1898 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
§ 6 § 8
Das ERP-Sondervermögen trägt die durch die Ab- Dieses Gesetz gilt nach Maßgabe des § 13 Abs. 1
wertung des französischen Franken und durch die
des Dritten Uberleitungsgesetzes vom 4. Januar
Umstellung der Währung vom französischen Fran-
ken auf Deutsche Mark eingetretenen Verluste an 1952 (Bundesgesetzbl. I S. 1) auch im Land Berlin.
Forderungen aus ERP-Krediten.
§ 1
Die Vorschriften des § 47 Abs. l, 3 und 4 der § 9
Reichshaushaltsordnung finden im Rechnungsjahr
1960 auf das Eigenkapitalfinanzierungsprogramm in Dieses Gesetz tritt mit Wirkung vom 1. April 1960
Berlin keine Anwendung. in Kraft.
Die verfassungsmäßigen Rechte des Bundesrates
sind gewahrt.
Das vorstehende Gesetz wird hiermit verkündet.
Bonn, den 21. Juli 1960
Der Bundespräsident
Lübke
Für den Bundeskanzler
Der Bundesminister für Verkehr
Seebohm
Der Bundesminister
für wirtschaftlichen Besitz des Bundes
Wilhelmi
Für den Bundesminister der Finanzen
Der Bundesminister
für wirtschaftlichen Besitz des Bundes
Wilhelmi
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1899
Wirtschaftsplan des ERP-Sondervermögens
für das Rechnungsjahr 1960
Vorwort
ERSTER TEIL
A. Wirtschaftspolitistbe Zielsetzung des Finanzierungsprogramms
für das Rechnungsjahr 1960
la. Allgemeiner Uberblick über die wirtschaftliche En t wi ckl ung im Jahre 1959
Nachdem die konjunkturelle Entwicklung im Jahre 1958 hauptsädllich unter dem Einfluß inter-
nationaler Dämpfungsersdleinungen einen verhältnismäßig ruhigen Verlauf genommen hatte,
sind in der Bundesrepublik seit dem Frühjahr 1959 Auftriebskräfte wirksam geworden, die zu
einem beschleunigten Wachstum der Wirtsdlaft auf breiter Grundlage geführt haben. Der im
März verstärkt einsetzende Nachfrage strom wurde sehr deutlich in der Zunahme der Be-
stellungen im Bereich der Industrie sichtbar. Die Auftragseingänge bei der Industrie, die 1958
dem Wert nadl gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig waren, stiegen im ersten Quartal 1959
um 8,5 v. H. an. Im zweiten Quartal betrug die Zunahme der Bestellungen bereits 23,6 v. H. und
im dritten Quartal 26,9 v. H. In den ersten neun Monaten des Jahres 1959 erhielt die Industrie
insgesamt 20 v. H. mehr Aufträge als zur entsprechenden Vorjahreszeit. Im einzelnen erhöhten
sich die Be,stellungen aus dem Inland um 19 v. H. und die Exportorders um 23,5 v. H. Die Wieder-
belebung der Auslandsnachfrage ist eine Folge der allgemeinen wirtschaftlichen Aufwärtsent-
wicklung in den westlichen Ländern und der allmählichen Festigung der Weltrohstoffpreise. Die
inländische Nadlfrage wurde vor allem durch die zunehmende Investitionsneigung der Wirt-
schaft und das Bestreben sowohl des Handels als audl der verarbeitenden Berekhe nach Auffül-
lung der 1958 über das normale Maß hinaus reduzierten Lagerbestände angeregt. Den größten
Zuwachs an Aufträgen im Bereidl der Industrie hatte in den ersten neun Monaten des Jahres
1959 mit 23 v. H. die Verbrauchsgüterindustrie zu verzeidmen. Ihr folgten die Investitionsgüter-
industrie mit 19 v. H. und die Grundstoff- und Produktionsgüterindustrie mit 18 v. H.
Auch die industrielle Produktion nahm mit Beginn des Frühjahres beschleunigt zu, und
zwar am stärksten in der Grundstoff- und Produktionsgüterindustrie, deren Erzeugung sich im
vorangegangenen Jahr nur mäßig erhöht hatte. Dennoch konnte die Produktion trotz erheblid1.er
Produktivitätsfortschritte mit der Ausweitung der Nachfrage nicht Schritt halten, da die rasche
Abnahme der Arbeitskraftreserven der Steigerung der Erzeugung enge Grenzen setzte. Infolge
der verhältnismäßig hohen Fertigwarenlager, über die die Wirtschaft zu Beginn des Aufschwungs
verfügte, erwies sich jedoch das Angebot zunächst als hinreichend flexibel. Nicht zuletzt wurde
das Güterangebot aber durch die erhebliche Ausweitung der Einfuhr vergrößert. Mit fortschrei-
tendem Abbau der Fertigwarenlager, weiterer Erhöhung der Auftrag•sbestände und wachsender
Auslastung der Kapazitäten mußte sich die Ang,ebotselastizität jedoch merklich verringern. Da-
mit gewann die Steigerung der Produktivität in der Industrie zunehmend an Bedeutung. Die
Voraussetzungen hierfür waren recht günstig, da sich die Investitionen der Wirtschaft zu einem
wesentlichen Teil auf Rationalisierungsinvestitionen erstreckten, wenngleich sich auch in den
letzten Monaten des Jahres 1959 die Bereitsdlaft zu Erweiterungsinvestitionen verstärkte.
Die fortschreitende Expansion der Wirtschaft auf breiter Grundlage ließ die Differenzierungen,
die für die Entwicklung im Jahre 1958 charakteristisch waren, mehr und mehr zurücktreten, so-
weit die Entwicklungsunterschiede konjunkturell und nicht strukturell bedingt waren. Das gilt
sowohl für die Eisen- und Stahlindustrie als auch für die traditionelle Verbrauchsgüterindustrie
und hier besonder,s für die Textil- und Bekleidungsindustrie. Die Eisen- und Stahlindustrie, die
im vergangenen Jahr infolge der Dämpfung der internationalen Stahlkonjunktur und des Lager-
abbaues beim Handel und bei den Verarbeitern im Schatten der Konjunktur stand, sah sich seit
dem Frühjahr 1959 wieder einer steigenden Nachfrage nach ihren Erzeugnissen gegenüber.
Auch die traditionelle Verbrauchsgüterindustrie, die 1958 den Produktionsstand des Vorjahres
nicht ganz erreicht hatte, nahm seit dem Frühjahr ·am allgemeinen Wirtschaftsaufschwung teil.
Auf Grund der günstigen Auftragsentwicklung konnte die Produktion in diesem Bereich wieder
gesteigert werden. In der Textilindustrie, die im vergangenen Jahr von der Verlangsamung des
Wachstums der Konsumentennachfrage und den Strukturveränderungen im Endverbrauch am
stärksten betroffen wurde, nahmen die Bestelleingänge im ersten Halbjahr 1959 gegenüber der
entsprechenden Vorjahreszeit allein um 28,4 v. H. zu. Infolgedessen ,stieg auch die Erzeugung
in diesem Industriezweig seit Mai 1959 im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresmonaten
wieder an.
1900 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Bemerkenswert ist, daß die konjunkturelle Belebung im Verbrauchsgütersektor ihrem Aus-
maß nach nicht der Entwicklung der Endnachfrage entsprach. Die Ausgaben der Konsumenten
sind nicht in dem gleichen Tempo wie die Auftragseingänge in der Verbrauchsgüterindustrie und
nur mit bedeutend geringeren Zuwachsraten angestiegen. Die erhebliche Zunahme der Nach-
frage nach Verbrauchsgütern ging daher im wesentlichen auf die Dispositionen des Handels
zurück.
Die kräftigsten Anregungen empfing die Wirtschaft durch die Verstärkung der In v es t i-
t i o n stätig k e i t, im ersten Halbjahr 1959 insbesondere durch die rasch zunehmende Bautätig-
keit, die wesentlich dazu beitrug, daß sich bereits zu Beginn der Sommermonate fühlbare An-
spannungen am Arbeitsmarkt bemerkbar machten. Die wachsende Auslastung der technischen
Kapazitäten und der zunehmende Arbeitskräftemangel behinderten jedoch die Ausweitung der
Bauproduktion seit Ende des ersten Halbjahres 1959 nicht unbeträchtlich, so daß sich ihre Jahres-
wachstumsrate allmählich verminderte. Sie ging von rd. 30 v. H. im ersten Quartal auf 6,3 v. H.
im dritten Quartal zurück. Für die Monate Januar bis September 1959 ergab sich im Vergleich
zur entsprechenden Vorjahreszeit eine Zunahme der Bauproduktion von rd. 13 v. H.
In der 2. Jahreshälfte 1959 gewannen die Ausrüstungsinvestitionen für die Entwicklung der
Gesamtnachfrage und der Produktion verstärkt an Bed~utung. Insbesondere nahm die Investi-
tionsneigung im Baugewerbe und in der Landwirtschaft zu. Aber auch in der Verbrauchsgüter-
industrie und in der Investitionsgüterindustrie selbst erhöhte sich die Investitionsbereitschaft
angesichts der zunehmenden Auftragseingänge in diesen Bereichen. Da die wirtschaftliche Ent-
wicklung die Unternehmen veranlaßte, alle Möglichkeiten zur Kostensenkung auszunutzen und
sich den technischen Fortschritten anzupassen, wurde den Rationalisierungsinvestitionen im Rah-
men der Investitionstätigkeit erhebliches Gewicht beigelegt. Neben den Ausrüstungsinvesti-
tionen haben die Lagerinvestitionen wesentlich zur Erweiterung der Nachfrage beigetragen.
Starke Auftriebskräfte gingen auch von der Auslandsnachfrage aus, deren Wiederbelebung
seit Jahresbeginn zu einem erheblichen Anwachsen der Auftragseingänge und Auftragsbestände
im Exportgeschäft führte. Besonders begünstigt wurden hierdurch der Maschinenbau, die fein-
mechanische und optische Industrie, der Fahrzeugbau und die Elektroindustrie. Auf Grund dieser
Nachfrageentwicklung stieg die Ausfuhr in den Monaten Januar bis September 1959 um 9 v. H.
an gegenüber einem Zuwachs von nur 3 v. H. für das gesamte Vorjahr. Aber auch die Einfuhr
hat sich von Januar bis September im Vergleich zu den entsprechenden Vorjahresmonaten be-
trächtlich erhöht. Ihr Zuwachs war mit 11 v. H. sogar noch größer als bei der Ausfuhr. Die erheb-
lichen Warenimporte haben das Güterangebot im Inland bedeutend erweitert, so daß ausgeprägte
Preissteigerungstendenzen nicht wirksam werden konnten.
Im Gegensatz zu der erheblichen Nachfrageexpansion im Unternehmensbereich nahm die Ent-
wicklung des privaten Verbrauchs infolge der Verlangsamung des Anstiegs der Massen-
einkommen und der anhaltend hohen Sparneigung der Einkommensbezieher einen ruhigen Ver-
lauf. Die Verbrauchsentwicklung hat daher zusammen mit den umfangreichen Einfuhren dazu
beigetragen, daß sich die Preissteigerungen für gewerbliche Konsumgüter in engen Grenzen
hielten. Die im Jahre 1959 eingetretene mäßige Erhöhung der Lebenshaltungskosten ist vor allem
auf die Verteuerung der Ernährungsgüter zurückzuführen.
Zusammengefaßt kann festgestellt werden, daß sich infolge des beschleunigten Wachstums
der Wirtschaft seit dem Frühjahr 1959 auch das Brutto-Sozi a 1pro du kt sowohl seinem Nomi-
nalwert als auch seinem Realwert nach stärker erhöht hat als im Jahre 1958.
I b. Auswirkungen der wir t s c h a f tl ich e n E n t w i c k 1u n g
auf die Verwendung der Mittel des ERP-Sondervermögens
Die konjunkturelle Entwicklung der Wirtschaft seit den letzten Monaten des Jahres 1958 ist
nicht ohne Einfluß auf die Verwendung und Inanspruchnahme der ERP-Mittel gewesen. So wurde
gegen Ende 1958 beispielsweise ein Kreditprogramm in Höhe von 300 Millionen DM zur Teil-
finanzierung zusätzlicher Aufträge der Deutschen Bundesbahn an die eisenschaffende und eisen-
verarbeitende Industrie im Gesamtwert von 500 Millionen DM aufgestellt. Diese Maßnahme
wurde zu einer Zeit getroffen, als sich die Auftragseingänge bei den genannten Industriezweigen
rückläufig zu entwickeln begannen. Sie hat den im Frühjahr 1959 einsetzenden Wiederanstieg
der Produktion begünstigt.
Die Erhöhung der Investitionsneigung der Unternehmen machte sich im Laufe des Jahres 1959
bei der Abwicklung aller Förderungsprogramme des ERP-Sondervermögens, die eine Finanzie-
rung von Erweiterungs- und Rationalisierungsinvestitionen vorsahen, sehr deutlich bemerkbar.
Die ERP-Mittel wurden zügig in Anspruch genommen. Die Anforderungen an das ERP-Sonder-
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1901
vermögen haben sich insbesondere im Rahmen der Zonenrand- und Sanierungsprogramme stark
erhöht. Andererseits wurd.e durch die Bereitstellung zinsgünstiger ERP-Kredite die Investitions,.
tätigkeit in diesen Gebieten spürbar angeregt.
Seit 1958 stehen einige Zweige der verarbeitenden Industrie auf Grund von Veränderungen
im internationalen Wettbewerb vor der Notwendigkeit der betrieblichen Umstellung, die u. a.
den vorzeitigen Ersatz wesentlicher Teile der Produktionsanlagen erfordert. Um diesen Indu-
striezweigen die hiermit zusammenhängenden Investitionen zu erleich.t-ern, wurden in den Rech-
nungsjahren 1958 und 1959 für die,sen Zweck ERP-Mittel bereitgestellt, die bei Erfüllung be-
stimmter Voraussetzungen zu Sonderkonditionen in Anspruch genommen werden konnten. Es
hat sich jedoch gezeigt, daß eine Reihe von Unternehmen die notwendigen Umstellungsinvesti-
tionen wegen der günstigen Konjunkturlage auch ohne Inanspruchnahme von ERP-Mitteln vor-
nehmen konnte.
Die im Frühjahr 1959 einsetzende wirtschaftliche Belebung in der Bundesrepublik hat auch die
Entwicklung der Berliner Wirtschaft und der Saarwirtschaft, für deren Förderung seit Jahren
erhebliche Mittel des ERP-Sondervermögens zur Verfügung gestellt worden sind, maßgeblich.
beeinflußt. Während der Wirtschaftsaufschwung den Prozeß der Umstellung und Anpassung der
Saarwirtschaft an die im übrigen Bundesgebiet bestehenden Produktions- und Marktverhältnisse
wesentlich erleichterte, hat die erhebliche Ausweitung der Nachfrage nach Erzeugnissen Berliner
Unternehmen die Durchführung von Investitionen in Berlin angeregt. Gleiche Wirkungen auf
die Investitionstätigkeit in Berlin hatte die Bereitstellung zusätzlich.er, zinsgünstiger ERP-Kredite
und eine Reihe anderer wirtschaftspolitischer Maßnahmen, so daß sich die Arbeitslosigkeit er-
heblich verminderte.
II. Entwicklung der Einnahmen des ERP-Sondervermögens
und Durchführung von Sondermaßnahmen im Rechnungsjahr 1959
1. Einnahmeentwicklung im Rechnungsjahr 1959 und Auswirkung auf künftige Jahre
Die allmähliche Gesundung des Kapitalmarktes seit Ende des Jahres 1957 ist nicht ohne Rück-
wirkungen auf die Entwicklung der Einnahmen des ERP-Sondervermögens geblieben. Die Er-
weiterung des Angebots an langfristigen Fremdmitteln und die damit verbundene Ermäßigung
de,s Kapitalmarktzinses veranlaßte eine Reihe von Kreditnehmern, die ihnen in früheren Jahren
gewährten ERP-Darlehen durch Kapitalmarktmittel abzulösen und vorzeitig zu tilgen. Dadurch
flossen dem ERP-Sondervermögen bereits gegen Ende des Rechnungsjahres 1958 außerplan-
mäßige Einnahmen zu, die u. a. im gleichen Rechnungsjahr zur Verstärkung des Förderungs-
programms zugunsten der mittelständischen gewerblichen Wirtschaft verwendet wurden. Wie
erwartet, sind die außerplanmäßigen Tilgungseingänge im Rechnungsjahr 1959 noch gestiegen.
Auf Grund dieser Mehreinnahmen wurde es möglich, im Rechnungsjahr 1959 die im nach.-
folgenden dargestellten Sondermaßnahmen anzufinanzieren. Die darüber hinaus noch verfügbaren
außerplanmäßigen Einnahmen sind dem normalen Zins- und Tilgungsaufkommen des ERP-
Sondervermögens im Rechnungsjahr 1960 zugeschlagen worden, das für das Bundesgebiet mit
581 Millionen DM veranschlagt worden ist.
Die in den Rechnungsjahren 1958 und 1959 eingetretene Entwicklung der Gesamteinnahmen
des ERP-Sondervermögens wird sich in den nächsten Jahren allerdings nicht mehr fortsetzen.
Vielmehr muß damit gerechnet werden, daß sich das für wirtschaftsfördernde Maßnahmen zur
Verfügung stehende Aufkommen künftig erheblich vermindert, weil weitere vorzeitige Rückflüsse
nicht zu erwarten sind und u. a. die Tilgung der aus den bisherigen überplanmäßigen Einnahmen
gewährten Darlehen, einer allgemeinen Regelung entsprechend, erst nach Ablauf von Freijahren
einsetzt. Hinzu kommt, daß mit der Ermäßigung von Zinssätzen für ERP-Kredite ein weiterer,
nicht unerheblicher Einnahmeausfall verbunden ist. Im Rechnungsjahr 1961 wird das Gesamtauf-
kommen des ERP-Sondervermögens daher sogar noch unter dem normalen Aufkommen des Rech-
nungsjahres 1960 liegen.
Der zu erwartende Rückgang der Einnahmen des ERP-Sondervermögens muß künftig
weiterer Anlaß sein, die im Rechnungsjahr 1959 eingeleitete Schwerpunktfinanzierung im Rah-
men der Förderungsprogramme fortzuführen. Das bedeutet, daß in den kommenden Jahren die-
jenigen Wirtschaftsbereiche, die in der Lage sind, sich die erforderlichen Finanzierungsmittel am
Kapitalmarkt zu beschaffen, innerhalb der Förderungsmaßnahmen des ERP-Sondervermögens
nicht mehr berücksichtigt werden können. Die verstärkte Förderung von Vorhaben, die sich nicht
zu Marktbedingungen finanzieren lassen, ist mithin nicht nur aus wirtschaftspolitischen Erwä-
gungen, sondern auch im Hinblick auf die rückläufige Einnahmeentwicklung geboten.
1902 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
2. Sonderprogramme des Rechnung,sjahres 1959
Bei Ablauf des Rechnungsjahres 1958 hat das ERP-Sondervermögen eine Reihe zusätzlicher,
zum überwiegenden Teil struktureller Aufgaben übernommen, deren Finanzierung aus Mehr-
einnahmen sichergestellt werden konnte. Im einzelnen handelt es sich hierbei um folgende För-
derungsprogramme:
a} Sonderprogramm zugunsten der Berliner Wirtschaft in Höhe von insgesamt 250 Millionen DM,
b) Sonderprogramm in Höhe von 300 Millionen DM zur Teilfinanzierung zusätzlicher Aufträge
der Bundesbahn im Interesse einer. Belebung d-es Absatzes in den Bereichen des Steinkohlen-
bergbaues und der eisensdlaffenden und eisenverarbeitenden Industrie.
c} Erhöhung des Investitionsprogramms zugunsten der Saarwirtschaft von 300 Millionen auf
360 Millionen DM.
d) Fortsetzung des Programms zur Modernisierung von Altwohngebäuden.
a) Sonderprogramm Berlin
Der wirtschaftliche Wiederaufbau Berlins ist in den vergangenen Jahren durch umfangreiche
ERP-Hilf en gefördert worden. Die vom ERP-Sondervermögen eingeleiteten Finanzierungsmaß-
nahmen führten nicht nur zu einer beachtlichen Ausdehnung der Gütererzeugung, sondern auch
zu einer nachhaltigen Belebung aller übrigen Wirtschaftsbereiche. Die industrielle Produktion
und das Berliner Sozialprodukt erhöhten sich von Jahr zu Jahr mit erheblichen Zuwachsraten,
so daß sich die Zahl der Arbeitslosen trotz des Zustroms zahlreicher Flüchtlinge aus der
sowjetischen Besatzungszone stark verringerte.
Diese erfreuliche Aufwärtsentwicklung drohte infolge der politischen Spannungen, die sich
gegen Ende des Jahres 1958 in der Berlin-Frage entwickelten, eine Unterbrechung zu erfahren,
wenn nicht zusätzliche Maßnahmen getroffen wurden, die geeignet waren, die wirtschaftlichen
Grundlagen Berlins weiter zu festigen. Neben der Verlängerung und Erweiterung des Berlin-
Hilfegesetzes wurde daher zu Beginn des Jahres 1959 im Rahmen der ERP-Hilfe ein Sonder-
programm eingeleitet, das die Verstärkung der Investitionstätigkeit in Berlin, insbesondere aber
die Finanzierung zusätzlicher Aufträge an Berliner Unternehmen zum Ziel hatte und die Bereit-
stellung von iru;gesamt 250 Millionen DM vorsah.
Die wirtschaftliche Entwicklung Berlins im Laufe des Jahres 1959 läßt erkennen, daß sich die
zusätzlichen Hilfsmaßnahmen des Bundes einschließlich der Finanzierungsmaßnahmen des ERP-
Sondervermögens sowie die eigenen Bemühungen der Wirtschaft in der Bundesrepublik im
Interesse Berlins günstig ausgewirkt haben. Produktion, Umsätze und Sozialprodukt sind in
Berlin wiederum mit erheblichen Zuwachsraten gestiegen. Besonders bemerkenswert ist an der
Gesamtentwicklung, daß die Auftragseingänge bei den Berliner Unternehmen stärker zunahmen
als die Produktion. Dadurch haben sich die Auftragsbestände der Wirtschaft weiter erhöht.
b) Auftragsprogramm Bundesbahn
Um die Jahreswende 1958/59 begann die Bundesbahn mit der Durchführung eines Programms,
in dessen Rahmen zusätzliche Aufträge an die eisenschaffende und eisenverarbeitende Industrie
im Gesamtwert von 500 Millionen DM erteilt wurden. Zweck dieses Programms war u. a. auch
die Verbesserung der Absatzlage des Steinkohlenbergbaues. An der Finanzierung dieser zusätz-
lichen Aufträge ist das ERP-Sondervermögen mit insgesamt 300 Millionen DM beteiligt. Ein Teil-
betrag von 225 Millionen DM wurde der Bundesbahn bereits in den Rechnungsjahren 1958 und
1959 zur Verfügung gestellt.
c) Erhöhung des Saar-Investitionsprogramms
Im Jahre 1957 wurde zugunsten der saarländischen Wirtschaft ein 300-Millionen-DM-Programm
eingeleitet, dessen Ziel es war, die wirtschaftliche Eingliederung des Saarlandes in die Bundes-
republik vorzubereiten. Durch Bereitstellung zinsgünstiger Kredite sollte den saarländischen
Unternehmen die Möglichkeit gegeben werden, sich den Produktions- und Marktverhältnissen
in der Bundesrepublik anzupassen. Die Kreditmittel im Rahmen dieses Programms dienen daher
neben der Finanzierung von Rationalisierungsinvestitionen auch der Durchführung von Produk-
tionsumstellungen, dem Ausbau von Vertriebsorganisationen und der Errichtung von Nieder-
lassungen im übrigen Bundesgebiet. Da die ERP-Mittel sehr rege in Anspruch genommen wurden,
mußte das Programm von 300 Millionen DM auf 360 Milltonen DM aufgestockt werden, um die
im Hinblick auf die wirtschaftliche Eingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik in
Angriff genommenen Investitionsvorhaben zu Ende zu führen.
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1903
d) Förderung der Modernisierung von Altwohngebäuden
Im Rechnungsjahr 1958 wurden aus Mitteln des ERP-Sondervermögens im Rahmen des Mittel-
standsprogramms erstmalig 30 Millionen DM zur Finanzierung von Modernisierungsmaßnahmen
in Altwohngebäuden zur Verfügung gestellt. Für die Durchführung dieses Programms in den
Wintermonaten war die Hebung der Winterbeschäftigung des Bauhandwerks und damit die
Förderung der Bestrebungen zum Ausgleich der Saisonschwankungen, denen die Bauwirtschaft
stärker als andere Wirtschaftsbereiche unterliegt, maßgebend. Mit Rücksicht auf die rege Nach-
frage nach Krediten zur Modernisierung von Altwohngebäuden und die günstigen Auswirkungen
der ERP-Maßnahmen auf die Beschäftigungslage des Bauhandwerks wurde diese Kreditaktion
im Rechnungsjahr 1959 durch Bereitstellung weiterer 30 Millionen DM fortgesetzt.
