Dezember2020.
110 BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013
(3) DieRegierungvonGeorgien,soweitsienichtselbstDarle- beiträgeergebendenTransportenvonPersonenundGüternim
hensnehmerist,wirdgegenüberderKfWalleZahlungeninEuro See-,Land-undLuftverkehrdenPassagierenundLieferanten
inErfüllungvonVerbindlichkeitenderDarlehensnehmeraufgrund diefreieWahlderVerkehrsunternehmen,trifftkeineMaßnahmen,
dernachAbsatz1zuschließendenVerträgegarantieren.Aus- welchediegleichberechtigteBeteiligungderVerkehrsunterneh-
genommenvondieserGarantieistdasVorhabennachArtikel1 menmitSitzinderBundesrepublikDeutschlandausschließen
Absatz2Nummer1. odererschweren,underteiltgegebenenfallsdiefüreineBetei-
ligungdieserVerkehrsunternehmenerforderlichenGenehmigun-
(4) DieRegierungvonGeorgien,soweitsienichtEmpfänger
gen.
der Finanzierungsbeiträge ist, wird etwaige Rückzahlungsan-
sprüche,dieaufgrunddernachAbsatz1zuschließendenFinan-
zierungsverträgeentstehenkönnen,gegenüberderKfWgaran- Artikel 5
tieren.
(1) DasindenAbkommenvom20.August2003und2.De-
zember 2005 zwischen der Regierung der Bundesrepublik
Artikel 3 DeutschlandundderRegierungvonGeorgienüberFinanzielle
(1) DieRegierungvonGeorgienstelltdieKfWvonsämtlichen ZusammenarbeitfürdasVorhaben„Rehabilitierungsprogramm
SteuernundsonstigenöffentlichenAbgabenfrei,dieimZusam- StromverteilungI“vorgeseheneDarlehenwirdmiteinemBetrag
menhangmitAbschlussundDurchführungderinArtikel2Ab- von2988338,99Euroreprogrammiertundzusätzlichfürdasin
satz1erwähntenVerträgeinGeorgienerhobenwerden. Artikel 1 Absatz 1 Nummer 1 genannte Vorhaben verwendet,
wenn nach Prüfung dessen Förderungswürdigkeit festgestellt
(2) DieimRahmenderinArtikel1undArtikel5genannten worden.
VorhabeninGeorgienanfallendenSteuernundsonstigenAbga-
benfürLieferungenundLeistungenwerdendurchdieRegierung (2) ImÜbrigengeltendieBestimmungenderinAbsatz1ge-
vonGeorgien,jedochnichtausdeninArtikel1undArtikel5er- nanntenAbkommenauchfürdiesesVorhaben.
wähntenDarlehenundFinanzierungsbeiträgenfinanziert.Hierfür
stelltGeorgienentsprechendeeigeneBudgetmittelzurVerfü- Artikel 6
gung.
DiesesAbkommentrittandemTaginKraft,andemdieRe-
gierung von Georgien der Regierung der Bundesrepublik
Artikel 4
Deutschlandmitgeteilthat,dassdieinnerstaatlichenVorausset-
DieRegierungvonGeorgienüberlässtbeidensichausder zungenfürdasInkrafttretenerfülltsind.MaßgebendistderTag
Darlehensgewährung und der Gewährung der Finanzierungs- desEingangsderMitteilung.
GeschehenzuTbilisiam31.Mai2012inzweiUrschriften,jede
in deutscher und georgischer Sprache, wobei jeder Wortlaut
gleichermaßenverbindlichist.
FürdieRegierungderBundesrepublikDeutschland
OrtwinHennig
FürdieRegierungvonGeorgien
DimitriGwindase
Bekanntmachung
des deutsch-vietnamesischen Abkommens
über Finanzielle Zusammenarbeit
Vom 10. Dezember 2012
Das in Hanoi am 11. Oktober 2012 unterzeichnete Ab-
kommen zwischen der Regierung der Bundesrepublik
Deutschland und der Regierung der Sozialistischen
Republik Vietnam über Finanzielle Zusammenarbeit 2011
ist nach seinem Artikel 5
am 11. Oktober 2012
in Kraft getreten; es wird nachstehend veröffentlicht.
Bonn, den 10. Dezember 2012
Bundesministerium
für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung
Im Auftrag
B r u n h i l d e Ve s t
BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013 111
Abkommen
zwischenderRegierungderBundesrepublikDeutschland
undderRegierungderSozialistischenRepublikVietnam
überFinanzielleZusammenarbeit2011
DieRegierungderBundesrepublikDeutschland tigtwordenist,dassesalsVorhabendesUmweltschutzes
oderdersozialenInfrastrukturoderalsKreditgarantiefonds
und
fürmittelständischeBetriebeoderalsselbsthilfeorientierte
dieRegierungderSozialistischenRepublikVietnam– MaßnahmenzurArmutsbekämpfungoderalsMaßnahme,die
zur Verbesserung der gesellschaftlichen Stellung der Frau
im Geist der bestehenden freundschaftlichen Beziehungen dient,diebesonderenVoraussetzungenfürdieFörderungim
zwischenderBundesrepublikDeutschlandundderSozialisti- WegeeinesFinanzierungsbeitragserfüllt.
schenRepublikVietnam,
(2) DieRegierungderBundesrepublikDeutschlandermöglicht
imWunsch,diesefreundschaftlichenBeziehungendurchpart- esderRegierungderSozialistischenRepublikVietnamdarüber
nerschaftlicheFinanzielleZusammenarbeitzufestigenundzu hinaus,
vertiefen, 1. fürdasVorhaben„VerringerungderEmissionsintensitätinder
Stromversorgung“einvergünstigtesDarlehenderKfW,das
imBewusstsein,dassdieAufrechterhaltungdieserBeziehun-
imRahmenderöffentlichenEntwicklungszusammenarbeit
gendieGrundlagediesesAbkommensist,
gewährtwird,vonbiszu80000000Eurosowie
inderAbsicht,zursozialenundwirtschaftlichenEntwicklungin 2. fürdasVorhaben„Gas-undDampfkombikraftwerkOMon
derSozialistischenRepublikVietnambeizutragen, IV“einvergünstigtesDarlehenderKfW,dasimRahmender
öffentlichenEntwicklungszusammenarbeitgewährtwird,von
unterBezugnahmeaufdasProtokollderRegierungsverhand- biszu130000000Eurosowie
lungenvom15. Dezember2011–
3. für das Vorhaben „Windpark Phu Lac“ ein vergünstigtes
sindwiefolgtübereingekommen: Darlehen der KfW, das im Rahmen der öffentlichen Ent-
wicklungszusammenarbeit gewährt wird, von bis zu
Artikel 1 35 000 000 Euro
(1) DieRegierungderBundesrepublikDeutschlandermöglicht zu erhalten, wenn nach Prüfung die entwicklungspolitische
esderRegierungderSozialistischenRepublikVietnam,vonder FörderungswürdigkeitderVorhabenfestgestelltwordenistund
KreditanstaltfürWiederaufbau(KfW)folgendeBeträgezuerhal- dieguteKreditwürdigkeitderSozialistischenRepublikVietnam
ten: weiterhin gegeben ist und die Regierung der Sozialistischen
RepublikVietnameineStaatsgarantiegewährt,sofernsienicht
1. Darlehenvoninsgesamt22 000 000 EurofürdieVorhaben: selbst Kreditnehmer wird. Die Vorhaben können nicht durch
a) Programm dezentrale Gesundheitsversorgung bis zu andereVorhabenersetztwerden.
7 000 000 Euro, (3) KannbeideminAbsatz1Nummer2bezeichnetenVorha-
b) Programm Reform der Berufsbildung 2011 bis zu bendiedortgenannteBestätigungnichterfolgen,soermöglicht
5 000 000 Euro, esdieRegierungderBundesrepublikDeutschlandderRegierung
derSozialistischenRepublikVietnam,vonderKfWfürdiesesVor-
c) Förderung von nachhaltiger Waldwirtschaft und Biodi- habenbiszurHöhedesvorgesehenenFinanzierungsbeitragsein
versität zur Minderung von Treibhausgasen bis zu Darlehenzuerhalten.
10 000 000 Euro,
(4) DieinAbsatz1bezeichnetenVorhabenkönnenimEinver-
wennnachPrüfungdieFörderungswürdigkeitdieserVorha-
nehmenzwischenderRegierungderBundesrepublikDeutsch-
benfestgestelltwordenist.
landundderRegierungderSozialistischenRepublikVietnam
2. EinenFinanzierungsbeitragvonbiszu5000000Eurofürdas durchandereVorhabenersetztwerden.WirddasinAbsatz1
Vorhaben„FörderungvonnachhaltigerWaldwirtschaftund Nummer2bezeichneteVorhabendurcheinVorhabenersetzt,
BiodiversitätzurMinderungvonTreibhausgasen“,wennnach das als Vorhaben des Umweltschutzes oder der sozialen In-
PrüfungdessenFörderungswürdigkeitfestgestelltundbestä- frastruktur oder als Kreditgarantiefonds für mittelständische
112 BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013
etriebeoderalsselbsthilfeorientierteMaßnahmezurArmuts-
B (3) DieRegierungderSozialistischenRepublikVietnam,so-
bekämpfung oder als Maßnahme, die zur Verbesserung der weitsienichtselbstDarlehensnehmerist,wirdgegenüberder
gesellschaftlichen Stellung der Frau dient, die besonderen KfWalleZahlungeninEuroinErfüllungvonVerbindlichkeitender
VoraussetzungenfürdieFörderungimWegeeinesFinanzierungs- DarlehensnehmeraufgrunddernachAbsatz 1zuschließenden
beitragserfüllt,sokanneinFinanzierungsbeitrag,anderenfalls Verträgegarantieren.
einDarlehengewährtwerden.
(5) FallsdieRegierungderBundesrepublikDeutschlandesder Artikel 3
RegierungderSozialistischenRepublikVietnamzueinemspä- DieRegierungderSozialistischenRepublikVietnamstelltdie
terenZeitpunktermöglicht,weitereDarlehenoderFinanzierungs- KfWvonsämtlichenSteuernundsonstigenöffentlichenAbga-
beiträgezurVorbereitungoderweitereFinanzierungsbeiträgefür ben frei, die im Zusammenhang mit dem Abschluss und der
notwendigeBegleitmaßnahmenzurDurchführungundBetreu- DurchführungderinArtikel 2Absatz 1erwähntenVerträgeinder
ungderindenAbsätzen 1und2genanntenVorhabenvonder SozialistischenRepublikVietnamerhobenwerden.
KfWzuerhalten,findetdiesesAbkommenAnwendung.
Artikel 4
Artikel 2
DieRegierungderSozialistischenRepublikVietnamüberlässt
(1) DieVerwendungderinArtikel 1genanntenBeträge,die beidensichausderGewährungderDarlehenundderFinanzie-
Bedingungen, zu denen sie zur Verfügung gestellt werden, rungsbeiträgeergebendenTransportenvonPersonenundGü-
sowiedasVerfahrenderAuftragsvergabebestimmendiezwi- ternimSee-,Land-undLuftverkehrdenPassagierenundLiefe-
schen der KfW und den Empfängern der Darlehen und der ranten die freie Wahl der Verkehrsunternehmen, trifft keine
FinanzierungsbeiträgezuschließendenVerträge,diedeninder Maßnahmen,welchediegleichberechtigteBeteiligungderVer-
Bundesrepublik Deutschland geltenden Rechtsvorschriften kehrsunternehmenmitSitzinderBundesrepublikDeutschland
unterliegen. ausschließenodererschweren,underteiltgegebenenfallsdiefür
eine Beteiligung dieser Verkehrsunternehmen erforderlichen
(2) DieZusagederinArtikel 1Absatz 1Nummern 1und 2und Genehmigungen.
Absatz2genanntenBeträgeentfällt,soweitnichtinnerhalbvon
acht Jahren nach dem Zusagejahr die entsprechenden Dar-
Artikel 5
lehens- und Finanzierungsverträge geschlossen wurden. Für
dieseBeträgeendetdieFristmitAblaufdes31. Dezember2019. DiesesAbkommentrittamTagseinerUnterzeichnunginKraft.
GeschehenzuHanoiam11.Oktober2012inzweiUrschriften,
jede in deutscher, vietnamesischer und englischer Sprache,
wobeijederWortlautverbindlichist.BeiunterschiedlicherAus-
legungdesdeutschenunddesvietnamesischenWortlautsistder
englischeWortlautmaßgebend.
FürdieRegierungderBundesrepublikDeutschland
J u t t a Fra s c h
FürdieRegierungderSozialistischenRepublikVietnam
Tr a n X u a n H a
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 113
Bekanntmachung
des Rahmenabkommens über Partnerschaft und Zusammenarbeit
zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits
und der Republik der Philippinen andererseits
Vom 10. Januar 2013
Das in Phnom Penh am 17. Juli 2012 von der Bundesrepublik Deutschland
unterzeichnete Rahmenabkommen vom 11. Juli 2012 über Partnerschaft und
Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten
einerseits und der Republik der Philippinen andererseits wird nachstehend ver-
öffentlicht.
Die Bekanntmachung über das Inkrafttreten des Rahmenabkommens erfolgt,
wenn die Voraussetzungen für das Inkrafttreten nach Artikel 57 Absatz 1 des
Rahmenabkommens erfüllt sind.
Berlin, den 10. Januar 2013
Auswärtiges Amt
Im Auftrag
Dr. P a s c a l H e c t o r
114 BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013
Rahmenabkommen
überPartnerschaftundZusammenarbeit
zwischenderEuropäischenUnion
undihrenMitgliedstaateneinerseits
undderRepublikderPhilippinenandererseits
DieEuropäischeUnion,imFolgenden„Union“, inerneuterBestätigungdesEintretensderVertragsparteien
für die Wahrung der demokratischen Grundsätze und der
und
Menschenrechte, wie sie in der Allgemeinen Erklärung der
dasKönigreichBelgien, MenschenrechtederVereintenNationenundandereninternatio-
dieRepublikBulgarien, nalenMenschenrechtsübereinkünftenfestgelegtsind,zuderen
VertragsparteienbeideSeitengehören,
dieTschechischeRepublik,
inerneuterBestätigungihresEintretensfürdieGrundsätzeder
dasKönigreichDänemark, RechtsstaatlichkeitunddesverantwortlichenstaatlichenHan-
dieBundesrepublikDeutschland, delnsundihresWunsches,denwirtschaftlichenundsozialen
FortschrittihrerVölkerzufördern,
dieRepublikEstland,
inerneuterBestätigungihresWunsches,dieZusammenarbeit
Irland,
indenBereicheninternationaleStabilität,JustizundSicherheit
dieHellenischeRepublik, zuvertiefen,umeinenachhaltigesozialeundwirtschaftlicheEnt-
dasKönigreichSpanien, wicklung,dieBeseitigungderArmutunddieVerwirklichungder
Millenniumsentwicklungszielezufördern,
dieFranzösischeRepublik,
inderErwägung,dassdieVertragsparteiendenTerrorismus
dieItalienischeRepublik, als Gefahr für die internationale Sicherheit ansehen und den
dieRepublikZypern, Wunsch hegen, den Dialog und die Zusammenarbeit bei der
BekämpfungdesTerrorismusunteruneingeschränkterBerück-
dieRepublikLettland,
sichtigungderWeltweitenStrategiederVereintenNationenzur
dieRepublikLitauen, BekämpfungdesTerrorismusunddereinschlägigenInstrumen-
tedesSicherheitsratesderVereintenNationen,insbesondere
dasGroßherzogtumLuxemburg,
seinerResolutionen1373,1267,1822und1904,zuverstärken,
dieRepublikUngarn,
mitdemAusdruckihresuneingeschränktenEngagementsfür
Malta, dieVerhütungundBekämpfungsämtlicherFormendesTerroris-
dasKönigreichderNiederlande, musundfürdieEinführungeffizienterinternationalerÜberein-
künftezurGewährleistungseinerBesiegung,
dieRepublikÖsterreich,
inderErwägung,dassdieVertragsparteienbekräftigen,dass
dieRepublikPolen,
wirksame Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung und der
diePortugiesischeRepublik, SchutzderMenschenrechteeinanderergänzenundgegenseitig
stärkensollten,
Rumänien,
dieRepublikSlowenien, inAnerkennungderNotwendigkeiteinerengerenundverstärk-
ten Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Drogenmiss-
dieSlowakischeRepublik, brauchsunddesillegalenDrogenhandelsaufgrundderdavon
dieRepublikFinnland, ausgehenden ernstlichen Bedrohung für Frieden, Sicherheit,
StabilitätundwirtschaftlicheEntwicklungweltweit,
dasKönigreichSchweden,
in Anerkennung der Tatsache, dass die schwersten Ver-
dasVereinigteKönigreichGroßbritannienundNordirland,
brechen von internationalem Belang wie Verstöße gegen das
VertragsparteiendesVertragesüberdieEuropäischeUnion, humanitäreVölkerrecht,VölkermordundsonstigeVerbrechen
imFolgenden„Mitgliedstaaten“, gegendieMenschlichkeitnichtungestraftbleibendürfenund
dassihreVerfolgungsichergestelltwerdenmuss,umFriedenund
einerseitsund
Gerechtigkeitinternationalzuverbessern,
dieRepublikderPhilippinen,imFolgenden„Philippinen“,
inderErwägung,dassdieVerbreitungvonMassenvernich-
andererseits, tungswaffenundihrenTrägersystemennachübereinstimmender
imFolgendenzusammen„Vertragsparteien“– Auffassung der Vertragsparteien eine große Bedrohung der
internationalen Sicherheit darstellt, weshalb sie den Wunsch
inAnbetrachtdertraditionellfreundschaftlichenBindungen hegen,ihrenDialogundihreZusammenarbeitaufdiesemGebiet
zwischen den Vertragsparteien und der engen historischen, zuvertiefen.GrundlagefürdieVerpflichtungdergesamteninter-
politischenundwirtschaftlichenBeziehungen,diesieverbinden, nationalenGemeinschaftzurBekämpfungderVerbreitungvon
inderErwägung,dassdieVertragsparteiendemumfassenden MassenvernichtungswaffenbildetdieimKonsensverabschiede-
CharakterihrerbeiderseitigenBeziehungenbesondereBedeu- teResolution1540desVN-Sicherheitsrates,
tungbeimessen,
inderErkenntnis,dassderillegaleHandelmitKleinwaffenund
inderErwägung,dassdiesesAbkommennachAuffassung leichtenWaffensowiederdazugehörigenMunition,ihreunzu-
derVertragsparteienTeilumfassendererBeziehungenzwischen reichende Verwaltung, unzulänglich gesicherte Lagerung und
ihnenist,dieunteranderemaufÜbereinkommenbasieren,zu unkontrollierteVerbreitungweiterhineineernsthafteBedrohung
derenVertragsparteienbeideSeitengehören, fürFrieden,SicherheitundEntwicklungweltweitdarstellen,
BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013 115
inAnerkennungderBedeutungdesKooperationsabkommens (3) DieVertragsparteienbekräftigenihrEngagementfürdie
vom 7. März 1980 zwischen der Europäischen Wirtschafts- FörderungdernachhaltigenEntwicklung,fürdieZusammenar-
gemeinschaftunddenMitgliedsländerndesVerbandesSüdost- beitzurBewältigungderHerausforderungendesKlimawandels
asiatischerNationenundderspäterenBeitrittsprotokolle, undfürdieLeistungeinesBeitragszurVerwirklichungderinter-
nationalvereinbartenEntwicklungsziele,einschließlichderMil-
inAnerkennungderBedeutung,diedemAusbauderbeste-
lenniumsentwicklungsziele.
hendenBeziehungenzwischendenVertragsparteienmitBlick
aufdieIntensivierungihrerZusammenarbeitzukommt,undihres (4) DieVertragsparteienbestätigenerneutihrEintretenfürden
gemeinsamenWillens,ihreBeziehungeninBereichenvonbei- GrundsatzdesverantwortlichenstaatlichenHandelns.
derseitigem Interesse auf der Grundlage der Gleichheit, der
Nichtdiskriminierung,desSchutzesdernatürlichenUmweltund (5) DieVertragsparteiensindsichdarübereinig,dieZusam-
desbeiderseitigenVorteilszufestigen,zuvertiefenundzudiver- menarbeitimRahmendiesesAbkommensentsprechendihren
sifizieren, jeweiligenGesetzenundsonstigenVorschriftendurchzuführen.
inAnerkennungderBedeutungdesDialogsundderZusam-
Artikel 2
menarbeitzwischendemVerbandSüdostasiatischerNationen
(ASEAN)undderEuropäischenUnion, Ziele der Zusammenarbeit
mitdemAusdruckihresuneingeschränktenEngagementsfür ImHinblickaufdenAusbauihrerbilateralenBeziehungenver-
dieFörderungdernachhaltigenEntwicklung,einschließlichdes pflichtensichdieVertragsparteien,einenumfassendenDialogzu
UmweltschutzesundderwirksamenZusammenarbeitbeider führenundihreweitereZusammenarbeitinallenindiesemAb-
BekämpfungdesKlimawandels, kommengenanntenBereichenvonbeiderseitigemInteressezu
fördern.IhreAnstrengungenhabeninsbesonderedasZiel,
unterHinweisaufdieNotwendigkeiteinerengerenZusam-
menarbeitindenBereichenJustizundSicherheit, a) inalleneinschlägigenregionalenundinternationalenGremien
undOrganisationeninpolitischen,sozialenundwirtschaft-
inAnbetrachtihrerVerpflichtungzueinemumfassendenDialog
lichenFragenzusammenzuarbeiten,
undeinerumfassendenZusammenarbeitbeiderFörderungvon
MigrationundEntwicklungsowieeinerwirksamenFörderungund b) bei der Bekämpfung des Terrorismus und der grenzüber-
AnwendungderinternationalanerkanntenArbeits-undSozial- schreitendenKriminalitätzusammenzuarbeiten,
standards,
c) aufdemGebietderMenschenrechtezusammenzuarbeiten
inderErwägung,dassdieBestimmungendiesesAbkommens, undeinenDialogüberdieBekämpfungschwererVerbrechen
dieindenGeltungsbereichvonTitelVdesDrittenTeilsdesVer- voninternationalemBelangzuführen,
tragesüberdieArbeitsweisederEuropäischenUnionfallen,das
VereinigteKönigreichundIrlandimEinklangmitdemProtokoll d) bei der Bekämpfung der Verbreitung von Massenvernich-
überdiePositiondesVereinigtenKönigreichsundIrlandshin- tungswaffen,KleinwaffenundleichtenWaffensowiebeider
sichtlichdesRaumsderFreiheit,derSicherheitunddesRechts, FörderungvonFriedensprozessenundderKonfliktprävention
dasdemVertragüberdieEuropäischeUnionunddemVertrag zusammenzuarbeiten,
überdieArbeitsweisederEuropäischenUnionbeigefügtist,als e) inallenhandels-undinvestitionsrelevantenBereichenvon
eigeneVertragsparteienoderalternativalsTeilderEuropäischen beiderseitigemInteressezusammenzuarbeiten,umHandel
UnionbindenunddassdiesimEinklangmitdemdiesenVerträ- undInvestitionenzuerleichternundHandels-undInvesti-
genbeigefügtenProtokollüberdiePositionDänemarksauchfür tionshemmnisse zu beseitigen, wobei die Grundsätze der
Dänemarkgilt, WTO sowie laufende und künftige regionale EU-ASEAN-
inAnerkennungderBedeutung,diedieVertragsparteienden Initiativenzubeachtensind,
GrundsätzenundRegelndesWelthandels,insbesonderedes f) imBereichRechtundSicherheit,einschließlichderThemen
Übereinkommens zur Errichtung der Welthandelsorganisation rechtlicheZusammenarbeit,Drogen,Geldwäsche,Bekämp-
(WTO)beimessen,dietransparentundohneDiskriminierungan- fungderorganisiertenKriminalitätundderKorruption,Daten-
gewandtwerdenmüssen, schutzsowieFlüchtlingeundBinnenvertriebene,zusammen-
in Bekräftigung ihres Wunsches, die Zusammenarbeit zwi- zuarbeiten,
schendenVertragsparteieninuneingeschränktemEinklangmit g) indenBereichenMigrationundArbeitaufSeezusammenzu-
imregionalenRahmengetroffenenMaßnahmenaufderGrund- arbeiten,
lagegemeinsamerWertvorstellungenunddesbeiderseitigenVor-
teilszuintensivieren– h) in allen anderen Bereichen von beiderseitigem Interesse
zusammenzuarbeiten,insbesondereBeschäftigungundso-
sindwiefolgtübereingekommen: zialeAngelegenheiten,Entwicklungszusammenarbeit,Wirt-
schaftspolitik,Finanzdienstleistungen,verantwortungsvolles
TitelI Handeln im Steuerbereich, Industriepolitik und KMU, In-
formations-undKommunikationstechnologie(IKT),audio-
ArtundGeltungsbereich visuellerSektor,MedienundMultimedia,Wissenschaftund
Technologie, Verkehr, Tourismus, Bildung, Kultur, Dialog
Artikel 1 zwischendenKulturenunddenReligionen,Energie,Umwelt
undnatürlicheRessourceneinschließlichdesKlimawandels,
Allgemeine Grundsätze Landwirtschaft,FischereiundländlicheEntwicklung,regio-
(1) RichtschnurderInnen-undderAußenpolitikbeiderVer- naleEntwicklung,Gesundheit,Statistik,Katastrophenschutz
tragsparteienundwesentlichesElementdiesesAbkommenssind undöffentlicheVerwaltung,
dieWahrungderGrundsätzederDemokratieunddieAchtung i) dieBeteiligungbeiderVertragsparteienansubregionalenund
derMenschenrechte,wiesieinderAllgemeinenErklärungder regionalenKooperationsprogrammen,diederjeweilsande-
Menschenrechte und anderen einschlägigen internationalen renVertragsparteioffenstehen,zuverstärken,
Menschenrechtsübereinkünftenniedergelegtsind,zuderenVer-
tragsparteiensiegehören,sowiedieWahrungdesRechtsstaats- j) dieRolleunddasProfilderPhilippinenundderEuropäischen
prinzips. Unionzuschärfen,
(2) DieVertragsparteienbekräftigenihregemeinsamenWert- k) dieVerständigungzwischendenMenschensowieeinenwirk-
vorstellungen,wiesieinderChartaderVereintenNationenzum samen Dialog und Austausch mit der organisierten Zivil-
Ausdruckkommen. gesellschaftzufördern.
116 BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013
Artikel 3 egendieMenschlichkeitnichtungestraftbleibendürfenund
g
dassihreVerfolgungaufnationaleroderinternationalerEbene
Zusammenarbeit in regionalen
sichergestelltwerdenmuss,auchdurchEinbeziehungdesInter-
und internationalen Organisationen
nationalen Strafgerichtshofs, wobei die jeweiligen internen
DieVertragsparteienwerdenweiterhineinenMeinungsaus- RechtsvorschriftenderVertragsparteienzubeachtensind.
tauschundeineZusammenarbeitinregionalenundinternationa-
(2) Die Vertragsparteien kommen überein, einen nützlichen
lenGremienundOrganisationenwiedenVereintenNationenund
DialogüberdenBeitrittallerStaatenzumRömischenStatutdes
ihreneinschlägigenEinrichtungenwiederKonferenzderVerein-
InternationalenStrafgerichtshofsimEinklangmitihrenjeweiligen
tenNationenfürHandelundEntwicklung(UNCTAD),demDialog
Rechtsvorschriftenzuführen,darunterüberdieBereitstellung
zwischendemASEANundderEU,demASEAN-Regionalforum
vonUnterstützungfüreinenKapazitätsausbau.
(ARF),demAsien-Europa-Treffen(ASEM),derWTO,derInter-
nationalenOrganisationfürMigration(IOM)undderWeltorga-
nisationfürgeistigesEigentum(WIPO)pflegen. Artikel 8
Bekämpfung der Verbreitung
Artikel 4 von Massenvernichtungswaffen und
ihren Trägersystemen
Regionale und bilaterale Zusammenarbeit
(1) DieVertragsparteiensindderAuffassung,dassdieWeiter-
InjedemBereichdesDialogsundderZusammenarbeitnach
gabevonMassenvernichtungswaffenundihrenTrägersystemen
diesemAbkommenkönnenbeideSeitenimgegenseitigenEin-
anunddurchstaatlicheodernichtstaatlicheAkteureeineder
vernehmen auch im Rahmen von Maßnahmen auf regionaler
größtenGefahrenfürdieinternationaleStabilitätundSicherheit
EbeneoderimRahmeneinerKombinationbeiderHandlungs-
darstellt.
ebenenzusammenarbeiten,wobeiderSchwerpunktaufdenun-
terdieZusammenarbeitzwischenderEUunddenPhilippinen (2) DieVertragsparteienkommendaherüberein,zusammen-
fallendenFragenliegtunddieregionalenEntscheidungsprozes- zuarbeitenundeinenBeitragzurBekämpfungderVerbreitung
sedesbetreffendenregionalenZusammenschlusseszuberück- von Massenvernichtungswaffen und ihren Trägersystemen zu
sichtigensind.BeiderWahldergeeignetenHandlungsebene leisten,indemsieihrebestehendenVerpflichtungenausdenin-
strebendieVertragsparteienan,dieWirkungfüralleBeteiligten ternationalenAbrüstungs-undNichtverbreitungsübereinkünften
zumaximierenunddiesestärkereinzubindensowiegleichzeitig undihresonstigeneinschlägigeninternationalenVerpflichtungen,
diezurVerfügungstehendenRessourcenoptimalzunutzenund wiesiebeispielsweiseinderResolution1540desSicherheits-
dieKohärenzmitanderenMaßnahmenzugewährleisten. ratesderVereintenNationenfestgelegtsind,invollemUmfang
erfüllenundaufeinzelstaatlicherEbeneumsetzen.DieVertrags-
parteien sind sich darüber einig, dass diese Bestimmung ein
TitelII
wesentlichesElementdiesesAbkommensist.
PolitischerDialogundZusammenarbeit (3) DieVertragsparteienkommenfernerüberein,
a) dieerforderlichenSchrittezuunternehmen,umunterunein-
Artikel 5
geschränkter Einhaltung der Ratifizierungsverfahren der
Friedensprozess und Konfliktprävention Vertragsparteienalleübrigeneinschlägigeninternationalen
DieVertragsparteienkommenüberein,dieKooperationsbe- Instrumente,einschließlichdereinschlägigenResolutionen
mühungen zur Förderung der Konfliktprävention und einer desSicherheitsratesderVereintenNationenzuunterzeich-
FriedenskulturunteranderemdurchFriedensarbeitundFriedens- nen, zu ratifizieren bzw. ihnen beizutreten und die daraus
erziehungsprogrammefortzusetzen. erwachsendenVerpflichtungenzuerfüllen,
b) einwirksamesSystemeinzelstaatlicherAusfuhrkontrollenein-
Artikel 6 zurichten,nachdemdieAusfuhrunddieDurchfuhrvonmit
Massenvernichtungswaffen (WMD) zusammenhängenden
Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Menschenrechte GüternunddieWMD-EndverwendungvonTechnologienmit
(1) DieVertragsparteienkommenüberein,beiderFörderung doppeltemVerwendungszweckkontrolliertwerdenunddas
undbeimwirksamenSchutzallerMenschenrechtezusammenzu- wirksameSanktionenfürVerstößegegendieAusfuhrkontrol-
arbeiten,auchimRahmenderinternationalenMenschenrechts- lenumfasst.
übereinkünfte,zuderenVertragsparteiensiegehören. DieVertragsparteienerkennenan,dassdieDurchführungder
(2) DieseZusammenarbeiterfolgtüberMaßnahmen,aufdie AusfuhrkontrollendieinternationaleZusammenarbeitinBezug
sichdieVertragsparteiengeeinigthaben,darunterFolgendes: aufMaterial,AusrüstungundTechnologiefürfriedlicheZwecke
nichtbehindernsollte,wobeieinefriedlicheNutzungnichtals
a) UnterstützungderAusarbeitungundUmsetzungeinzelstaat-
VorwandfüreineWeitergabedienendarf.
licherMenschenrechtsaktionspläne,
(4) DieVertragsparteienkommenüberein,einenregelmäßigen
b) FörderungderSensibilisierungfürMenschenrechteundder politischenDialogaufzunehmen,derdiegenanntenElementebe-
Menschenrechtserziehung, gleitetundfestigt.DieVertragsparteienkönntenauchdaraufhin-
c) StärkungeinzelstaatlicherMenschenrechtsorganisationen, arbeiten,diesenDialogaufregionalerEbenezuführen.
d) nachMöglichkeitUnterstützungbeiderFörderungregiona-
lerMenschenrechtsorganisationen, Artikel 9
e) EinführungeinessubstanziellenMenschenrechtsdialogszwi- Kleinwaffen und leichte Waffen
schendenVertragsparteienund (1) DieVertragsparteienerkennenan,dassderillegaleHandel
f) ZusammenarbeitmitdenMenschenrechtsorganisationender mitKleinwaffenundleichtenWaffensowiederdazugehörigen
VereintenNationen. MunitionundihreübermäßigeAnhäufung,unzureichendeVer-
waltung,unzulänglichgesicherteLagerungundunkontrollierte
VerbreitungweiterhineineernsthafteBedrohungdesFriedens
Artikel 7
undderinternationalenSicherheitdarstellen.
Schwere Verbrechen von internationalem Belang
(2) DieVertragsparteienkommenüberein,ihreVerpflichtungen
(1) DieVertragsparteienerkennenan,dassdieschwersten zurBekämpfungdesillegalenHandelsmitKleinwaffenundleich-
VerbrechenvoninternationalemBelangwieVerstößegegendas tenWaffenunterallenAspektenimRahmenderinternationalen
humanitäreVölkerrecht,VölkermordundsonstigeVerbrechen Übereinkünfte und der Resolutionen des Sicherheitsrates der
BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013 117
VereintenNationensowieihreVerpflichtungenimRahmenande- Artikel 11
rerinternationalerInstrumenteindiesemBereichwiedemAk-
Zusammenarbeit im
tionsprogrammderVereintenNationenzurVerhütung,Bekämp-
Bereich der öffentlichen Verwaltung
fungundBeseitigungdesunerlaubtenHandelsmitKleinwaffen
und leichten Waffen unter allen Aspekten einzuhalten und in DieVertragsparteienkommenübereinzusammenzuarbeiten,
vollemUmfangzuerfüllen. um den Kapazitätsausbau in der öffentlichen Verwaltung zu
verstärken.DieZusammenarbeitindiesemBereichkannden
(3) DieVertragsparteienverpflichtensich,einenregelmäßigen MeinungsaustauschüberbewährteMethodenfürdasManage-
politischenDialogaufzunehmen,umMeinungenundInforma- ment,dieErbringungvonDienstleistungen,dieStärkunginstitu-
tionen auszutauschen und ein gemeinsames Verständnis der tionellerKapazitätenunddieGewährleistungvonTransparenz
Fragen und Probleme im Zusammenhang mit dem illegalen umfassen.
HandelmitKleinwaffenundleichtenWaffenzuentwickelnund
ihre Fähigkeit zur Verhütung, Bekämpfung und Beseitigung
diesesHandelszustärken. TitelIII
HandelundInvestitionen
Artikel 10
Artikel 12
Zusammenarbeit bei
der Bekämpfung des Terrorismus Allgemeine Grundsätze
(1) DieVertragsparteienbestätigenerneutdieBedeutungder (1) DieVertragsparteiennehmenimHinblickaufdenAusbau
Verhütung und Bekämpfung des Terrorismus im Einklang mit ihrerbilateralenHandelsbeziehungenunddieFörderungderRol-
ihrenGesetzenundsonstigenVorschriftenundunterAchtung ledesmultilateralenHandelssystemsbeiderAnkurbelungvon
der Rechtsstaatlichkeit, des Völkerrechts, insbesondere der WachstumundBeschäftigungeinenDialogüberdenbilateralen
ChartaderVereintenNationenunddereinschlägigenResolutio- undmultilateralenHandelundhandelsrelevanteFragenauf.
nendesSicherheitsratesderVereintenNationen,derMenschen- (2) DieVertragsparteienverpflichtensich,denAusbauunddie
rechtsnormen,desFlüchtlingsrechts,deshumanitärenVölker- DiversifizierungihrerHandelsbeziehungenzumbeiderseitigen
rechts sowie der internationalen Übereinkünfte, zu deren Vorteil in höchstmöglichem Maße zu fördern. Sie verpflichten
Vertragsparteiensiegehören,derinderResolution60/28der sich,dieBedingungenfürdenMarktzugangzuverbessernund
GeneralversammlungderVereintenNationenvom8.September zudiesemZweckunterBerücksichtigungderArbeiteninterna-
2006enthaltenenWeltweitenStrategiederVereintenNationen tionalerOrganisationenindiesemBereichaufdieBeseitigung
zur Bekämpfung des Terrorismus und der Gemeinsamen Er- von Handelshemmnissen, insbesondere von nichttariflichen
klärungderEUunddesASEANvom28.Januar2003zurZusam- Hemmnissen,hinzuarbeitenundMaßnahmenzurErhöhungder
menarbeitbeiderTerrorismusbekämpfung. Transparenzzutreffen.