III. Zielsetzung des Finanzierungsprogramms 1960
Die fortschreitende und durchgreifende Besserung der Kapitalmarktverhältnisse seit Ende des
Jahres 1957 bot bereits im Jahre 1959 Veranlassung zur Einleitung einer Schwerpunktverlagerung
im Rahmen der Finanzierungsprogramme des ERP-Sondervermögens. Die zunehmende Erweite-
rung des Angebots an langfristigen Fremdmitteln und die damit verbundene Ermäßigung des
Marktzinses rechtfertigte es, einen Teil der bisher aus ERP-Mitteln geförderten Wirtschafts-
bereiche auf den Kapitalmarkt zu verweisen. Die hierdurch freigewordenen Mittel wurden in ver-
stärktem Umfange für solche förderungswürdigen Vorhaben verwendet, deren Finanzierung nicht
zu marktmäßigen Bedingungen erfolgen konnte.
Es ist vorgesehen, diese Schwerpunktverlagerung innerhalb der Finanzierungsprogramme des
ERP-Sondervermögens im Rechnungsjahr 1960 fortzusetzen. Die zur Verfügung stehenden ERP-
Mittel werden daher vornehmlich in solchen förderungswürdigen Wirtschaftsbereichen und Gebie-
ten verwendet werden, in denen die Finanz- und Ertragslage der Unternehmen die Aufnahme
von Finanzierungsmitteln zu Marktbedingungen nicht gestattet oder die Durchführung von Inve-
stitionen angeregt werden muß.
1. Strukturmaßnahmen
Angesichts dieser grundlegenden Änderung der Aufgabenstellung des ERP-Sondervermögens
gewinnt die Förderung struktureller Maßnahmen im Rahmen des Finanzierungsprogramms für
das Rechnungsjahr 1960 gegenüber der Förderung von Rationalisierungs- und Modernisierungs-
investitionen allgemeiner Art vorrangige Bedeutung. Im einzelnen sieht der ERP-Wirtschaftsplan
1960 u. a. folgende Strukturprogramme vor:
a) Strukturmaßnahmen in Wirtschaftsbereichen
1. Finanzierung von Vorhaben im Bereich der Wasserwirtschaft,
2. Förderung des Baues von Atomkraftwerken,
3. Finanzjerung von Investitionen des Steinkohlenbergbaus zur Anpassung an die struk-
turellen Veränderungen im Bereich der Energiewirtschaft:
b) Maßnahmen zur Anpassung an den internationalen Wettbewerb
1. Förderung der Umstellung der Betriebsorganisation und der Erzeugung landwirtschaftlicher
Betriebe,
2. Finanzierung von Produktionsumstellungen der gewerblichen Wirtschaft aus Anlaß von
Veränderungen im internationalen Wettbewerb;
c) Wirtschaftsförderung in bestimmten Gebieten
1. Förderung der Berliner Wirtschaft,
2. Förderung der Saarwirtschaft,
3. Auf- und Ausbau von Gewerbebetrieben zur Verbesserung der Wirtschaftsstruktur länd-
licher Gebiete, insbesondere der Zonenrand- und Sanierungsgebiete.
2. Mittelstärtdische gewerbliche Wirtschaft
Infolge der Normalisierung der Kapitalmarktverhältnisse erfuhr auch die Kreditversorgung
der kleinen und mittleren Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft eine beachtliche Verbesse-
rung. Trotz dieser befriedigenden Entwicklung wird jedoch auf die Bereitstellung zinsgünstiger
öffentlicher Mittel an den mittelständischen Bereich auch künftig noch nicht verzichtet werden
können.
In zahlreichen kleinen und mittleren Betrieben der gewerblichen Wirtsc:haft besteht noch ein
erheblicher Spielraum zur Erhöhung ihrer Wirtschaftlichkeit. Die mittelständischen Unternehmen
1904 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
werden daher auch in Zukunft bestrebt sein müssen, alle Möglichkeiten zur Steigerung der
Produktivität auszuschöpfen. Da die Einführung moderner Pruduktionsverfahren jedoch vielfach
mit umfangreichen und kostspieligen Investitionen verbunden ist, die die Finanzkraft der nicht-
emissionsfähigen mittelständischen Unternehmen häufig übersteigen, müssen zur Finanzierung
solcher Investitionen angemessen verzinsli~e Kredite zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus werden öffentliche Kredithilfen insbesondere in denjenigen Fällen zu gewäh-
ren sein, in denen die kleinen und mittleren Unternehmen vor der Aufgabe stehen, sich struk-
turellen Veränderungen der Produktions- und Marktverhältnisse anzupassen. Die sich hieraus
ergebenden Betriebsumstellungen erfordern nämlich in der Regel nicht nur umfangreichere
Kapitalmittel als normale Erweiterungs- und Rationalisierungsinvestitionen, sondern sie sind
naturgemäß auch mit einem weit höheren Marktrisiko behaftet, das gerade die kleinen und mitt-
leren Unternehmen stärker belasten muß als die Großunternehmen.
Im Rahmen der Förderungsprogramme des ERP-Sondervermögens für das Rechnungsjahr 1960
werden daher wie schon in den vergangenen Jahren gerade die kleinen und mittleren Unter-
nehmen der gewerblichen Wirtschaft besondere Berücksichtigung finden.
3. Finanzierungsmaßnahmen zugunsten von entwicklungsfähigen Ländern
Zu den Schwerpunkten des Finanzierungsprogramms des ERP-Sondervermögens im Rechnungs-
jahr 1960 zählen wiederum die Maßnahmen zur Finanzierung von Ausfuhrgeschäften deutscher
Unternehmen nach Entwicklungsländern sowie die Förderung des Auf- und Ausbaus von Aus-
landsniederlassungen mittlerer Industrie- und Handelsunternehmen. Die letztgenannten Förde-
rungsmaßnahmen sollen deutschen Unternehmen Gelegenheit geben, ihre Marktposition in den
ausländischen Absatzräumen zu festigen und zugleich zur Verbesserung der Wirtschaftsstruktur
in den Entwicklungsländern beitragen.
IV. Z u s a mm e n s t e 11 u n g d e r F ö r d e r u n g s m a ß nahmen d e s E R P - S o n d e r v e r m ö g e n s
im Rahmen des Wirtschaftsplans 1960
Der ERP-Wirtschaftsplan 1960 sieht nach Verwendungszwecken gegliedert für das Bundes-
gebiet folgende Finanzierungsprogramme vor:
Einzel- Gesamt-
Verwendungszweck betrag betrag Kap. Tit.
DM DM
1. Strukturmaßnahmen in Wirtschafts-
bereichen
a) Reinhaltung der Gewässer, Abwasserreini-
gung .................................... . 50 000 000 2 3
b) Wasserversorgung ....................... . 10 000 000 2 3
c) Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung
in ländlichen Gemeinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 000 000 2 3
d) Ländlicher Wirtschaftswegebau . . . . . . . . . . . . 12 500 000 2 1
e) Kohlenbergbau (vgl. Pos. 3 a/1) ............. _ _ _ _8__ 00_0_0_0_0_ 120 500 000 2 2
2. Maßnahmen zur Anpassung an den
internationalen Wettbewerb
a) Umstellung der Betriebsorganisation und der
Erzeugung landwirtschaftlicher Betriebe .... 20 000 000 2
b) Umstellungsinvestitionen der mittleren ver-
arbeitenden Industrie (vgl. Pos. 5 b/2) ..... . 2 8
c) Ausbau und Rationalisierung von Seehafen-
betrieben ............................... . 7 000 000 27 000 000 2 6
--------
3. Wirtschaftsförderung in bestimmten
Gebieten
a) Berlin-Auftragsfinanzierung
1. Kohlenbergbau (vgl. Pos. 1 e) ........... . 40 000 000 2 2
2. Bundesbahn (vgl. Pos. 4 a) ............. . 30 000 000 2 6
3. Bundespost ........................... . 45 000 000 2 6
4. Personennahverkehr ................... . 5 000 000 2 6
5. Sonstige Bereiche ..................... . 24 000 000 2 30
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1905
Einzel- Gesamt•
Verwendungszweck betrag betrag Kap. Tit.
DM DM
b) Saarland
1. l_nvestitionsfinanzierung .....••••..•..•• 94 000 000 2 30
2. Zusdlüsse für Absatzförderung ......... . 500 000 2 8
c) Sanierungs-, Zonenrandgebiete und zentrale
Orte (vgl. Pos. 5 a/1 und 5 b/1) ............ . 2 8
d) Stromversorgung auf dem Lande ...•.••... ____5_40_0_0_00 __ 243 900000 4 2
4. Ration alisleru ng smaßn ahmen
allgemeiner Art
a) Bundesbahn (vgl. Pos. 3 a/2) ..........•...• 100 000 000 2 6
b) Fisdlwirtsdlaft ........................... . 5 500000 2
c) Handel, Handwerk, Kleinqewerbe und Frem•
den verkehr (vgl. Pos. 5 a/2) ................ _ _ _ _ _ _ __ 105 500 000 2 8
5. Förderung des Mittelstandes
a) Handel, Handwerk, Kleingewerbe und Frem-
denverkehr
1. in bestimmten Gebieten (vgl. Pos. 3c} ... 35 000 000 2 8
2. Umstellungs• und Rationalisierungsmaß-
nahmen (vgl. Pos. 4 c) ................ . 30000 000 2 8
b) Mittlere verarbeitende Industrie ..........•
1. in bestimmten Gebieten (vgl. Pos. 3 c) .•• 30 000 000 2 8
2. Umstellungsmaßnahmen (vgl. Pos. 2b) ... 25000000 2 8
c) Vertriebene, Flüdltlinge und Kriegssadl-
gesdlädigte ....................... . 40 000000 2 8
d) Binnensdliffahrt (Rationalisierung und Mo-
dernisierung} ............................ . 1 000000 2 6
e) Kreditgarantiegemeinsdlaften •i ..•........• 300 000 { 2
2
l
8
f) Nidltdeutsdle Flüdltlinge ............•.... 2000 000 2 8
g) Produktivitätszusdlüsse ................... _ _ _5c...-OO_0_0_00_ 168 300000 2 11
6. A u ß e n w i r t s c h a f t
a) Exportfinanzierung 250 000 000 { 11 13 a
2(neu)
b) Auslandsniederlassungen .................• 5 000 000 2 13b
c) Erfahrungsaustausdl ..•................... 3 000 000 2 10
d) Außenwirtsdlaftlidle Marktuntersudlungen
auf dem Gebiet der Ernährungswirtsdlaft ... _ _ _ _ _ l0_0_0_0_0_ 258100 000 2 13a
7. Forschung und Ausbildung
a) Forsdlung ...........•...................• 7 200000 2 9
b) Ingenieur- und Fadlsdlulen einsdll. Wohn-
heimen ..•.....•........•.....•..•.•..•... 15 000 000 22 200000 { 2 7
-------- 2 12
8. Verschiedene Maßnahmen
a) Dankesspende ...........................• 325 000 1 5
b) Transportkosten für karitative Sendungen .• 3 000 000 1 4
c) Bürgsdlaftsverpflidltunqen .•...•.........• 1000000 2 22
d) Wohlfahrtseinridltungen ...•.•.....•.....• l 000 000 4 2
e) Zusdlüsse zur Förderung beispielhafter länd-
lidler Bauten ....................•........ _ _ _ _1_0_0_0_0_0_ _ _ _5_4_25 000 2
950 925 0'.J0
•) Weitere Mittel hierfür können bei Bedarl au• Position 5 a ahqczweiqt werden.
1906 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
V. Erläuterung besonderer Teilprogramme
1. Strukturmaßnahmen in Wirtschaftsbereichen
a) Wasserwirtsd:laft
Seit Jahren sind im Rahmen der Förderungsprogramme des ERP-Sondervermögens umfang•
reiche Mittel für die Durchführung wasserwirtschaftlicher Vorhaben bereitgestellt worden. Im
einzelnen dienten die jährlich veranschlagten Kreditbeträge dem Ausbau und der Erweiterung
von Anlagen zur Abwasserbeseitigung und -behandlung sowie der Finanzierung von Investi-
tionen zur Verbesserung der Wasserversorgung. Insgesamt wurden für diese Zwecke bisher
ERP-Mittel in Höhe von rd. 550 Millionen DM zur Verfügung gestellt.
Angesichts der fortschreitenden Verunreinigung der Gewässer durch industrielle und städtische
Abwässer sind nunmehr umfassende und gezielte Maßnahmen zur Reinhaltung der Wasserläufe
immer dringlicher geworden. Wenn die Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft mit ein-
wandfreiem Trink- und Brauchwasser auch weiterhin in ausreichendem Umfange sichergestellt
werden soll, müssen nach bisher angestellten Berechnungen in den nächsten zehn Jahren für den
Bau vcin Anlagen zur Abwasserbeseitigung und -reinigung etwa 10 Milliarden DM aufgewendet
werden. Weitere 1,5 Milliarden DM werden für den Neubau von Kanalisationsnetzen in den
Städten benötigt.
Für das ERP-Sondervermögen ergibt sich hieraus die Notwendigkeit zu einer entsprechenden
Schwerpunktverlagerung der Finanzierungshilfen im Rahmen seiner Wasserwirtschafts-
programme. Die für das Rechnungsjahr 1960 veranschlagten ERP-Mittel sollen daher zum
wesentlichen Teil für die Errichtung, Erweiterung und Verbesserung von Abwasserkläranlagen
verwendet und auf die akuten Schwerpunkte in der Bundesrepublik konzentriert werden. Die
Finanzierung von Investitionen zur Verbesserung der Wasserversorgung wird auf solche länd-
lichen Gemeinden beschränkt bleiben, in denen zentrale Wasserversorgungsanlagen noch nicht
vorhanden oder unzureichend sind.
b) Kohlenbergbau
Im Jahre 1957 wurde vom Steinkohlenbergbau ein mehrjähriges Investitionsprogramm einge-
leitet, das die Durchführung umfangreicher Rationalisierungs- und Modernisierungsinvestitio-
nen vorsieht und damit zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Kohle gegenüber den
konkurrierenden Energieträgern beitragen soll. An der Finanzierung dieses Programms hat sich
das ERP-Sondervermögen in den Rechnungsjahren 1957 bis 1959 durch Bereitstellung von insge-
samt 225 Millionen DM beteiligt.
Um die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Kohlenbergbaus auf lange Sicht hin zu beheben,
soll dieses Investitionsprogramm in den nächsten Jahren durch besondere Rationalisierungsmaß-
nahmen ergänzt werden, die geeignet sind, den Abbau der Kohle wirtschaftlicher zu gestalten.
Im einzelnen sind u. a. neue Zentralschachtanlagen, die Konzentration von Betrieben, die Rationa-
lisierung im Untertagebetrieb, der Ersatz von Dampfmaschinen durch elektrische Fördermaschi-
nen und die Errichtung von Zechenkraftwerken vorgesehen. Für die anteilige Finanzierung dieser
Investitionen wird das ERP-Sondervermögen im Rechnungsjahr 1960 48 Millionen DM zur Ver-
fügung stellen. Von diesem Betrag werden 8 Millionen DM im Rahmen des normalen Pro-
gramms und 40 Millionen DM im Rahmen des Auftragsfinanzierungsprogramms Berlin aufge-
bracht werden. Darüber hinaus ist beabsichtigt, für Kapitalmarktkredite an den Steinkohlen-
bergbau im Bedarfsfall Bürgschaften zu Lasten des ERP-Sondervermögens bis zur Höhe von
100 Millionen DM zu übernehmen.
c) Ländlid:ler Wirtsd:laftswegebau
In den vergangenen Jahren wurden zur Finanzierung des ländlichen Wirtschaftswegebaus aus
Mitteln des ERP-Sondervermögens 24 Millionen DM bereitgestellt. Mit Rücksicht auf die Bedeu-
tung, die dem Wirtschaftswegebau für die Rationalisierung in der Landwirtschaft zukommt, soll
dieses Teilprogramm im Rechnungsjahr 1960 fortgeführt werden. Insgesamt stehen für diesen
Zweck 12,5 Millionen DM zur Verfügung.
2. Maßnahmen zur Anpassung an den internationalen Wettbewerb
a) Umstellungsinvestitionen
Im Rechnungsjahr 1959 sind erstmalig Mittel des ERP-Sondervermögens für die Finanzierung
von Betriebs- und Produktionsumstellungen zur Verfügung gestellt worden, die sich auf Grund
von Veränderungen im internationalen Wettbewerb als notwendig erweisen. Die Förderungs-
maßnahmen erstreckten sich sowohl auf einzelne Zweige der verarbeitenden Industrie als auch
auf Teilbereiche der Landwirtschaft.
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1907
Im ERP-Wirtschaftsplan 1960 sind für diesen Zweck 45 Millionen DM veranschlagt. Von diesem
Betrag sollen 25 Millionen DM für die Finanzierung von Produktionsumstellungen und damit
zusammenhängender Rationalisierungsinvestitionen im Bereich der mittleren verarbeitenden
Industrie und 20 Millionen DM für die Förderung der Umstellung der Betriebsorganisation und
der Erzeugung landwirtschaftlicher Betriebe verwendet werden. Unternehmen des Kleingewerbes
und des Handwerks werden im Rahmen der für diese Zweige vorgesehenen allgemeinen För-
derungsmaßnahmen berücksichtigt.
b) Ausbau und Rationalisierung von Seehafenbetrieben
Im ERP-Wirtschaftsplan 1960 sind 7 Millionen DM für die Finanzierung von Investitionsvor-
haben in Seehäfen veranschlagt worden. Es handelt sich hierbei um ein mehrjähriges Programm,
das im einzelnen den Ausbau und die Rationalisierung von Seehafenbetrieben vorsieht. Ziel der
Maßnahmen ist die Verbesserung und Modernisierung der Einrichtungen für den Güterumschlag
und die Abfertigung von Schiffen. Die Investitionen sollen den Seehafenbetrieben die Möglich-
keit geben, sich der internationalen Wettbewerbslage anzupassen.
3. Förderungsmaßnahmen in Sanierungs- und Zonenrandgebieten sowie in zentralen Orten
Innerhalb der ERP-Kreditprogramme für die mittelständische gewerbliche Wirtschaft und die
mittlere verarbeitende Industrie wurden im Rechnungsjahr 1959 in verstärktem Umfange Maß-
nahmen zur Verbesserung der Wirtschaftsstruktur solcher ländlicher Räume durchgeführt, in
denen vorhandene Arbeitskräfte in der Landwirtschaft nicht voll beschäftigt werden können.
Diese Maßnahmen sollten zur Schaffung neuer Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten beitragen
und damit der Abwanderung von Bevölkerungsteilen in die industriellen Ballungsräume ent-
gegenwirken.
Die Finanzierungsmaßnahmen des ERP-Sondervermögens wurden in Ergänzung des Regionalen
Förderungsprogramms des Bundes durchgeführt und erstreckten sich auf die Zonenrand- und Sa-
nierungsgebiete sowie auf bestimmte zentrale Orte außerhalb dieser Gebiete, die al,s wirtschaft-
liche und kulturelle Mittelpunkte der sie umgebenden Landschaft anzusehen sind und darum
günstige Voraussetzungen für die Ansiedlung und den Ausbau von Gewerbebetrieben bieten.
Die wirtschaftspolitische Bedeutung dieser Strukturmaßnahmen und das rege Interesse der
Gemeinden und der Wirtschaft an den Krediten zum Auf- und Ausbau von Gewerbebetrieben
in diesen Gebieten geben Veranlassung, die Förderungsmaßnahmen des ERP-Sondervermögens
im Rechnungsjahr 1960 fortzusetzen. Der ERP-Wirtschaftsplan 1960 sieht daher für derartige
Strukturmaßnahmen im Rahmen des Mittelstandsprogramms insgesamt 65 Millionen DM vor,
4. Mittelständische gewerbliche Wirtschaft
Zu den Schwerpunkten des Finanzierungsprogramms des ERP-Sondervermögens zählt wieder-
um das Teilprogramm zur Förderung der mittelständischen gewerblichen Wirtschaft. Einschließ-
lich der Finanzierungsmaßnahmen zur Errichtung von Auslandsniederlassungen mittlerer Unter-
nehmen wird dieser Bereich im Rechnungsjahr 1960 insgesamt 173,3 Millionen DM erhalten.
Verwendungszweck der veranschlagten Kreditmittel ist, wie schon in früheren Programmen,
die Finanzierung von Rationalisierungs- und Modernisierungsinvestitionen, der Auf- und Ausbau
von Betrieben, soweit es sich um Vorhaben in wirtschaftlich ungünstig strukturierten Gebieten
oder von Vertriebenen, Flüchtlingen und Kriegssachgeschädigten handelt, und die Finanzierung
von Produktionsumstellungen aus Anlaß von Veränderungen im internationalen Wettbewerb.
Darüber hinaus ist vorgesehen, im Rahmen der Mittelstandsförderung erstmals auch Kredite
für den Aufbau neuer Existenzen im Handwerk und im Handel zu gewähren. Die ERP-Mittel
sollen dabei der Ergänzung der von Kreditinstituten für diesen Zweck bereitgestellten Darlehen
und der Eigenmittel der Junghandwerker und Jungkaufleute dienen. Im einzelnen können diese
ERP-Kredite für die Anschaffung von Geschäftseinrichtungen und zur Erstausstattung von
Warenlagern verwendet werden.
In den letzten Jahren wurden im mittelständischen Bereich eine Reihe von Kreditgarantie-
gemeinschaften gegründet, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, durch Ubernahme von Bürg-
schaften den kleinen und mittleren Unternehmen die Aufnahme langfristiger Kredite bei den
Bankinstituten zu erleichtern. Das ERP-Sondervermögen hat im Interesse einer Verbesserung
der Kreditversorgung des Mittelstandes diese Selbsthilfeeinrichtungen durch Gewährung von
Darlehen zur Verstärkung der Haftungsfonds der Kreditgarantiegemeinschaften gefördert. Da-
neben wurden Zuschüsse zur Uberbrückung der Anlaufschwierigkeiten aus Mitteln des ERP-
Sondervermögens gewährt. Für die gleichen Zwecke sollen auch im Rechnungsjahr 1960 weitere
Mittel verwendet werden.
1908 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Schließlich wird im Rechnungisjahr 1960 auch das im Jahre 1953 eingeleitete Zuschußprogramm
zur Förderung der Produktivität in Klein- und Mittelbetrieben fortgeführt werden. Die im ERP-
Wirtschaftsplan vorgesehenen Mittel sind wie bisher für die Finanzierung überbetrieblicher
Maßnahmen bestimmt.
5. Außenwirtschaft
a) Finanzierung von Ausfuhrgeschäften
Im Rechnungsjahr 1958 wurde auf der Grundlage bisher erteilter Kreditzusagen ein revol-
vierender Fonds in Höhe von 260 Millionen DM gebildet, mit dessen Hilfe Ausfuhrgeschäfte
deut.scher Unternehmen, die der Durdlführung bedeutsamer Investitionsprojekte in den Entwick-
lungsländern dienen, finanziert werden. Die Mittel dieses Fonds werden der Kreditanstalt für
Wiederaufbau als Liquiditätshilfe für von ihr aus eigenen Mitteln oder aus Kapitalmarktmitteln
gewährte Kredite zur Verfügung gestellt. Der ERP-Wirtschaftsplan 1960 sieht eine Erhöhung des
Fonds auf 385000000 DM vor.
b) Finanzierung von Investitionen im Ausland
Ober die für die Förderung von Ausfuhrgeschäften vorgesehenen Mittel hinaus werden im
Rechnungsjahr 1960 wiederum Kredite zur Errichtung von Niederlassungen mittlerer Unter-
nehmen im Ausland, insbesondere in den Entwicklungsländern, bereitgestellt werden.
Die im ERP-Wirtschaftsplan veranschlagten Beträge sollen sowohl für den Aus- und Aufbau
von Fertigungs-, Montage- und Reparaturbetrieben als audl für die Errichtung und Erweiterung
von Handelsniederlassungen verwendet werden. Ein organischer Aufbau eines gesunden Wirt-
schaftsgefüges in den Entwicklungsländern setzt nicht nur die Bereitstellung zinsgünstigen
Kapitals, sondern vor allem auch die Erweiterung der Absatzmärkte dieser Länder voraus. Daher
muß der Frage der Erhöhung des Imports von Gütern aus Entwicklungsländern in Zukunft mehr
Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Förderung des Ausbaus von Handelsniederlassungen soll
dazu beitragen, die Voraussetzungen für eine Intensivierung des Imports zu schaffen. Solche Nie-
derlassungen bieten die Möglichkeit, die von den jeweiligen Entwicklungsländern angebotenen
Waren vor ihrer Abnahme sorgfältig auszuwählen und ihre Marktfähigkeit für die deutschen
Abnehmer zu verbessern.
6. Förderung der Ausbildung
Die wirtschaftliche Entwicklung ist durch einen fortschreitenden Prozeß der Arbeitsteilung
und der SpeziaUsierung in der Technik des Arbeitsablaufs gekennzeichnet, so daß die Ausge-
staltung des berufsbildenden Schulwesens mehr und mehr an Bedeutung gewinnt.