(2) DieVertragsparteienkommenüberein,zudiesemZweck (3) InderErkenntnis,dassHandelfürEntwicklungunentbehr-
wiefolgtzusammenzuarbeiten: lichistunddassHilfeinFormvonHandelspräferenzsystemendie
a) durch eine Förderung der Umsetzung der einschlägigen EntwicklungderEmpfängerländerunterstützthat,bemühensich
ResolutionendesSicherheitsratesderVereintenNationen, dieVertragsparteien,ihreKonsultationenüberdieseHilfeinvol-
beispielsweisederResolutionen1373,1267,1822und1904, lemEinklangmitdenWTO-Regelnzuverstärken.
sowiedereinschlägigeninternationalenÜbereinkommenund (4) DieVertragsparteienhalteneinanderüberEntwicklungen
Instrumente, inderHandelspolitikundinhandelsrelevantenPolitikbereichen
wiederAgrarpolitik,derLebensmittelsicherheitspolitik,derVer-
b) durch eine Förderung der Zusammenarbeit zwischen den
braucherpolitikundderUmweltpolitik,einschließlichderAbfall-
MitgliedstaatenderVereintenNationenbeidereffektivenUm-
wirtschaftspolitik,aufdemLaufenden.
setzungderWeltweitenStrategiederVereintenNationenzur
BekämpfungdesTerrorismus, (5) ZurEntwicklungihrerHandels-undInvestitionsbeziehun-
genförderndieVertragsparteiendenDialogunddieZusammen-
c) durcheinenInformationsaustauschundeineStärkungder arbeit,dieErarbeitungvonLösungenfürHandelsproblemeund
ZusammenarbeitundKoordinierungbeiderRechtsdurchset- derErörterungandererhandelsrelevanterAnliegenindenBerei-
zungunterNutzungderNationalenZentralbürosvonInterpol chen,dieindenArtikeln13bis19genanntsind.
überdasInterpol-KommunikationsnetzwerkI-24/7,
d) durcheinenInformationsaustauschüberterroristischeGrup- Artikel 13
penunddiesieunterstützendenNetzeimEinklangmitdem
Gesundheits- und Pflanzenschutz
VölkerrechtunddemeinzelstaatlichenRecht;
(1) DieVertragsparteienarbeitenaufdemGebietderLebens-
e) durcheinenMeinungsaustauschüberMittelundMethoden mittelsicherheitundinGesundheits-undPflanzenschutzfragen
zurBekämpfungdesTerrorismus,unteranderemimtechni- zusammen,umdasLebenunddieGesundheitvonMenschen,
schenBereichundimAusbildungsbereichunddurcheinen TierenundPflanzenimGebietderVertragsparteienzuschützen.
ErfahrungsaustauschüberTerrorismuspräventionundEnt-
radikalisierung, (2) DieVertragsparteienführenGesprächeundeinenInfor-
mationsaustauschüberihrejeweiligenMaßnahmenimRahmen
f) durchgemeinsameAnstrengungenzurVertiefungdesinter- desWTO-ÜbereinkommensüberdieAnwendunggesundheits-
nationalenKonsensesüberdieBekämpfungdesTerrorismus polizeilicher und pflanzenschutzrechtlicher Maßnahmen, des
unddieTerrorismusfinanzierungunddurchHinarbeitenauf InternationalenPflanzenschutzübereinkommens(IPPC),desIn-
einebaldigeEinigungüberdasUmfassendeÜbereinkommen ternationalenTierseuchenamts(OIE)undderCodex-Alimentari-
überdeninternationalenTerrorismus,umdievorhandenen us-Kommission,wieGesetzeundsonstigeVorschriftensowie
Instrumente der Vereinten Nationen zur Bekämpfung des Zertifizierungs-, Kontroll- und Überwachungsverfahren, ein-
Terrorismuszuergänzen, schließlichderVerfahrenfürdieZulassungvonBetriebenundder
g) durchdenAustauschbewährterMethodenzumSchutzder UmsetzungderZonenabgrenzungsgrundsätze.
MenschenrechtebeiderBekämpfungdesTerrorismus, (3) DieVertragsparteienkommenüberein,beimKapazitäts-
ausbauimBereichGesundheits-undPflanzenschutzsowieauf
h) durcheineFörderungvonUmsetzungsmaßnahmenundei-
ErsuchenimBereichTierschutzzusammenzuarbeiten.
nerverstärktenZusammenarbeitbeiderBekämpfungdes
TerrorismusimRahmendesASEMundderBeziehungenEU- (4) DieVertragsparteiennehmenaufErsucheneinerVertrags-
ASEAN. parteiumPrüfungvonFragendesGesundheits-undPflanzen-
118 BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013
schutzes und anderer dringender Fragen im Rahmen dieses ehördenfürihreAnwendung.Sieförderneinewirksame,diskri-
B
ArtikelsrascheinenDialogüberdieseFragenauf. minierungsfreieundtransparenteAnwendungdieserRegeln,um
dieRechtssicherheitinihrenjeweiligenGebietenzuerhöhen.
(5) Die Vertragsparteien benennen Kontaktstellen für die
ommunikationüberFragen,dieunterdiesenArtikelfallen.
K (2) ZudiesemZweckleitendieVertragsparteienMaßnahmen
desKapazitätsausbausaufdemGebietderWettbewerbspolitik
Artikel 14 ein,soweitimRahmenihrerKooperationsinstrumenteund-pro-
grammeMittelfürsolcheMaßnahmenverfügbarsind.
Technische Handelshemmnisse
(1) Die Vertragsparteien sind sich darüber einig, dass die Artikel 18
Zusammenarbeit in den Bereichen Normen, technische Vor-
schriftenundKonformitätsbewertungeinwesentlichesZielfür Dienstleistungen
dieEntwicklungdesHandelsist. (1) DieVertragsparteienkommenüberein,einenkohärenten
(2) DieVertragsparteienförderndieVerwendunginternationa- Dialogaufzunehmen,umvorallemInformationenüberihrRegu-
lerNormen,arbeitenindenBereichenNormen,Konformitätsbe- lierungsumfeldauszutauschen,denZugangzuihrenMärkten,
wertungsverfahrenundtechnischeVorschriftenzusammenund einschließlichdeselektronischenGeschäftsverkehrs,zuerleich-
tauschenentsprechendeInformationenaus,insbesondereim tern,denZugangzuKapitalundTechnologiezuverbessernund
RahmendesWTO-ÜbereinkommensübertechnischeHandels- denHandelmitDienstleistungenzwischendenVertragsparteien
hemmnisse. Zu diesem Zweck kommen die Vertragsparteien undaufDrittlandsmärktenzufördern.
überein,aufErsucheneinerVertragsparteirascheinenDialog (2) InAnerkennungderWettbewerbsfähigkeitihrerDienstleis-
überFragenimZusammenhangmittechnischenHandelshemm- tungssektorennehmendieVertragsparteienGesprächeüberdie
nissenaufzunehmen,undbenennenKontaktstellenfürdieKom- NutzungvonMöglichkeitendesDienstleistungshandelsaufdem
munikationüberFragen,dieunterdiesenArtikelfallen. MarktderjeweilsanderenParteiauf.
(3) DieZusammenarbeitimBereichdertechnischenHandels-
hemmnissekannunterandereminFormeinesDialogs,gemein- Artikel 19
samerProjekte,technischerHilfeundvonProgrammenfürden
Rechte des geistigen Eigentums
Kapazitätsausbauerfolgen.
(1) DieVertragsparteienbekräftigendiegroßeBedeutung,die
Artikel 15 siedemSchutzderRechtedesgeistigenEigentumsbeimessen
undsichernzu,geeigneteMaßnahmenzurGewährleistungeines
Zoll- und Handelserleichterungen angemessenenundwirksamenSchutzesundeinerebensolchen
(1) Die Vertragsparteien tauschen Erfahrungen aus, prüfen Durchsetzung dieser Rechte im Einklang mit den bewährten
MöglichkeitenfürdieVereinfachungvonEinfuhr-,Ausfuhr-und Methoden und internationalen Normen zu treffen, zu deren
anderenZollverfahren,gewährleistendieTransparenzderZoll- AnwendungsichdieVertragsparteienverpflichtethaben.
undHandelsvorschriften,baueneineZusammenarbeitimZoll- (2) DieVertragsparteienunterstützeneinanderbeiderFest-
wesenundVerfahrenfüreinewirksamegegenseitigeAmtshilfe legungundDurchführungvonProgrammenaufdemGebietder
aufundstrebendieAnnäherungihrerStandpunkteundeinge- RechtedesgeistigenEigentums,diezurFörderungtechnolo-
meinsames Handeln im Rahmen einschlägiger internationaler gischerInnovationundzumfreiwilligenTechnologietransferso-
Initiativen, darunter zur Handelserleichterung, an. Besondere wiezurAusbildungderHumanressourcenbeitragen,undarbei-
AufmerksamkeitwidmendieVertragsparteienderVerbesserung teninnerhalbderWeltorganisationfürgeistigesEigentum(WIPO)
derSicherheits-undSchutzaspektedesinternationalenHandels, beiderUmsetzungderEntwicklungsagendazusammen.
umeinewirksameundeffizienteDurchsetzungderRechtedes
geistigenEigentumsdurchdenZollsicherzustellenundfürAus- (3) DieVertragsparteienvereinbaren,dieZusammenarbeitim
gewogenheitzwischenderErleichterungdesHandelsundder Bereich der geografischen Angaben, auch was deren Schutz
BekämpfungvonBetrugundUnregelmäßigkeitenzusorgen. betrifft, und im Bereich des Schutzes von Pflanzensorten zu
verstärken,wobeisieunteranderemgegebenenfallsdieRolle
(2) UnbeschadetandererFormenderZusammenarbeit,diein desInternationalenVerbandszumSchutzvonPflanzenzüchtun-
diesemAbkommenvorgesehensind,bekundendieVertragspar- gen(UPOV)berücksichtigen.
teienihrInteresseanderPrüfungderMöglichkeit,iminstitutio-
nellenRahmendiesesAbkommensProtokolleüberdieZusam- (4) DieVertragsparteientauschenInformationenundErfahrun-
menarbeitundgegenseitigeAmtshilfeimZollwesenzuschließen. genüberVorgehensweisenaufdemGebietderRechtedesgeis-
tigenEigentumsunddieVerhütungderVerletzungdieserRech-
(3) DieVertragsparteienmobilisierenweiterhinMittelfürtech-
te – insbesondere die Bekämpfung der Nachahmungen und
nischeHilfezurUnterstützungderZusammenarbeitinZollfragen
Piraterie– aus,insbesonderedurcheineZollzusammenarbeitund
undzurHandelserleichterungimRahmendiesesAbkommens,
anderegeeigneteKooperationsformen,sowieüberdieErrichtung
wievonihnenvereinbart.
undStärkungvonEinrichtungenfürdieKontrolleunddenSchutz
dieserRechte.
Artikel 16
Investitionen TitelIV
DieVertragsparteienunterstützeneinenstärkerenStromvon Zusammenarbeitin
InvestitionendurchFörderungattraktiverundstabilerRahmen- denBereichenJustizundSicherheit
bedingungenfürbeiderseitigeInvestitionenmithilfeeineskohä-
renten Dialogs mit dem Ziel, im Einklang mit ihren jeweiligen
GesetzenundsonstigenVorschriftenstabile,transparente,offe- Artikel 20
neunddiskriminierungsfreieRegelnfürInvestorenfestzulegen Rechtliche Zusammenarbeit
undVerwaltungsverfahrenzurErleichterungvonInvestitionenzu
ermitteln. (1) DieVertragsparteienerkennendiebesondereBedeutung
der Rechtsstaatlichkeit und der Stärkung aller einschlägigen
Institutionenan.
Artikel 17
(2) DieZusammenarbeitzwischendenVertragsparteienkann
Wettbewerbspolitik
auch den gegenseitigen Austausch von Informationen über
(1) DieVertragsparteienförderndieEinführungundAufrecht- bewährteMethodeninBezugaufRechtssystemeundRecht-
erhaltung von Wettbewerbsregeln und die Schaffung von setzungbeinhalten.
BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013 119
Artikel 21 UnionundderindiesemBereichtätigeninternationalenGremien
wiederFinancialActionTaskForce(FATF)gleichwertigsind.
Zusammenarbeit bei
der Bekämpfung illegaler Drogen (3) BeideVertragsparteienförderndieZusammenarbeitbei
der Bekämpfung der Geldwäsche und der Finanzierung des
(1) DieVertragsparteienarbeitenzusammen,umdurchwirk-
Terrorismus,beispielsweisedurchProjektefürdenKapazitäts-
same Koordinierung zwischen den zuständigen Behörden,
ausbau.
darunterdiewichtigsteDrogenbekämpfungsbehördeundBe-
hördenindenBereichenGesundheit,Justiz,Bildung,Jugend,
Soziales,ZollundInneressowieweiterenrelevantenBereichen, Artikel 23
undanderenBeteiligteneinausgewogenesVorgehenmitdem Bekämpfung der organisierten
Zielzugewährleisten,dasAngebotanillegalenDrogen,denHan- Kriminalität und der Korruption
deldamitunddieNachfragedanachsowieihreAuswirkungen
aufdieDrogenkonsumenten,ihreFamilienunddieGesellschaft (1) DieVertragsparteienkommenüberein,beiderBekämp-
als Ganzes zu verringern und eine wirksamere Kontrolle von fungderorganisiertenKriminalitätundderKorruptiongemäß
Drogenausgangsstoffenzuerreichen. demÜbereinkommenderVereintenNationengegendiegrenz-
überschreitendeorganisierteKriminalitätunddendazugehörigen
(2) DieVertragsparteienvereinbarendieMittelderZusammen- ZusatzprotokollensowiedemÜbereinkommenderVereintenNa-
arbeitzurVerwirklichungdieserZiele.DieMaßnahmenstützen tionengegenKorruptionzusammenzuarbeiten.DieZusammen-
sichaufgemeinsamvereinbarteGrundsätze,diesichandenein- arbeitzieltdaraufab,dieseÜbereinkommensowieanderefürdie
schlägigeninternationalenÜbereinkünften,zuderenVertrags- VertragsparteiengeltendenÜbereinkünftezufördernundumzu-
parteiensiegehören,anderPolitischenErklärung,anderauf setzen.
der 20. SondertagungderGeneralversammlungderVereinten
NationenzumThemaDrogenvomJuni1998angenommenen (2) VorbehaltlichderVerfügbarkeitvonRessourcenumfasst
ErklärungüberdieLeitgrundsätzefürdieSenkungderDrogen- dieZusammenarbeitauchMaßnahmenundProjektezumKapa-
nachfrageundanderPolitischenErklärungunddemAktionsplan zitätsausbau.
zurinternationalenZusammenarbeitimHinblickaufeineinte- (3) DieVertragsparteienkommenüberein,imRahmenihrer
grierteundausgewogeneStrategiezurBekämpfungdesWelt- RechtsvorschriftenüberihreStrafverfolgungsbehörden,-agen-
drogenproblems orientieren, die vom hochrangigen Teil der turenund-dienstezusammenzuarbeitenundeinenBeitragzur
52. TagungderSuchtstoffkommissionderVereintenNationen AbwehrundBekämpfungdervondergrenzüberschreitenden
vomMärz2009verabschiedetwurden. KriminalitätausgehendenGefahrenfürbeideVertragsparteienzu
(3) DieZusammenarbeitderVertragsparteienumfassttechni- leisten. Die Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungs-
scheHilfeundAmtshilfeinsbesondereinfolgendenBereichen: behörden,-agenturenund-dienstenkanninFormdergegen-
seitigenAmtshilfebeiUntersuchungen,desAustauschesvonEr-
a) FormulierungeinzelstaatlicherRechtsvorschriftenundeiner mittlungstechniken,dergemeinsamenAusbildungundSchulung
einzelstaatlichenPolitik, von Strafverfolgungspersonal und jeder sonstigen Art von
b) GründungeinzelstaatlicherEinrichtungenundInformations- gemeinsamenMaßnahmenundUnterstützungerfolgen,diedie
zentren, Vertragsparteieneinvernehmlichvereinbaren,einschließlichder
InanspruchnahmederNationalenZentralbürosvonInterpolüber
c) UnterstützungderBemühungenderZivilgesellschaftimBe- dasInterpol-KommunikationsnetzwerkI-24/7odereinesähn-
reichDrogen,EindämmungderNachfragedanachundihrer lichenSystemsfürdenInformationsaustausch.
schädlichenFolgen,
d) AusbildungdesPersonals, Artikel 24
e) StärkungderDrogenbekämpfungunddesInformationsaus- Schutz personenbezogener Daten
tauschsimEinklangmitdeninternenRechtsvorschriften, (1) DieVertragsparteienkommenübereinzusammenzuarbei-
f) drogenbezogeneForschung, ten,umdenSchutzpersonenbezogenerDatenimEinklangmit
denstrengsteninternationalenNormenzuverbessern,wiesie
g) ErstellungvonDrogenprofilenundVerhinderungderHerstel- unteranderemindenLeitlinienfürdieRegelungderpersonen-
lungvongefährlichenSuchtstoffenundderAbzweigungvon bezogenenDatenbankeninderResolution45/95derGeneral-
kontrolliertenDrogenausgangsstoffen,vorallemStoffen,die versammlungderVereintenNationenvom14.Dezember1990
fürdieHerstellungillegalerDrogenwesentlichsind, niedergelegtsind.
h) anderevondenVertragsparteieneinvernehmlichbestimmte (2) Die Verbesserung des Datenschutzes durch eine Ver-
Bereiche. tiefungderZusammenarbeitbeimSchutzpersonenbezogener
Daten kann unter anderem technische Hilfe in Form eines
Artikel 22 AustauschesvonInformationenundFachwissenumfassen,der
unteranderemFolgendesbeinhaltenkann:
Zusammenarbeit bei
der Bekämpfung der Geldwäsche a) gemeinsameNutzungundAustauschvonInformationen,Er-
und der Terrorismusfinanzierung hebungen, Forschungsarbeiten, Strategien, Verfahren und
bewährtenMethodenaufdemGebietdesDatenschutzes,
(1) Die Vertragsparteien sind sich über die Notwendigkeit
einig,zusammendaraufhinzuarbeiten,dassdasWaschenvon b) Durchführung von und/oder Teilnahme an gemeinsamen
ErlösenausStraftatenwieDrogenhandelundKorruptionverhin- SchulungenundAusbildungsprogrammen,Dialogveranstal-
dertwird. tungenundKonferenzen,diebeideVertragsparteienstärker
fürdenDatenschutzsensibilisieren,
(2) DieVertragsparteienkommenüberein,imRahmenrecht-
licher, technischer und administrativer Hilfe zusammenzuar- c) AustauschvonFachkräftenundExperten,dieDatenschutz-
beiten, die die Ausarbeitung und Anwendung einschlägiger strategienuntersuchen.