Das ERP-Sondervermögen hat sidl dieser Aufgabe bereits seit dem Jahre 1957 angenommen
und u. a. bisher 14,5 Millionen DM für die Errichtung und den Ausbau von Ingenieurschulen
bereitgestellt. Die günstigen Auswirkungen dieses Programms geben Veranlassung, die Finan-
zierungsmaßnahmen im Rechnungsjahr 1960 unter gleichzeitiger Ausdehnung auf Fachschulen
fortzuführen. Um dem teilweise empfindlichen Mangel an Unterbringungsmöglichkeiten zu begeg-
nen, soll im Zusammenhang mit der Förderung der Berufsausbildung auch die Errichtung von
Wohnheimen finanziert werden. Für beide Maßnahmen sind im ERP-Wirtschaftsplan 1960 ins-
gesamt 15 Millionen DM veranschlagt worden.
7. Berliner Wirtschaft
a) Wirtschaftliche Entwicklung
Trotz aller politischen Spannungen hat die Berliner Wirtschaft im abgelaufenen Jahre eine
erfreuliche Aufwärtsentwicklung genommen. Das läßt nicht nur das Wachstum der industriellen
Produktion, der Umsätze und des Sozialproduktes, sondern vor allem audl die starke Abnahme
der Arbeitslosigkeit recht deutlich erkennen. Im September 1959 wurde mit 36 000 Erwerbslosen
der bis dahin niedrigste Stand der Arbeitslosigkeit erreicht. Die Arbeitslosenquote betrug im
September in West-Berlin nur nodl 3,9 v. H.
Nach vorläufigen Ergebnissen stieg das Sozialprodukt in West-Berlin im ersten Halbjahr 1959
im Vergleich zu seinem entsprechenden Vorjahreswert um nominal 8 v. H. Seine Zunahme war
damit wiederum größer als im Bundesgebiet. Die gleiche Entwicklung lassen die realen Wachs-
tumsraten erkennen.
Die industrielle Produktion, die fast zur Hälfte an der gesamten Wertschöpfung in Berlin
beteiligt ist, erhöhte sich in den Monaten Januar bis September 1959 um 11 v. H. gegenüber
einem Zuwadls von 5,6 v. H. im Bundesgebiet. Während des gesamten Jahres 1958 hatte die
industrielle Produktion in West-Berlin im Vergleich zu ihrem Stand von 1957 nur um 4 v. H.
zugenommen. Im einzelnen betrug die Jahreswachstumsrate der industriellen Erzeugung für die
Monate Januar bis September 1959 im Bereich der Verbrauchsgüterindustrie 13,7 v. H. und im
Bereich der Produktionsmittelindustrie 8,3 v. H.
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1909
Bestimmend für die günstige Entwicklung der Berliner Wirtschaft waren sowohl die rege
Nachfrage nach Verbrauchsgütern, die allerdings zu einem nicht unerheblichen Teil mit dem
Lagerzyklus zusammenhing, als auch die verstärkte Investitionstätigkeit im Bereich der Aus-
rüstungsinvestitionen und der Bauinvestitionen. In den Monaten Januar bis September 1959
dürfte das gesamte Bauvolumen in West-Berlin gegenüber der entsprechenden Vorjahreszeit um
etwa 9 v. H. gestiegen sein.
Die Belebung der Nachfrage spiegelt sich recht deutlich in den Auftragseingängen der Berliner
Wirtschaft wider. In den ersten sechs Monaten des abgelaufenen Jahres erhöhten sich die Bestel-
lungen bei der Industrie im Vergleich zum ersten Halbjahr 1958 um 12 v. H., nachdem sie im
vergangenen Jahr gegenüber 1957 zurückgegangen waren. Für das zweite Quartal 1959 ergibt
sich sogar ein Jahreswachstum der Aufträge von 18 v. H. In den Monaten Juli bis September 1959
betrug die durchschnittliche Zunahme der Bestellungen 26 v. H. Damit ist der Auftragseingang bei
der Westberliner Industrie ebenso wie im Bundesgebiet in der zurückliegenden Zeit stärker
gestiegen als die Produktion selbst, so daß sich die Auftragsbestände weiter erhöht haben.
Die wirtschaftliche Entwicklung Berlins im Jahre 1959 wurde zweifellos maßgeblich durch die
konjunkturellen Auftriebskräfte in der Bundesrepublik beeinflußt. Nicht zuletzt ist das Wachs-
tum der Wirtschaft jedoch auch durch die Förderungsmaßnahmen des Bundes für Berlin ein-
schließlich der zusätzlichen Finanzierungshilfen des ERP-Sondervermögens angeregt worden.
b) Förderungsmaßnahmen im Rechnungsjahr 1960
Unter Einschluß der Sonderhilfe von 250 Millionen DM standen Berlin im Rechnungsjahr 1959
ERP-Mittel in Höhe von insgesamt 619 Millionen DM zur Verfügung. Von diesen Mitteln waren
233,3 Millionen DM für die Durchführung von Investitionen und 280 Millionen DM für die Finan-
zierung von zusätzlichen Aufträgen an Berliner Unternehmen bestimmt. Zur Fortsetzung des
Wiederaufbauprogramms wurden 46 Millionen DM bereitgestellt.
Im Rechnungsjahr 1960 werden für die Förderung der Berliner Wirtschaft aus dem Aufkommen
des ERP-Sondervermögens im Bundesgebiet und in Berlin insgesamt 434 Millionen DM zur Ver-
fügung stehen. Dieser Betrag schließt 100 Millionen DM ein, die im Rechnungsjahr 1959 im
Rahmen der Sonderhilfe nicht in Anspruch genommen und daher auf das Programm 1960 über-
tragen wurden.
Zu den Schwerpunkten der Förderungsmaßnahmen des ERP-Sondervermögens für Berlin wer-
den auch im kommenden Rechnungsjahr wiederum das Investitionsprogramm und das Auftrags-
finanzierungsprogramm gehören. Weitere Mittel sind zur Fortführung der bisherigen Maßnahmen
im Rahmen des Wiederaufbauprogramms veranschlagt worden. Sie sollen insbesondere der
Beschäftigung älterer erwerbsloser Angestellter dienen.
Als neue Maßnahme sieht der ERP-Wirtschaftsplan 1960 die Gewährung von Krediten an
mittlei:e Berliner Unternehmen zur Finanzierung des Auf- und Ausbaus von Fertigungs- und
Reparaturbetrieben sowie zur Errichtung von Handelsniederlassungen im Ausland vor. Insgesamt
werden für diesen Zweck 5 Millionen DM zur Verfügung stehen. Darüber hinaus werden die
Berliner Unternehmen auch in das für das Bundesgebiet laufende Programm zur Finanzierung
bedeutsamer Investitionsprojekte in Entwicklungsländern einbezogen.
Im Rahmen des Aufbaus eines medizinischen Lehrzentrums soll in Berlin-Steglitz ein Kranken-
haus errichtet werden. Die Kosten für dieses Krankenhaus, dessen Grundsteinlegung bereits
erfolgt ist, sind auf insgesamt 135 Millionen bis 140 Millionen DM veranschlagt worden. Die
Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hat sich bereit erklärt, zur anteiligen Finanzie-
rung dieses Projektes zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen. Weitere Mittel werden vom
Land Berlin aufgebracht werden. Auch das ERP-Sondervermögen wird sich an der Finanzierung
dieses Krankenhauses mit einem Zuschußbetrag von 22 Millionen DM für den 2. Bauabschnitt
beteiligen. Die Auszahlung dieser Mittel ist für die Rechnungsjahre 1961 bis 1964 vorgesehen.
Um eine kontinuierliche Durchführung des Bauvorhabens zu gewährleisten, ist es jedoch erfor-
derlich, daß der Betrag von 22 Millionen DM bereits im Rechnungsjahr 1960 zugesagt wird. Der
ERP-Wirtschaftsplan sieht daher eine entsprechende Bindungsermächtigung vor.
VI. Ubersldlt umstehend
VI. Ubersicht
Lfd.
über die im ERP-Wirtschaftsplan 1960 und im Bundeshaushaltsplan 1960 für den gleichen Verwendungszweck veranschlagten Mittel
Verwendungszwedt
ERP•Wlrt• c:baftaplllll 1960 Betrag Bundubausbalt• plan 1960 Betrag
Vorgesebene Verwendung Im
a) BRP•Wlrtsdlaftaplan
--=
(0
Nr. b) Bundeabau1baltaplan
Kap. Tlt. DM Kap. Tlt. DM
0602 570a 5000000 a) Inlandstransportkosten
1. Ausländische Liebesgabensendungen ············ 4 3000000
b) Seefrachten
2. Ländlicher Wirtschaftswegebau •.•••..••••••••••• 2 1 12500000 1002 574b 65000000 a) und b) Zuschüsse
Buchst. b
2 1 5500 000 1002 585a 800 000 a) Kredite
3. Fischwirtschaft
································· Buchst. c 956a 300 000 b) Kredite und Zuschüsse
Ziff. 7 a
4. Ländliche Wasserversorgung (einschl. Abwasser- 2 3 40 000000 1002 576b 30000 000 a) Kredite
Buchst. b b) Zuschüsse 1:0
beseitigung) ............•..•••••••••••....••.•• , i:::
::,
a) Kredite p..
5. Stromversorgung auf dem Lande ••••.••••...••• , 4 2 5 400000 1002 577b 5 000 000 (1)
Buchst. b b) Zuschüsse rn
(Q
(1)
6. Schutz der Gewässer ...••••••••.••••••••..••.••• 2 3 50 000 000 3102 970 5 000 000 a) Kredite
b) Zuschüsse ...
rn
(1)
...:+-
Bumst. a N
C'
1:11
1. Mittelständische gewerbliche Wirtschaft einschl.
regionales Förderungsprogramm
················ 2 8
Bumst. a
120000000 0902 601 6000000 c..,
0902
6002
610
571 a
2000000
62000000
a) Kredite ~
b) Kredite und Zusmüsse ca
A6002 undb
571 70 000 000 ~
-
(Q
a) Zusmüsse
8. Forschung ...•............•.....•••.•......•.••.• 2
3
9
4
1200000
3050000 } Vgl. E.Pl. 09, 10, 12 u. 31 b) Zuschüsse u. Darlehen
5=>
~
a) Kredite und Zusmüsse --1
9. Förderung von entwicklungsfähigen Ländern ••.•• 2 10 2800000
~--
2
2
3
13a
13b
4
175000000
5000 000
1000000
} 0501
6006
962
625
50 000000
120100
b) Zuschüsse
a) und b) Zuschüsse
-
10. Förderung der Produktivität •...••..•.......•••.• 2 11 5 271600
Ziff.2
a) Kredite
11. Förderung des Berufsnachwumses ··············· 2
2 12
1 5 000 000
10000 000 } 3102 951 3400000 b) Zuschüsse
12. Förderung von Wohlfahrtseinrichtungen .•.•.••.• 4 2 1 000000 2901 661 2000000 a) Kredite
Buchst. a bJ Zuschüsse
13. Förderung des sozialen Wohnungsbaues in Berlin 3 3 5 000 000 A6005 571 Im Rahmen a) und b) Kredite
Buchst. a der
Bundeshilfe
14. Inanspruchnahme aus Gewährleistungs- und Bürg-
1 000000
schaftsverträgen ••••...• , •.•••••••••••.•••••••••
3
2 22
22 1000 000 } 3208 525 250000000 a) und b) ZuschOsse
6 130000000 510 145 000000
15. Deutsche Bundesbahn ..••••••••.••••••••.••••••.• 3
2 Bumst.a
Sa
30000000 } 1202 513 350000000
a) und b) Kredite
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1911
B. Rechtsgrundlagen, Wirtschaftsplan, Kassenwesen und Vermögensnacbweisung
des ERP-Sondervermögens
I. Rechtsgrundlagen des ER P - Sonde r vermögen s
Die Rechtsgrundlagen für das Aufkommen und die Verwaltung des ERP-Sondervermögens sind
1. das Gesetz vom 31. Januar 1950 betreffend das Abkommen über wirtschaftliche Zusammen-
arbeit zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Bundesrepublik Deutschland
vom 15. Dezember 1949 {Bundesgesetzbl. 1950 S. 9) und
2. das Gesetz über die Verwaltung des ERP-Sondervermögens vom 31. August 1953 (Bundes-
gesetzbl. I S. 1312).
II. Gliederung des Wirtschaftsplans
Der Wirtschaftsplan gliedert sich in:
Ordentlicher Plan
Kapitel 1: ERP-Sondervermögen - Allgemeiner Teil -
Kapitel 2: ERP-Sondervermögen - Teil Bundesrepublik -
Kapitel 3: ERP-Sondervermögen - Teil Berlin -
Kapitel 4: Treuhandverwaltung
Außerordentlicher Plan
Kapitel A 1: Anleihe
Im Kapitel 1 sind in der Einnahme die im Rechnungsjahr 1960 voraussichtlichen Entnahmen aus
dem Bestand des ERP-Sonde.rvermögens veranschlagt. Die als „Entnahme aus dem Bestand des
ERP-Sondervermögens" veranschlagten Beträge bestehen aus
a) Mehreinnahmen des Vorjahres und/oder
b) Mitteln, die in den vorhergehenden Rechnung,sjahren als Ausgabe veranschlagt waren,
aber für den vorgesehenen Verwendungszweck nicht mehr benötigt werden.
Hierunter fallen nicht Ausgabereste, für die Zusagen erteilt sind.
In der Ausgabe sind die Beträge veranschlagt, die für allgemeine Aufwendungen gezahlt werden
sollen.
Kapitel 2 enthält das Zins- und Tilgungsaufkommen in der Bundesrepublik sowie die Aus-
gabeansätze für die in der Bundesrepublik zu vergebenden Kredite und Zuschüsse.
Zinsen und Tilgungen, die der amerikanischen Mitverfügung unterliegen, sind in der Einnahme
gesondert veranschlagt worden.
In Kapitel 3 sind das Zins- und Tilgungsaufkommen in Berlin sowie die für Berlin vorgesehe-
nen Kredite, Zuschüsse und Beteiligungen veranschlagt.
Zinsen und Tilgungen, die der amerikanischen Mitverfügung unterliegen, sind in der Einnahme
gesondert veranschlagt worden.
Kapitel 4 umfaßt das Zins- und Tilgungsaufkommen der aus der MSA-Wirtschaftsanleihe
1951/52 gewährten Kredite. Im Rahmen der MSA-Wirtschaftshilfe 1951/52 ist der Bundesrepublik
Deutschland über die Export-Import-Bank Wa,shington eine Anleihe in Höhe von 16 900 000 $ ge-
währt worden; die DM-Gegenwerte in Höhe von 70 980 000 DM wurden als Kredite vergeben.
Gemäß einer Verwaltungsvereinbarung mit dem Bundesminister der Finanzen werden diese
Kredite sowie die Zins- und Tilgungseinnahmen aus diesen Krediten, die nicht Bestandteil des
ERP-Sondervermögens sind, aus Zwedcrnäßigkeitsgründen beim ERP-Sondervermögen treu-
händerisch verwaltet.
Aus den Zinsen und Tilgungen werden die Zins- und Rückzahlungsverpflichtungen gegenüber
den USA erfüllt.
1912 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
III. K a s s e n w e s e n - B u c h f ü h r u n g de s ER P - S o n d e r v e r m ö g e n s
Die Einnahmen und Ausgaben des ERP-Sondervermögens werden beim Bundesminister für
wirtschaftlichen Besitz des Bundes in einer kaufmännischen Buchführung erfaßt. Die in den Er-
läuterungen zum Wirtschaftsplan enthaltenen Hinweise nSiehe Kontengruppe ... u beziehen sich
auf die entsprechenden Buchungsstellen in der Buchführung.
Das ERP-Sammelkonto sowie die von der Deutschen Bundesbank geführte ERP/GARIOA-
Treuhandbuchhaltung werden als „ Verwahrkonten" sinngemäß geführt.
IV. V e r m ö g e n s n a c h w e i s u n g
Eine Vermögensnachweisung des ERP-Sondervermögens nach dem Stand vom 31. März 1959
ist dem Wirtschaftsplan als Anlage beigefügt.
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1913
ZWEITER TEIL
A. Aufkommen der Mittel nach dem Stand vom 31. März 1959
Das Aufkommen des ERP-Sondervermögens setzt sich zusammen aus:
DM-Gegenwerten, die auf Grund amerikanischer Wirtschaftshilfen angefallen sind (GARIOA-
und ECA/MSA/FOA/ICA-Hilfen),
Zinsen, Tilgungen und sonstigen Erträgen.
I. Umfang der Hilfeleistungen
t. Im Rahmen der Abkommen vom 9. Juli 1948, 14. Juli 1948 und 15. Dezember 1949 sind von
der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika nachstehende Wirtschaftshilfen nach
dem Stand vom 31. März 1959 zugeteilt worden:
GARIOA ECA/MSA/FOA/ICA
$ $
l. Marshallplanjahr 1948/49
(3. April 1948 bis 30. Juni 1949) 613 500 000
2. Marshallplanjahr 1949/50
(1. Juli 1949 bis 30. Juni 1950) 172 407 000 284 726 000
3. Marshallplanjahr 1950/51
(1. Juli 1950 bis 30. Juni 1951) 384 758 000
4. Marshallpldnjahr 1951/52
(1. Juli 1951 bis 30. Juni 1952) ·) 106 000 000
Wirtschaftshilfe 1952/53
(1. Juli 1952 bis 30. Juni 1953) 144 000 83 643 000
Wirtschaftshilfe 1953/54
(1. Juli 1953 bis 30. Juni 1954) 14 900 000
Wirtschaftshilfe 1954/55
(1. Juli 1954 bis 30. Juni 1955) 23 571 600
Wirtschaftshilfe 1955/56
(1. Juli 1955 bis 30. Juni 1956) 16 880 275,54
Wirtschaftshilfe 1956/57
(1. Juli 1956 bis 30. Juni 1957) 9 000 000
Wirtschaftshilfe 1957/58
(1. Juli 1957 bis 30. Juni 1958) 10 860 000
Wirtschaftshilfe 1958/59
(1. Juli 1958 bis 30. Juni 1959) 6 700 000
Technical-Assistance 550 648,88
172 551 000 1 555 089 524,42
Außerhalb der Marshallplanhilfe sind GARIOA-Hilfen bis zu 1,9 Milliarden Dollar gewährt
worden.
2. Das Gegenwertaufkommen beträgt unter Berücksichtigung der bis zum 31. März 1959 in
Anspruch genommenen Dollarhilfen
1. aus den ECA/MSA/FOA/ICA-Einfuhren 6 037 216 509,30 DM
2. aus den GARIOA-Einfuhren 778 638 308,08 DM
6 815 854 817,38 DM
Die bis zur Währungsreform geführten RM-Gegenwertkonten sind auf Grund des Umstel-
lungsgesetzes (WiGBl. 1948 Beilage 5 S. 13) erloschen.
II. Aufkommen von Zinsen und Tilgungen
Nach § 5 Abs. 2 des ERP-Verwaltungsgesetzes fließen Zinsen und Tilgungen aus Darlehen dem
ERP-Sondervermögen wieder zu. Auch diese Einnahmen werden im Rahmen der Zweckbestim-
mung des ERP-Sondervermögens (§ 2 ERP-Verwaltungsgesetz), das einen revolvierenden Fonds
•, 16 900 000 $ hiervon sind der Bundesrepublik Deutschland als Anleihe der Export-Import-Bank Washington
gewährt worden. Der Gegenwert der Anleihe ist nicht Bestandteil des ERP-Sondervermögens.
1914 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
darstellt, wieder verausgabt. Aus der nachstehenden Aufstellung ergibt sich die Höhe des Zins-
und Tilgungsaufkommens bis zum 31. März 1959. In Spalte 7 der Aufstellung sind die Zinsen
und Tilgungen aufgeführt, über deren Verwendung der Verwalter des ERP-Sondervermögens
- im Gegensatz zu dem allgemeinen Zins- und Tilgungsaufkommen - nur mit Zustimmung
der ICA-Mission verfügen konnte. Diese Einschränkung besteht auf Grund des sogenannten
Zablocki-Amendments nur für Zins- und Tilgungsbeträge aus Krediten, die aus DM-Gegenwerten
gewährt wurden, die auf. Grund der nach dem 20. Juni 1952 erteilten Beschaffungsermächti-
gungen•) angefallen sind.
Ubersicht über die Zins- und Tilgungseinnahmen in den Rechnungsjahren 1949 bis 1958
Aus Dar-
lehen und
Beteiliqun-
Aus der gen, deren Bürgschafts-
Rechnungs- Aus Aus zwischen- Insgesamt sicherungs-
Sonstige Spalten 2 bis 5 Erträqe und
jahr Darlehen Wertpapieren zeitl. Anl. Rückflüsse fonds
d. Konten gebunden
sind
DM DM DM DM DM DM DM
-----
1 2 3 4 5 6 7 8
A. Zinsen und Gewinnerträge
Bund
1949 323 948,45 12 907 573,50 13 231 521,95
1950 69 174 613,72 30 005 501,74 1014701,27 100 194 816,73
1951 78 630 631,19 12 056 250,- 2 396 949,98 166 991,28 93 250 822,45
1952 166 049 419,18 8 787 500,- 5 204 824,98 79 849,87 180 121 594,03
1953 164 005 567,16 2 920 571,66 4 006 866,67 16 860,71 170 949 866,20 1 317 213,47
1954 161 520 332,51 13 281 458,33 8 773 541,67 3 647,98 183 578 980,49 5 447 993,82
1955 138 214 873,82 12 078 927, 12 196 258,14 150 490 059,08 4 277 894,85
1956 211 259 510,26 12176375,05 22 218,14 223 458 103,45 4 606 648,32
1957 189 081 599,58 10 816 368,06 94 725.50 199 992 693,14 6 786 598,20
1958 175 347 578,71 5 149 291,65 195 919,33 180 692 789,69 5 794 748,62
1 353 608 074,58 79 958 855,23 61 617 846,45 776 470,95 1 495 961 247,21 28 231 097,28
Berlin
1950 4 644 185,53 4 644 185,53
1951 7 531 210,54 244 041,67 7 775 252,21 164 633,33
1952 17 322 876,77 1096640,08 18 419 516,85 577 926,73
1953 24 666 829,01 2 767 177,43 27 434 006,44 1 210 495,25 1045510,98
1954 27 207 831,22 2 847 945,19 30 055 776,41 6 705 361,48 908 711,80
1955 18 682 575,10 3 366 574,86 1 196,65 22 050 346,61 11313995,28 698 482,64
1956 28 697 646,34 4 469 268,01 5 322.43 33 172 236,78 13 231 227,7'2 1 152 000,88
1957 33 402 349,88 5 713 795,78 2 601,99 39 118 747,65 15 281 266,07 887 590,28
1958 32 605 411,60 5 731 800,01 -553,10 38 336 658,31 16 363 284,40 775 411,27
194 760 915,99 26 237 243,03 8 567,77 221 006 726,79 64 105 630,20 6 210 267,91
B. Tilgungen
Bund
1951 44 435 300,71 44 435 300,71
1952 59 414 510,39 59 414 510,39
1953 134 545 779,61 134 545 779,61
1954 224 445 283, 18 224 445 283, 18 10 163 000,-
1955 275 869 702,66 275 8G9 702,66 5 5g4 ~76,18
1956 327 809 559,50 327 809 559,50 7 468 894,73
1957 415 547 247,94 415 547 247,94 13 843 607,62
1958 690 482 771,75 600 432 771,75 25 515 274,51
2 172 550 155,74 2 172 550 155,74 62 575 143,04
Berlin
1951 5 670 933,51 5 670 933,51
1952 22 240 100,54 22 240 100,54
1953 58 062 874,87 58 062 874,87 228 392,10
1954 97 143 229,59 97 143 229 ,59 6 546 872,67
1955 85 484 744,79 85 484 744,79 15 290 502,08
1956 108 090 011,37 108 mJO 011,37 38 401 913,58
1957 132 204 402,43 132 204 402.43 59 853 326,66
1958 109 381 691,25 109 381 691,25 69 814 688,66
618 277 988,35 618 277 988,35 190 135 695,75
0
) Im Rahmen der amerikanischen 'Wirtschaftshilfen werden durch die Regierung der Vereinigten Staaten
Beschaffungsermächtigungen für die Einfuhr von Gütern erteilt.
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1915
Zusammenstellung
Bund Berlin
DM DM
1. Einnahmen, über die die Bundesrepublik Deutschland allein
verfügungsberechtigt war (Spalte 6)
a) Zinsen 1 495 961 247,21 221 006 726,79
b) Tilgungen 2 172 550 155,74 618 277 988,35
3 668 511 402,95 839 284 715,14
2. Einnahmen, die der Mitwirkung der ICA bei der Program-
mierung gemäß Artikel IV Ziff. 6 bzw. Artikel V Ziff. 4
des bilateralen Abkommens unterlagen (Spalte 7)
a) Zinsen 28 231 097,28 64 105 630,20
b) Tilgungen 62575143,04 190 135 695,75
90 806 240,32 254 241 325,95
B. Verwendung der Mittel nach dem Stand vom 31. März 1959 umstehend
1916 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
8. Verwendung der Mittel nadl dem Stand vom 31. März 1959 •
Nadl § 5 ERP-Verwaltungsgesetz können die Mittel des ERP-Sondervermögens verwendet
werden
zur Gewährung von Darlehen
zur Gewährung von Zusdlüssen
zur Ubernahme von Bürgsdlaften
zum Erwerb von Beteiligungen und Grundstücken.