VorschriftenunddaswirksameFunktionierenvonMechanismen
zur Bekämpfung der Geldwäsche und der Finanzierung des Artikel 25
TerrorismuszumZielhat.DieZusammenarbeitermöglichtins-
Flüchtlinge und Binnenvertriebene
besondere den Austausch zweckdienlicher Informationen im
RahmendereinschlägigenRechtsvorschriftenunddieAnnahme DieVertragsparteienstrebeneineweitereZusammenarbeitin
geeigneterNormenzurBekämpfungderGeldwäscheundder Fragenan,diedasWohlergehenvonFlüchtlingenundBinnen-
FinanzierungdesTerrorismus,diedenNormenderEuropäischen vertriebenen betreffen, einschließlich der Suche nach lang-
120 BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013
fristigenLösungen,wobeisiederbereitsgeleistetenArbeitund eineethischvertretbareAnwerbungvonArbeitskräftenund
UnterstützungRechnungtragen. zirkuläreMigrationsowieEingliederungvonMigranten.
(3) UnbeschadetderNotwendigkeit,dieOpferdesMenschen-
TitelV handelszuschützen,kommendieVertragsparteienimRahmen
ZusammenarbeitimBereich derZusammenarbeitindiesemBereichfernerinFolgendemüber-
ein:
MigrationundArbeitaufSee
a) Die Philippinen nehmen jeden ihrer Staatsangehörigen im
Artikel 26 SinnedesAbsatzes2BuchstabeedesvorliegendenArtikels,
dersichimHoheitsgebieteinesMitgliedstaatesaufhält,auf
Zusammenarbeit im dessenErsuchenohneunnötigeVerzögerungwiederauf,so-
Bereich Migration und Entwicklung balddieStaatsangehörigkeitfestgestelltunddaserforder-
(1) DieVertragsparteienbestätigtendieBedeutungderge- licheVerfahrenindemMitgliedstaatabgeschlossenist.
meinsamen Steuerung der Migrationsströme zwischen ihren
b) JederMitgliedstaatnimmtjedenseinerStaatsangehörigenim
Gebieten.ZurVertiefungihrerZusammenarbeitrichtendiePar-
SinnedesAbsatzes2BuchstabeedesvorliegendenArtikels,
teien einen Mechanismus für einen umfassenden Dialog und
dersichimHoheitsgebietderPhilippinenaufhält,aufderen
KonsultationenzuallenmigrationsrelevantenFragenein.Migra-
ErsuchenohneunnötigeVerzögerungwiederauf,sobalddie
tionsfragenwerdenauchindieeinzelstaatlichenStrategienbzw.
StaatsangehörigkeitfestgestelltunddaserforderlicheVerfah-
einzelstaatlichenEntwicklungsrahmenfürdiewirtschaftlicheund
renindenPhilippinenabgeschlossenist.
sozialeEntwicklungderHerkunfts-,Transit-undZielländervon
Migranteneinbezogen. c) DieMitgliedstaatenunddiePhilippinenversehenihreStaats-
(2) DieZusammenarbeitzwischendenVertragsparteienstützt angehörigenmitfürdieseZweckegeeignetenAusweispapie-
sich auf eine durch beiderseitige Konsultationen und Verein- ren. Jedes Ersuchen auf Aufnahme oder Rückübernahme
barungenzwischendenVertragsparteienvorgenommeneErmitt- wirdvondemersuchendenStaatandiezuständigeBehörde
lungdeskonkretenBedarfsundwirdnachdengeltendenein- desersuchtenStaatesübermittelt.
schlägigenRechtsvorschriftenderVertragsparteiendurchgeführt. IstdiebetroffenePersonnichtimBesitzeinesgeeignetenAus-
SiekonzentriertsichinsbesondereauffolgendeBereiche: weispapiersodereinesanderenNachweisesihrerStaatsange-
a) Push-undPull-Faktoren(Druck-undSogfaktoren)derMigra- hörigkeit,sowirddiezuständigediplomatischeoderkonsulari-
tion; sche Vertretung unmittelbar von den Philippinen oder dem
Mitgliedstaatdarumersucht,dieStaatsangehörigkeitdieserPer-
b) AusarbeitungundAnwendungeinzelstaatlicherRechtsvor- songegebenenfallsdurcheineBefragungfestzustellen;wirddie
schriftenundeinereinzelstaatlichenPraxisinBezugaufden StaatsangehörigkeitderPhilippinenodereinesMitgliedstaates
SchutzunddieRechtevonMigranten,umdieBestimmun- festgestellt,sowerdenvondenzuständigenBehördenderPhilip-
gendeszumSchutzderRechtevonMigrantengeltenden pinen oder des Mitgliedstaates geeignete Dokumente ausge-
Völkerrechtszuerfüllen; stellt.
c) AusarbeitungundAnwendungeinzelstaatlicherRechtsvor-
(4) Die Vertragsparteien vereinbaren, möglichst bald ein
schriftenundeinereinzelstaatlichenPraxisinBezugaufden
AbkommenfürdieAufnahmebzw.RückübernahmeihrerStaats-
internationalenSchutzzurErfüllungderBestimmungender
angehörigen,einschließlicheinerBestimmungüberdieRück-
deram28.Juli1951unterzeichnetenFlüchtlingskonvention
übernahme von Drittstaatsangehörigen oder Staatenlosen,
unddesProtokollsdazu,dasam31.Januar1967unterzeich-
abzuschließen.
netwurde,sowieanderereinschlägigerVölkerrechtsinstru-
menteundzurBeachtungdesGrundsatzesderNichtzurück-
weisung; Artikel 27
d) ZulassungsregelungsowieRechteundStatusderzugelas- Arbeit auf See, Aus- und Weiterbildung
senenPersonen,gerechteBehandlungundEingliederungder
Ausländer mit legalem Wohnsitz, Bildung und Ausbildung (1) Die Vertragsparteien kommen überein, im Bereich der
sowieMaßnahmengegenRassismus,Diskriminierungund Arbeit auf See zusammenzuarbeiten, um menschenwürdige
Fremdenfeindlichkeit; Lebens-undArbeitsbedingungenfürSeeleute,derenpersön-
liche Sicherheit und deren persönlichen Schutz sowie Maß-
e) FestlegungeinerwirksamenPolitikzurVerhinderungundBe- nahmenundProgrammefürderenSicherheitundGesundheit
handlungderAnwesenheitvonStaatsbürgernderanderen amArbeitsplatzzufördernundbeizubehalten.
VertragsparteiinihremGebiet,dienichtodernichtlängerdie
Einreise-oderAufenthaltsbedingungenimGebietderbetrof- (2) DieVertragsparteienvereinbarenaußerdemeineZusam-
fenenVertragsparteierfüllen,derSchleuserkriminalitätund menarbeitimBereichderAus-undWeiterbildungvonSeeleuten
desMenschenhandels,einschließlichderMöglichkeitenfür sowiederErteilungvonBefähigungszeugnissenanSeeleutezur
dieBekämpfungderSchleuser-undMenschenhändlernetze GewährleistungeinessicherenundeffizientenSeeverkehrsso-
undfürdenSchutzihrerOpfer; wiezurVerhinderungvonUmweltschäden,einschließlichdes
AusbausvonKompetenzenderBesatzungzurAnpassungandie
f) RückführungvonPersonenimSinnedesAbsatzes2Buch- sichwandelndenAnforderungenderSchifffahrtunddestechni-
stabeedesvorliegendenArtikelsunterhumanenundwür- schenFortschritts.
digenBedingungen,einschließlichderFörderungihrerfrei-
willigenunddauerhaftenRückkehrinihreHerkunftsländer, (3) DieVertragsparteienachtenundwahrendieGrundsätze
undAufnahmebzw.RückübernahmedieserPersonenimEin- und Bestimmungen des 1982 geschlossenen Seerechtsüber-
klangmitAbsatz3desvorliegendenArtikels.DieRückkehr einkommensderVereintenNationen,insbesonderedieVerpflich-
dieserPersonenfindetunterBerücksichtigungderRechteder tungenderVertragsparteienhinsichtlichderArbeitsbedingungen,
Vertragsparteien,Aufenthaltstitelausfamiliärenundhumani- derBesatzungunddersozialenAngelegenheitenaufunterihrer
tärenErwägungenauszustellen,unddesGrundsatzesder FlaggefahrendenSchiffen,dasInternationaleÜbereinkommen
Nichtzurückweisungstatt; überNormenfürdieAusbildung,dieErteilungvonBefähigungs-
zeugnissenunddenWachdienstvonSeeleuten(STCW-Überein-
g) FragenbeiderseitigenInteressesimBereichVisa,Sicherheit
kommen)inseinergeändertenFassunghinsichtlichderAusbil-
vonReisedokumentenundGrenzkontrollen;
dung von Seeleuten und der Befähigungsanforderungen für
h) Migrations-undEntwicklungsfragenwieEntwicklungvonHu- Seeleute,unddieGrundsätzeundBestimmungendereinschlä-
manressourcen,Sozialschutz,MaximierungdesNutzensder gigen völkerrechtlichen Übereinkommen, zu deren Vertrags-
Migration,geschlechterspezifischeFragenundEntwicklung, parteiensiegehören.
BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013 121
(4) DieZusammenarbeitindiesemBereichstütztsichaufdie (2) DerDialogüberdieEntwicklungszusammenarbeitzieltun-
gegenseitigeKonsultationunddenDialogzwischendenVer- teranderemauf:
tragsparteieninsbesondereindenBereichen:
a) dieFörderungdermenschlichenundsozialenEntwicklung;
a) Aus-undWeiterbildungvonSeeleuten;
b) einnachhaltigesundbreitesWirtschaftswachstum;
b) AustauschvonInformationenundUnterstützungbeimitdem c) die Förderung einer nachhaltigen Umweltpolitik und einer
SeeverkehrzusammenhängendenMaßnahmen; vernünftigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen
c) angewandteLernmethodenundbewährteVerfahrenbeider einschließlichderFörderungbewährterMethoden;
Ausbildung; d) dieMinderungderAuswirkungenunddieBewältigungder
d) ProgrammezurBekämpfungvonPiraterieundTerrorismus FolgendesKlimawandels;
aufSee; e) denAusbauvonKapazitätenzurbesserenIntegrationindie
e) RechtderSeefahreraufeinensicherenundzuverlässigen WeltwirtschaftunddasinternationaleHandelssystem;
Arbeitsplatz, menschenwürdige Arbeits- und Lebensbe- f) dieFörderungderReformdesöffentlichenSektorsinsbeson-
dingungenanBordsowieGesundheitsschutz,medizinische dereimBereichderöffentlichenFinanzverwaltungzurVer-
Versorgung, Sozialmaßnahmen und andere Formen des besserungdersozialenDienstleistungen;
Sozialschutzes.
g) dieEinrichtungvonVerfahrenzurEinhaltungderGrundsätze
derPariserErklärungzurWirksamkeitderEntwicklungshilfe,
TitelVI desAktionsplansvonAccraundandereraufdiebessereund
Wirtschafts-undEntwicklungszusammenarbeit wirksamere Leistung von Unterstützung gerichteter inter-
sowieandereSektoren nationalerVerpflichtungen.
Artikel 28 Artikel 30
Beschäftigung und Soziales Wirtschaftspolitischer Dialog
(1) DieVertragsparteienkommenüberein,ihreZusammen- (1) DieVertragsparteienkommenüberein,beiderFörderung
arbeit im Bereich Beschäftigung und Soziales auszubauen, desInformationsaustauschesüberihrewirtschaftlichenTrends
einschließlichderZusammenarbeitzurregionalenundsozialen und ihre Wirtschaftspolitik sowie des Erfahrungsaustausches
Kohäsion, der in Artikel 26 Absatz 2 Buchstabe b genannten über Wirtschaftspolitik im Rahmen der regionalen wirtschaft-
ZusammenarbeitsowieindenBereichenGesundheitundSicher- lichenKooperationundIntegrationzusammenzuarbeiten.
heitamArbeitsplatz,EntwicklungvonKompetenzen,Geschlech- (2) DieVertragsparteienbemühensich,denDialogzwischen
tergleichstellungundmenschenwürdigeArbeit,mitderAbsicht, ihrenBehördenüberwirtschaftlicheThemenzuintensivieren,der
diesozialenAspektederGlobalisierungzuvertiefen. sichnachVereinbarungderVertragsparteienaufBereichewie
Währungspolitik,SteuerpolitikeinschließlichderUnternehmens-
(2) DieVertragsparteienbekräftigenerneutdieNotwendigkeit,
besteuerung,öffentlicheFinanzen,gesamtwirtschaftlicheStabi-
einenGlobalisierungsprozesszuunterstützen,derfürallevon
lisierungundAuslandsverschuldungerstreckenkann.
Vorteilist,undproduktiveVollbeschäftigungundmenschenwür-
digeArbeitalswichtigeFaktorenfüreinenachhaltigeEntwick-
lungunddieReduzierungderArmutzufördern,wiediesvonder Artikel 31
Generalversammlung der Vereinten Nationen am 24. Oktober Zivilgesellschaft
2005inihrerResolutionNr.60/1(ErgebnissedesWeltgipfels)und
derMinistererklärungdeshochrangigenTeilsdesWirtschafts- Die Vertragsparteien erkennen die Rolle der organisierten
undSozialratesderVereintenNationenvomJuli2006(VNWirt- Zivilgesellschaft an und deren potenziellen Einfluss auf eine
schafts- und Sozialrat E/2006/L.8 vom 5. Juli 2006) bestätigt demokratischeStaatsführungundvereinbarendaherdieFörde-
wurde.DieVertragsparteienberücksichtigendiejeweilscharak- rung eines wirksamen Dialogs und Austauschs mit der Zivil-
teristische und unterschiedliche Art ihrer Wirtschafts- und gesellschaft im Einklang mit den jeweils geltenden internen
Soziallage. Rechtsvorschriften.
(3) DieVertragsparteienbekräftigenerneutihreZusagen,die
Artikel 32
internationalanerkanntenArbeits-undSozialstandards,wiesie
insbesondereinderErklärungderInternationalenArbeitsorga- Katastrophenschutz
nisation(IAO)übergrundlegendePrinzipienundRechtebeider
(1) DieVertragsparteienkommenüberein,dieZusammenar-
ArbeitunddenIAO-Übereinkommen,zuderenVertragsparteien
beitbeimKatastrophenschutzimRahmenderkontinuierlichen
siegehören,niedergelegtsind,einzuhalten,zufördernundzu
EntwicklungundDurchführungvonMaßnahmenzuintensivie-
verwirklichen,undkommenüberein,beidenvonihnenverein-
ren, um das Risiko für die Gemeinden zu verringern und die
bartenspezifischenProgrammenundProjektenzurtechnischen
FolgenvonNaturkatastrophenaufallenEbenenderGesellschaft
Hilfezusammenzuarbeiten.DieVertragsparteienverpflichtensich
zubewältigen.VorrangsolltePräventivmaßnahmenundeinem
außerdemzumDialog,zurZusammenarbeitundzuMaßnahmen
vorausschauenden Vorgehen bei der Bewältigung sowie der
vonbeiderseitigemInteresseaufbilateralerodermultilateraler
VerringerungderRisikenoderAnfälligkeitfürNaturkatastrophen
EbenewiebeidenVereintenNationen,derIOM,derIAO,dem
gegebenwerden.
ASEMundderEU-ASEAN-Partnerschaft.
(2) DieVertragsparteienarbeitengemeinsamdaran,dassder
Artikel 29 KatastrophenschutzzueinemfestenBestandteilderEntwick-
lungspläneundpolitischenEntscheidungsprozesseinBezugauf
Entwicklungszusammenarbeit Naturkatastrophenwird.