I. Kredite und Beteiligungen
1. Nadlstehende Aufstellung gibt einen Oberblick über die insgesamt bis zum 31. März 1959 im
Rahmen der Wirtsdlaftszweige ausgezahlten Kreditbeträge und der übernommenen Beteiligungen.
Zinsen und
Lfd. Wirtschaftszweig Gegenwerte Tilgungen insgesamt
Nr.
DM in Millionen DM in Millionen DM in Millionen
Bundesrepublik
Kredite:
1. Landwirtschaft ........................... . 282,8 169,4 452,2
2. Forstwirtschaft ····· ............... ······· 11,4 11,4
3. Fischwirtschaft .......................... . 5,0 8,3 13,3
4. Bergbau ............................. • • • • 557,5 263,6 821,l
5. Elektrizitätswirtschaft .................... . 836,2 207,0 1 043,2
6. Gaswirtschaft ................ ··········· 52,0 55,7 107,7
7. Wasserwirtschaft ....................... .. 35,0 422,2 457,2
8. Eisen und Stahl sowie NE-Metalle ........ . 237,7 223,6 461,3
9. Grundchemie ......................... , .. . 81,9 57,0 138,9
10. Erdöl, Erdgas ........................ , .. . 43,4 43,4
11. Verarbeitende Industrie .................. . 486,8 220,3 707,1
12. Bundesbahn ........................ • • • • , . 445,0 342,8 787,8
13. Bundespost ............................. . 20,0 87,2 107.2
14. Seeschiffahrt ............................ . 137,2 256,8 394,0
15. Binnenschiffahrt ......................... . 9,4 15,9 25,3
16. See- und Binnenhäfen .................... . 16,6 9,3 25,9
17. Privatbahnen ............................ . 6,8 7,0 13,8
18. Straßenbahnen .......................... . 17,3 18,5 35,8
19. Luftverkehr ............................. . 5,3 7,5 12,8
20. Sonstiges Verkehrsgewerbe ....•........•• 0,7 3,7 4,4
21. Wasserstraßen .........................•• 1,3 1,3
22. Wohnungsbau ........................... . 496,4 52,3 548,7
23. Handel, Handwerk, Fremdenverkehr und
sonstige gewerbliche Wirtschaft .......... . 39,2 190,9 230,1
24. Forschung ............................ • • • • 0,5 0,2 0,7
25. Nachwuchsförderung ............... , ..... . 3,7 3,7
26. Vertriebene, Flüchtlinge und
Kriegssachgeschädigte •i
a) Flüchtlingssiedlung und Wohnungsbau
auf dem Lande ..•... • . . . . . . . . ... , ...•. 37,7 28,0 65,7
b) Wohnungsbau für SBZ-Flüchtlinge .....• 42,6 0,4 43,0
c) Gewerbliche Wirtschaft ............ . 90,0 162,0 252,0
d) Sonstige Finanzierungshilfen .......... . 6,4 6,4
----------------
3 994,4 2 821,0 6815,4
•) Weitere Kredite sind an diesen Personenkreis im Rahmen der unter t. bis 23. aufgeführten W1rtsdlaftszwelge ausqezahlt worden.
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 191'1
Lfd. Gegenwerte Zinsen und
Wirtschaftszweig Insgesamt
Nr. Tilgungen
DM in Millionen DM in Millionen DM in Millionen
Beteiligungen:
1. Lastenausgleichsbank (Bank für Vertriebene
und Geschädigte) ........................ . 3,0 3,0
2. Internationale Bank für Wiederaufbau und
Entwicklung (Weltbank) (im Innenverhältnis
Anteilseigner an der Beteiligung der
Bundesrepublik) . .. .. .. . . .. . . .. .. • • • . . . . . . 100,0 100,0
3. Internationale Finanz-Corporation . • • . • . . . . 15,3 15,3
-----------------------
3,0 115,3 118,3
Berlin
Kredite:
1. Landwirtschaft ........................... . 3,0 1,1 4,1
2. Elektrizitätswirtschaft •...................• 105,0 34,5 139,5
3. Gaswirtschaft ........................... . 24,5 24,5
4. Wasserwirtschaft ........................ . 10,0 10,0
5. Elektroindustrie ......................•..• 291,4 168,9 460,3
6. Maschinenindustrie ..............•.••.•.•• 103,8 15,7 119,5
7. Sonstige Industrie ........•...•.....••.••• 212,4 76,4 288,8
8. Verkehr und öffentliche Betriebe .....•.... 16,4 2,0 18,4
9. Nachrichtenverkehr ..........•..•••.••.... 27,5 17,1 44,6
10. Schiffahrt ...............................• 1,5 3,9 11,4
11. Wohnungsbau .......•••.............•...• 64,9 1,5 72,4
12. Kleinindustrie und Handwerk ............• 59,1 18,3 77,4
13. Handel ..............•.....•......•...... 12,0 2,0 14,0
14. Fremdenverkehr ......................... . 24,8 11,3 36,1
15. Vertriebene, Flüchtlinge und
Kriegssachgeschädigte ................... .
a) Wohnungsbau für SBZ-Flüchtlinge . . . . . • 20,0 0,2 20,2
b) Gewerbliche Wirtschaft • . . . . . . . . . . . . . . . 4,0 5,2 9,2
16. Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12,7 0,2 12,9
17. Auftragsfinanzierungskredite . . . . . . . . . . . . • • 50,0 396,2 446,2
18. Betriebsmittelkredite . . . . . . . . . . . . . • . . . . . . . . 28,0 20,7 48,7
19. Arbeitsbeschaffungsprogramm . . . . . . . . . . . . . 608,9*) 43,8 652,7
-----------------------
1 685,9 825,0 2 510,9
Beteiligungen:
l. Berliner Industriebank AG. 5,0 5,0
2. Eigenkapitalfinanzierungsprogramm . . . . . . . . 79,4 5,2 84,6
---------------,---------
79, 4 10,2 89,6
Zus a mmens tel I ung
Kredite:
Bundesrepublik •.....••...............•....••... 3 994,4 2821,0 6815,4
Berlin .........................••..•..•.••.•.... 1685,9 825,0 2510,9
5 680,3 3 646,0 9 326,3
Beteiligungen:
Bundesrepublik ................................• 3,0 115,3 118,3
Berlin ........•................................ 79,4 10,2 89,6
82,4 125,5 207,9
•1 Die Aufteilung eines Betrages von 475 000 000 DM nach Krediten und Zuschüssen steht noch aus.
2. Die in der nachstehenden Aufstellung enthaltenen Beträge stellen die Kredite dar, die von den Hauptleih-
instituten bis zum 31. März 1959 aus Gegenwertmitteln, Zinsen und Tilgungen sowie aus der MSA-Anleihe
1951/52 den Endkreditnehmern in den einzelnen Ländern zugesagt worden sind.
davon entfallen auf die Länder
Gesamt-
summe
Lfd. der Baden• Bayern Bremen Hamburg Hessen . Nieder- Nordrhein- Rheinland- Schleswig- Berlin Saarland
Wirtschaftszweig Württembg. sachsen Westfalen Pfalz Holstein
Nr. Kredit·
zusagen DM in Millionen
1. Landwirtschaft") .•••••....•••••••..••....• } 67,8 114,9 1,3 1,5 42,5 104,7 80,9 52,2 44,3
510,1
2. Forstwirtschaft ..........••..•••••....••••
3. Fischwirtschaft (weitere Kredite sind in lfd. 0,1 0,4
Nr. 9 enthalten) .•.....••.....•..•......... 6,9 5,8 0,6
872,3 0,4 17,9 0,1 28,6 11,9 36,1 111,3
4. Bergbau (einschl. Nichtkohlebergbau) ..... .
119,9 264,9 6,1 63,4 9,3 109,5 429,1 21,2 24,4 2,0 29,0
5. Elektrizitätswirtschaft ...•.•••........•...• 1078,8
603,6 100,8 104,4 3,5 22,5 52,9 92,9 146,5 37,4 41,0 1,7
6. Gas- und Wasserwirtschaft ....•.•••.•.•...
542,8 3,9 7,1 0,6 9,6 80,9 340,2 8,8 7,2 84,5
7. Eisen und Stahl sowie NE-Metalle •....•..•
168,3 8,0 13,9 4,9 36,2 17,0 67,4 19,5 1,4
8. Grundchemie ......•.....•.•....••..••.•••
9. Verarbeitende Industrie 30,9 102,9 61,5 249,9 45,3 43,3 45,1
(einschl. Ernährungsindustrie) •.••.....•..•• 858,6 115,6 150,1 14,0
(826,0) 3,3
10. Bundesbahn ••.•.•••...••.•••••••.•....•.•
3,3
11. Bundespost ..•••..•...••..••.•••.......•. (105,0)
12. Seeschiffahrt ") ...•.........•.•••.......•. 399,8 167,3 144,8 0,2 6,1 81,4
13. Binnenschiffahrt") •....•••••.....••••.••.. 35,5 8,0 9,1 0,3 14,3 0,6 3,2
30,6 2,3 0,5 3,7 5,9 1,2 5,5 8,0 2,7 0,8
14. See- und Binnenhäfen ........••.••.•••••..
13,8 2,4 0,3 0,2 0,3 1,4 3,0 4,8 0,7 0,7
15. Privatbahnen ............••••..•......•••
38,3 2,9 3,9 4,3 1,4 2,0 2,6 15,7 2,3 1,7 1,5
16. Straßenbahnen ..........•.•...•...••••.•.
4,8 0,3 0,7 0,4 0,1 0,2 0,1 0,9 0,1 0,2 1,8
17. Sonstiges Verkehrsgewerbe ••...•...•••••.
613,8 51,9 82,5 6,4 10,6 34,9 79,9 261,9 22,6 63,1
18. Wohnungsbau ........•...•.•.•••.........
19. Handel, Handwerk, Fremdenverkehr und
-
13,7 23,5 6,2 17,1 35,1 10,0 71,8 3,9 5,5, 0,1
sonstige gewerbliche Wirtschaft") ......... . 186,9
20. Vertriebene, Flüchtlinge
und Kriegssachgeschädigte ..) einschl
Flüchtlingssiedlung ...............•.•.•.•• (421,0)
davon:
285,7 43,5 65,2 6,4 10,3 30,4 41,9 36,3 20,8 30,9
zugesagt
21. Forschung . . . . . . . . . . . • • . . • . . • . • . . • • • . . • • • 0,7 0,3 0,1 0,1 0,1 0,1
22. Nachwuchsförderung . . . . . . . . . . . . . . . • . . • . . • 10,1 1,0 1,1 0,5 4,0 0,3 1,2 2,0
23. Soziale Einrichtungen . . . . . . . • . . . . . . . • • . • . . 3,2 0,9 0,4 0,1 0,4 0,5 0,5 0,3 0,1
6 267,9 535,6 851,3 234,3 352,8 370,9 650,7 2 512,0 239,6 351,7 2,0 167,0
Dazu: Lfd. Nr. 10, 11, 20 (Unterschiedsbetrag) . . . • • (1 066,3)
1334,2
Vorstehende Beträge weichen von den Aufstellungen über die ausgezahlten Beträge ab, weil
a) es sich um Kreditzusagen handP.lt,
b) die Aufteilung der Wirtschaftszweige in den Monatsberichten der Hauptleihinstitute bis einschl. 1953 nach anderen Richtlinien, als jetzt festgelegt, erfolgte.
•J Aufteilung erfolgte zum Teil nadl dem Sitz der durdlleitenden Banken. da diese Mittel als Globalkredite vergeben wurden.
••J Weitere Kredite sind an diesen Personenkreis im Rahmen der unter 1. bis 19. aufgeführten Wlrtsdlaftszwelge zugesagt worden.
3. Im Rechnungsjahr 1958 sind folgende in der vorstehenden Aufstellung enthaltenen Beträge zugesagt worden:
Gesamt- davon entfallen auf die Länder
Lfd. summe
Wirtschaftszweig der Baden- Bremen Hamburg Hessen Nieder- Nordrhein- Rheinland- Schleswig- Saarland
Nr. Württembg. Bayern sachsen Westfalen Pfalz Holstein
Kredit-
zusagen DM in Millionen
~:
3.
~:::::::::::: .) . ::::::::::::::::::::::::::}
Fischwirtschaft (weitere Kredite sind in lfd.
69,0 11,0 19,0 0,1 0,1 7,7 8,7 11,0 7,1 4,3
Nr. 9 enthalten) ......................... . 3,6 2,6 0,6 0,1 0,3
4,0 41,7
4. Bergbau (einschl. Nichtkohlebergbau) ..... . 45,7
0,5 0,8
z!"1
5. Elektrizitätswirtschaft .................... . 37,7 0,2 8,7 4,0 0,9 2,6 20,0
w
O')
6. Gas- und Wasserwirtschaft ............... . 85,9 12,6 20,2 0,5 0,3 5,7 10,7 23,1 4,6 6,5 1,7
7. Eisen und Stahl sowie NE-Metalle
(einschl. eisenverarbeitende Industrie) ..•.• 32,9 0,5 0,3 5,1 27,0
8. Grundchemie ...............••.........•..
9. Verarbeitende Industrie
(einschl. Ernährungsindustrie) ............• 148,4 10,2 16,8 4,2 4,1 14,1 1,5 69,2 5,5 0,7 22,1
10. Bundesbahn .............................• (165,0)
11. Bundespost .............................•. (20,0)
12. Seeschiff ahrt •) ..........................• 15,5 3,7 10,3 1,5
13. Binnenschiffahrt•) .......................• 2,2 0,1 1,4 0,3 0,4
14. See- und Binnenhäfen ....................• 3,3 0,4 2,t 0,5 0,2
15. Privatbahnen .....................•......
16. Straßenbahnen ...............•.••.•...... 9,7 1,4 0,8 0,8 4,2 0,7 0,3 1,5
17. Sonstiges Verkehrsgewerbe ......•.......• 1,9 0,1 1,8
18. Wohnungsbau .................•.•••....•• 35,7 5,8 2,4 0,3 0,5 9,7 4,3 7,0 2,0 3,7
19. Handel, Handwerk, Fremdenverkehr und ....
(.0
sonstige gewerbliche Wirtschaft•) ........• 5,6 1,1 0,8 0,5 0,2 0,8 0,8 0,6 0,3 0,5 O')
0
20. Vertriebene, Flüchtlinge und
Kriegsgeschädigte ..) • . . . . . . . . . . . • . • . • . . • • . (88,7)
davon
46.9 8,3 12,4 0,7 1,7 6,1 4,7 8,3 2,3 2,4
zugesagt
21. Forschung
22. Nachwuchsförderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,3 0,5 0,3 0,5 2,0 1,0
23. Soziale Einrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,7 0,3 0,2 0,3 0,4 0,3 0,1 0,1
-----'-----=-----'-------------~'-----.:....:...:----....:....----.:__----.:__------
550, 0 50,0 86,7 14,0 19,6 45,2 40,2 172,1 23,6 24,5 74,1
Dazu: Lfd. Nr. 10, 11, 20 (Unterschiedsbetrag) • . . • • (226,8)
776,8 --
C0
C0
•) Aufteilung erfolgte zum Teil nach dem Sitz der durchleitenden Banken, da diese Mittel als Globalkredite vergeben wurden .
.. ) Weitere Kredite sind an diesen Personenkreis im Rahmen der unter 1. bis 19. aufgeführten Wirtschaftszweige zugesagt worden.
1920 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
II. Z u s c h ü s s e
Nach dem ERP-Verwaltungsgesetz sollen Zuschüsse nur gewährt werden, wenn sie der Förde-
rung und dem Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft (§ 2 ERP-Verwaltungsgesetz) dienen und
der Bestand des ERP-Sondervermögens in seiner Substanz nicht geschmälert wird (§ 5 Abs. 1 ERP-
Verwal tungsgesetz).
1. Die nachstehende Aufstellung gibt einen Uberblick über die insgesamt bis zum 31. März 1959
verausgabten Beträge.
Verwendungszwedc Aus Gegenwerten I Aus Zinsen I Zusammen
1
DM in Millionen DM in Millionen DM in Millionen
Bundesrepublik
Landwirtschaft ................................. 111,9 56,4 *) 168,3
Forsdiung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30,5 24,3 54,8
Handel und Handwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,3 7,5 11,8
Zonenrand- und Sanierungsgebiete ............. . 6,9 6,9
Produktivitätssteigerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10,4 11,1 21,5
Fremdenverkehr .............................. . 0,3 0,3
Tedm. Erfahrungsaustausdi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7,2 2,8 10,0
Wohnungsbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5 0,5
Transportkosten für Liebesgaben . . . . . . . . . . . . . . . . 33,6 14,5 ··i 48,1
Dankesspende ................................. . 0,9 0,9
Produktivitätszentrale ......................... . 1,6 1,6
198,4 126,3 324,7
Berlin
Landwirtschaft 1,6 1,6
Forsdiung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14,4 5,8 20,2
Absatzsteigerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,4 0,5 2,9
Wiederaufbauprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89,8 50,8 140,6
Abdedcung des Haushaltsdefizits . . . . . . . . . . . . . . . . 125,0 125,0
Transportkosten für Liebesgaben ............... . 1,8 1,8
Bürgsdiaftssidierungsfonds ..................... . 1,2 1,2
Kongreßhalle .................................. . 9,4 9,4
Sonstige Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,0 1,5 5,5
-----------------
238,4 69,8 308,2
Zusammenstellung:
Bundesrepublik 324,7
Berlin 308,2
632,9
•) Davon 32,5 Millionen DM aus sonstigen Mitteln.
••) Davon 0,9 Millionen DM aus sonstigen Mitteln.
2. Aufstellung über die im Rechnungsjahr 1958 gezahlten Zuschüsse, aufgeteilt nach Ländern
davon entfallen auf die Länder
~--
--~-
Nicht
Lfd. Gesamt- Baden- Rhein- Schles- aufteilbare
Verwendungszweck summe Nieder- Nordrhein-
Nr. Würt- Bayern Bremen Hamburg Hessen land- wig- Saarland Berlin Zuschüsse
sachsen Westfalen
temberg Pfalz Holstein
DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM
1. Transportkosten für cari-
tative Sendungen .....•. 2 945 849,80 2 945 849,80
275 000,00 275 000,-
z'."1
2. Dankesspende ....•.•...
w
Ci)
3. Landwirtschaf tl. Bera-
tungsdienst ............ 727 500,95 113 906,72 143 754,63 16 941,20 57 689,46 162 193,53 68 847,97 53 461,33 36 183,- 74 523,11
....j
4. Landwirtschaft!. Schulen • 152500,- 152500,- ll>
tO
5. Landwirtschaft!. Sonder- 0..
projekte ............... 36 007,94 36 007,94
(0
""I
6. Absatzförderung ....... 576800,- 576 800,- >
~
VI
tO
7. Gesellschaft zur Förderung ll>
des deu tsch-amerikani- 'CJ'
(0
sehen Handels mbH ..... 683 127,88 683 127,88
t:d
Kreditgarantiegemein- 0
8. ::::,
schaf ten des Handels .... 49585,- 8000,- 8000,- 8000,- 8000,- 8000,- 8000,- 1585,- p
539 187,49 0..
9. Handwerk auf dem Lande 1149 825,49 32125,- 81625,- 96 278,- 229 135,- 134 075,- 19 250,- 18 150,- (0
::::,
10. Forschung .............. 9 919 906,18 759 642,17 1385493,08 29 000,- 134 439,-1373765,07 2 298 714,07 3 055 228,12 104 154,- 93 000,- 59 823,- 626 647,67 t-..:)
5-0
11. Wirtschaftliche Beziehun- c...
gen mit dem Auslande .. 1116 008,81 · 1 116 008,81 §:
12. Steigerung der Produkti-
vität ................... 5 316 078,50 5 316 078,50
-CO
Ci)
0
22 948 190,55 913 673,89 1 618 872,71 181 500,- 159 380,20 1 535 732,53 2 698 042,60 3 266151,09 178 450,33 147 333,-576 800,- 59 823,- 11612431,20
(Die aus dem Berliner Aufkommen zur Verfügung gestellten Zuschüsse sind in der vorstehenden Aufstellung nicht enthalten.)
--
<0
N
1922 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
III. Bürgschaften
Der Verwalter des ERP-Sondervermögens ist durch
1. § 2 des Dritten Gesetzes über die Ubernahme von Sicherheitsleistungen und Gewähr-
leistungen zur Förderung der deutschen Wirtschaft vom 6. Dezember 1954 (Bundesgesetzbl. I
S. 365) und
2. das Gesetz zur Ergänzung des Dritten Gesetzes über die Ubernahme von Sicherheits-
leistungen und Gewährleistungen zur Förderung der deutschen Wirtschaft (2. ERP-BürgschG)
vom 17. Mai 1957 (Bundesgesetzbl. I S. 517)
ermächtigt worden, Sicherheitsleistungen, Gewährleistungen und Bürgschaften bis zum Gesamt-
betrage von 400 000 000 DM nach Maßgabe des § 2 des ERP-Verwaltungsgesetzes zu übernehmen.
Im Rahmen dieser Ermächtigungen werden die Bürgschaften entweder unmittelbar oder durch
Rückbürgschaften gegenüber den Hauptleihinstituten (Kreditanstalt für Wiederaufbau, Lasten-
ausgleichsbank [Bank für Vertriebene und Geschädigte]) übernommen.
Bis zum 31. März 1959 sind folgende Bürgschaftsverpflichtungen eingegangen worden:
Stand der
Lfd. Einzel- Global- Verpflichtungen
Nr. Wirtschaftszweig bürgschaften bürgschaften am 31 3. 1959
DM DM DM
1. Seeschiff ahrt 26 574 000 23 878 182
2. Landwirtschaft 230 720 10 000 000 1 637 000
3. Fischabsatz 2 000 000 1542000
4. Kreditgarantiegemeinschaften
des Handwerks 40 000 000 794 000
5. Kreditgarantiegemeinschaften
des Handels 40 000 000 959 000
6. Gewerbliche Wirtschaft der
Vertriebenen, Flüchtlinge und
Kriegssachgeschädigten 40 000 000 22 244 000
7. Fremdenverkehr 1000000 1000000
8. Förderung der Berliner
Wirtschaft 46 285 000 46 285 000
74 089 720 132 000 000 98 339 182
206 089 720
Eine Inanspruchnahme aus den Bürgschaftsverpflichtungen ist bis zum Stichtage in Höhe von
3166,40 DM erfolgt.
Für vom Land Berlin verbürgte Betriebsmittelkredite Berliner Geschäftsbanken sind vom ERP-
Sondervermögen 20 000 000 DM zur Deckung der Ausfälle zur Verfügung gestellt worden. Nach
dem Stand vom 31. März 1959 waren Kredite von insgesamt 71 571 550 DM verbürgt. Die Inan-
spruchnahme des Bürgschaftssicherun~Jsfonds betrug 400 956,01 DM.
Zur Bildung von Deckungsfonds sind den Kreditgarantiegemeinschaften der nachstehend auf-
geführten Bereiche zur Verfügung gestellt worden:
Handwerk 3 400 000 DM
Hundel 1900000 DM
Fremdenverkehr 200 000 DM
Garlenbau 500 000 DM
6 000 000 DM
Die Ausfälle betrugen 1422, 11 DM.
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1923
DRITTER TEIL
Die Anleiheerlöse aus der der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der MSA-Wirtschafts-
hi!fe 1951/52 gewährten Anleihe von 16 900 000 $ werden vom ERP-Sondervermögen treu-
händerisch verwaltet. Nachstehende Aufstellung gibt einen Uberblidc über die Anleiheerlöse,
über die aus den gewährten Krediten aufgekommenen Zinsen und Tilgungen sowie deren
Verwendung.
A. Aufkommen im Rahmen der MSA-Anleihe 1951/1952 nach dem Stand vom 31. März 1959
I. MSA-Anleihe
Gegenwerte aus der Anleihe von 16 900 000 $ 70980000 DM
II. Aufkommen von Zinsen und Tilgungen
1. Zinsen ............................... _... . 17 719 000 DM
2. Tilgungen ............................... . 21843 000 DM
110 542 000 DM
B. Verwendung der Mittel nach dem Stand vom 31. März 1959
I. Verzinsung der Anleihe . • . • . . .. . . . .. . . .. . . .. . 4 432 000 DM
II. Kredite
1. Eisen und Stahl sowie NE-Metalle ........ . 10 300000 DM
2. Erdöl ................................... . 3000000 DM
3. Chemie ...............•..••..•.••...•...• 5000000 DM
4. Verarbeitende Industrie .................. . 8200000 DM
5. Bundesbahn ...............•.............. 40000 000 DM
6. Bundespost .....•........•.•.••••..•••... 5000000 DM
7. Binnenschiffahrt .....•.................... 9000000 DM
8. Seeschiffahrt ............................ . 624000 DM
9. Seehäfen ................................ . 2000000 DM
10. Sonstiges Verkehrsgewerbe ....•.•........ 980000 DM
11. Ingenieurschulen ........................ . 5000000 DM
12. Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegssach-
geschädigte ............................. . 7600000 DM
13. Soziale Einrichtungen .................... . 5983000 DM
102 687 000 DM
Abkürzungen
GARIOA = Government and Relief in occupied Areas
ECA Economic Operations Act
Economic Cooperation Administration
ERP = European Recovery Program
MSA Mutual Security Act
= Mutual Security Agency
FOA Foreign Operation Administration
ICA International Cooperation Administration
Bilaterales Abkommen = Abkommen über wirtschaftlidle Zusammenarbeit
zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und
der Bundesrepublik Deutschland vom 15. Dezember
1949 (Bundesgesetzbl. 1950 S. 10)
ERPVerwGes = Gesetz über die Verwaltung des ERP-Sonderver-
mögens vom 31. August 1953 (Bundesgesetzbl. I
s. 1312)
RHO = Reichshaushaltsordnung vom 31. Dezember 1922 (jetzige Fassung:
Bekanntmachung vom 14. April 1930 - Reidls-
gesetzbl. II S. 693)
Zablodci-Amendment = Artikel 9 (a) des amerikanisdlen Gesetzes über gegen-
seitige Sicherheit von 1952 (vgl. Vorwort, zweiter
Teil Abschnitt A Nr. II).
1924 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Betrag Betrag
Kap. Kap.
für für
Tit. Tit. Gegenstand
1960 1959
_19§0 ___ ~__1_95_9____1-------------------------l--~-----I-----= DM DM
2 3 4 5
Ordentlicher Plan
ERP-Sondervermögen
- Allgemeiner Teil -
1 1 I. Einnahme
1 1 DM-Gegenwerteinzahlungen für Lieferungen und
Dienstleistungen auf Grund des bilateralen Abkom-
mens vom 15. Dezember 1949 .................... .
2 2 Erlöse aus der Abrechnung von Einfuhren vor Inkraft-
treten des bilateralen Abkommens ............... . 100 000 100 000
3 3 Entnahme aus dem Bestand des ERP-Sondervermögens 373 797 000 115 966 000
(Mehraufkommen und nid1t verwendete Mittel aus Vor-
jahren)
10 10 Zinsen aus Darlehen .............................. . 2 810 000 750 000
20 20 Vermischte Einnahmen ........................... . 5 000 5 000
Summe Einnahmen ............................... . 376 712 000 116 821 000
II. Ausgabe
Für Aufwendungen der Regierung der Vereinigten
Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... 5 000 10 000
Ausgc1ben dürfen bis zur Höhe von 10 v. H etwaiger
Mehreinnahmen bei Kap 1 Tit. 1 übersduitten werden.
2 2 Kosten aus Anlaß der Einziehung von Forderungen,
der Durchführung von Prüfungen sowie Gerichts-
und ähnliche Kosten ............................ . 150 000 300 000
3 3 Kosten zur Durchführung von Untersuchungen, Erhe-
bungen und Veröffentlichungen ................. . 200 000 200 000
4 4 Transportkosten für karitative Sendungen .......... . 3 000 000 3 000 000
5 5 Dankesspende ................................... . 325 000 275 000
9 9 Aufwendungen aus Anlaß der Kreditaufnahme ...... . 6 000 000
10 10 Zinsen für Kredite ............................... . 6 000 000 6 000 000
11 11 Ankauf von Schuldurkunden des ERP-Sondervermögens
Einnahmen fließen den Mitteln zu.
12 12 Verpflichtungen aus der .Abrechnung von Einfuhren
vor Inkrafttreten des bilateralen Abkommens ..... . 15 000 000
20 20 Vermischte Ausgaben ............................. . 5000 5 000
Summe Ausgaben ................................ . 9 685 000 30 790 000
Abschluß
Einnahmen 376 712 000 116 821 000
Ausgaben 9 685 000 30 790 000
Ubersdrnß 367 027 000 86 031 000
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1925
Erläuterungen
6
I. Einnahme•
Zu Tit.2 Es sollen entnommen werden für:
Aus den Einfuhren bis Ende 1949 stehen dem ERP-Sonder- c) Kap. 2- Bundesrepublik- .......... . 337 981 000 DM
vermögen noch Forderungen gegenüber privaten Einfüh- d) Kap. 3 - Berlin - ..................• 35 816 000 DM
rern zu.
Siehe Kontengruppe 8. Siehe Kontengruppe 0. 373 797 000 DM
Zu Tit.3 Zu Tit.10
Veranschlagt sind Mittel, die in den vorhergehenden Rech- Veranschlagt sind Zinsen von der Kreditanstalt für Wieder-
nungsjahren Bestandteile des ERP-Sondervermögens ge- aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 810 000 DM
worden sind, aber
a) aus Mehreinnahmen (u. a. aus vorzeitigen Tilgungen) Siehe Kontengruppe 8.
stammen, für die ein Verwendungszweck noch nicht vor-
gesehen war, Zu TU. 20
b) durch Umprogrammierungen oder Entnahmen aus Fonds Der Betrag ist geschätzt.
für andere Verwendungszwecke zur Verfügung stehen. Siehe Kontengruppe 8.
II. Ausgabe
Zu Tit.1 Inlandstransportkosten werden u. a. folgenden Wohlfahrts-
Gemäß Artikel IV Ziff. 4 des bilateralen Abkommens und verbänden erstattet:
dem zwischen der Regierung der Vereinigten Staaten von 1. Arbeiterwohlfahrt
Amerika und der Bundesrepublik Deutschland geführten 2. CARE-Mission für Deutschland
Notenwechsel vom 14 November 1952 / 30. Dezember 1952 3. Deutscher Caritasverband
sind 10 v. H. der aufkommenden DM-Gegenwerte, die im
Rahmen des Marshall-Plans jetzt noch anfallen, an die Re- 4. Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband
gierung der Vereinigten Staaten von Amerika zu zahlen. 5. Deutsches Rotes Kreuz
Siehe Kontengruppe 8. 6. Hilfswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland
7. SKAG Arbeitsgemeinschaft skandinavischer Hilfsorgani-
Zu Tit. 2 sationen in Deutschland.
Die Einziehung der aus der Zeit vor Inkrafttreten des bila- Siehe Kontengruppe 8.
teralen Abkommens dem ERP-Sondervermögen zustehenden
Forderungen konnte auch 1m Rechnungsjahr 1959 noch Zu Tit.5
nicht zum Abschluß gelangen. Mit der Einziehung der For- Im Rahmen einer Dankesspende des deutschen Volkes für
derungen ist die Deutsche Wirtschaftsförderung und Treu- die von den Vereinigten Staaten von Amerika in der Nach-
hand GmbH., Frankfurt a. M. beauftragt. kriegszeit gewährten Hilfeleistungen werden Reise- und
Die Mittel können auch zur Abdeckung von Kosten für die Studienkosten amerikanischer Studierender in Deutschland
Einziehung von sonstigen in Absatz 1 nicht genannten For- sowie dabei entstehende sonstige Kosten (z. B. für Tagun-
derungen, insbesondere zur Rechtsverfolgung und Rechts- gen) übernommen. Hierfür sind bisher 1 225 000 DM bereit-
verteidigung, verwendet werden. gestellt worden.
Ferner kann im Zusammenhang mit der Gewährung von Siehe Kontengruppe 8.
Krediten und der Ubernahme von Bürgschaften die Durch-
führung von Prüfungen erforderlich werden. Zu Tit.10
Siehe Kontengruppe 8. Veranschlagt sind die Zinsen für
Zu Tit. 3 a) den aufzunehmenden Kredit von 200 000 000 DM
Für die zweckmäßige und wirksame Verwendung der Mit- b) gegebenenfalls gemäß § 10 ERPVerwGes aufzunehmende
tel des ERP-Sondervermögens sind Untersuchungen, Er- Kassenkredite.
hebungen und Veröffentlichungen erforderlich. Siehe Kontengruppe 8.
Siehe Kontengruppe 8.
Zu Tit.11
Zu Tit. 4 Der Titel ist bestimmt für Ankäufe von Schuldtiteln des
Die Inlandstransportkosten für amerikanische Liebesgaben- ERP-Sondervermögens, bei denen eine Wiederveräußerung
sendungen werden den deut:schen freien Wohlfahrtsver- in Betracht kommt (z.B. Kurspflegekäufe). Da im Rechnungs-
bänden im Rahmen des bilateralen Abkommens erstattet. jahre 1960 mit solchen Ankäufen nicht gerechnet wird, ent-
Die Seefrachten für diese Sendungen sind im Bundeshaus- fällt ein Ansatz.
haltsplan - Kap. 06 02 Tit. 570 a - veranschlagt. Vgl. Vor- Siehe Kontengruppe 8.
wort, erster Teil Abschnitt A Nr. VI.
Daneben werden den Wohlfahrtsverbänden Inlandstrans- Zu Tit.20
portkosten für Liebesgabensendungen aus dem sonstigen Der Betrag ist geschätzt.
Auslande ersetzt. Siehe Kontengruppe 8.
1926 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Betrag Betrag
Kap. Kap.
für für
Tit. Tit. Gegenstand
1960 1959
1960 1959 DM DM
~11-----1------------------------1--------1--------
2 3 4 5
ERP-Sondervermögen
- Teil Bundesrepublik -
2 2 I. Einnahme
Erträge aus Beteiligungen ......................... .
2 2 Zinsen aus Darlehen, Bankguthaben, Wertpapieren,
sonstigen Anlagen usw .......................... . 162 855 200 182 899 300
3 3 Zinsen aus Darlehen, über deren Verwendung mit der
ICA vertragliche Bindungen bestehen ............ . 5 430 000 8 642 000
4 4 Tilgungen von Darlehen und sonstige Rückflüsse .... . 394 160 000 588 880 000
5 5 Tilgungen von Darlehen, über deren Verwendung mit
der ICA vertragliche Bindungen bestehen ........ . 19 140 000 29 870 000
6 6 Vergütungen für die Ubernahme von Bürgschaften .. . 65000 70000
7 7 Erlöse, Rückflüsse und Erträge aus Zuwendungen ... . 200 000 200 000
8 8 Vermischte Einnahmen ............................ . 5000 5000
Summe Einnahmen ............................... . 581855200 810 566 300
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1927
Erläuterungen
6
Zu Kap.2 Zu Tit.4
Die Verminderung des Zinsaufkommens (Tit. 2 und 3) sowie Veranschlagt sind Tilgungen:·
des Tilgungsaufkommens (Tit. 4 und 5) ist auf die Zins-
senkung und die vorzeitige Tilgung von Krediten des ERP- a) durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau 360 000 000 DM
Sondervermögens im Rechnungsjahr 1959 zurückzuführen b) durch die Lastenausgleichsbank (Bank
(Vgl. Kap, 1 Tit. 3 - Einnahme -). für Vertriebene und Geschädigte) ....• 12 350 000 DM
c) durch die Finanzierungs-AG., Speyer .• 4 010000 DM
Zu Tit.1 d) durch die Berliner Industriebank AG .•• 2 800000 DM
a) Das ERP-Sondervermögen ist beteiligt e) Mehreinnahmen ••••••••••.•....•..•.• 15000000 DM
an der Lastenausgle1ch!>bank (Bank für 394 160 000 DM
Vertriebene und Geschädigte)
mit ................... •··· •····· · ···• 3000000 DM Zu e)
(Vgl § 2 des Ge~etzes über die Lasten- Ertdhrungsgemäß fallen durch vorzeitige Tilgungen und son-
ausgleichsbank [Bank für Vertriebene stige Rückflüsse Mehreinnahmen an, die mit 15 000 000 DM
und GeschadigteJ vom 28. Oktober 1954 geschätzt sind.
(Bundesgesetzbl. I S. 2931)
Siehe Kontengruppe 7.
b) Mittelbar ist das ERP-Sondervermögen
beteiligt
aa) an der Weltbank Zu Tit.5
mit . . . . . . . . . . . . . . • . • . . . . . • • . • • • . • 100 000 000 DM
Veranschlagt sind Tilgungen:
bb) an der Internationalen Finanz-Cor• a) durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau 14 900 000 DM
poration
mit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • • . . 15 318 105 DM b) durch die Lastena1,sgleichsbank (Bank
für Vertriebene und Geschädigte) . . . • • 2 240 000 DM
Einnahmen werden im Rechnungsjahr 1960 nicht erwartet. c) durch die Berliner Industriebank AG. . . 2 000 000 DM
Siehe Kontengruppe 8. 19140 000 DM
Zu Tit.2 Vgl. Vorwort, zweiter Teil Abschnitt A Nr. II.
Siehe Kontengruppe 7.
Veranschlagt sind Zinsen:
a) von der Kreditanstalt für Wiederaufbau 150 000 000 DM
b) von der Lastenausgleichsbank (Bank für Zu Tit.8
Vertriebene und Geschädigte) ......••• 2005000 DM Für die Obemahme von Bürgschaften durch das ERP-Sonder-
c) von der Finanzierungs-AG., Speyer •••• 500200 DM vermögen wird grundsätzlich eine Vergütung erhoben.
d) von der Berliner Industriebank AG .••• 350000 DM Siehe Kontengruppe 8.
e) aus Bankguthaben, Wertpapieren, son-
stigen Anlagen usw .••..•...•••...••• 5000000 DM
f) Mehreinnahmen .....•..••..•...••••• 5000000 DM Zu Tit. 7
162 855 200 DM Uber die gewährten Zuwendungen haben die Empfänger
Zu f) einen Verwendungsnachweis gemäß den Richtlinien vom
Erfahrungsgemäß fallen im Laufe des Rechnungsjahres 29. April 1953 für Zuwendungen des Bundes an außerhalb
Mehreinnahmen an, die mit 5 000 000 DM geschätzt sind. der Bundesverwaltung stehende Stellen und für den Nach-
weis der Verwendung der Mittel nach § 64a Abs. 1 RHO
Siehe Kontengruppe 8. (Ministerialblatt des Bundesministers der Finanzen S. 369)
zu führen. Erlöse aus dem Verkauf unbrauchbar oder ent-
Zu Til 3 behrlich gewordener Geräte, Ausstattungsgegenstände u. dgl.
Veranschlagt sind Zinsen: sowie Reingewinne aus der Verwertung von Forschungs-
ergebnissen (Lizenzgebühren usw.) sind an das ERP-Sonder-
a) von der Kreditanstalt für Wiederaufbau 5000000 DM vermögen abzuf~hren.
b) von der Lastenausgleichsbank (Bank für Siehe Kontengruppe 8.
Vertriebene und Geschädigte) .......•. 190000 DM
c) von der Berliner Industriebank AG. • .• 240 000 DM
5430000 DM Zu Tit.8
Vgl. Vorwort, zweiter Teil Abschnitt A Nr. II Der Betrag ist geschätzt.
Siehe Kontengruppe 8. Siehe Kontengruppe 8.
1928 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Betrag Betrag
Kap. Kap.
für für
Tit. Tit. Gegenstand
1960 1959
1960 1959 --
DM DM
·- - -- - --------- ~ ----
1 2 3 4 5
(2) (2) II. Ausgabe
In Abweichung von den allgemeinen ERP-Kondi-
tionen dürfen Finanzierungshilfen zu erleichterten Be-
dingungen gewährt werden, sofern nur durch derartige
Bedingungen der Förderungszweck erreicht werden
kann.
Aus Zuschußmitteln des ERP-Sondervermögens an-
geschaffte bewegliche Sachen, an denen der Bund (ERP-
Sondervermögen) Eigentum erworben hat bzw. erwirbt,
können im Einvernehmen mit dem Bundesminister
der Finanzen unentgeltlich der Deutschen Forschungs-
gemeinschaft, Bad Godesberg, oder Zuschußempfängern
übereignet werden.
Förderungsmaßnahmen für die Land-, Forst- und Fisch-
wirtschaft ...................................... . 38 350 000 57 350 000
2 2 Förderungsmaßnahmen für den Bergbau ............ . 48 000 000 75 000 000
Bindungsermächtigung: Bis zur Höhe von 40 000 000 DM
3 3 Förderungsmaßnahmen für die Energie- und Wasser-
wirtschaft ...................................... . 100 000 000 80 000 000
,-. 4 4 Förderungsmaßnahmen für die Eisen- und Stahl- sowie
sonstige Grundstoffindustrie ..................... .
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1929
Erläuterungen
6
Zu Kap. 2 schiffen, Neu- und Umbau von Loggern und Kuttern, Um-
Durch Inanspruchnahme von Bindungsermächtigungen sind bau von Fischdampfern).
bzw. werden gebunden bei
Zu d)
Redmungsjahr Der Deckungsfonds bei den Kreditgarantiegemeinschaften
Tit. Zweckbestimmung 1960 1961 1962 des Gartenbaues, für die bisher 750 000 DM bereitgestellt
In Millionen DM wurden, soll um 250 000 DM erhöht werden.
2 Bergbau Zu e)
A tomp,rogramm Im Zusammenhang mit der Finanzierung ländlicher Bau-
3 vorhaben durch das ERP-Sondervermögen wird im Wege
6 Deutsche Bundesbahn 120 von Wettbewerben die Erridltung vorbildlicher Bauten ge-
7 Deutsche Bundespost 40 fördert. Es handelt sich um ein 3-Jahresprogramm. Hierauf
8 Vertriebenenwirtschaft 10 wurden erstmalig im Rechnungsjahr 1959 100 000 DM zur
Verfügung gestellt.
Regionales Förderungs-
programm 10 Siehe Kontengruppen 3 und 8.
13 a Exportwirtschaft 50 105 60
30 Saarwirtschaft 94 56 Zu Tit,2
Die Entwicklung des Energiemarktes zwingt den Stein-
324 266 60 kohlenbergbau zur Durchführung von Rationalisierungs-
investitionen, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
') Im ERP-Wirlsdiaflsplan 1960 für Auftragsfinanzierung Berlin vorgesehen. Da die hierfür erforderlichen langfristigen Mittel bei der
unbefriedigenden Ertragslage des Steinkohlenbergbaues
nicht in vollem Umfange auf dem Kapitalmarkt beschafft
Zu Tit. l werden können, soll das ERP-Sondervermögen im Rech-
Veranschlagt sind: nungsjahr 1960 einen Beitrag in Höhe von 48000000 DM
zur Durchführung dieser Maßnahmen leisten. Hiervon sind
Kredite für 40 000 000 DM für die Vergabe von Aufträgen nach Berlin
a) Maßnahmen zur Umstellung der Be- bestimmt.
triesorganisation und Erzeuguny- ..... . 20000000 DM
b) den ländlichen Wirtschaftswegebau .. . 12500000 DM Bindung se r mächtig ung:
c) die Fischwirtschaft .................. . 5500000 DM Im Rahmen des Auftragsfinanzierungsprogramms Berlin soll
der Steinkohlenbergbau im Rechnungsjahr 1961 40000000DM
d) die Kreditgarantiegemeinschaften des erhalten. Um eine kontinuierliche Auftragserteilung si<.'h.er-
Gartenbaues ....................... . 250000 DM zustellen, ist eine Bindungsermächtigung in der genannten
Zuschüsse für Höhe auf das Zins- und Tilgungsaufkommen des Rechnungs-
e) Maßnahmen zur Förderung beispiel- jahres 1961 erforderlich.
hafter ländlicher Bauten . . . . . . . . . . . . . . __ 100 000 DM
.:....:_:....::...:....:....::..::...:
38350000 DM
Siehe Kontengruppe 3.
Zu a) Zu Tit.3
In Fortführung der im Rechnungsjahr 1959 begonnenen Veranschlagt sind Kredite
Maßnahmen sollen die Mittel zur Erhöhung der Produktivi- a) für Investitionen zur Abwasserreini-
tät insbesondere solcher bäuerlicher Familienbetriebe ver- gung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 000 000 DM
wendet werden, deren Betriebsweise und Kapitalausstattung
einer durchgreifenden Änderung oder Ergänzung im An- b) für Maßnahmen zur Verbesserung der
schluß an bereits durchgeführte allgemein strukturverbes- Wasserversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 000 000 DM
sernde Maßnahmen bedarf (z. B. zur Beschaffung von leben- c) für vordringliche wasserwirtsdiaftliche
dem und totem Inventar). Voraussetzung ist hierbei, daß Maßnahmen in ländlichen Gemeinden 40 000 000 DM
sich diese Betriebe der landwirtschaftlichen Wirtschafts- 100 000 000 DM
beratung unterstellen. ·
Zu a)
Zu b) Die Mittel dienen zur Intensivierung vordringlicher Maß-
In den vergangenen Rechnungsjahren sind aus Mitteln des nahmen zum Schutze der Gewässer gegen Verunreinigung.
ERP-Sondervermögens für den ländlichen Wirtschaftswege-
bau 24 000 000 DM bereitgestellt worden. Aus den veran- Zu b)
schlagten Mitteln sollen Kredite zur Erschließung land- Die Trockenheit des Vorjahres hat verschiedentlich zu
wirtschaftlicher Nutzflächen gewährt werden 1 Wege inner- Schwierigkeiten in der Wasserversorgung der Bevölkerung
halb vorhandener oder geplanter Baugebiete sind hierbei geführt. In besonders dringenden Fällen sollen zur Be-
ausgenommen. hebung soldler Enqpässe in der öffentlichen Wasserversor-
qung Mittel bereitgestellt werden.
Zu c)
Der veranschlagte Betrag ist der letzte Teilbetrag auf das Zu c)
im Rechnungsjahr 1958 aus Mitteln des ERP-Sonderver- Die Mittel sollen für den Bau von Anlagen der Trinkwasser-
mögens begonnene dreijährige Investitionsprogramm zur versorgung, Abwasserbeseitigung und -verwertung ver-
Modernisierung und Rationalisierung der deutschen Fisch- wendet werden.
dampferflotte (Neubau von kombinierten Fang- und Fabrik- Siehe Kontengruppe 3.
1930 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Betrag Betrag
Kap. Kap.
für für
Tit. Tit. Gegenstand
1960 1959
1960 1959 DM DM
1 2 3 4 5
(2) (2)
5 5 Förderungsmaßnahmen für die verarbeitende Industrie - 35 000 000
Ausgaben sind aus Mitteln des Tit. 8 zu decken.
6 6 Förderungsmaßnahmen für die Bundesbahn, Bundes-
post und die Verkehrswirtschaft .................. 188 000 000 211 000 000
Bindungsermächtigung: Bis zur Höhe von 40 000 000 DM
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1931
Erläuterungen
6
Zu Tit,5 Weitere 30 000 000 DM sind für die anteilige Finanzierung
Für Vorhaben der mittleren verarbeitenden Industrie stehen von Aufträgen nadl Berlin bei Kap. 3 Tit. 5 a veransdllagt.
Mittel bei Kap. 2 Tit. 8 zur Verfügung.
Zu b)
Siehe Kontengruppe 3.
Die Deutsdle Bundespost ist einer · der größten Auftrag-
geber der Berliner Elektro- und Fernmeldeindustrie, des
Zu Tit.6 nadl Besdläftigtenzahl und Bruttoumsätzen wichtigsten Ber-
Veransdllagt sind: liner Industriezweiges. Nidlt minder widltig sind für Berlin
Kredite für die Aufträge, die auf dem Gebiet des Postwesens erteilt
werden.
a) die Deutsdle Bunde!">bahn . . . . . . . . . . . . . 130 000 000 DM
(davon für die Vergabe von Aufträgen Im Redlnungsjahr 1960 führt die Deutsdle Bundespost ein
nadl Berlin 30 000 000 DM) Auftragsprogramm zur Förderung der Berliner Wirtschaft
b) die Deutsdle Bundespost . . . . . . . . . . . . . . 45 000 000 DM in Höhe von 184 500 000 DM durd1. 45 000 000 DM sollen
(für die Vergabe von Aufträgen nadl für dieses Programm aus Mitteln des ERP-Sondervermögens
Berlin) bereitgestellt werden.
c) die Seehafenbetriebe ................ . 7000000 DM 40 000 000 DM sind bereits auf Grund der im ERP-Wirt-
d) die Binnensdliffahrt ................. . 1000000 DM sdlaftsplan 1959 bei Kap. 2 Tit. 30 und Kap. 3 Tit. 5 a ent-
e) die Verkehrsbetriebe ................ . 5 000000 DM haltenen Bindungsermädltigungen zugesagt worden.
(für die Vergabe von Aufträgen nadl - 1-8-8- 0-0-0 -0-00-D_M_
Berlin) Zu c)
Der veransdllagte Betrag dient zur Finanzierung eines
Zu a) sidl über mehrere Jahre erstreckenden Programms zum
Vorgesehen sind: Ausbau und zur Rationalisierung der Seehafenbetriebe,
aa) zur Finanzierung de~ im Redlnungsjahr damit diese sidl der internationalen Wettbewerbslage an-
1958 begonnenen 2 Rationalisierungs- passen können.
programm~ (Rationalisierung der Zug-
förderung und des Sidlerungswesens, Zu d)
Medlanisierung des Stückgutladedien- Der Betrag ist für die Modernisierung von Schiffen mittel-
stes) ........•...................... 25 000000 DM ständisdler Unternehmen der Binnensdliffahrt vorgesehen.