(1) VorrangigesZielderEntwicklungszusammenarbeitistdie (3) IndiesemBereichliegtderSchwerpunktderZusammen-
FörderungeinernachhaltigenEntwicklung,diezurReduzierung arbeitauffolgendenAspekten:
derArmutundzurVerwirklichungderinternationalvereinbarten
a) VerringerungoderVerhinderungsowieAbschwächungder
EntwicklungszieleeinschließlichderMillenniumsentwicklungs-
Katastrophengefahr;
zielebeiträgt.ImEinklangmitihrenjeweiligenPrioritätenundden
BereichenvonbeiderseitigemInteressenehmendieVertragspar- b) Wissensmanagement,Innovation,ForschungundBildungzur
teieneinenregelmäßigenDialogüberdieEntwicklungszusam- Schaffung einer Kultur der Sicherheit und Regenerations-
menarbeitauf. fähigkeitaufallenEbenen;
122 BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013
c) VorbereitungaufdenKatastrophenfall; Artikel 34
d) EntwicklungeinerPolitik,AufbauinstitutionellerKapazitäten Umwelt und natürliche Ressourcen
undKonsensbildungimBereichdesKatastrophenmanage-
ments; (1) Die Vertragsparteien sind sich darüber einig, dass die
ZusammenarbeitindiesemBereichdieErhaltungunddieVer-
e) ReaktionimKatastrophenfall; besserung der Umwelt im Streben nach einer nachhaltigen
f) BewertungundÜberwachungderKatastrophenrisiken; Entwicklungfördert.BeiallenvondenVertragsparteienaufgrund
diesesAbkommensgetroffenenMaßnahmenwirdderUmset-
g) Planung des Wiederaufbaus und der Schadensbehebung zungderErgebnissedesWeltgipfelsfürnachhaltigeEntwicklung
nacheinerKatastrophe; unddereinschlägigenmultilateralenUmweltübereinkünfte,zu
derenVertragsparteiensiegehören,Rechnunggetragen.
h) AnpassungandenKlimawandelundAbschwächungseiner
Folgen. (2) Die Vertragsparteien sind sich über die Notwendigkeit
einig, die natürlichen Ressourcen und die biologische Vielfalt
Artikel 33 zumNutzenallerGenerationenunterBerücksichtigungihresEnt-
wicklungsbedarfszuerhaltenundnachhaltigzubewirtschaften.
Energie
(3) DieVertragsparteienvereinbarendieZusammenarbeitzur
(1) DieVertragsparteienbemühensich,dieZusammenarbeit IntensivierungdesgegenseitigenFlankierungseffektsihrerHan-
imBereichderEnergiezuintensivieren,um dels-undUmweltpolitikundzurEinbindungumweltpolitischer
a) günstige Bedingungen für Investitionen insbesondere in ErwägungeninalleBereichederZusammenarbeit.
Infrastrukturen und gleiche Wettbewerbsbedingungen für
(4) DieVertragsparteienbemühensich,ihreZusammenarbeit
erneuerbareEnergienzuschaffen;
beiregionalenUmweltschutzprogrammenfortzusetzenundzu
b) die Energieversorgung zu diversifizieren, um die Energie- vertiefen,insbesonderemitBlickaufFolgendes:
sicherheitzuerhöhen,unddabeineue,nachhaltige,innova-
tiveunderneuerbareEnergieformenzuentwickelnunddie a) StärkungdesUmweltbewusstseinsundderlokalenTeilhabe
InstitutionalisierunggeeigneterpolitischerRahmenzurSchaf- an den Bemühungen um Umweltschutz und nachhaltige
fung gleicher Wettbewerbsbedingungen für erneuerbare EntwicklungeinschließlichderTeilhabeindigenerkultureller
EnergieundderenEinbindungindieeinschlägigenPolitik- Gemeinschaftenbzw.indigenerBevölkerungsgruppenund
bereichezuunterstützen; lokalerGemeinschaften;
c) konvergierendeEnergiestandardsinsbesonderefürBiokraft- b) AusbauderKapazitätenfürdieAnpassungandenKlimawan-
stoffeundanderealternativeKraftstoffe,diesbezüglicheEin- delunddieAbschwächungseinerFolgensowieimBereich
richtungenundPraktikenzuentwickeln; derEnergieeffizienz;
d) einerationelleEnergienutzungzuverwirklichen,indemdie c) AusbauderKapazitätenfürdieTeilhabeanunddieDurch-
Energieeffizienzund-einsparungbeiErzeugung,Transport, führungvonmultilateralenUmweltübereinkünftenauchüber
VerteilungundEndverbrauchvonEnergiegefördertwird; biologischeVielfaltundbiologischeSicherheit;
e) denTechnologietransferzwischendenUnternehmenderVer- d) FörderungumweltfreundlicherTechnologien,Produkteund
tragsparteienzumZweckdernachhaltigenEnergieerzeugung DienstleistungenauchdurchdieVerwendungvonRechtsvor-
und -nutzung zu fördern. Dies könnte durch geeignete schriftenundmarktwirtschaftlichenInstrumenten;
Zusammenarbeit insbesondere in den Bereichen Energie-
wirtschaftsreformen,Energieressourcenentwicklung,nach- e) bessereNutzungdernatürlichenRessourceneinschließlich
gelagerte Einrichtungen und Biokraftstoffentwicklung ge- Forstverwaltung und Bekämpfung des illegalen Holzein-
schehen; schlagssowiedesdamitzusammenhängendenHandelsund
FörderungdernachhaltigenNutzungdernatürlichenRes-
f) den Ausbau der Kapazitäten in allen unter diesen Artikel
sourcen,einschließlichForstwirtschaft;
fallenden Bereichen zu verbessern und vorteilhafte und
attraktivebeiderseitigeInvestitionenmithilfeeineskohären- f) wirksameVerwaltungderNationalparksundSchutzgebiete
ten Dialogs zu fördern, um im Einklang mit den internen sowieBestimmungundSchutzvonbiologischvielfältigen
Rechts-undVerwaltungsvorschriftenderVertragsparteien Gebieten und gefährdeten Ökosystemen unter Beachtung
stabile,transparente,offeneunddiskriminierungsfreieRegeln derlokalenundindigenenGemeinschaften,dieinoderinder
für Investoren festzulegen und Verwaltungsverfahren zur NähedieserGebieteleben;
ErleichterungvonInvestitionenzuermitteln.
g) VerhinderungderillegalengrenzüberschreitendenVerbrin-
(2) ZudiesemZweckvereinbarendieVertragsparteiendieFör-
gungvonfestenundgefährlichenAbfällensowieanderen
derungvonKontaktenundgemeinsamerForschungzumbeider-
Abfällen;
seitigenNutzen,insbesonderedurcheinschlägigeregionaleund
internationale Gremien. Unter Verweis auf Artikel 34 und die h) Schutz der Küsten- und Meeresumwelt sowie wirksame
SchlussfolgerungendesWeltgipfelszurnachhaltigenEntwick- BewirtschaftungderWasserressourcen;
lung,der2002inJohannesburgstattfand,betonendieVertrags-
parteiendieNotwendigkeit,sichmitdemZusammenhangzwi- i) SchutzundErhaltderBödensowienachhaltigeLandbewirt-
schendemZugangzuerschwinglichenEnergiedienstleistungen schaftungeinschließlichderSanierungvonabgebautenbzw.
undnachhaltigerEntwicklungzubefassen.DieskanninZusam- aufgegebenenMinen;
menarbeitmitderaufdiesemWeltgipfelinsLebengerufenen
EnergieinitiativederEuropäischenUniongefördertwerden. j) FörderungdesKapazitätsausbausimBereichdesKatastro-
phen-undRisikomanagements;
(3) InErfüllungihrerVerpflichtungenalsVertragsparteiendes
RahmenübereinkommensderVereintenNationenüberKlimaän- k) FörderungeinesnachhaltigenVerbrauchsundnachhaltiger
derungenkommendieVertragsparteienüberein,dietechnische ProduktionsstruktureninderWirtschaft.
ZusammenarbeitundprivatePartnerschaftenbeinachhaltiger
und erneuerbarer Energie und Projekten zur Brennstoff-Sub- (5) DieVertragsparteienförderndengegenseitigenZugangzu
stitution und Energieeffizienz durch flexible, marktorientierte ihrenProgrammenindiesemBereichimEinklangmitdenbeson-
MechanismenwiedemCO2-Marktmechanismuszufördern. derenBedingungendieserProgramme.
BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013 123
Artikel 35 d) ländlicheEntwicklungeinschließlichMaßnahmenzumbes-
serenZugangzuFinanzmittelnundnachhaltigerEntwicklung;
Landwirtschaft,
Fischerei und ländliche Entwicklung e) Statistik.
(1) DieVertragsparteienkommenüberein,denDialogunddie
ZusammenarbeitzurnachhaltigenEntwicklunginderLandwirt- Artikel 37
schaft,derFischereiundderländlichenEntwicklungzufördern. Industriepolitik und
BereichederZusammenarbeitkönnenunteranderemfolgende Zusammenarbeit zwischen KMU
sein:
Die Vertragsparteien kommen unter Berücksichtigung ihrer
a) AgrarpolitikundinternationalelandwirtschaftlichePerspek- WirtschaftspolitikundihrerwirtschaftlichenZieleüberein,diein-
tivenimAllgemeinen; dustriepolitischeZusammenarbeitinallenfürgeeigneterachteten
b) MöglichkeitenfürdieErleichterungdesHandelsmitPflanzen, Bereichen mit dem Ziel zu fördern, ein für die wirtschaftliche
Tieren,WassertierenundderenProduktenunterBerücksich- EntwicklunggünstigesKlimazuschaffenunddieWettbewerbs-
tigungeinschlägigerinternationalerÜbereinkommenwiedem fähigkeitderBetriebe,insbesonderederkleinenundmittleren
Internationalen Pflanzenschutzabkommen (IPPC) und den Unternehmen(KMU),unteranderemdurchfolgendeMaßnahmen
LeitliniendesInternationalenTierseuchenamts(IOE/OIE),zu zuverbessern:
derenVertragsparteiensiegehören; a) Förderung der Vernetzung von Wirtschaftsbeteiligten, ins-
c) Tierschutz; besondere von KMU, zum Informations- und Erfahrungs-
austausch,zumFeststellenderPerspektiveninSektorenvon
d) EntwicklungspolitikinländlichenGebieten;
gemeinsamen Interesse, zum Technologietransfer und zur
e) QualitätspolitikfürPflanzen,TiereundWasserprodukteso- StärkungvonHandelundInvestitionen;
wieinsbesonderegeografischeAngaben;
b) Informations-undErfahrungsaustauschüberdieSchaffung
f) Entwicklung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen vonRahmenbedingungen,unterdeneninsbesondereKMU
LandwirtschaftundAgrarindustrie,vonBiokraftstoffensowie ihreWettbewerbsfähigkeitverbessernkönnen;
TransfervonBiotechnologie;
c) FörderungderTeilnahmebeiderVertragsparteienanPilotpro-
g) SchutzderPflanzenvielfalt,Saattechnologie,höhererErtrag jekten und besonderen Programmen gemäß deren spezi-
vonFeldfrüchten,alternativeTechnologienfürFeldfrüchte, fischenBestimmungen;
einschließlichderBiotechnologieinderLandwirtschaft;
d) FörderungvonInvestitionenundJointventureszurAnregung
h) EntwicklungvonDatenbankenzurLandwirtschaft,Fischerei vonTechnologietransfers,Innovation,Modernisierung,Diver-
undländlichenEntwicklung; sifizierungundMaßnahmenzurQualitätssicherung;
i) StärkungderHumanressourcenimBereichLandwirtschaft, e) BereitstellungvonInformationenundFörderungderInnova-
VeterinärwesenundFischerei; tionsowieAustauschbewährterMethodenbeimZugangzu
j) Unterstützungeinernachhaltigenundverantwortungsvollen FinanzmittelninsbesonderefürkleineundKleinstbetriebe;
langfristigenMeeres-undFischereipolitik,einschließlichder f) FörderungdersozialenVerantwortungundRechenschafts-
FischereitechnologieundderErhaltungundBewirtschaftung pflichtvonUnternehmensowieUnterstützungeinesverant-
derKüsten-undMeeresressourcen; wortungsvollenunternehmerischenHandelns,einschließlich
k) Förderung von Anstrengungen zur Verhinderung und Be- desnachhaltigenVerbrauchsunddernachhaltigenProduk-
kämpfungillegaler,nichtgemeldeterodernichtregulierter tion;
Fischereipraktiken und des damit zusammenhängenden g) EntwicklunggemeinsamerForschungsprojekteinausgewähl-
Handels; tenWirtschaftszweigenundZusammenarbeitbeidemAus-
l) MaßnahmenzumErfahrungsaustauschundzurBildungvon bauvonKapazitätenauchindenBereichenNormen,Konfor-
Partnerschaften,EntwicklungvonJointventuresundKoope- mitätsbewertungsverfahrenundtechnischeVorschriftennach
rationsnetzenzwischenlokalenAkteurenoderWirtschafts- einvernehmlicherVereinbarung.
beteiligten,einschließlichvonMaßnahmenfürdenbesseren
Zugang zu Finanzmitteln in Bereichen wie Forschung und Artikel 38
Technologietransfer;
Verkehr
m) StärkungderHerstellerverbändeundAktivitätenzurFörde-
(1) DieVertragsparteienkommenüberein,inrelevantenBe-
rungdesHandels.
reichen der Verkehrspolitik zusammenzuarbeiten, um Investi-
tionsmöglichkeiten und den Personen- und Güterverkehr zu
Artikel 36 verbessern,dieSicherheitdesSee-undLuftverkehrszufördern,
Regionale Entwicklung und Zusammenarbeit sich mit den Auswirkungen des Verkehrs auf die Umwelt zu
befassenunddieEffizienzihrerVerkehrssystemezusteigern.
(1) DieVertragsparteienförderndasgegenseitigeVerständnis
und die bilaterale Zusammenarbeit im Bereich der Regional- (2) MitderZusammenarbeitderVertragsparteienindiesem
politik. BereichsollFolgendesgefördertwerden:
(2) DieVertragsparteienfördernundvertiefendenInforma- a) derInformationsaustauschüberihreVerkehrspolitik,-vor-
tionsaustauschunddieZusammenarbeitinderRegionalpolitik schriftenund-praxis,insbesonderehinsichtlichdesstädti-
mitbesonderemSchwerpunktaufderEntwicklungbenachteilig- schenunddesländlichenVerkehrs,desSeeverkehrs,des
terGebiete,derStadt-Land-Verbindungensowiederländlichen Luftverkehrs,derLogistikunddesVerbundsundderInter-
Entwicklung. operabilitätmultimodalerVerkehrsnetzesowiederVerwaltung
derStraßen,Eisenbahnen,HäfenundFlughäfen;
(3) DieZusammenarbeitinderRegionalpolitikkanninfolgen-
derFormerfolgen: b) derMeinungsaustauschüberdieeuropäischenSatellitenna-
vigationssysteme(insbesondereGalileo)mitSchwerpunktauf
a) MethodenderGestaltungundDurchführungregionalerMaß-
Regulierungs-, Wirtschafts- und Marktentwicklungsfragen
nahmen;
vonbeiderseitigemNutzen;
b) politischeSteuerungundPartnerschaftaufverschiedenen
c) die Fortsetzung des Dialogs im Bereich der Luftverkehrs-
Ebenen;
dienstezurGewährleistungderRechtssicherheitohneun-
c) Stadt-Land-Beziehungen; angemessene Verzögerung aufgrund der bestehenden
124 BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013
bilateralen Dienstleistungsabkommen zwischen einzelnen c) dieAusbildungimBereichHumanressourcenunddenAus-
MitgliedstaatenunddenPhilippinen; bauvonKapazitätenimBereichderForschungundTechnik
zufördern.
d) die Fortsetzung des Dialogs über den Ausbau der Infra-
strukturnetzeundAbläufedesLuftverkehrszwecksschnel- (3) DieZusammenarbeitwirdinFormvongemeinsamenFor-
ler, effizienter, nachhaltiger und sicherer Beförderung von schungsprojektenundWissenschaftleraustausch,-tagungenund
Personen und Waren sowie über die Förderung der An- -ausbildungimRahmeninternationalerAusbildungs-,Mobilitäts-
wendungdesWettbewerbsrechtsundderwirtschaftlichen und Austauschprogramme erfolgen, bei denen die möglichst
RegulierungderLuftverkehrsindustrie,umdieAnnäherung weiteVerbreitungderForschungs-undLernergebnissesowie
derVorschriftenzuunterstützen,dieGeschäftsausübungzu bewährterVerfahrenvorzusehenist.AndereFormenderZusam-
fördernunddieMöglichkeitenfüreineWeiterentwicklungder menarbeitkönneneinvernehmlichvereinbartwerden.
BeziehungenimBereichdesLuftverkehrszuprüfen.Projek-
(4) DieseZusammenarbeitsollteaufdenPrinzipienderGe-
tezurZusammenarbeitimLuftverkehrvonbeiderseitigem
genseitigkeit,dergerechtenBehandlungunddesgegenseitigen
Interessesolltenweiterhingefördertwerden;
Nutzens gründen und einen adäquaten Schutz des geistigen
e) derDialogimBereichderSeeverkehrspolitikundderSee- Eigentums gewährleisten. Jede Frage, die sich bei der Zu-
verkehrsdienstleistungen zur Förderung insbesondere der sammenarbeitimRahmendiesesAbkommensbezüglichdes
EntwicklungderSeeverkehrsbranche,darunter: geistigenEigentums,einschließlichUrheberrecht,Markenund
i) derInformationsaustauschzuGesetzenundsonstigen Patente, ergeben könnte, kann bei Bedarf zwischen den ein-
VorschriftenüberdenSeeverkehrunddieHäfen; schlägigen,bereitsvorBeginnderZusammenarbeitbeteiligten
AgenturenoderGruppenunterBerücksichtigungderjeweiligen
ii) die Förderung des ungehinderten Zugangs zum inter- geltendenGesetzeundsonstigenVorschriftenverhandeltwer-
nationalen Seeverkehrsmarkt und zum internationalen den.
Seehandel auf kommerzieller Basis, der Verzicht auf
Ladungsanteilvereinbarungen,eineInländerbehandlungs- (5) Die Vertragsparteien unterstützen die Teilnahme ihrer
undMeistbegünstigungsklauselfürdievonStaatsange- Hochschulen, ihrer Forschungszentren und ihres Produktiv-
hörigenoderGesellschaftenderanderenVertragspartei sektors,einschließlichkleinerundmittlererUnternehmen.
betriebenenSchiffeunddieKlärungrelevanterFragenim (6) DieVertragsparteienkommenüberein,alleAnstrengungen
Zusammenhang mit der Beförderung von Fracht von zuunternehmen,umdieÖffentlichkeitfürdiemitihrenjeweiligen
HauszuHaus,beidereinTeilderStreckeaufSeezurück- Programmen zur wissenschaftlichen und technologischen
gelegtwird,unterBerücksichtigungderinternenRechts- ZusammenarbeitgeschaffenenMöglichkeitenzusensibilisieren.
vorschriftenderjeweiligenVertragspartei;
iii) diewirksameVerwaltungderHäfenundEffizienzderSee- Artikel 40
verkehrsdiensteund
Zusammenarbeit im Bereich der
iv) dieFörderungderZusammenarbeitimBereichdesSee- Informations- und Kommunikationstechnologien
verkehrsvonbeiderseitigemInteresseundimBereichder
(1) InderErkenntnis,dassdieInformations-undKommunika-
ArbeitaufSeesowiederAus-undWeiterbildungimSin-
tionstechnologien(IKT)einwichtigerBestandteildesmodernen
nedesArtikels27;
LebensundvonentscheidenderBedeutungfürdiewirtschaft-
f) einDialogüberdiewirksameUmsetzungderSicherheits- licheundsozialeEntwicklungsind,bemühensichdieVertrags-
undUmweltschutznormen,insbesondereimSeeverkehr,und parteien um einen Meinungsaustausch über ihre Politik auf
zwareinschließlichderBekämpfungderPiraterie,sowieim diesemGebietzurFörderungderwirtschaftlichenEntwicklung.