Der Betrag ist auf Grund der im ERP-
Wirtsdlaftsplan 1958 enthaltenen Bin- Zu e)
dungsermädltigung bereits zugesagt In den vergangenen Rechnungsjahren sind für Rationalisie-
worden. rungs- und Modernisierungsmaßnahmen in Betrieben des
bb) für die anteilige Finanzierung von Auf- öffentlidlen Personennahverkehrs 20 000 000 DM bereit-
trägen nadl Berlin .. . .. .. .. .. .. .. . 30 000 000 DM gestellt worden. Der veransdllagte Betrag soll für die
Ein Betrag von 20 000 000 DM ist auf gleidlen Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden und
Grund der im ERP-Wirtsdlaftsplan 1959 ist für die anteilige Finanzierung von Aufträgen nadl Berlin
bei Kap. 2 Tit. 30 enthaltenen Bindungs- bestimmt.
ermädltigung bereits zugesagt worden.
cc) zur weiteren anteiligen Finanzierung Bindungs ermä eh ti gu ng:
des 500000000 DM-Programms zur För- Im Rahmen des Auftragsfinanzierungsprogramms 1961 zu-
derung des Kohle- und Stahlabsatzes - gunsten der Berliner Wirtschaft sollen der Deutsdlen Bun-
Restbetraq auf den Kredit des ERP- desbahn und der Deutsdlen Bundespost Kredite zur Ver-
Sondervermögens von 300 000 000 DM. 75 000 000 DM fügung gestellt werden Im Interesse einer kontinuierlidlen
Der Betrag ist auf Grund der im Besdläftigung Berliner Unternehmen ist es erforderlidl, daß
ERP-Wirtsdlaftsplan 1959 enthaltenen die Zusagen bereits im Redlnungsjahre 1960 auf das Zins-
Bindungsermädltigung bereits zugesagt und Tilgungsaufkommen des Redlnungsjahres 1961 erteilt
worden - werden.
130 000 000 DM Siehe Kontengruppe 3.
1932 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Kap.
. Kap.
Betrag Betrag
für für
Tit. Tit. Gegenstand
1960 1959
1960 1959 --- ~----- - - - ~---
DM DM
1 2 3 4 5
(2) (2)
1 1 Förderungsmaßnahmen für den Wohnungsbau ...... . 5 700 000 1500000
8 8 Förderungsmaßnahmen für die sonstige gewerbliche
Wirtschaft ..................................... . 162 550 000 88 750 000
Aus diesen Mitteln können Ausgaben bei Tit. 5 bis zur
Höhe von 125 000 000 DM gedeckt werden.
Die für die gewerbliche Wirtschaft der Vertriebenen,
Flüchtlinge und Kriegssachgeschädigten veranschlagten
Mittel dürfen bis zur Verausgabung für den vorgesehe-
nen Verwendungszweck als Liquiditätshilfen für die
Gewährung von Betriebsmittelkrediten an Vertriebene,
Flüchtlinge und Kriegssachgeschädigte eingesetzt werden.
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1933
Erläuterungen
6
Zu Tlt. 7 Zur Förderung der Existenzgründung von Nachwuchskräften
Zur Unterbringung von Alleinstehenden aus der sowjetisch der gewerblichen Wirtschaft können Kredite zur Ergänzung
eigener Leistungen und Darlehen der Kreditinstitute ge-
besetzten Zone und von Lehrlingen sind in den vergange- geben werden.
nen Rechnungsjahren aus Mitteln des ERP-Sondervermögens
2 600 000 DM zur Verfügung gestellt worden. Es hat sich 25 000 000 DM sollen Betrieben der mittleren verarbeiten-
die Notwendigkeit zur Fortführung dieser Maßnahmen den Industrie als Kredite zur Finanzierung von Umstellungs-
unter Erweiterung des bisher berücksichtigten Personen- und damit zusammenhängenden Rationalisierungsmaßnah-
kreises ergeben. Die veranschlagten Mittel sollen zur Finan- men zum Zwecke der Anpassung an den internationalen
zierung von Wohnheimen für in der Berufsausbildung Wettbewerb gewährt werden.
stehende Personen verwendet werden. Aus den veranschlagten Mitteln können auch Kredite zur
Der Kreditanstalt für Wiederaufbau ist im Rechnungsjahr Bildung von Haftungsfonds für noch zu gründende Kredit-
1950 zugesagt worden, daß zur Deckung der Tilgungsraten garantiegemeinschaften oder zur Erhöhung von Haftungs-
ihrer 3¼0/oigen Wohnungsbauanleihe von 1949 bis zu fonds bereits bestehender Kreditgarantiegemeinschaften der
7 000 000 DM aus dem ERP-Sondervermögen in Jahresraten mittleren gewerblichen Wirtschaft gewährt werden.
zur Verfügung gestellt werden, um damit eine Verlängerung
der Laufzeit der aus den Anleihemitteln gewährten Woh- Zu b)
nungsbaukredite auf 38 Jahre zu ermöglichen. Bis zum Vorgesehen sind:
Rechnungsjahr 1958 wurden hierauf 2 469 000 DM gezahlt.
Für die Rechnungsjahre 1959 und 1960 sind je 700 000 DM aa) für die Gewährung von Krediten an
veranschlagt. Vertriebene, Sowjetzonenflüchtlinge,
Kriegssachgeschädigte und Evakuierte
Siehe r.ontengruppe 3. zur Finanzierung von Rationalisie-
rungs-, Modernisierungs- und Um-
Zu Tit.8 stellungsmaßnahmen sowie zum Auf-
und Ausbau kleinerer und mittlerer
Veranschlagt sind: Unternehmen, die infolge der erlitte-
Kredite für nen Kriegs- und Kriegsfolgeschäden
noch der Zuführung von Krediten aus
a) die mittelständische gewerbliche Wirt- öffentlichen Mitteln zu erleichterten
schaft . . . .. . . . . .. . . .. . . .. .. .. . . .. . 120 000 000 DM Zins-, Tilgungs- und Sicherungsbedin-
b) die gewerbliche Wirtschaft der Ver- gungen bedürfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 000 000 DM
triebenen, Flüchtlinge und Kriegssach- 10 000 000 DM smd auf Grund der im
geschädigten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • 42 000 000 DM ERP-Wirtschaftsplan 1959 enthaltenen
Zuschüsse für Bindungsermächtigung zugesagt wor-
c) die Absatzförderung saarländischer Er- den
zeugnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 500 000 DM bb) für die Gewährung von Krediten an
d) die Kreditgarantiegemeinschaften der nichtdeutsche Flüchtlinge und Ver-
mittelständischen gewerblichen Wirt- schleppte zum Aufbau von selbständi-
schaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 000 DM gen Existenzen ...................... __2_0_()_0_ 00_0_D_M_
162 550 000 DM 42000000 DM
Zu a) Zu c)
In Fortführung des ERP-Mittelstandsprogramms sollen zu- Die Mittel sollen zur Förderung des Absatzes saarländischer
gunsten des Handwerks, des Handels, des Kleingewerbes Erzeugnisse in das Bundesgebiet und in das Ausland ver-
und des Fremdenverkehrs weitere Kredite zur Finanzierung wendet werden. Bisher wurden 2100 000 DM zur Verfügung
von Rationalisierungs-, Modernisierungs- und Umstellungs- gestellt.
maßnahmen bereitgestellt werden. In den regionalen Förde-
rungsgebieten (Zonenrand- und Sanierungsgebieten sowie
zentralen Orten - vgl. Bundesanzeiger Nr. 201 vom 20. Okto- Zu d)
ber 1959 -) sollen die Mittel dem Handwerk, dem Handel, Die Mittel sind zur anteiligen Deckung von Anlaufkosten
der kleinen und mittleren gewerblichen Wirtschaft für den bestehender oder. noch zu gründender Kreditgarantiege-
Auf- und Ausbau, die Rationalisierung und Modernisierung meinschaften der mittelständischen gewerblichen Wirtschaft
der Betriebe zur Verfügung gestellt werden. 10 000 000 DM vorgesehen.
sind bereits auf Grund der im ERP-Wirtschaftsplan 1959 er-
teilten Bindungsermächtigung zugesagt worden. Siehe Kontengruppen 3 und 8.
1934 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Betrag Betrag
Kap. Kap.
für für
Tit. Tit. Gegenstand
1960 1959
-
1960 1959 DM DM
------ --~--- - ------ -- --
1 2 3 4 5
(2) (2)
9 9 Förderungsmaßnahmen für die Forschung ........... 7 200 000 14 200 000
10 10 Maßnahmen zur Förderung des Erfahrungsaustausches 3 000 000 3 200 000
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1935
Erläuterungen
6
Zu Tit. 9 die Gemeinschaftsforschung, namentlich der mittelständi-
schen Industrie, die ihrerseits laufend angemessene eigene
Die Mittel sind vorgesehen für die Förderung von For- Mittel für die Gememschaftsforsdrnng aufbringen,
schungsvorhaben, deren Ergebnisse Erkenntnisse erwarten
lassen, die als Ausgangspunkt fü1 die technische oder wirt- Projekte, die sich über mehrere Jahre erstrecken, sollen im
schaftliche Entwicklung geeignet sind. laufenden Rechnungsjahr anfinanziert werden. Die Weiter-
finanzierung in den späteren Rechnungsjahren ist in Aus-
Die Forschungsträger sollen in die Lage versetzt werden, sicht genommen.
nicht nur auf unmittelbar wirtschaftliche Effekte zielende 40 Projekte, die in den vergangenen Rechnungsjahren an-
wissenschaftliche Arbeiten vorzunehmen, sondern auch wis-
finanziert wurden, werden im Rechnungsjahr 1960 mit rund
senschaftliche Probleme aufzugreifen, die sich aus ihrer
1 8.80 000 DM weiterfinanziert.
Arbeit ergeben oder die ihnen als neue Erkenntnisse der
Grundlagenforschung bekannt werden Damit soll die zwi- Weitere Mittel sind im Bundeshaushaltsplan in verschiede-
schen den Ergebnissen reiner Grundlagenforschung und nen Einzelplänen veransdiLagt.
denen industrieller Eigenforschungen und Entwicklungen Vgl. Vorwort. erster Teil Abschnitt A Nr. VI.
bestehende Lücke geschlossen werden, so daß die Wirt- Siehe Kontengruppe 8.
schaft ein breiteres und vielfältigeres Fundament für ihre
eigenen Arbeiten erhält. So wirft die Automation eine Viel-
zahl solch.er Probleme auf den Gebieten der Elektronik, Zu Tit. 10
Regeltechnik und Fertigungstechnik auf. Die Meßtechnik
steht vor der Aufgabe, extreme Drucke und Temperaturnn Die in den vergangenen Rechnungsjahren bereitgestellten
zu bestimmen. und die Fertigungstedmik muß sich mit dem Zuschüsse in Höhe von 11 200 000 DM haben wesentlich.
Verhalten von Bauelementen unter· solchen Bedingungen dazu beigetragen, die zwismen der Bundesrepublik Deutsch-
befassen, Die Erforschung und Entwicklung neuer geophysi- land und den Entwicklungsländern vereinbarten Maßnah-
kalischer Meß- und Ortungsverfahren bildet die Grundlage men zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung dieser
für die Erfassung bisher nicht bekannter Lagerstätten. Länder zu unterstützen. Auf Grund dieser Maßnahmen ist
Schließlich dienen Forschungsvorhaben auf dem Gebiete der mit einer Intensivierung des Handelsverkehrs zu rechnen.
Verkehrssicherheit in Verbindung mit verschiedenen Diszi- Auch die für das Rechnungsjahr 1960 veranschlagten Zu-
plinen (verkehrsmedizinisch.e, psychologische, optische, schüsse von 2 800 000 DM sollen in erster Linie dienen für
akustische u. a. m.) der Weiterentwicklung auf den Gebieten die Ubernahme von
des Leichtbaues, der Geräuschbekämpfung, des Fahrzeug-
baues, der Bekämpfung der Vernnreinigung der Luft sowie a) Kosten, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit von
der unmittelbaren Förderung aller Verkehrsträger. In dem Beratern und Gutachtern im Auslande entstehen,
Bereich der Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sollen b) Reisekosten ausländischer Sachverständiger nach und
Forschungen durch schwerpunktmiißigen Einsatz, insbeson- deren Aufenthaltskosten in der Bundesrepublik ein-
dere auf den Gebieten der Virusforschung, Bodenfruchtbar- schließlich der entstehenden sächlichen Kosten.
keit, Biozönese und Viehernährung, geförde,rt werden. 200 000 DM sind als Zuschüsse für den technischen Erfah-
Die Mittel sollen auch verwendet werden zur anteiligen rungsaustausch innerhalb des bilateralen Abkommens vor-
Finanzierung von Ersatz- oder Erweiterungsbauten von gesehen. Hierfür wurden bisher 7 900 000 DM zur Ver-
Forschungsinstituten, namentlich der Gemeinschaftsfor- fügung gestellt.
sch11nn, soweit die Bereitstellung der Mittel zur Erfüllung Aus diesen Mitteln werden u, a. gezahlt:
einer im öffentlichen Interesse liegenden Aufgabe not-
1. die Reisekosten nach den USA und zurück,
wendig ist und andere zur Verfügung stehende Mittel die
Durchführung des Vorhabens nicht ermöglichen. 2. die Kosten für innereuropäische Reisen,
Forschungsträger sind natürliche und juristische Personen. 3. die Berichtskosten.
Zn letzteren gehören u. a. gemeinnützige Einrichtungen für Siehe Kontengruppe 8.
1936 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Betrag Betrag
Kap. Kap.
für für
Tit. Tit. Gegenstand
1960 1959
1960 1959 DM DM
1 2 3 4 5
(2) (2)
11 11 Maßnahmen zur Förderung der Produktivität ....... . 5 271 600 21 800 000
12 12 Maßnahmen zur Förderung des technischen Nach-
wuchses ....................................... . 10 000 000
Ersparnisse können zur Verstärkung der bei Kap. 2 Tit. 7
veranschlagten Mittel verwendet werden.
13 13 Maßnahmen zur Förderung der wirtschaftlichen Be-
ziehungen mit dem Auslande
a) Förderung von Ausfuhrgeschäften ............. . 175 100 000 25 100 000
Eingehende Rückflüsse sind dem gleichen Verwendungs-
zweck wieder zuzuführen. Bis zur Höhe solcher bei Kap. 2
Tit. 4 vereinnahmte1 Rückflüsse dürfen die Ausgaben
überschritten werden. Auf künftig zu erwartende Rück-
flüsse dürfen vertragliche Zusagen erteilt werden.
b) Förderung von Investitionen und Niederlassun-
gen im Ausland ............................. . 5 000 000 10 000 000
14 14 Maßnahmen zur Förd.erung der Umschuldungsaktionen
von Betrieben des Handwerks und des Handels .... 5 000 000
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1931
Erläuterungen
6
Zu Tit. 11 Zu Tit.13
Die Zuschüsse sind vorgesehen: Zu Untertitel a)
a) für die Finanzierung des Rationalisie- Veranschlagt sind:
rungskuratoriums der deutschen Wirt- aa) Kredite für die Förderung von Aus-
schaft .............................. . 3 800 000 DM fuhrgeschäften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 000 000 DM
b) für die Finanzierung von Einzelprojek- bb) Zuschüsse zur Förderung außenwirt-
ten von allgemein wirtschaftlicher und schaftlicher Marktuntersuchungen auf
überbetrieblicher Bedeutung ......... . 1200000 DM dem Gebiet der Ernährungswirtschaft 100 000 DM
c) als Beitrag zur Europäischen Produkti- 175 100 000 DM
vitätszentrale für die Zeit vom 1. April Zu aa)
bis 30. Juni 1960 .................... . 271 600 DM Die veranschlagten Mittel sollen als Liquiditätshilfen der
5 271 600 DM Kreditanstalt für Wiederaufbau aus Anlaß der von ihr ge-
währten längerfristigen Kredite zur Durchführung von In-
Zu a) und b) vestitionsprojekten in Entwicklungsländern zur Verfügung
Wie in den vergangenen Rechnungsjahren dienen die Mittel gestellt werden.
zur Förderung der Produktivitätssteigerung im wesentlichen Die Kreditanstalt für Wiederaufbau hat die Finanzierung
der mittelständischen Wirtschaft. von Liefergeschäften in den Fällen übernommen, in denen
Die veranschlagten Mittel sollen u. a. für folgende Schwer- längerfristige Zahlungsziele von den Entwicklungsländern
punktmaßnahmen eingesetzt werden: gefordert werden. Zur Finanzierung dieser Geschäfte
beschafft sie sich die erforderlichen Mittel auf dem Geld-
aa) Schulung und Fortbildung auf dem Gebiet der Betriebs- und Kapitalmarkt. Während die Kreditzusagen bereits bei
führung, insbesondere der mittleren und unteren be- Abschluß der Lieferverträge vorliegen müssen, ist die
trieblidien Führungskräfte, Bereitstellung der Mittel erst zu einem späteren Zeitpunkt
bb) Förderung des Betriebsberatungswesens und der Be- notwendig Da nicht zu übersehen ist, ob und zu welrnen
triebsberaterausbildung, Bedingungen Mittel in den künftigen Jahren am Geld- und
Kapitalmarkt zur Verfügung stehen werden, hat das ERP-
cc) produktivitätsfördernde beispielhafte Untersuchungen Sondervermögen 260 000 000 DM als Liquiditätshilfe für von
in verschiedenen konsumnahen Branchen und Fach- ihm als förderungswürdig anerkannte Ausfuhrgeschäfte
zweigen, zugesagt.
dd) Maßnahmen zur Verbreitung des Produktivitätsgedan- Die Liquiditätshilfen können von der Kreditanstalt für
kens durch Kurse, Publizistik usw., Wiederaufbau in Anspruch genommen werden:
ee) sonstige fachlidie Produktivitätsmaßnahmen in Handel, 1. für Kredite an deutsche Lieferfirmen zur Einräumung
Handwerk und Industrie. längerfristiger Zahlungsziele,
2. für Kredite an ausländische Besteller zur Finanzierung
Die vorgesehenen Maßnahmen werden vom Rationalisie- deu !scher Lieferungen.
rungskuratorium der deutschen Wirtschaft in enger Zu-
sammenarbeit mit den maßgeblichen Kreisen der WirtsdJaft Bis zur Inanspruchnahme für die vorgenannten Zwecke kön-
sowie den entsprechenden Organisationen und Einrich tun- nen die Mittel auch zur Finanzierung bereits früher durch-
gen auf dem Gebiet der Rationalisierung durchgeführt. geführter Liefergeschäfte vorübergehend verwendet werden.
An diesen Maßnahmen soll die Berliner Wirtschaft be-
Zu c) teiligt werden.
Die für die Europäische Produktivitätszentrale vorgesehenen In den vergangenen Rechnungsjahren sind der Kreditanstalt
Mittel sind der letzmalige Beitrag des ERP-Sondervermö- für Wiederaufbau verbindliche Zusagen in Höhe von
gens zu den operationellen Kosten. Der ab 1. Juli 1960 er- 260 000 000 DM erteilt worden. Dieser Betrag soll bis zu
forderliche Beitrag wird aus Mitteln des Bundeshaushalts- 385 000 000 DM erhöht werden. Hiervon werden einschließ-
plans gezahlt, der bisher auch die administrativen Kosten lich der für das Rechnungsjahr 1960 vorgesehenen Mittel
getragen hat. 220 000 000 DM zur Verfügung stehen. Die Bereitstellung
Siehe Kontengruppe 8. des Restbetrages erfolgt in den Rechnungsjahren 1961
bis 1964.
Da sich die Förderungsmaßnahmen für die Entwicklungs-
länder über einen längeren Zeitraum erstrecken, ist es er-
Zu Til.12 forderlich, daß zu erwartende Rückflüsse wieder für den
Für den Ausbau, den Neubau und die Ausstattung von gleichen Verwendungszweck eingesetzt werden können.
lngenieursdiulen sind seit 1957 aus den Kapiteln 2 und 4
13 500 000 DM als Kredite zur Verfügung gestellt worden. Zu bb)
Die für das Rechnungsjahr 1960 vorgesehenen Mittel dienen Für den gleidlen Zweck sind bisher 155 000 DM bereit-
zur Fortführung des Programms, das auf Fachschulen aus- gestellt worden. An den Kosten soll sich die Ernährungs•
gedehnt werden soll. industrie beteiligen.
Siehe Kontengruppe 3. Zu Untertitel b)
Veranschlagt sind Kredite an deutsche mittlere Unterneh-
men zum Auf- und Ausbau von Fertigungs-, Montage- und
Reparaturbetrieben sowie an deutsche Außenhandelsunter-
nehmen zum Auf- und Ausbau von Handelsniederlassungen
im Auslande.
Siehe Kontengruppen 3 und 8.
1938 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Betrag Betrag
Kap. Kap.
für für
Tit. Tit. Gegenstand
1960 1959
1960 1959 DM DM
-- -~-- --
1 2 3 4 5
(2) (2)
22 22 Inanspruchnahme aus Gewährleistungs- und Bürg-
schaftsverträgen ................ '. ................ 1000000 3 000 000
26 26 Kosten für die Bearbeitung von Bürgschaften ........ 10 000 50 000
30 30 Wirtschaftliche Förderungsmaßnahmen aller Art ..... 159 879 600 174 676 300
Die Mittel des Titels sind mit denen der Titel 1 bis 13
deckungsfähig.
40 40 Vermischte Ausgaben .............................. 5000 5 000
Summe Ausgaben • ••••••••••••••••••••••••••••••••
909 066 200 805 631 300
Abscbluß
Einnahmen ....................................... 581855200 810 566 300
Ausgaben ........................................ 909 066 200 805 631 300
Zuschuß/Uberschuß ................................ 327 211 000 4 935 000
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1939
Erläuterungen
6
Zu Tit.22 Zu Tit.30
Nach Für die Finanzierung notwendiger Investitionen in saarlän-
1. § 2 des Dritten Gesetzes über die Ubernahme von Sicher- dischen Unternehmen sowie zur anteiligen Finanzierung
heitsleistungen und Gewährleistungen zur Förderung der von Aufträgen an saarländische Unternehmen sind
deutschen Wirtschaft vom 6. Dezember 1954 (Bundes- 360 000 000 DM als Kredite rechtsverbindlich zugesagt
gesetzbl. I S. 365) und worden.
2. dem Gesetz zur Ergänzung des Dritten Gesetzes über die In den Rechnungsjahren 1957 bis 1959 wurden Zusagen in
Ubernahme von Sicherheitsleistungen und Gewährleistun- Höhe von 210 000 000 DM erfüllt.
gen zur Förderung der deutschen Wirtschaft (2. ERP- Von dem veranschlagten Betrage von 159 879 600 DM ent-
BürgschG) vom 17 Mai 1957 (Bundesgesetzbl. I S. 517) fallen auf
dürfen Sicherheitsleistungen, Gewährleistungen und Bürg- aa) die weitere E.rfüllung der Verpflichtun-
schaften bis zum Gesamtbetrage von 400 000 000 DM nach gen gegenüber der saarländischen
Maßgabe des § 2 des ERP-Verwaltungsgesetzes zu Lasten Wirtschaft . . . . . . • . . . . . . . . . . . . . . . . . . • 94 000 000 DM
des ERP-Sondervermögens übernommen werden. Die ver-
anschlagten Mittel sind zur Deckung etwaigeT Inanspruch- bb) die Finanzierung von Aufträgen an
nahmen des ERP-Sondervermögens aus solchen Verträgen Berliner Unternehmen . . . . • . . . . . . . . • • 24 000 000 DM
vorgesehen (vgl. auch Kap. 3 Tit. 22 der Ausgabe). Weiter sind Mittel veranschlagt, die der Mitverfügung der
Siehe Kontengruppe 8. !CA-Mission unterliegen oder infolge Umprogrammierungen
bei anderen als ursprünglich vorgesehenen Titeln veraus-
gabt werden müssen. Aus diesen Mitteln können in Aus-
Zu Tit. 26 nahmefällen im Rahmen des § 5 Abs. 2 ERPVerwGes auch
Auf Grund der in den Erläuterungen zu Kap. 2 Tit. 22 auf- verlorene Zuschüsse gewährt werden.
geführten Gesetze haben die Hauptleihinstitute im Auftrage
Eine Aufteilung des Betrages von 159 879 600 DM auf die
und für Rechnung des ERP-Sondervermögens Bürgschaften
übernommen. einzelnen Wirtschaftsbereiche ist erst nach Festlegung der
Verwendungszwecke möglich.
Die Zahlung einer Bearbeitungsgebühr an die Hauptleih-
institute ist dann erforderlich, wenn das ERP-Sonderver- Siehe Kontengruppen 2, 3 und 8.
mögen aus seiner Bürgschaft in Anspruch genommen wird
und den Hauptleihinstituten die Weiterverfolgung der auf Zu Tit.40
das ERP-Sondervermögen übergegangenen Forderungen
übertragen worden ist. Der Betrag ist geschätzt.
Siehe Kontengruppe 8. Siehe Kontengruppe 8.
1940 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Betrag Betrag
Kap. Kap.
für für
Tit. Tit. Gegenstand
1960 1959
1960 1959 DM DM
1 2 3 4 5
ERP-Sondervennögen
- Teil Berlin -
3 3 I. Einnahme
1 1 Erträge aus Beteiligungen .......................... - -
2 2 Zinsen aus Darlehen, Bankguthaben, Wertpapieren,
sonstigen Anlagen usw.........••................ 48 383 600 44 162 800
3 3 Zinsen aus Darlehen, über deren Verwendung mit der
ICA vertragliche Bindungen bestehen ............. 11 133 300 15 073 000
4 4 Tilgungen von Darlehen und sonstige Rückflüsse ..... 171728000 150 848 000
5 5 Tilgungen von Darlehen, über deren Verwendung mit
der ICA vertragliche Bindungen bestehen ......... 44 592 700 62 781 000
6 6 Ablösungen, Erträge und sonstige Einnahmen aus der
Eigenkapitalfinanzierung ......................... 4 000 000 2 000 000
7 7 Vergütungen für die Ubernahme von Bürgschaften ... 10 000 10 000
8 8 Zinsen aus der Anlage des Bürgschaftssicherungsfonds 800 000 800 000
9 9 Erlöse, Rückflüsse und Erträge aus Zuwendungen .... 50 000 50000
10 10 Vermischte Einnahmen ............................ 5 000 5000
Summe Einnahmen ................................ 280 702 600 275129 800
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1941
Erläuterungen
--------------------------------------- - -- ~ -~-
6
Zu Tlt.1 Zu Tit.5
Das ERP-Sondervermögen i5t an der Berliner Industrie- Veranschlagt sind Tilgungen:
bank AG. mit 5 000 000 DM beteiligt. Im laufenden Rec:h- a) durch die Berliner Industriebank AG. 42 900 000 DM
nungsjahr werden voraussic:htlich dem ERP-Sonderver-
b) durch die Lastenausgleichsbank (Bank
möqen keine Gewinne zufließen 153 000 DM
für Vertriebene und Geschädigte) .... .
Wegen der Erträge aus Beteiligungen im Rahmen des
c) durch die Deutsc:he Bundesbahn ...... . 200000 DM
Eigenkapitalfinanzierungsprogramms vgl. Tit. 6 der Ein-
nahme. d) durch das Land Berlin ............... . 1339700 DM
Siehe Kontengruppe 8. 44 592 700 DM
Vgl. Vorwort, zweiter Teil Absc:hnitt A Nr. II.
Zu Til. 2
Siehe Kontengruppe 7.
Veransc:hlagt sind Zinsen:
a) von der Berliner Industriebank AG. 27 800 000 DM
b) von der Lastenausgleichsbank (Bank für Zu Tit.6
Vertriebene und Gesc:hädigte) ........• 55 000 DM Nach einer Vereinbarung mit der MSA-Sondermission vom
c) von der Kreditanstalt für Wiederaufbau 400 000 DM 15./19. Juni 1953 sind die aus dem Programm .Eigenkapital-
d) vom Land Berlin .................... . 2 000 000 DM finanzierung" anfallenden Einnahmen dem gleichen Ver-
4 179 000 DM wendungszweck wieder zuzuführen (vgl. Kap. 3 Tit. 20 a der
e) von der Deutschen Bundesbahn ...... .
Ausgabe) Aus diesem Grunde sind die Einnahmen dieses
f) von der Deutsc:hen Bundespost ....... . 3 949 600 DM Ti leis gesondert veransc:hlagt.
g) aus Bankguthaben, Wertpapieren, son-
stigen Anlagen usw .................. . 5 000000 DM Siehe Kontengruppen 7 und 8.
h) Mehreinnahmen 5 000 000 DM
Zu Tit. 7
48 383 600 DM
Zu h) Für die Ubernahme von Bürgschaften durch das ERP-Son-
Erfahrungsgemäß fallen im Laufe des Rec:hnungsjahres dervermögen wird grundsätzlich eine Vergütung erhoben.
Mehreinnahmen an, die mit 5 000 000 DM gesc:hätzt sind. Siehe Kontengruppe 8.
Siehe Kontenqruppe 8.
Zu Tit. 8
Zu Tit. 3 Zur Deckung der vom Land Berlin für mittelfristige Betriebs-
Veranschlagt sind Zinsen: mittelkredite bis zu einer Höhe von 100 000 000 DM über-
a) von der Berliner Industriebank AG. . . . 10 000 000 DM nommenen oder noch zu übernehmenden Bürgschäften ist
aus Mitteln des ERP-Sondervermögcns ein Bürgschafts-
b) vom Land Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 001 300 DM sicherungsfonds in Höhe von 20 000 000 DM gebildet
c) von der Deutschen Bundesbahn . . . . . . . 132 000 DM worden.
11 133 300 DM Siehe Kontengruppe 8.
Vql. Vorwort. zweiter Tcii Abschnitt A Nr. II.
Siehe Kontengruppe B. Zu Tit. 9
Uber die gewährten Zuwendungen haben die Empliinger
Zu Tit. 4 einen Verwendungsnachweis gemäß den Richtlinien vom
Veranschlagt sind Tilgungen: 29. April 1953 für Zuwendungen des Bundes an außerhalb
der Bundesverwaltung stehende Stellen und für den Nach-
a) durch die Berliner Industriebank AG . . 141400000 DM weis der Verwendung der Mittel nach § 64 a Abs. 1 RHO
b) durc:h die Lastenausgleichsbank (Bank (Ministerialblatt des Bundesministers der Finanzen S. 369)
für Vertriebene und Gesc:hädigte) ..... 80 000 DM zu führen. Erlöse aus dem Verkauf unbrauchbar oder enl•
c) durch das Land Berlin ............•... 2 000 000 DM behrlich gewordener Geräte, Ausstattungsgegenstände
d) durch die Deutsche Bundesbahn . . . . . . . 15 248 000 DM u. dgl sowie Reingewinne aus der Verwertung von For-
schungsergebnissen (Lizenzgebühren usw.) sind an das ERP-
e) durch die Deutsche Bundespost ....... . 8 000000 DM Sondervermögen abzuführen.
f) Mehreinnahmen ..................... . 5 000 000 DM
Siehe Kontengruppe 8.
171 728000 DM
Zu f)
Zu Tit.10
Erfahrungsgemäß fallen im Laufe des Rechnungsjahres
Mehreinnahmen an, die mit 5 000 000 DM gesc:hätzt sind. Der Betrag ist geschätzt.
Siehe Kontengruppe 7 Siehe Kontengruppe 8.
1942 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Betrag Betrag
Kap. Kap.
für für
Tit. Tit. Gegenstand
1960 1959
1960 1959 DM DM
----1-------1------------------------ - -------
1 2 3
(3) (3) II. Ausgabe
In Anbetracht der besonderen politisdlen Lage Ber-
lins können im Rahmen der veranschlagten Mittel
Finanzierungshilfen gewährt oder Beteiligungen über-
nommen werden, bei derien die üblichen bankmäßigen
und betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen nicht
oder nicht in vollem Umfange vorliegen, die jedoch im
Hinblick auf die politische Zielsetzung der Berlinhilfe
gerechtfertigt erscheinen.
In Abweichung von den allgemeinen ERP-Kondi-
tionen können Kredite sowie Beteiligungen und son-
stige Finanzierungshilfen zu erleidlterten Bedingun-
gen gewährt werden, sofern nur durch derartige Be-
dingungen der Förderungszweck. erreicht werden kann.
Die mit der Berlinhilfe verbundenen Auflagen der
amerikanischen Regierung sind hierbei zu berücksich-
tigen.
Aus Zuschußmitteln des ERP-Sondervermögens an-
geschaffte bewegliche Sachen, an denen der Bund (ERP-
Sondervermögen) Eigentum erworben hat bzw. er-
wirbt, können im Einvernehmen mit dem Bundesmini-
ster der Finanzen unentgeltlich der Deutschen For-
schungsgemeinschaft, Bad Godesberg, oder Zuschuß-
empfängem übereignet werden.
1 Zur Förderung der Berliner Wirtschaft durch Gewäh-
rung von Investitions- und Betriebsmittelkrediten
sowie durch sonstige Kreditmaßnahmen .......... . 182 853 600 268 330 800
Die Mittel sind mit denen der Titel 2 und 3 deckungs-
fähig Ersparnisse bei Titel 1 können zur Verstärkung
der bei Kap. 3 Tit. 4 und 5 veranschlagten Mittel ver-
wendet werden.
Bindungsermäd1tigung: Bis zur Höhe von 40 000 000 DM
2 2 Für Arbeitsbeschaffungs- und Wiederaufbaumaßnahmen 30 200 000 34 100 000
Die Mittel sind mit denen der Titel 1 und 3 deckungs-
fähig.
Bindungsermächtigung: Bis zur Höhe von 22 000 000 DM
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1943
Erläuterungen
6
Zu Kap. 3 Zu a)
Durch Inanspruchnahme von Bindungsermächtigungen sind Für den Wiederaufbau und die Einrichtung der Institute _
bzw. werden gebunden bei: der Technischen Universität Berlin werden aus Mitteln des
ERP-Sondervermögens 15 000 000 DM zur Verfügung ge-
Rechnungsjahr
stellt. Hierauf wurden 10 000 000 DM bisher gezahlt. Der
Ti!. Zweckbestimmung Restbetrag von 5 000 000 DM ist für das Rechnungsjahr 1960
1960 1961 1962 1963 1964
in Millionen DM vorgesehen, der auf Grund der im ERP-Wirtschaftsplan 1958
enthaltenen Bindungsermächtigung bereits zugesagt wurde.
In vesti tionskredi te 5 40•1
2 Techn. Universität Zu b)
Berlin 5 Die bisher zur anteiligen Finanzierung des Wiederaufbaues
Krankenhausneubau 5,5 ') s,s•i 5,5 ') 5,5") und des Neubaues von gewerblichen, kulturellen und sozia-
len Bauten zur Verfügung gestellten Mittel haben zur Schaf-
Sa Auftrags-
finanzierungen 60 60 ')
fung von Dauerarbeitsplätzen, insbesondere für Angestellte,
geführt.
70 105,5 5,5 5,5 5,5
•) Im ERP-Wirtschaltsplan 1960 enthalten. Zu c)
Die bei den einzelnen Titeln ausgebrachte Deckungsfähig- Die Notwendigkeit der Schaffung weiterer Grün- und Forst-
keit ist erforderlich, um zweckentsprechende Verwendungen flächen zur Erholung für die Bevölkerung, insbesondere für
der Mittel sowie etwa notwendig werdende Umprogram- Kinder und Jugendliche, ergibt sich aus der Insellage Ber-
mierungen nach den jeweiligen Bedürfnissen zu ermöglichen lins.
und den mit einer geschenkweisen Wirtschaftshilfe verbun- Bei der Durchführung dieses Programms sollen überwiegend
denen Auflagen der amerikanischen Regierung zu entspre- arbeitslose Frauen beschäftigt werden, die bisher in der
chen. Wirtschaft keine Arbeitsmöglichkeit gefunden haben.
Zu Tit. l Zu d)
Die Berliner Wirtschaft hat weiterhin einen erheblichen Be- Trotz der Abnahme der Gesamtarbeitslosigkeit ist der An-
darf an Investitions- und Betriebsmittelkrediten, der noch teil der arbeitslosen Angestellten immer noch verhältnis-
nicht aus Kapitalmarktmitteln gedeckt werden kann. Die an mäßig hoch. Im Rahmen eines Angestelltennotprogramm3
Klein-, Mittel- und Großbetriebe zu gewährenden Kredite soll den längerfristigen arbeitslosen älteren Angestellten
sollen zur Erweiterung und Rationalisierung der Produk- vorübergehend Beschäftigung gegeben werden.
tion, der Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen sowie
der Absatzförderung dienen. Aus den veranschlagten Mitteln sollen ferner
Die besondere Lage der Berliner Wirtschaft erfordert, daß aa) Einarbeitungszuschüsse an Berliner Unternehmen für
Kredite zu erleichterten Bedingungen gewährt werden, bei jeden neu eingestellten, bisher arbeitslosen älteren
denen Verzinsung und Tilgungen von dem Gewinn der ein- Angestellten und
zelnen Unternehmen abhängig sind und auf eine bank-
mäßige Sicherheit ganz oder teilweise verzichtet werden bb) Zuschüsse für die Ausbildung von Jugendlichen als
kann. Zum Zwecke der Schaffung und Erhaltung von Ar- Anlernlinge und Lehrlinge in Lehrwerkstätten
beitsplätzen können auch Vereinbarungen über Rangrück- gezahlt werden.
tritte der Forderungen des ERP-Sondervermögens hinter For-
derungen sonsttger Gläubiger getroffen werden. Zu e)
In Sonderfällen können auch im Rahmen des § 5 Abs. 2 An den beiden Häusern haben sich umfangreiche Instand-
ERP- VerwGes. Zuschüsse gewährt werden. setzungsarbeiten als notwendig erwiesen. Die Mittel werden
von der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika
Bindungsermächtigung:
zur Verfügung gestellt.
Die Mallnc1hmen zur Förderung der Berliner Wirtschaft sol-
len auch im Rechnunqsjahr 1961 fortgeführt werden. Um
bereits im Redrnungsjahr 19GO die Inangriffnahme von Bindungsermächtigung:
P:ojekten zu ermöqlichen, flir die erst im Rechnungsjahr Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hat
1%1 Mittel zur Verfüqung zu stehen brauchen, ist eine sich bereit erkltirt, den Neubau eines modernen Kranken-
Ermüchl iqung zum ErnrJc,hen vertraglicher Bindunqen bis hauses in Berlin-Steglitz anteilig zu finanzieren. Das Kran-
zur Höhe von 40 000 000 DM erforderlich. kenhaus wird als Klinikum der medizinisdwn Fakulttit der
Siehe Kon\C'nqruppen 2 und 3. Freien Universität Berlin dienen. Neben dem Krankcnhctus
mit einer Anzahl von 1200 Betten werden wissenschaftliche
Zu Tit. 2 Institute und Schwesternunterknüfte errichtet werden. Der
Im Rahmen des \Viccleraufbauprogramms sind veranschlagt: erste Bauabschnitt wird aus amerikanischen Spenden sowie
Kredite für au, tv!itteln des Perliner Haushalts finanziert. Zu den Kosten
d('s zweiten Bauabschnitts, die sich zwischen 75 000 000 bis
a) die Technische Universität Berlin . . . . . 5 000 000 DM 80 000 000 DM bewegen, soll aus Mitteln des ERP-Sonder-
b) den 'Wic,cl,·rdufhau und Nc,ubau gewerb- vermögens ein Zuschuß in Höhe von 22 000 000 Dl\1 zur
licher, kultureller und sozialer Bauten 10 000 000 DM Vr,rfürinnq q0stellt werden. Die Auszahlung ist für die
Zuschüsse für Rechnungsjahre 1961 bis 1964 in Aussicht genommen.
c) die Schaffung von Grünanlagen und Um (!ine kontinuierliche Durchführunq des Bauvorhabens zu
Porsten ....... , ........ , . . . . . . . . . . . . . 950 000 DM rwwährleisten, ist es erforderlich, daß der Betrag von
d) die Beschäftigung und Schulung von 22 ODO 000 DM bereits im Rechnungsjahre 19GO zugesagt
Angestellten und Jugendlieben . . . . . . . . 13 G50 000 DM wird
e) die Instandsetzung des Amerika- und Die Binrlunqsermächtiqung erstreckt sich auf die Rechnungs-
Marshallhauscs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GOO n 11 n D'v1 jahre l'l:il bis Hlö4.
30 200 uU:J lJ:VI Siehe Kontengrupp,~n 2, 3 und 8.
1944 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Betrag Betrag
Kap. Kap.
für für
Tit. Tit. Gegenstand
1960 1959
1960 1959 DM DM
1 2 3 4 5
(3) (3)
3 3 Sonstige wirtschaftliche Förderungsmaßnahmen 5 300 000 6 200 000
Die Mittel sind mit denen der Titel 1 und 2 deckungs-
fähig.
4 4 Maßnahmen zur Förderung der Forschung und wirt-
schaftlich bedeutender kultureller Einrichtungen ...• 4 050 000 4 050 000
5 5 Maßnahmen zur Förderung des Absatzes Berliner Er-
zeugnisse
a) für Auftragsfinanzierungen ......•............. 30 000 000
Bindungsermächtigung: Bis zur Höhe von 60 000 000 DM
b) für Liquiditätshilfen ......................... . 25 000 000 15 000 000
Mehrausgaben dürfen bis zur Höhe von 15 000 000 DM
geleistet werden, sofern ihnen Mehreinnahmen im Kap. 3
oder Einsparungen bei Kap. 3 Tit. 1 der Ausgabe gegen-
überstehen.
Einnahmen fließen den Mitteln zu.
c) für Auslandsniederlassungen .....•......•..... 5 000 000
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1945
Erläuterungen
6
Zu Tit.3 In den Rechnungsjahren 1958 bis 1959 sind insgesamt
1 500 000 DM zur Errichtung der Deutschen Stiftung für Ent-
Veranschlagt sind: wicklungsländer zur Verfügung gestellt worden. Die Mittel
Kredite für dienten zur Erstausstattung (Personal- und Sachkosten).
a) den Wohnungsbau .................. . 5 000 000 DM Der für das Rechnungsjahr 1960 vorgesehene Zuschuß von
Zuschüsse für 1 000 000 DM soll der Deutschen Stiftung für Entwicklungs-
b) Veranstaltungen in Berlin ........... . 200 000 DM länder als Zuschuß zur Deckung der laufenden Personal-
c) Werbemaßnahmen .................. . 100 000 DM und Sachausgaben zur Verfügung gestellt werden.
Die Reise- und Aufenthaltskosten der ausländischen Teil-
5 300 000 DM nehmer werden aus Mitteln des Bundeshaushaltsplans -
Zu a) E.Pl. 05 - gezahlt.
Für ein besonderes Wohnungsbauprogramm im Südosten Siehe Kontengruppe 8
Berlins sind aus Mitteln des ERP-Sondervermögens
25 000 000 DM vorgesehen. 15 000 000 DM wurden bereits zur Zu Tit.5
Verfügung gestellt. 5 000 000 DM sind für das Rechnungs-
jahr 1960 veranschlagt. Die Bereitstellung des Restbetrages Zu Untertitel a)
von 5 000 000 DM erfolgt je nach dem Fortgang des Bau- Die veranschlagten Mittel dienen zur Ergänzung des aus
vorhabens in den späteren Rechnungsjahren. Mitteln des Kap. 2 zu finanzierenden Auftragsfinanzierungs-
programms. Die Mittel sollen verwendet werden zur an-
Zu b) teiligen Finanzierung von Aufträgen an Berliner Unterneh-
men.
Zur Hebung des Berliner Fremdenverkehrs sollen Zuschüsse
für wirtschaftlich oder wissenschaftlich bedeutsame Veran- Bindungsermächtigung:
staltungen gewährt werden. Um der Berliner Wirtschaft die Hereinnahme weiterer Auf-
träge zu ermöglichen, ist es notwendig, bereits im Rech-
Zu c) nungsjahr 1960 vertragliche Bindungen auf das Zins- und
Die bisher aus Mitteln des ERP-Sondervermögens für Tilgungsaufkommen des Rechnungsjahres 1961 bis zur Höhe
Werbemaßnahmen bereitgestellten Zuschüsse in Höhe von von 60 000 000 DM einzugehen.
2 997 000 DM haben wesentlich zur Förderung des Absatzes Zu Untertitel b)
Berliner Erzeugnisse in der Bundesrepublik und im Aus-
lande beigetragen. Auch die für das Rechnungsjahr 1960 Das Auftragsfinanzierungsprogramm wird anteilig aus Mit-
veranschlagten Mittel sollen insbesondere auf dem Gebiet teln des ERP-Sondervermögens, der Auftraggeber bzw.
der allgemeinen Wirtschaftswerbung eingesetzt werden. -nehmer und Berliner Geschäftsbanken finanziert. Die Kre-
dite, die die Berliner Geschäftsbanken aus eigenen Mitteln
Siehe Kontengruppen 3 und 8. gewähren, sind als Liquiditätshilfen bis zur Höhe von
40 000 000 DM zugesagt worden. Die Inanspruchnahme ist
Zu Tit. 4 erfahrungsgemäß niedriger als die Höhe der zugesagten
Liquiditätshilfen, so daß hierfür nur 25 000 000 DM veran-
Die veranschlagten Zuschüsse sind für die Finanzierung von schlagt worden sind.
Forschungsvorhaben und zur weiteren Ausstattung der Ber-
liner Institute vorgesehen. Für den Fall der vollen Inanspruchnahme ist vorgesehen,
Mehrausgaben bis zur Höhe von 15 000 000 DM zu leisten.
Hinsichtlich der Einzelverwendung wird auf die Erläuterun-
gen zu Kap. 2 Tit. 9 der Ausgabe verwiesen. Zu Untertitel c)
Projekte, die sich über mehrere Jahre erstrecken, sollen im Veranschlagt sind Kredite an mittlere Unternehmen zum
laufenden Rechnungsjahr anfinanziert werden. Die Weiter- Auf- und Ausbau von Fertigungs-, Montage- und Reparatur-
finanzierung ist in den späteren Rechnungsjahren in Aus- betrieben sowie von Handelsniederlassungen im Auslande.
sicht genommen. Siehe Kontengruppen 3 und 4.
1946 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Betrag Betrag
Kap. Kap.
für für
Tit. Tit. Gegenstand
1960 1959
19~ 1959 DM DM
(3) (3)
20 20 Eigenkapitalfinanzierungsproqramm
a) Erwerb von Beteiligungen, beteiligungsähnlichen
Rechten und sonstigen Vermögenswerten ........ . 4 000 000 2 000 000
Ausgaben dürfen bis zur Höhe etwaiger Mehrein-
nahmen bei Kap. 3 Tit. 6 überschritten werden.
Ersparnisse bei Tit. 20 a können zur Verstärkung
der bei Tit. 1 veranschlagten Mittel verwendet
werden.
b) Erwerb von Beteiligungen, beteiligungsähnlic:hen
Rechten und sonstigen Vermögenswerten durch
Umwandlung bereits gewährter Kredite ........ . 31600000 33 000 000
21 21 Kosten für die Ubernahme von Beteiligungen und Be-
arbeitung von Krediten zu erleich.terten Bedingungen 500000 600000
22 22 Inanspruchnahme aus Gewährleistungs- und Bürg-
schaftsverträgen _.............................•.• 1000000 1000000
25 25 Kosten aus Anlaß der Durchführung von Prüfungen,
Beratungen, Untersuchungen, der Einziehung von
Forderungen sowie Gerichts- und ähnliche Kosten .• 300 000 300000
27 27 Maßnahmen zur Förderung der Produktivität ein-
schließlich des Erfahrungsaustauschs ............. . 600 000 2 000 000
28 28 Kosten für die Verwaltung von Grundstücken ....... . 100000 100 000
29 29 Kosten für die Bearbeitung von Bürgschaften ....... . 10000 10000
30 30 Vermischte Ausgaben .............................• 5000 5000
Summe Ausgaben ................................ . 320 518 600 366 695 800
Abschluß
Einnahmen .... ! . ................................. . 280 702 600 275 729 800
Ausgaben ........................................ . 320 518 600 366 695 800
Zusch.uß ......................................... . 39 816 000 90 966 000
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1947
Erläuterungen
6
Zu Tit.20 Zu Tit. 25
Zu Untertitel a} Zur Beurteilung der aus Mitteln des ERP-Sondervermögens
Nach dem Stand vom 30. September 1959 sind innerhalb des bereits in Berlin finanzierten oder noch zu finanzierenden
Eigenkapitalfinanzierungsprogramms in einer Gesamthöhe Investitionsprojekte und zur laufenden Uberwachung der
gewährten Kredite sind fachliche Gutachten erforderlich.
von 81 900 000 DM Beteiligungen von insgesamt 67 274 800
DM von der Berliner Industriebank A.G. im eigenen Namen Darüber hinaus sollen Berliner Unternehmen durch Bera-
tungen gefördert werden. Die Zweckmäßigkeit des Einsatzes
für Rechnung des ERP-Sondervermögens erworben worden.
der Mittel des ERP-Sondervermögens erfordert auch die
Daneben wurden Finanzierungshilfen in Höhe von 2 616 300 Durchführung von Untersuchungen über die Lage der Ber-
DM auf später zu erwerbende Beteiligungen gewährt. liner Wirtschaft und ihrer Bereiche. Weitere Kosten und
Die Veranschlagung des Betrages erfolgte im ERP-Wirt- Gebühren können durch die Rechtsverfolgung und Rechts-
schaftsplan 1954 bei Kap. 3 Tit. 20 der Ausgabe. Der am verteidigung entstehen.
Schluß des Rechnungsjahres 1959 vorhandene Rest ist als Siehe Kontengruppe 8.
Ausgaberest in das Rechnungsjahr 1960 übertragen worden.