Luftverkehr,imEinklangmitdenfürbeideVertragsparteien
geltendeneinschlägigeninternationalenÜbereinkünftenund (2) DieZusammenarbeitindiesemBereichkonzentriertsich
Normen, einschließlich der Zusammenarbeit in den zu- unteranderemaufFolgendes:
ständigeninternationalenGremienzurGewährleistungeiner a) TeilnahmeamumfassendenregionalenDialogzudenver-
besserenDurchsetzungderinternationalenRegelungen.Mit schiedenenAspektenderInformationsgesellschaft,insbe-
dieserAbsichtförderndieVertragsparteiendietechnische sonderederPolitikfürdieelektronischeKommunikationund
Zusammenarbeit und Unterstützung in Bereichen der derenRegulierung,einschließlichUniversaldienst,Erteilung
Verkehrssicherheit und umweltpolitischer Erwägungen von Allgemein- und Einzelgenehmigungen sowie Unab-
einschließlich der Aus- und Weiterbildung, der Such- und hängigkeit und Effizienz der Regulierungsbehörde,
RettungsdienstesowiederUntersuchungvonUnfällenund E-Governance,ForschungundIKT-gestützteDienstleistungen;
VorfällenimSee-undLuftverkehr.DieVertragsparteienwer-
densichauchaufdieFörderungumweltfreundlicherTrans- b) VerbundundInteroperabilitätderTranseurasischenInforma-
portmittelkonzentrieren. tionsnetze(wiezumBeispielTEIN)undDienstederVertrags-
parteienundSüdostasiens;
Artikel 39 c) Normung und Verbreitung neuer und sich entwickelnder
TechnologienimGebietderIKT;
Zusammenarbeit in den
Bereichen Wissenschaft und Technik d) FörderungderForschungszusammenarbeitimBereichder
IKTzuFragen,diefürbeideVertragsparteienvonInteresse
(1) DieVertragsparteienkommenüberein,unterBerücksichti- sind;
gungihrerjeweiligenpolitischenZieleimBereichderForschung
undTechnikzusammenzuarbeiten. e) AustauschbewährterMethodenindemBemühen,diedigi-
taleKluftzuüberbrücken;
(2) ZieldieserZusammenarbeitistes,
f) EntwicklungundUmsetzungvonStrategienundMechanis-
a) den Informations- und Wissensaustausch im Bereich der
menzuSicherheitsaspektenderIKTundzurBekämpfungder
WissenschaftundTechnik,insbesonderebeiderDurchfüh-
Internetkriminalität;
rungvonMaßnahmenundProgrammenalsauchimBereich
der Rechte des geistigen Eigentums für Forschungs- und g) ErfahrungsaustauschüberdenAusbaudesdigitalenFernse-
Entwicklungsverfahren,zufördern; hensundRegulierungsaspekte,FrequenzverwaltungundFor-
schung;
b) dauerhafte Verbindungen und Forschungspartnerschaften
zwischendenWissenschaftlern,denForschungszentren,den h) FörderungderBemühungenunddesErfahrungsaustausches
UniversitätenundderIndustriederVertragsparteienzuför- bezüglichderEntwicklungvonHumanressourcenaufdem
dern; GebietderIKT.
BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013 125
Artikel 41 tragbarer Krankheiten und anderer Gesundheitsrisiken, nicht
übertragbarerKrankheitensowieinternationalerGesundheits-
Audiovisueller Sektor, Medien und Multimedia
abkommenzusammenzuarbeiten,umdieGesundheitunddie
DieVertragsparteienwerdendenAustausch,dieZusammenar- nachhaltigeEntwicklungdesGesundheitssektorszumbeider-
beitunddenDialogzwischenihrenzuständigenEinrichtungen seitigenNutzenzuverbessern.
und Akteuren in den Bereichen Audiovisuelles, Medien und
(2) DieZusammenarbeiterfolgtinfolgenderForm:
Multimediafördern,unterstützenunderleichtern.Sievereinba-
ren,einenregelmäßigenpolitischenDialogindiesenBereichen a) Programme für die in Absatz 1 des vorliegenden Artikels
einzurichten. aufgeführtenBereiche,einschließlichderVerbesserungder
Gesundheitssysteme,derGesundheitsdienstleistungen,der
Artikel 42 reproduktiven Gesundheitsdienste für Arme sowie sozial
schwache Frauen und Gemeinschaften, gesundheitspoli-
Zusammenarbeit im Tourismus tischeSteuerungeinschließlichderbesserenVerwaltungder
(1) GeleitetvomGlobalenEthik-KodexfürdenTourismusder öffentlichen Finanzen, der Finanzierung der Gesundheits-
WelttourismusorganisationunddenNachhaltigkeitsgrundsätzen, fürsorge,derGesundheitsinfrastrukturundInformationssys-
diedemlokalenAgenda-21-Prozesszugrundeliegen,strebendie temesowieGesundheitsmanagement;
VertragsparteieneinenbesserenInformationsaustauschunddie b) gemeinsame Maßnahmen zur Epidemiologie und Über-
EinführungvorbildlicherPraktikenan,umeineausgewogeneund wachung,einschließlichdesInformationsaustauschessowie
nachhaltigeEntwicklungdesTourismuszugewährleisten. derZusammenarbeitbeiderFrüherkennungvonGesund-
(2) DieVertragsparteienkommenüberein,einenDialogmit heitsgefahrenwieVogelgrippeundGrippepandemiensowie
demZielaufzunehmen,dieZusammenarbeit,einschließlichder anderenwichtigenübertragbarenKrankheiten;
technischenHilfe,indenBereichenderAusbildungvonHuman- c) PräventionundBekämpfungvonnichtübertragbarenKrank-
ressourcenundderEntwicklungneuerTechnologienfürZielorte heitendurchdenAustauschvonInformationenundbewähr-
imEinklangmitdenGrundsätzendesnachhaltigenTourismuszu tenVerfahren,FörderungeinergesundenLebensweise,Be-
erleichtern. handlung wichtiger Gesundheitsfaktoren wie Ernährung,
(3) DieVertragsparteienkommenüberein,eineZusammenar- Drogen-,Alkohol-undTabakabhängigkeitundEntwicklung
beitbeimSchutzundbeideroptimalenNutzungdesNatur-und gesundheitsbezogenerForschungsprogrammewieinArti-
Kulturerbes,beiderBegrenzungnachteiligerAuswirkungendes kel 39vorgesehensowieSystemezurGesundheitsförderung;
TourismusundbeiderVerstärkungdespositivenBeitragsder d) FörderungderUmsetzunginternationalerÜbereinkommen
TourismuswirtschaftzurnachhaltigenEntwicklungderörtlichen wie des Rahmenübereinkommens zur Eindämmung des
Gemeinschaftenzuentwickeln,unteranderemdurchAusbaudes Tabakkonsums und der Internationalen Gesundheitsvor-
Ökotourismus,WahrungderIntegritätundderInteressenderört- schriften,zuderenVertragsparteiensiegehören;
lichen und indigenen Gemeinschaften und Verbesserung der
AusbildunginderTourismusbranche. e) andere Programme und Projekte zur Verbesserung der
GesundheitsdiensteundStärkungderHumanressourcenfür
Artikel 43 GesundheitssystemeundGesundheitsbedingungenwieein-
vernehmlichvereinbart.
Zusammenarbeit bei Finanzdienstleistungen
(1) Die Vertragsparteien kommen überein, die Zusammen- Artikel 46
arbeitzurAnnäherungihrerVorschriftenundNormenundzur
Bildung, Kultur sowie Dialog
Verbesserung des Rechnungslegungs-, Prüfungs-, Aufsichts-
zwischen den Kulturen und den Religionen
und Regulierungssystems für Banken, Versicherungen und
andereGebietedesFinanzsektorszuverstärken. (1) DieVertragsparteienkommenüberein,eineZusammen-
(2) DieVertragsparteienerkennenan,wiewichtighierfürtech- arbeitindenBereichenBildung,Sport,KultursowiedieZusam-
nischeHilfeundMaßnahmenzumAusbauvonKapazitätensind. menarbeitzwischendenverschiedenenReligionenzufördern,
beiderihreVerschiedenheitgebührendberücksichtigtwird,um
dieVerständigungzwischendenVertragsparteienunddieKennt-
Artikel 44 nis der Kultur des Anderen zu verbessern. Zu diesem Zweck
Verantwortungsvolles Handeln im Steuerbereich werdendieVertragsparteienihrejeweiligenKulturinstituteunter-
stützenundfördern.
(1) UmdieWirtschaftzustärkenundzuentwickeln,gleichzei-
tigjedochderNotwendigkeitRechnungzutragen,einengeeig- (2) DieVertragsparteienvereinbarenweiterhin,einenDialog
netenRegulierungsrahmenzuentwickeln,erkennendieVertrags- über Fragen von beiderseitigem Interesse hinsichtlich der
parteiendieGrundsätzedesverantwortungsvollenHandelnsim ModernisierungderBildungssystemeaufzunehmen,einschließ-
Steuerbereichanundsetzensieum.ZudiesemZweckwerden lich der Fragen, die die wichtigsten Kompetenzen und die
dieVertragsparteienimRahmenihrerZuständigkeitendieinter- Entwicklung von mit europäischen Normen vergleichbaren
nationaleZusammenarbeitimSteuerbereichverbessern,dieEin- Bewertungsinstrumentenbetreffen.
ziehunglegitimerSteuernerleichternundMaßnahmenzurwirk- (3) DieVertragsparteienverpflichtensichzugeeignetenMaß-
samenUmsetzungdergenanntenGrundsätzetreffen. nahmenzurFörderungvonKontaktenderMenschenimBereich
(2) DieVertragsparteienkommenüberein,dassdieUmset- derBildung,desSportsunddesKulturaustauschssowieeines
zungdieserGrundsätzeinsbesondereimRahmenbestehender religions-undkulturenübergreifendenDialogsundzugemein-
oder künftiger bilateraler Steuerabkommen zwischen den samenInitiativeninverschiedenensoziokulturellenBereichen,
PhilippinenunddenMitgliedstaatenstattfindenwird. einschließlichderZusammenarbeitbeimErhaltdeskulturellen
ErbesunterAchtungderkulturellenVielfalt.IndiesemZusam-
menhangkommendieVertragsparteienauchüberein,dieTätig-
Artikel 45
keitderAsien-Europa-Stiftungsowiedenreligionsübergreifen-
Gesundheit denDialogimRahmenderASEMweiterzuunterstützen.
(1) DieVertragsparteienanerkennenundbestätigen,dassdas (4) Die Vertragsparteien kommen überein, einander in den
ThemaGesundheitüberauswichtigist.Dahervereinbarendie einschlägigeninternationalenGremienoderOrganisationenwie
Vertragsparteien, im Gesundheitssektor, darunter in den Be- derUNESCOzukonsultierenunddortzusammenzuarbeiten,um
reichenderReformdesGesundheitssystems,wichtigerüber- gemeinsameZielezuverfolgenundbesseresVerständnisund
126 BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013
RespektfürdiekulturelleVielfaltzufördern.IndiesemZusam- (5) DerGemeinsameAusschussgibtsicheineGeschäftsord-
menhangkommendieVertragsparteienauchüberein,dieRatifi- nung.
zierungunddieDurchsetzungdesam20.Oktober2005ange-
nommenen UNESCO-Übereinkommens zum Schutz und zur
TitelVIII
FörderungderVielfaltkulturellerAusdrucksformenzufördern.
Schlussbestimmungen
(5) Die Vertragsparteien legen ferner den Schwerpunkt auf
Maßnahmen zur Stärkung der Verbindungen zwischen ihren
zuständigenAgenturenzurFörderungdesAustauschsvonInfor- Artikel 49
mationenundKnow-howunterFachleuten,Jugendlichenund
Künftige Entwicklungen
Jugendarbeitern(innerhalbundaußerhalbderSchulen)unddie
NutzungihrerjeweiligenProgrammewieErasmus-Mundusinden (1) Die Vertragsparteien können dieses Abkommen zur
BereichenBildungundKultursowiederErfahrung,diebeideVer- Intensivierung ihrer Zusammenarbeit einvernehmlich und auf
tragsparteienaufdiesemGebietgewonnenhaben. EmpfehlungdesGemischtenAusschusseserweiternundesum
AbkommenoderProtokolleübereinzelneSektorenoderMaß-
nahmenergänzen.
Artikel 47
(2) HinsichtlichderDurchführungdiesesAbkommenskann
Statistik jedeVertragsparteiunterBerücksichtigungderbeiseinerAnwen-
DieVertragsparteienvereinbaren,imEinklangmitihrerbereits dunggewonnenenErfahrungVorschlägefürdieErweiterungder
bestehendenZusammenarbeitimBereichderStatistikzwischen BereichederZusammenarbeitunterbreiten.
der Europäischen Union und ASEAN Folgendes zu fördern:
KapazitätsausbauimBereichderStatistik,Harmonisierungder Artikel 50
statistischenMethodenundderstatistischenPraxis,einschließ-
lichderErstellungundderVerbreitungvonStatistiken,damit Mittel für die Zusammenarbeit
sie auf einer für beide Seiten annehmbaren Grundlage unter (1) DieVertragsparteienkommenüberein,imRahmenihrer
anderemStatistikenübernationaleKonten,ausländischeDirekt- MöglichkeitenundVorschriftengeeigneteMittel,einschließlich
investitionen,Informations-,Kommunikations-undTechnologie- Finanzmittel,fürdieVerwirklichungderindiesemAbkommen
handelinFormvonWarenundDienstleistungensowiegenerell festgelegtenZielederZusammenarbeitbereitzustellen.
in allenBereichennutzenkönnen,dieunterdiesesAbkommen
fallenundsichfüreinestatistischeAufbereitungwieErfassung, (2) DieVertragsparteienführendiefinanzielleUnterstützungin
AnalyseundVerbreitungeignen. Übereinstimmung mit den Grundsätzen einer wirtschaftlichen
HaushaltsführungdurchundarbeitenbeimSchutzihrerfinanziel-
lenInteressenzusammen.ImEinklangmitihrenGesetzenund
TitelVII sonstigenVorschriftenergreifendieVertragsparteienwirksame
MaßnahmenzurVerhinderungundBekämpfungvonBetrug,Kor-
InstitutionellerRahmen ruptionundjederanderenunrechtmäßigenTätigkeitdurchdie
gegenseitige Unterstützung in den unter dieses Abkommen
Artikel 48 fallenden Bereichen. Jedes weitere, zwischen den Vertrags-
parteiengeschlosseneAbkommenoderFinanzierungsinstrument
Gemischter Ausschuss enthältbesondereKlauselnüberdiefinanzielleZusammenarbeit,
die Überprüfungen vor Ort, Inspektionen, Kontrollen und Be-
(1) DieVertragsparteienkommenüberein,imRahmendieses
trugsbekämpfungsmaßnahmen, einschließlich der vom Euro-
AbkommenseinenGemischtenAusschusseinzusetzen,dersich
päischenAmtfürBetrugsbekämpfung(OLAF)unddeneinschlä-
aus Vertretern beider Vertragsparteien auf der Ebene hoher
gigenphilippinischenUntersuchungsbehördendurchgeführten
BeamterzusammensetztunddieAufgabehat,
Maßnahmen,vorsehen.
a) das ordnungsgemäße Funktionieren und die ordnungsge- (3) DieVertragsparteienforderndieEuropäischeInvestitions-
mäßeDurchführungdiesesAbkommenszugewährleisten; bank(EIB)auf,ihreTätigkeitindenPhilippinenimEinklangmit
b) PrioritätenfürdieVerwirklichungderZielediesesAbkom- ihrenVerfahrenundFinanzierungskriterien,demzwischender
menszusetzen; EIBunddenPhilippinenunterzeichnetenRahmenabkommenund
denGesetzenderPhilippinenfortzusetzen.
c) EmpfehlungenfürdieErreichungderZieledesAbkommens
(4) DieVertragsparteienkönnenbeschließen,Kooperations-
auszusprechen.
maßnahmenindenunterdiesesAbkommenfallendenBereichen
(2) DerGemischteAusschusstrittinderRegelmindestensalle oder im Zusammenhang mit diesem Abkommen nach ihren
zwei Jahre zu einem einvernehmlich festzusetzenden Termin Finanzierungsverfahren und im Rahmen ihrer Möglichkeiten
abwechselndindenPhilippinenundinderEuropäischenUnion finanziellzuunterstützen.ZudiesenKooperationsmaßnahmen
zusammen.DieVertragsparteienkönneneinvernehmlichauch könnengegebenenfallsMaßnahmenzumAusbauvonKapazitä-
außerordentlicheSitzungendesGemischtenAusschussesein- tenundzurtechnischenZusammenarbeit,derAustauschvon
berufen.DerVorsitzimGemischtenAusschusswirdabwech- Sachverständigen,dieDurchführungvonStudien,dieSchaffung
selndvondenVertragsparteiengeführt.DieTagesordnungdes vonRechts-,Vollzugs-undRegulierungsrahmenzurFörderung
GemischtenAusschusseswirdvondenVertragsparteieneinver- derTransparenzundRechenschaftspflichtsowieanderevonden
nehmlichfestgelegt. VertragsparteienvereinbarteMaßnahmengehören.
(3) DerGemischteAusschussrichtetzuseinerUnterstützung
Artikel 51
spezialisierteUnterausschüssezurBehandlungallerunterdie-
sesAbkommenfallendenBereicheein.DieseArbeitsgruppener- Erleichterungen
stattendemGemischtenAusschussaufjederseinerSitzungen
ausführlichBerichtüberihreTätigkeit. ZurErleichterungderZusammenarbeitimRahmendiesesAb-
kommenskommendiebeidenVertragsparteienüberein,denan
(4) DieVertragsparteienkommenüberein,dassesauchzu derDurchführungderZusammenarbeitbeteiligtenBeamtenund
den Aufgaben des Gemischten Ausschusses gehört, das Sachverständigen im Einklang mit den einzelstaatlichen Ge-
ordnungsgemäßeFunktionierendersektoralenAbkommenund setzen,internenRegelnundVorschriftenderbeidenVertrags-
Protokollezugewährleisten,diezwischendenVertragsparteien parteien die für die Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlichen
geschlossenwurdenbzw.werden. Erleichterungenzugewähren.
BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013 127
Artikel 52 Artikel 54
Andere Übereinkünfte Bestimmung des Begriffs „Vertragsparteien“
„Vertragsparteien“sindfürdieZweckediesesAbkommensdie
(1) Unbeschadet der einschlägigen Bestimmungen des
UnionoderihreMitgliedstaatenbzw.dieUnionundihreMitglied-
VertragsüberdieEuropäischeUnionunddesVertragsüberdie
staatenimRahmenihrerBefugnisseeinerseitsunddieRepublik
Arbeitsweise der Europäischen Union berühren weder dieses
derPhilippinenandererseits.
AbkommennochdieaufgrunddiesesAbkommensgetroffenen
MaßnahmendieBefugnisderVertragsparteien,auchzwischen
den Philippinen und den einzelnen Mitgliedstaaten bilaterale Artikel 55
Kooperationsmaßnahmendurchzuführenodergegebenenfalls Räumlicher Geltungsbereich
neuePartnerschafts-undKooperationsabkommenzuschließen.
DiesesAbkommengiltfürdasGebiet,indemderVertragüber
(2) DiesesAbkommenberührtnichtdieErfüllungoderUm- dieEuropäischeUnionangewandtwird,nachMaßgabedieses
setzungvonbestehendenoderkünftigenVerpflichtungender VertrageseinerseitsundfürdasHoheitsgebietderPhilippinen
VertragsparteiengegenüberDritten. andererseits.
Artikel 56
Artikel 53
Notifikationen
Erfüllung von Verpflichtungen
DieNotifikationennachArtikel57sindaufdiplomatischem
(1) DieVertragsparteientreffendieallgemeinenoderbeson- Wege an das Generalsekretariat des Rates der Europäischen
derenMaßnahmen,diezurErfüllungihrerVerpflichtungenaus Unionbzw.dasMinisteriumfürauswärtigeAngelegenheitender
diesemAbkommenerforderlichsind.Siesorgendafür,dassdie Philippinenzurichten.
ZieledesAbkommensverwirklichtwerden.
Artikel 57
(2) DifferenzenüberdieAnwendungoderAuslegungdieses
AbkommenskönnendieVertragsparteiendemGemischtenAus- Inkrafttreten und Laufzeit
schussvorlegen. (1) DiesesAbkommentrittamerstenTagdesMonatsinKraft,
(3) IsteineVertragsparteiderAnsicht,dassdieandereVer- deraufdenTagfolgt,andemdieletzteVertragsparteiderande-
tragsparteieinerVerpflichtungausdemAbkommennichtnach- rendenAbschlussderhierfürerforderlichenVerfahrennotifiziert
gekommen ist, so kann sie geeignete Maßnahmen treffen. hat.
AbgesehenvonbesondersdringendenFällenimSinnevonAb- (2) Dieses Abkommen wird für fünf Jahre geschlossen. Es
satz5desvorliegendenArtikelsunterbreitetsiedemGemischten wirdautomatischumeinenZeitraumvonjeweilseinemJahrver-
AusschussvorEinführungdieserMaßnahmenallefüreinegründ- längert,sofernnichtdieeineVertragsparteideranderenVertrags-
lichePrüfungderLageerforderlichenInformationen,umeinefür parteisechsMonatevorAblaufeinessolchenEinjahreszeitraums
dieVertragsparteienannehmbareLösungzuermöglichen. schriftlichihreAbsichtmitteilt,diesesAbkommennichtzuver-
längern.
(4) BeiderWahlderMaßnahmenistdenMaßnahmenVorrang
zugeben,diedasFunktionierendiesesAbkommensamwenigs- (3) FürdieÄnderungdiesesAbkommensisteinAbkommen
ten behindern. Diese Maßnahmen werden unverzüglich der zwischen den Vertragsparteien erforderlich. Nach Absatz 1
anderen Vertragspartei notifiziert und sind auf Ersuchen der diesesArtikelstrittjedeÄnderungerstdanninKraft,wenndie
anderen Vertragspartei Gegenstand von Konsultationen im letzteVertragsparteideranderenmitgeteilthat,dassalleerfor-
GemischtenAusschuss. derlichenFormalitätenabgeschlossenwurden.
(4) DiesesAbkommenkannvoneinerVertragsparteidurch
(5) DieVertragsparteiensindsichdarübereinig,dassfürdie
schriftliche Mitteilung an die andere Vertragspartei gekündigt
Zwecke der richtigen Auslegung und der praktischen An-
werden.DieKündigungwirdsechsMonatenachEingangder
wendungdiesesAbkommensdieinAbsatz3desvorliegenden
NotifikationbeideranderenVertragsparteiwirksam.DieKün-
Artikelsgenannten„besondersdringendenFälle“dieFälleerheb-
digung berührt nicht vereinbarte oder laufende Projekte, die
licherVerletzungdesAbkommensdurcheinederVertragspartei-
gemäßdemAbkommenvorderKündigungbegonnenwurden.
ensind.EineerheblicheVerletzungdesAbkommensliegt
a) ineinernachdenallgemeinenRegelndesVölkerrechtsnicht Artikel 58
zulässigenAblehnungderErfüllungdesAbkommensoder
Verbindlicher Wortlaut
b) in einer Verletzung grundlegender Elemente des Abkom- (1) DiesesProtokollistindoppelterUrschriftinbulgarischer,
mens,d.h.Artikel1Absatz1undArtikel8Absatz2. dänischer,deutscher,englischer,estnischer,finnischer,franzö-
sischer,griechischer,italienischer,lettischer,litauischer,maltesi-
VorderAnwendungderMaßnahmeninbesondersdringenden
scher,niederländischer,polnischer,portugiesischer,rumänischer,
Fällen kann jede Vertragspartei darum ersuchen, dass die
schwedischer,slowakischer,slowenischer,spanischer,tsche-
VertragsparteienzueinerdringendenSitzungeinberufenwerden.
chischerundungarischerSpracheabgefasst,wobeijederWort-
ImFalleeinesderartigenErsuchenswirdinnerhalbvon15Ta-
lautgleichermaßenverbindlichist.
gen –esseidenn,dieVertragsparteienvereinbareneinenanderen
Zeitraum, der jedoch 21 Tage nicht überschreiten darf – eine (2) DasAbkommenwurdeaufEnglischausgehandelt.Sprach-
SitzungzurgründlichenUntersuchungderLageeinberufen,um licheDifferenzenindenTextenwerdendemGemischtenAus-
einefürdieVertragsparteienannehmbareLösungzufinden. schussvorgelegt.
128 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Bekanntmachung
der deutsch-tunesischen Vereinbarung
über die militärische Zusammenarbeit
sowie der Zusatzvereinbarung hierzu
betreffend die Zusammenarbeit im Bereich des Geoinformationswesens
Vom 11. Januar 2013
Die in Tunis am 30. Oktober 2003 unterzeichnete Vereinbarung zwischen dem
Bundesministerium der Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland und dem
Ministerium für nationale Verteidigung der Tunesischen Republik über die militä-
rische Zusammenarbeit ist nach ihrem Artikel 8 Absatz 1
am 30. Oktober 2003
in Kraft getreten.
Weiter wird bekannt gemacht, dass die in Euskirchen am 10. Januar 2012 und
in El-Aouina am 28. April 2012 unterzeichnete Zusatzvereinbarung zur Verein-
barung vom 30. Oktober 2003 (BGBl. 2013 II S. 128, 131) zwischen dem Bundes-
ministerium der Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland und dem Ministe-
rium für Nationale Verteidigung der Tunesischen Republik über die militärische
Zusammenarbeit betreffend die Zusammenarbeit im Bereich des Geoinforma-
tionswesens nach ihrem Artikel 9 Absatz 1 Satz 2
am 29. April 2012
in Kraft getreten ist.
Die Vereinbarung und die Zusatzvereinbarung werden nachstehend veröffent-
licht.
Bonn, den 11. Januar 2013
B u n d e s m i n i s te r i u m d e r Ve r te i d i g u n g
Im Auftrag
Dr. W e i n g ä r t n e r
BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013 129
Vereinbarung
zwischendemBundesministeriumderVerteidigung
derBundesrepublikDeutschland
unddemMinisteriumfürnationaleVerteidigung
derTunesischenRepublik
überdiemilitärischeZusammenarbeit
DasBundesministeriumderVerteidigung – EinsätzederStreitkräfteimRahmenderKatastrophenhilfeund
derBundesrepublikDeutschland humanitärenHilfe,
und – UmweltschutzindenStreitkräften,
dasMinisteriumfürnationaleVerteidigung – SanitätsdienstederStreitkräfte,
derTunesischenRepublik,
– Militärgeschichte,
imFolgendenVertragsparteiengenannt– – Militärgeographie,
indemBestreben,diegutenundfreundschaftlichenBeziehun- – Militärsport,
gen durch enge Zusammenarbeit im militärischen Bereich zu – andereBereichevongegenseitigemInteresse,diekünftigver-
stärken, einbartwerdenkönnen.
indemWunsch,ausdenjeweiligenMittelnderengenZusam-
Artikel 3
menarbeitimmilitärischenBereichgrößtmöglichenNutzenzu
ziehen, Jahresprogramme
EswerdengemeinsameJahresprogrammefürdiemilitärische
inAnerkennung,dassdiesichausderPraxisdieserZusam-
Zusammenarbeit erstellt. In gemeinsamen Treffen wird eine
menarbeitergebendenVereinbarungendenjeweiligennationa-
BilanzderZusammenarbeitindenverschiedenenBereichenge-
lenundinternationalenGrundsätzenentsprechenundwederge-
zogen.
gen nationales Recht des jeweiligen Staates verstoßen noch
VerpflichtungenbeiderStaateniminternationalenBereichbeein-
trächtigensollen, Artikel 4
Formen der Zusammenarbeit
indemWunsch,dasgegenseitigeEngagementzumAufbau
undzurEntwicklungihrerBeziehungenaufdemGebietdermili- DiezwischendenParteienvereinbarteZusammenarbeitrich-
tärischenZusammenarbeitanzuerkennenundzuzeigen, tetsichnachdemGrundsatzderGegenseitigkeitundwirdinfol-
gendenHauptformenrealisiert:
inderBestätigung,dassdieZusammenarbeitzwischenden
– gegenseitigeBesuchevonDelegationenhochrangigermilitä-
VertragsparteiendenFriedenunddieStabilitätfördernunddass
rischerVertreter,
dieseZusammenarbeitsichnichtgegeneinendrittenStaatrich-
tet– – KontaktezwischenvergleichbarenEinrichtungenderjeweils
anderenStreitkräfte,
habenFolgendesvereinbart:
– AustauschvonLehr-undAusbildungspersonalwieauchvon
Artikel 1 LehrgangsteilnehmernzwischenAusbildungseinrichtungender
Streitkräfte,
Zweck
– Teilnahme an Lehrgängen, Praktika, Seminaren, Kolloquien
ZweckdieserVereinbarungistdieFörderungderZusammen- undSymposienderjeweilsanderenStreitkräfte,
arbeitimmilitärischenBereichzwischenbeidenVertragsparteien.
– OrientierungszeiteninTruppenteilenderjeweilsanderenStreit-
kräfte,
Artikel 2
– gegenseitigeBesuchevonmilitärischenSchiffenundLuftfahr-
Geltungsbereich und Ziele zeugen,
DieVertragsparteienverfolgendasZiel,unterEinhaltungdes – gemeinsameKultur-undSportveranstaltungen.
nationalenundinternationalenRechtsinfolgendenBereichenzu-
sammenzuarbeiten:
Artikel 5
– MeinungsaustauschimBereichMilitärpolitik,
Durchführungsbestimmungen
– wehrrechtlicheAngelegenheiteninBezugaufdiejeweiligeVer-
(1) Soweiterforderlich,könnenfürdieBereichederZusam-
fassungunddieStreitkräfte,
menarbeitgemäßArtikel2nachvorherigerinnerstaatlicherAb-
– MeinungsaustauschübermilitärischeAspektederinternatio- stimmungzusätzlicheProtokolle,MemorandenoderZusatzver-
nalenRüstungskontrolle, einbarungengeschlossenwerden.
– Aus-undWeiterbildungvonmilitärischenundzivilemPersonal, (2) OffizielleBesuchewerdengesondertvereinbartundnach
demGrundsatzderGegenseitigkeitdurchgeführt.
– MeinungsaustauschimBereichWehrverwaltung,
(3) BeiderRealisierungdieserVereinbarungentstehendeKos-
– sozialeAngelegenheitenvonAngehörigenderStreitkräfte,
tenwerdenvondenVertragsparteieninnachfolgendenVerein-
– BetriebvonStreitkräftenimFrieden, barungenundProgrammenaufgeteilt.
130 BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013
(4) SoweitandereFormenderZusammenarbeit,insbesonde- Artikel 7
redieAus-undWeiterbildungvonLehrgangsteilnehmerninAus-
Meinungsverschiedenheiten
bildungseinrichtungenderStreitkräfteoderderWehrverwaltung,
durchgeführtwerden,könnenabweichendeRegelungengeson- MeinungsverschiedenheitenimZusammenhangmitderAusle-
dertvereinbartwerden. gungundAnwendungdieserVereinbarungwerdenfreundschaft-
lichdurchKonsultationenzwischendenVertragsparteienbeige-
(5) SämtlicheimRahmenderZusammenarbeitvereinbarten
legt.
MaßnahmenwerdenunterBeachtungderimjeweiligenGastland
geltendenGesetzedurchgeführt.
Artikel 8
(6) Die Vertragsparteien bestimmen im jeweiligen Verteidi-
gungsministeriumeinezentraleAnsprechstellefürdieUmsetzung Inkrafttreten, Änderungen, Beendigung
dieserVereinbarungunddieKoordinierungderdarinangeführ- (1) DieseVereinbarungtrittamTagihrerUnterzeichnungin
tenMaßnahmen. KraftundbleibtfürfünfJahregültig.Danachverlängertsichdie
GeltungsdauerumjeweilszweiJahre,soweitdieseVereinbarung
Artikel 6 nichtvoneinerVertragsparteisechsMonatevorAblaufdesVer-
längerungszeitraumsschriftlichgekündigtwird.
Schutz von Informationen
(2) DieseVereinbarungkanningegenseitigemEinvernehmen
Die Vertragsparteien garantieren den Schutz von Informa-
inschriftlicherFormjederzeitgeändertwerden.
tionenundErkenntnissen,diesieimLaufebilateralerKontakte
erhaltenhaben,inÜbereinstimmungmitdenjeweilsgeltenden (3) DieseVereinbarungkannjederzeitmiteinersechsmona-
Sicherheitsbestimmungen.DieVertragsparteienverpflichtensich, tigen Frist schriftlich gekündigt werden. Maßgebend für die
dieseInformationenundErkenntnissenichtzumSchadender BerechnungderKündigungsfrististderTagdesEingangsder
anderenVertragsparteizunutzenundsienichtDrittenohnevor- KündigungbeideranderenVertragspartei.DieAufgabenund
herigeschriftlicheEinverständniserklärungdieserVertragspartei PflichtengemäßArtikel6bleibenauchnachAußerkrafttretendie-
zurKenntniszubringen. serVereinbarungbestehen.
GeschehenzuTunisam30.Oktober2003inzweiUrschriften,
jedeindeutscher,arabischerundfranzösischerSprache,wobei
jederWortlautverbindlichist.BeiunterschiedlicherAuslegung
desdeutschenunddesarabischenWortlautsistderfranzösische
Wortlautmaßgebend.
DerBundesministerderVerteidigung
derBundesrepublikDeutschland
Pe te r S t r u c k
DerMinisterfürnationaleVerteidigung
derTunesischenRepublik
DaliJazi
BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013 131
Zusatzvereinbarung
zurVereinbarungvom30.Oktober2003
zwischendemBundesministeriumderVerteidigung
derBundesrepublikDeutschland
unddemMinisteriumfürNationaleVerteidigung
derTunesischenRepublik
überdiemilitärischeZusammenarbeit
betreffenddieZusammenarbeitimBereichdesGeoinformationswesens
DasBundesministeriumderVerteidigung 3. Photogrammetrie;
derBundesrepublikDeutschland
4. Fernerkundung;
und
5. Geoinformationssysteme.
dasMinisteriumfürNationaleVerteidigung
derTunesischenRepublik–
Artikel 2
auf Grundlage von Artikel 2 der Vereinbarung vom 30. Ok-
Form und Umfang
tober2003zwischendemBundesministeriumderVerteidigung
derBundesrepublikDeutschlandunddemMinisteriumfürNatio- (1) DieVertragsparteientauschenausdeninArtikel1Absatz 2
naleVerteidigungderTunesischenRepubliküberdiemilitärische genannten Bereichen des Geoinformationswesens gültige
Zusammenarbeit, analogeunddigitaleProdukte(GeoInfo-Produkte),einschlägige
StudienundsonstigetechnischeInformationenundtechnische
inAnbetrachtdesAbkommensvom5.Oktober2004zwischen Datenaus.
demBundesministeriumderVerteidigungderBundesrepublik
DeutschlandunddemMinisteriumfürNationaleVerteidigungder (2) DieZusammenarbeitnachArtikel1ermöglichtdenVer-
TunesischenRepubliküberdengegenseitigenSchutzvonmilitä- tragsparteiendarüberhinausdengegenseitigenErfahrungsaus-
rischenVerschlusssachen– tauschsowieAbsprachenzurWeiterentwicklungderfachlichen
Zusammenarbeit.
sindübereingekommen,dieZusammenarbeitimBereichdes
(3) DieZusammenarbeitnachArtikel1beinhaltetdengegen-
Geoinformationswesenszufördernundwiefolgtzuregeln:
seitigen Austausch fachlicher Unterstützung und Ausbildung,
einschließlichderAusbildungamArbeitsplatz.
Artikel 1
(4) SofernfürdieDurchführungdieserZusatzvereinbarungge-
Gegenstand meinsameEntwicklungs-,Forschungs-oderHerstellungsvorha-
(1) GegenstanddieserZusatzvereinbarungistdieRegelung ben,derAustauschvonFachpersonaloderdiegemeinsameEr-
derZusammenarbeitimBereichdesGeoinformationswesensim stellungvonProduktenalsnotwendigerachtetwerden,werden
SinnevonArtikel2derVereinbarungvom30.Oktober2003zwi- diedafürerforderlichenBestimmungeningesondertenErgän-
schendemBundesministeriumderVerteidigungderBundesre- zungsvereinbarungengeregelt.
publik Deutschland und dem Ministerium für Nationale Ver-
teidigung der Tunesischen Republik über die militärische Artikel 3
Zusammenarbeit.
Austausch
(2) DieZusammenarbeitumfasstfolgendeBereiche:
DerAustauschnachArtikel2Absatz1erfolgtunterBeachtung
1. Kartographie;
derjeweiligenurheberrechtlichenoderpatentrechtlichenBestim-
2. Geodäsie; mungen.Artikel5Absatz2findetdabeiAnwendung.
132 BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013
Artikel 4 Artikel 6
Zuständigkeiten Austauschmodalitäten
(1) DiefürdieUmsetzungdieserZusatzvereinbarungzustän-
(1) DerAustauschnachArtikel2Absatz1erfolgtsowohlre-
digenStellensindfürdasBundesministeriumderVerteidigung
gelmäßig(Archivexemplare)alsauchaufAnforderungimSinne
derBundesrepublikDeutschlanddasAmtfürGeoinformations-
vonArtikel4Absatz3.BeieinemAustauschaufGrundeinerAn-
wesenderBundeswehrundfürdasMinisteriumfürNationale
forderungdurcheineVertragsparteiwirddievondieserempfan-
VerteidigungderTunesischenRepublikdasCentreNationalde
gendenVertragsparteizuerbringende,ausgewogeneGegenleis-
laCarthographieetdelaTélédétection.
tungdurchVerhandlungenzwischendeninArtikel4Absatz1
(2) DieVertragsparteienbenennenfürdieDurchführungdie- benanntenKontaktstellenermittelt.
serZusatzvereinbarungnachfolgendeKontaktstellen:
(2) DieAnsprechstellenstellennachAblaufdesKalenderjah-
a) KontaktstelledesBundesministeriumsderVerteidigungder resfest,obeinausgewogenerAustauschvonGeoInfo-Produk-
BundesrepublikDeutschland: ten,StudienundInformationenerfolgtist.IstdiesnichtderFall,
sowerdenbiszum31.MärzdesfolgendenKalenderjahresge-
AmtfürGeoinformationswesenderBundeswehr
eigneteMaßnahmenzumAusgleichderMehrleistungfestgelegt.
AußenbeziehungenGeoInfoDBw
ÜberdiegegenseitigerbrachtenLeistungenundAusgabenwird
FrauenbergerStr.250
einNachweisgeführt.
D–53879Euskirchen
BundesrepublikDeutschland
(3) Soweit ein ausgewogenes Verhältnis der gegenseitigen
b) KontaktstelledesMinisteriumsfürNationaleVerteidigungder Leistungengegebenist,wirddiesdurcheinegemeinsameFest-
TunesischenRepublik: stellungderVertragsparteiendokumentiert.Soweiteinausgewo-
genesVerhältnisdergegenseitigenLeistungenauchnachden
CentreNationaldelaCarthographieetdelaTélédétection gemäßArtikel6Absatz2zuergreifendenMaßnahmennichtfest-
RoutedelaMarsa gestelltwird,wirddieDifferenzdurchgemeinsameErklärungder
ElAouina VertragsparteienindasFolgejahrübertragen.Geldzahlungenzwi-
B.P–200/1080TunisCedex schendenVertragsparteienerfolgennicht.
Tunesien
(4) SowohlfürdieroutinemäßigeÜberlassungvonGeoInfo-
(3) DieKontaktstelleeinerVertragsparteifordertbeiderKon-
Produkten,Studien,technischenInformationenundtechnischen
taktstellederanderenVertragsparteidenjeweiligenBedarfan
DatenalsauchfürderenÜberlassungaufAnforderungwerden
GeoInfo-Produkten,einschlägigenStudienundsonstigentech-
keineVersand-undLieferkostenberechnet;diesewerdenjeweils
nischenInformationenundtechnischenDatenan.DieKontakt-
vonderüberlassendenVertragsparteigetragen.
stellenführendenAustauschdurch.EtwaigeÄnderungendieser
KontaktstellensindderanderenVertragsparteiumgehendschrift- (5) LieferungenerfolgenentwederaufdemPostwegoderauf
lichbekanntzugeben. diplomatischemWegüberdieVerteidigungsattachés.
Artikel 5 (6) SoweiteineÜberlassungimSinnevonArtikel2dieGestat-
tungoderLizenzierungdurcheinenDrittenerfordern,werdendie
Rechte des geistigen Eigentums hiermitverbundenenKostenvonderempfangendenVertrags-
parteigetragen.
(1) DieRechtedesgeistigenEigentumsinBezugaufGeoInfo-
Produkte, Studien, technische Informationen und technische
DatennachArtikel2Absatz1werdendurchdieseZusatzverein- Artikel 7
barungnichtberührt.
Anwendbare Rechtsvorschriften
(2) DieVertragsparteienräumensichnachMaßgabedesje-
weilsanwendbarenUrheber-oderPatentrechts,sofernimEin-
(1) DieMaßnahmenaufGrundlagedieserZusatzvereinbarung
zelfallnichtsGegenteiligesvereinbartwurde,gegenseitignurfür
werdenunterBeachtungdesjeweilsgeltendeninnerstaatlichen
dieZweckederZusatzvereinbarungeinweltweites,nichtaus-
Rechts durchgeführt. Insbesondere bleiben urheberrechtliche
schließliches,unentgeltliches,unbefristetesNutzungsrechtan
oderpatentrechtlicheBestimmungenundEntscheidungeninGe-
denüberlassenen,entwickeltenodererstelltenGeoInfo-Produk-
nehmigungsverfahrenvondieserZusatzvereinbarungunberührt.
ten,Studien,technischenInformationenundtechnischenDaten
EbenfallsbleibenInternationaleÜbereinkommenvondieserZu-
ein.
satzvereinbarungunberührt.
(3) ErfolgteineÜberlassungvonGeoInfo-Produkten,einschlä-
gigenStudien,technischenInformationenundtechnischenDa- (2) DieBestimmungendesAbkommensvom5.Oktober2004
tenimBereichdesGeoinformationswesensnachArtikel2Ab- zwischendemBundesministeriumderVerteidigungderBundes-
satz1voneinerVertragspartei(imFolgendenals„überlassende republikDeutschlandunddemMinisteriumfürNationaleVertei-
Vertragspartei“ bezeichnet)andieandereVertragspartei(imFol- digungderTunesischenRepubliküberdengegenseitigenSchutz
gendenals„empfangendeVertragspartei“ bezeichnet),soerhält vonmilitärischenVerschlusssachenfindenimRahmendieserZu-
dieempfangendeVertragsparteidasRecht,zweckgebundenfür satzvereinbarungAnwendungfürdenAustauschvonalsVer-
ihrejeweiligenstaatlichenBelangeKopiendesjeweiligenWer- schlusssachen im Sinne des genannten Abkommens einge-
kesherzustellen,sofernimEinzelfalldieüberlassendeVertrags- stufte GeoInfo-Produkte, einschlägige Studien und sonstige
parteikeinegegenteiligenAuflagenerteilt.DiesesRechtschränkt technischeInformationenundtechnischeDaten.
inkeinerWeisedieRechtederüberlassendenVertragsparteian
diesenGeoInfo-Produkten,Studien,technischenInformationen (3) DieüberlassendeVertragsparteihaftetnichtfürSchäden,
undtechnischenDatenein. diederempfangendenVertragsparteidurchunrichtige,unvoll-
ständige oder fehlerhafte GeoInfo-Produkte, einschlägige
(4) SollteeineVertragsparteibeabsichtigen,durchgemein- Studien,technischeInformationenundtechnischeDatenent-
sameEntwicklungs-,Forschungs-oderHerstellungsvorhaben standensind.SollteeineVertragsparteiFehlerindenüberlas-
gewonneneErkenntnisseinirgendeinerFormzuveröffentlichen, senenGeoInfo-Produkten,einschlägigenStudien,technischen
soistzuvoreinEntwurfderVeröffentlichungderanderenVer- InformationenundtechnischenDatenfeststellen,werdendiese
tragsparteizuzuleitenundderenschriftlichesEinverständnisein- derüberlassendenVertragsparteiunverzüglichschriftlichmitge-
zuholen. teilt.
BundesgesetzblattJahrgang2013TeilIINr.3,ausgegebenzuBonnam13. Februar2013 133
Artikel 8 (2) DieseZusatzvereinbarungwirdzunächstfürdieDauervon
fünf Jahren geschlossen. Die Geltungsdauer verlängert sich,
Schlichtungsklausel außerimFallderKündigung,stillschweigendumjeweilszwei
Bei Meinungsverschiedenheiten zwischen den Vertrags- Jahre.
parteienhinsichtlichderAuslegungdieserZusatzvereinbarung (3) DieseZusatzvereinbarungkannjederzeitvoneinerderVer-
erfolgtdieBeilegungausschließlichdurchVerhandlungenzwi- tragsparteien unter Einhaltung einer Frist von sechs Monaten
schendenVertragsparteienohneBeteiligungeinesnationalen schriftlichgekündigtwerden.MaßgebendfürdieBerechnungder
oderinternationalenGerichtsodereinessonstigenDritten. FrististderTagdesEingangsderKündigungbeideranderen
Vertragspartei.BeiBeendigungdieserZusatzvereinbarungblei-
Artikel 9 bendiebisdahinerteiltenNutzungsrechtefürdienachArtikel3
überlassenen GeoInfo-Produkte, einschlägigen Studien und
Schlussbestimmungen sonstigen technischen Informationen und technischen Daten
weiterhinbestehen.
(1) DieseZusatzvereinbarungbestehtausneunArtikeln.Sie
trittandemTaginKraft,derdemTagderletztenUnterzeichnung (4) DieseZusatzvereinbarungkannjederzeitimgegenseitigen
folgt. Einvernehmenschriftlichgeändertoderergänztwerden.
Geschehen zu Euskirchen am 10. Januar 2012 und zu
El-Aouinaam28.April2012inzweiUrschriften,jedeindeut-
scher,arabischerundenglischerSprache,wobeijederWortlaut
verbindlichist.BeiunterschiedlicherAuslegungdesdeutschen
unddesarabischenWortlautsistderenglischeWortlautmaß-
gebend.
FürdasBundesministeriumderVerteidigung
derBundesrepublikDeutschland
WalterSchmidt-Bleker
FürdasMinisteriumfürNationaleVerteidigung
derTunesischenRepublik
SahbiEl-Afi
134 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Bekanntmachung
der deutsch-ecuadorianischen Vereinbarung
über Finanzielle Zusammenarbeit
Vom 21. Januar 2013
Die Vereinbarung in der Form eines Notenwechsels
vom 24. August 2009/28. Dezember 2009 zwischen der
Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der
Regierung der Republik Ecuador über Finanzielle Zusam-
menarbeit („Fonds zur Kontrolle invasiver Spezies auf den
Galapagos“) ist nach ihrer Inkrafttretensklausel
am 28. Dezember 2009
in Kraft getreten; die deutsche einleitende Note wird
nachstehend veröffentlicht.
Bonn, den 21. Januar 2013
Bundesministerium
für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung
Im Auftrag
Paul Garaycochea
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013 135
Der Geschäftsträger a. i. Quito, den 24. August 2009
der Bundesrepublik Deutschland
Herr Minister,
ich beehre mich, Ihnen im Namen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland unter
Bezugnahme auf die Zusage der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland vom 30. Ok-
tober 2008 (Verbalnote Nr. 274/2008) folgende Vereinbarung über Finanzielle Zusammen-
arbeit vorzuschlagen:
1. Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland ermöglicht es der Regierung der
Republik Ecuador oder anderen, von beiden Regierungen gemeinsam auszuwählen-
den Empfängern, von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Frankfurt am Main,
einen nicht rückzahlbaren Finanzierungsbeitrag von bis zu 2 500 000,– EUR (in Wor-
ten: zwei Millionen fünfhunderttausend Euro) für das Vorhaben „Fonds zur Kontrolle
invasiver Spezies auf den Galapagos“ („Fondo para el Control de las Especies
Invasoras de Galapagos“) zu erhalten, wenn nach Prüfung dessen Förderungswürdig-
keit festgestellt und bestätigt worden ist, dass es als Vorhaben des Umweltschutzes
oder der sozialen Infrastruktur oder als Kreditgarantiefonds für mittelständische Betriebe
oder als selbsthilfeorientierte Maßnahme zur Armutsbekämpfung oder als Maß-
nahme, die der Verbesserung der gesellschaftlichen Stellung der Frau dient, die
besonderen Voraussetzungen für die Förderung im Wege eines nicht rückzahlbaren
Finanzierungsbeitrages erfüllt.
2. Kann bei dem Vorhaben die unter Nummer 1 genannte Bestätigung nicht erfolgen, so
ermöglicht es die Regierung der Bundesrepublik Deutschland der Regierung der
Republik Ecuador, von der KfW für dieses Vorhaben bis zur Höhe des vorgesehenen
Finanzierungsbeitrags ein Darlehen zu erhalten.
3. Das in Nummer 1 bezeichnete Vorhaben kann im Einvernehmen zwischen der Regie-
rung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Ecuador durch
andere Vorhaben ersetzt werden. Wird es durch ein Vorhaben ersetzt, das als Vor-
haben des Umweltschutzes oder der sozialen Infrastruktur oder als Kreditgarantie-
fonds für mittelständische Betriebe oder als eine selbsthilfeorientierte Maßnahme zur
Armutsbekämpfung oder als Maßnahme, die der Verbesserung der gesellschaftlichen
Stellung der Frau dient, die besonderen Voraussetzungen für die Förderung im Wege
eines Finanzierungsbeitrages erfüllt, so kann ein nicht rückzahlbarer Finanzierungs-
beitrag, anderenfalls ein Darlehen, gewährt werden.
4. Falls die Regierung der Bundesrepublik Deutschland es der Regierung der Republik
Ecuador zu einem späteren Zeitpunkt ermöglicht, weitere Darlehen oder Finanzie-
rungsbeiträge zur Vorbereitung des unter Nummer 1 genannten Vorhabens oder
Finanzierungsbeiträge für notwendige Begleitmaßnahmen zur Durchführung und Be-
treuung des unter Nummer 1 genannten Vorhabens von der KfW zu erhalten, findet
diese Vereinbarung Anwendung.
5. Die Verwendung des unter Nummer 1 genannten Betrages, die Bedingungen, zu de-
nen er zur Verfügung gestellt wird, sowie das Verfahren der Auftragsvergabe bestimmt
die zwischen der KfW und dem Empfänger des Finanzierungsbeitrages zu schließen-
de Vereinbarung, die den in der Bundesrepublik Deutschland geltenden Rechtsvor-
schriften unterliegt.
6. Die Zusage des unter Nummer 1 genannten Betrages entfällt, soweit nicht innerhalb
einer Frist von acht Jahren nach dem Zusagejahr die entsprechende Finanzierungs-
vereinbarung geschlossen wurde. Für diesen Betrag endet die Frist mit Ablauf des
31. Dezember 2016.
7. Die Regierung der Republik Ecuador, soweit sie nicht Empfänger des Finanzierungs-
beitrages ist, wird etwaige Rückzahlungsansprüche, die aufgrund der nach Nummer 5
zu schließenden Finanzierungsvereinbarung entstehen können, gegenüber der KfW
garantieren.
8. Die Regierung der Republik Ecuador stellt die KfW von sämtlichen Steuern und sons-
tigen öffentlichen Abgaben frei, die im Zusammenhang mit Abschluss und Durchfüh-
rung der unter Nummer 5 erwähnten Vereinbarung in der Republik Ecuador erhoben
werden.
9. Die Regierung der Republik Ecuador überlässt bei den sich aus der Gewährung des
Finanzierungsbeitrages ergebenden Transporten von Personen und Gütern im See-
und Luftverkehr den Passagieren und Lieferanten die freie Wahl der Verkehrsunter-
nehmen, trifft keine Maßnahmen, welche die gleichberechtigte Beteiligung der
Verkehrsunternehmen mit Sitz in der Bundesrepublik Deutschland ausschließen oder
erschweren, und erteilt gegebenenfalls die für eine Beteiligung dieser Verkehrsunter-
nehmen erforderlichen Genehmigungen.
10. Diese Vereinbarung wird in deutscher und spanischer Sprache geschlossen, wobei
jeder Wortlaut gleichermaßen verbindlich ist.
136 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil II Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 13. Februar 2013
Herausgeber: Bundesministerium der Justiz
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Hausanschrift: Mohrenstraße 37, 10117 Berlin
Telefon: (0 30) 18 580-0
Redaktion: Bundesamt für Justiz
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Im Bezugspreis ist die Mehrwertsteuer enthalten; der angewandte Steuersatz
beträgt 7 %.
ISSN 0341-1109
Falls sich die Regierung der Republik Ecuador mit den unter den Nummern 1 bis 10 ge-
machten Vorschlägen einverstanden erklärt, werden diese Note und die das Einverständ-
nis Ihrer Regierung zum Ausdruck bringende Antwortnote Eurer Exzellenz eine Verein-
barung zwischen unseren beiden Regierungen bilden, die mit dem Datum Ihrer
Antwortnote in Kraft tritt.
Genehmigen Sie, Herr Minister, die Versicherung meiner ausgezeichnetsten Hochach-
tung.
Raymond Dequin
Seiner Exzellenz
dem Minister für Auswärtige Angelegenheiten
der Republik Ecuador
Herrn Fander Falconí Benítez
Quito