Der veranschlagte Betrag von 4 000 000 DM ist zur Ober-
nahme von neuen Beteiligungen oder zur Gewährung von
anderen Finanzierungshilfen des auf Grund amerikanischer Zu Tit. 27
Auflagen revolvierenden Eigenkapitalfinanzierungsfonds
vorgesehen (Vgl. Kap. 3 Tit. 6 der Einnahme). Die veranschlagten Mittel sollen als Zuschüsse für den tech-
nischen Erfahrungsaustausch innerhalb des bilateralen Ab-
Zu Untertitel b} kommens verwendet werden. Es werden hieraus nur Ber-
Die in den Rechnungsjahren 1954 bis 1959 veranschlagte li~er Projekte finanziert. Auf die Erläuterungen zu Kap. 2
Umwandlung bereits gewährter Kredite bis zu 50 000 000 T1t. 10 der Ausgabe wird Bezug genommen.
DM in Beteiligungen usw. ist nur bis zu einer Höhe von Siehe Kontengruppe 8
18 400 000 DM ausgenutzt worden. Zur Durchführung dieses
mit der MSA-Mission vereinbarten Programms wurde der
Restbetrag von 31600000 DM im Rechnungsjahr 1960 er-
neut veranschlagt. Zu Til 28
Siehe Kontengruppe 2.
Im Rahmen der von der Berliner Industriebank AG. für
Rechnung des ERP-Sondervermögens treuhänderisch ver-
Zu Til 21 walteten Beteiligungen und Kredite sind im Zuge der Sicher-
Für die Obernahme und Verwaltung von Beteiligungen im heitenverwertung Grundstüdce erworben worden, die eben-
Rahmen des Eigenkapitalfinanzierungsprogramms und die falls von der Berliner Industriebank AG. verwaltet werden.
Bearbeitung von Krediten zu erleichterten Bedingungen er- Die veranschlagten Mittel dienen zur Dedcung von Steuern,
hält die Berliner Industriebank AG. eine Bearbeitungsge- Abgaben, Versicherungsprämien und sonstigen Verwal-
bühr. Ferner sind die hierbei entstehenden baren Auslagen tungskosten.
zu erstatten. Siehe Kontengruppe 8.
Siehe Kontengruppe 8.
Zu Tit. 22
Zu Tit. 29
Nach
a) § 2 des Dritten Gesetzes über die Obernahme von Sicher- Au~ Grund der in den Erläuterungen zu Kap. 3 Tit. 22 auf-
heitsleistungen und Gewährleistungen zur Förderung der gefüh~_ten Gesetze haben die Hauptleihinstitute im Auftrage
deutschen Wirtschaft vom 6. Dezember 1954 (Bundesge- ~nd fur Rechnung des ERP-Sondervermögens Bürgschaften
setzbl. I S. 365) und ubernommen.
b) dem Gesetz zur Ergänzung des Dritten Gesetzes über !)ie. Zahl~ng einer Bearbeitungsgebühr an die Hauptleih-
die Obernahme von Sicherheitsleistungen und Gewähr- msti tute 1st dann erforderlich, wenn das ERP-Sondervermö-
leistungen zur Förderung der deutschen Wirtschaft gen aus seiner Bürgschaft in Ansprudi genommen wird und
(2. ERP-Bürgsc:hG) vom 17. Mai 1957 (Bundesgesetzbl. I den Hauptleihinstituten die Weiterverfolgung der auf das
s. 517) ERP-Sondervermögen übergegangenen Forderungen über-
tragen worden ist.
dürfen Sicherheitsleistungen, Gewährleistungen und Bürg-
schaften bis zum Gesamtbetrage von 400 000 000 DM nach Siehe Kontengruppe 8.
Maßgabe des § 2 des ERP-Verwaltungsgesetzes zu Lasten
des ERP-Sondervermögens übernommen werden.
Die veranschlagten Mittel sind zur Deckung etwaiger Inan- Zu Tit.30
spruchnahmen des ERP-Sondervermögens aus solchen Ver-
trägen vorgesehen. (Vgl. auch Kap. 2 Tit. 22 der Ausgabe.) Der Betrag ist gesdiätzt.
Siehe Kontengruppe 8. Siehe Kontengruppe 8.
1948 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Betrag Betrag
Kap. Kap.
für für
Tit. Tit. Gegenstand
1960 1959
1960
----1----~1959 ------------------------1------------
DM -
DM
l 2 3 4 5
Treuhandverwaltung
I. Einnahme
4 4 Anleihe der Export-Import-Bank
Washington
Entnahme aus dem Bestand ....................... . 763 000 474 500
(Mehraufkommen und nicht verwendete Mittel aus
Vorjahren)
2 2 Zinsen aus Darlehen .............................. . 3 314 000 3 440 000
3 3 Tilgungen von Darlehen .......................... . 6 255 000 6 860 000
Summe Einnahmen ............................... . 10 332 000 10 774 500
II. Ausgabe
4 4 Anleihe der Export-laiport-Bank
Washington
1 1 Abführung an den Bundeshaushalt ................ . 3 932 000 1 774 500
2 2 Kredite .......................................... . 6 400 000 9 000 000
Ausgaben dürfen nur in Höhe der Einnahmen bei Kap. 4
unter Abzug der Ausgaben bei Tit. l geleistet und bis
zur Höhe etwaiger Mehreinnahmen überschritten werden.
Die Mitlel sind übertragbar.
Summe Ausgaben ................................ . 10 332 000 10 774 500
Abschluß
, Einnahmen ....................................... . 10 332 000 10 774 500
Ausgaben ........................................ . 10 332 000 10 774 500
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1949
Erläuterungen
6
Zu Kap. 4
Vgl. Vorwort, erster Teil Abschnitt B Nr. II
I. Einnahme
Zu Tit.1 Zu Tit.3
Veranschlagt sind Mehreinnahmen, die im Rechnungsjahr Veranschlagt sind Tilgungen:
1959 nicht verausgabt wurden, a) durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau 5 695 000 DM
Siehe Kontengruppe 9. b) durch die Lastenausgleichsbank (Bank für
Vertriebene und Geschädigte) . . • . . . . . . 560 000 DM
Zu Tit. 2 6255 000 DM
Siehe Kontengruppe 9.
Veranschlagt sind Zinsen:
a) von der Kreditanstalt für Wiederaufbau 3 242 000 DM
b) von der Lastenausgleichsbank (Bank für
Vertriebene und Geschädigte) . . . . . . . . . 72 000 DM
3 314000DM
Siehe Kontengruppe 9.
II. Ausgabe
Zu Tlt.1 Zu Tit.2
Die Anleihe in Höhe von 16 900 000 $ ist auf Grund des
Gesetzes über die Aufnahme eines Kredits durcb den Bund Veranschlagt sind:
im Rahmen der von den Vereinigten Staaten von Amerika Kredite
gewährten Wirtschaftshilfe vom 23. Mai 1952 (Bundesgesetz- a) zur Förderung von Wohlfahrtseinrich-
blatt I S. 301) aufgenommen worden. Nach den vertraglichen tungen (Auf- und Ausbau von sozialen
Vereinbarungen ist die Anleihe ab 1. Juli 1956 mit 2½ v. H. Einrichtungen) ...................... . 1 000000 DM
zu verzinsen und ab 1. Januar 1960 halbjährlich nachträglich b) für die Stromversorgung auf dem Lande 5 400000 DM
zu tilgen.
Da die DM-Gegenwerte der Anleihe vom ERP-Sonderver- 6 400 000 DM
mögen nur treuhänderisch für den Bund verwaltet werden,
sind die an die Export-Import-Bank Washington zu zahlen- Der Betrag zu b) ist in Höhe von 5 000 000 DM auf Grund
den Zinsen und Tilgungen dem Bundeshaushalt zur Ver- der im ERP-Wirtschaftsplan 1959 bei Kap. 2 Tit. 3 enthal-
fügung zu stellen tenen Bindungsermächtigung bereits zugesagt worden.
Siehe Kontengruppe 9. Siehe Kontengruppe 9.
1950 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Betrag Betrag
Kap. Kap.
für für
Tit. Tit. Gegenstand
1960 1959
1960 1959 DM DM
1 2 3 4 5
Außerordentlicher Plan
At -Anleihe-
I. Einnahme
Einnahmen aus der Anleihe ....................... . 75 000 000 200 000 000
Summe Einnahmen ............................... . 75 000 000 200 000 000
II. Ausgabe
Darlehen an das Königreich Griechenland 200 000 000
Die Ausgabe darf aus Kassenmitteln des ERP-Sonder-
vermögens so lange vorfinanziert werden, wie es die
Kassenlage des ERP-Sondervermögens zuläßt.
2 Darlehen an Entwicklungsländer ............. . 75 000 000
(neu)
Summe Ausgaben ................................ . 75 000 000 200 000 000
Absdlluß
Einnahmen ....................................... . 75 000 000 200 000 000
Ausgaben ........................................ . 75 000 000 200 000 000
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1951
Erläuterungen
6
I. Einnahme
Zu Tit.1
Nach § 4 des ERP-Wirtschaftsplangesetzes 1960 ist der Bun-
desminister für wirtschaftlichen Besitz des Bundes ermächtigt
worden, zur Deckung außerordentlicher Ausgaben Geld•
mittel im Wege des Kredits bis zur Höhe von 75 000 000 DM
zu Lasten des ERP-Sondervermögens zu beschaffen. Ein
etwaiges Abgeld wird aus Ausgaberesten des Kap. 1 ge•
deckt.
Siehe Kontengruppe 5.
II. Ausgabe
Zu Tit. 2 (neu)
Die Mittel sollen zur Ergänzung des bei Kap. 2 Tit. 13 a ver-
anschlagten Betrages verwendet werden.
Siehe Kontengruppe 5.
1952 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Abschluß
Kap. Einnahmen Ausgaben Ubersdmß Zuschuß
Gegenstand
DM DM DM DM
Ordentlicher Plan
1 ERP-Sondervermögen - Allgemeiner Teil - .... 376 712 000 9 685 000 367 027 000 -
2 ERP-Sondervermögen - Teil Bundesrepublik - .. 581855200 909 066 200 - 327 211 000
3 ERP-Sondervermögen - Teil Berlin - ..........• 280 702 600 320 518 600 - 39 816 000
1239269 800 1239269 800 367 027 000 367 027 000
4 Treuhandverwaltung ............................ 10 332 000 10 332 000 - -
1249601 800 1249601 800 367 027 oou 367 027 000
Außerordentlicher Plan
Al Anleihe ........................................ 75 000 000 75 000 000 - -
1324601 800 1 324 601 800 367 027 000 367 027 000
Anlage
Nachweisung
des ERP-Sondervermögens
nach dem Stand vom 31. März 1959
1. Zusammenstellung der Vermögenswerte und Verpflichtungen
2. Aufgliederung der Bankguthaben
3. Verluste
1. Zusammenstellung der Vermögenswerte und Verpflichtungen
Aktiva Passiva
A. Bankguthaben 878 230 838,15 DM A. Vermögensbestand 0 ) • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • 7 371 809 596,74 DM
B. Forderungen aus gewährten Krediten B. Sonstige Verpßid>.tungen .......................... . l 167,04DM
1. gegen die Kreditanstalt für Wiederaufbau ........ . 3 350 246 042,87 DM
2. gegen die Berliner Industriebank AG .............. . 868 481 733,19 DM
3. gegen die Lastenausgleichsbank (Bank für Vertrie-
bene und Geschädigte) ............................ . 224 063 005,77 DM
4. gegen die Finanzierungs-AG, Speyer .............. . 16 377 252,00 DM
5. geqen die Deutsche Bundesbahn .................. . 419 154 500,00 DM
6. gegen die Deutsche Bundespost .................... . 169 355 700,00 DM
7. gegen den Bundesminister für Verkehr ............ . 1 100 000,00 DM
8. gegen das Land Berlin ..................•.......... 858 747 294,28 DM
C. Sonstige Forderungen
1. Zins-, Provisions- und Gewinnertragsforderungen ... . 13 667 954,71 DM
2. Tilgungsforderungen .............................. . 3 938 613,43 DM
3. gegen die Einfuhr- und Vorratsstelle für Getreide und
Futtermittel ...................................... . 33 000 000,00 DM
4. gegen die Kreditanstalt für Wiederaufbau - Sonder-
einlage - ..................•...................... 146 296 938,00 DM
5. gegen die Kreditanstalt für Wiederaufbau - Ab-
lösung von Krediten .............................. . 140 761 000,00 DM
6. gegen Verschiedene ..............................• 66 712 707,73 DM
D. Beteiligungen
1. an der Las,tenausgleichsbank (Bank für Vertriebene
und Geschädigte) ................................. . 3 000 000,00 DM
2. an der Berliner Industriebank AG.................. . 5 000 000,00 DM
3. Beitrag des ERP-Sondervermögens zur Erfüllung der
Verpflichtungen des Bundes als Mitglied der Inter-
nationalen Bank für Wieder,aufbau und Entwicklung
(Weltbank) ....................................... . 100 000 000,00 DM
4. Beitrag des ERP-Sondervermögens zur Erfüllung der
Verpflichtungen des Bundes als Mitglied der Inter-
nationalen Finanz-Corporation .........•••......•.• 15 318 105,00 DM
5. Beteiligungen der Berliner Industriebank AG. an Ber-
li-ner Unternehmen im Rahmen der Eigenkapitalfinan-
zierungsprogramme in Berlin für Rechnung des ERP-
Sondervermögens . . . . . . . . • • . . • • . . 52 567 440,15 DM
;/. Wertberichtigungen . . . • . • • . . . . 4 208 361,50 DM 48 359 078,65 DM
E. Wertpapiere
unverzinsliche Schatzanweisungen der Deutschen Bun-
desbahn .........•................................. _ _ _ _1_0_0_0_0_0_00...:.,0_0_D_M_
7 371810763,78 DM 7 371 810 763,78 DM
•) Vermögensbestand am 31. März 1958 7 165 203 845,95 DM
In der vorstehenden Zusammenstellung sind nachstehende in der kaufmännischen Buchführung des ERP-Sondervermögens erfaßte Konten nicht enthalten, da sie ver-
mögensrechtlich als Verwahrkonten anzusehen sind:
1. ERP-Sammelkonto ................................ . 12 921 943,21 DM Verpflichtungen aus Einfuhren vor Inkrafttreten des
2. Konto GARIOA-Alt ............................... . 3 023 129,06 DM bilateralen Abkommens ........................... . 17 781 472,18 DM
3. Forderungen aus Einfuhren vor Inkrafttreten des
bilateralen Abkommens •.............•............• 50 014 018,96 DM
1954 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
2. Aufgliederung der Bankguthaben
1. ERP-Sonderkonto einschl. Unterkonten ............................. . 27 596 325,06 DM
2. GARIOA-Sonderkonto ............................................ . 10 887 975,54 DM
3. Unterkonten des GARIOA-Sonderkontos ........................... . 19 370 368,49 DM
4. Verteilungskonten ............................................... . 657 132 931,70 DM
5. Liquiditätsgarantiefonds für Umsdrnldungskredite ................... . 10 000 000,- DM
6. Bürgschaftssicherungsfonds und Liquiditätsgarantiefonds für Auftrags-
finanzierungskredite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 155 071,02 DM
7. Zins- und Tilgungskonten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 088 166,34 DM
----------
878 230 838, 15 DM
Erläuterungen
Zu 1 bis 3
Uber die auf den Sonderkonten einschließlich der Unterkonten befindlichen Guthaben kann nur
im Einvernehmen mit der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika verfügt werden (zweck-
gebundene Mittel).
Zu 4
Die den Hauptleihinstituten, dem Senat von Berlin und den einzelnen Bundesressorts zugesagten
Kredit- und Zuschußbeträge werden diesen auf Verteilungskonten zur Verfügung gestellt. Die
Abrufe erfolgen nach dem jeweiligen Bedarf (zweckgebundene Mittel).
Zu 5
Um den Kreditinstituten die Gewährung langfristiger Kredite zur Umschuldung kurzfristiger Kre-
dite an Handwerks- und Handelsbetriebe im Rahmen der Bürgschaftsaktion de6 ERP-Sonderver-
mögens für Umschuldungskredite an Handwerks- und Handelsbetriebe zu erleichtern, ist ein
Liquiditätsgarantiefonds gebildet worden.
Zu 6
Zur Deckung der vom Land Berlin übernommenen und noch zu übernehmenden Bürgschaften ist
aus Mitteln des ERP-Sondervermögens ein Bürgschaftssicherungsfonds in Höhe von 20 000 000 DM
gebildet worden. Ein Teil dieser Mittel ist zwischenzeitlich angelegt.
Zur Refinanzierung von Krediten, die Berliner Geschäftsbanken im Rahmen des Auftragsfinanzie-
rungsprogramms aus eigenen Mitteln gewähren, ist ein Liquiditätsgarantiefonds für Auftrags-
finanzierungskredite gebildet worden (zweckgebundene Mittel).
Zu 7
Die auf den Zins- und Tilgungskonten befindlichen Guthaben werden für neue Investitionspro-
gramme und Zuschüsse wieder verausgabt.
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1955
3. Verluste nach dem Stand vom 31.März 1959
An Verlusten sind eingetreten: Kapitalforderungen Zinsforderungen
DM DM
a} im Bundesgebiet:
im Rahmen des Flüdltlingssiedlungspro-
gramms .............................. . 61 546,47
im Rahmen sonstiger Programme 9 549,91 6 064,88
b) in Berlin:
im Rahmen der Kredit- und Eigenkapital-
finanzierungsprogramme ............... . 3 840 579,02 1638622,11
im Rahmen des Bürgsdlaftssicherungsfonds,
der zur Absicherung für vom Land Berlin
verbürgte Betriebsmittelkredite gebildet
wurde ....•.....••.•.............•..... 400 956,01
4 312 631,41 1644686,99
Währungsverluste aus der Abwertung des
ffrs im Rahmen des ERP-Saar-Investitionspro-
gramms ................................•• 6 078 616,57 55 483,71
Von den bei Berlin nachgewiesenen Verlusten entfallen auf das Eigenkapitalfinanzierungspro-
gramm 2 426 695,26 DM an Kapital- und 568 154,72 DM an Zinsforderungen. Für dieses Programm
sind von der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika 81900000 DM gesdlenkweise zur
Verfügung gestellt worden. Nadl den mit dieser Schenkung verbundenen Auflagen sind in Anbe-
tracht der besonderen Lage Berlins
a) bei dem Erwerb von Beteiligungen bewußt größere Risiken in Kauf zu nehmen,
b) die Mittel revolvierend einzusetzen.
Dem Verlust von insgesamt 2 994 849,98 DM stehen an Zinsen und anderen Erträgen 4 577 849,25
DM sowie an Zinsforderungen 1 221 457,95 DM gegenüber.
1956 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Verordnung
über die Kennzeldmung der Kleinfahrzeuge auf dem Rhein
Vom 20. Juli 1960
Auf Grund des § 3 Abs. 1 Nr. 2 und 4 des Ge- des § 8 ·der Rheinsdtiffahrtpolizeiverordnung ent-
setzes über die Aufgaben des Bundes auf dem sprechen. Das gleiche gilt für Kennzeichen, die von
Gebiet der Binnenschiffahrt vom 15. Februar 1956 den Behörden eines ausländischen Rheinuferstaates
(Bundesgesetzbl. II S. 317) wird zur Durchführung oder Belgiens zugeteilt und registriert worden sind.
des § 8 der Rheinsdliffahrtpolizeiverordnung vom
24. Dezember 1954 (Bundesgesetzbl. II S. 1411) - hin- § 2
sichtlidt des § 7 im Einvernehmen mit dem Bundes-
minister der Finanzen - verordnet: Zuteilung des Kennzeidlens
(1) Die Zuteilung des Kennzeichens ist bei einem
§ 1 Wasser- und Schiffahrtsamt zu beantragen.
Befreiungen (2) Der Antrag ist vom Eigentümer zu stellen. Der
Antragsteller hat seine Berechtigung glaubhaft zu
(1) Vom Führen des amtlichen Kennzeichens sind machen.
außer den in § 8 der Rheinschiffahrtpolizeiverord-
nung erwähnten Beibooten, Schiebe- und Ziehbooten (3) Der Eigentümer hat jede Änderung seines
Wohnsitzes dem Wasser- und Schiffahrtsamt anzu-
befreit:
zeigen, das das Kennzeichen zugeteilt hat.
1. Behördenfahrzeuge und Fahrzeuge der Bun-
deswehr, die durch Führen der Dienstflagge § 3
oder durch Aufsduiften als solche kennt-
lidl sind. Art des Kennzeidlens
2. Fischereifahrzeuge, soweit sie durch fische- (1) Das Kennzeichen besteht aus Buchstaben - in
reipolizeiliche Vorschriften zum Führen der Regel den Anfangs- und Endbuchstaben des
anderer Kennzeichen verpflichtet sind .. Namens des Wasser- und Schiffahrtsamtes - und
3. Sportfahrzeuge eines einem anerkannten aus einer Zahl.
Wassersportverband angeschlossenen Sport- (2) Das zugeteilte Kennzeichen ist vom Eigen-
vereins, wenn an ihnen ihr Name oder tümer in lateinischen Buchstaben und arabischen
eine Untersdteidungsnummer und der Name Zahlen anzubringen.
des Sportvereins - auch in abgekürzter § 4
Form - angebracht sind und sie die Flagge
des Verbandes führen. Die Flagge muß Ausweis
mindestens 20 X 30 cm groß sein; Renn- (1) Uber die Zuteilung des Kennzeichens erhält
boote können kleinere Flaggenabbildungen der Eigentümer einen Ausweis nach anliegendem
auf der Bordwand tragen. Ein Mitglied der Muster.
Besatzung muß einen mit Lichtbild ver-
(2) Der Ausweis nach Absatz 1 ist während der
sehenen Ausweis und einen Ausweis über
Fahrt an Bord mitzuführen. Das gilt jedoch nicht für
seine Zugehörigkeit zum Verein bei sich
Fahrzeuge, dfe gewerbsmäßig vermietet werden.
führen, aus dem sich die Mitgliedschaft des
Vereins zum Verbande ergibt. (3) Ausweise, die über die Zuteilung eines Kenn-
4. Ausländische, nicht in einem Rheinuferstaat zeichens nach § 1 Abs. 2 ausgestellt worden sind,
oder Belgien beheimatete Kleinfahrzeuge stehen den Ausweisen nach Absatz 1 gleich.
im Durchgangsverkehr, wenn sie ihren Na-
men in mindestens 10 cm hohen lateinischen § 5
Buchstaben gut lesbar an der Außenseite Erl.ösdlen der Gültigkeit
und den Namen und Wohnort des Eigen-
Das Kennzeichen wird ungültig und der Ausweis .
tümers an einer sichtbaren Stelle der Innen-
(§ 4 Abs. 1) ist an das Wasser- und Schiffahrtsamt
oder Außenseite tragen.
zurückzugeben, wenn
(2) Die von einer deutschen Schiffahrtsverwal~
1. der Eigentümer des Kleinfahrzeuges wechselt,
tung nach anderen Vorschriften zugeteilten amt-
lichen Kennzeichen ersetzen die Kennzeichen nach 2. das Kleinfahrzeug zerstört oder sonst unbrauch-
dieiseir Verordnung, sofern sie den Bestimmungen bar wird,
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1957
3. im Falle des § 2 Abs. 3 ein neues Kennzeichen § 8
zugeteilt wird. Strafbestimmung
In den Fällen der Nummern 1 und 3 ist das Kenn- Zuwiderhandlungen gegen diese Verordnung wer-
zeichen zu beseitigen; im Falle der Nummer 1 kann den nach § 1 des Gesetzes über die Aufgaben des
jedoch das Wasser- und Schiffahrtsamt auf Antrag Bundes auf dem Gebiet der Binnenschiffahrt bestraft.
die Beibehaltung des Kennzeichens zulassen.
§ 9
Geltung in Berlin
§ 6
Diese Verordnung gilt nach § 14 des Dritten Uber-
Gültigkeit des bisherigen Kennzeidtens leitungsgesetzes vom 4. Januar 1952 (Bundesgesetz-
Die nach den bisherigen Bestimmungen zugeteilten blatt I S. 1) in Verbindung mit § 11 des Gesetzes
amtlichen Kennzeichen bleiben in Kraft. über die Aufgaben des Bundes auf dem Gebiet der
Binnenschiffahrt auch im Land Berlin.
§ 1 § 10
Gebühr Inkrafttreten
Für die Zuteilung des Kennzeichens und die Aus- Diese Verordnung tritt am 1. August 1960, die Be-
stellung des Ausweises ist eine Verwaltungsgebühr stimmung über die Größe der Verbandsflagge (§ 1
zu entrichten. Sie beträgt Abs. 1 Nr. 3) jedoch erst am 1. März 1961 in Kraft.
Mit dem Inkrafttreten dieser Verordnung tritt die
für Ruder- und Paddelboote ohne Bekanntmachung des Reichsverkehrsministers vom
mechanischen Antrieb 2,00 DM, 11. November 1939 (Reichsverkehrsblatt A S. 230)
für sonstige Kleinfahrzeuge 5,00 DM. außer Kraft.
Bonn, den 20. Juli 1960
Der Bundesminister für Verkehr
Seebohm
Anlage umstehend
1958 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Anlage
Ausweis
über die Erteilung eines amtlidlen Kennzeldlens
für ein Kleinfahrzeug
(Vorderseite)
Herr/Frau/Fräulein ............................................................................................................................................................................................................................... .
(Name, Wohnort)
ist nach § 8 Rheinschiffahrtpolizeiverordnung vom 24. Dezember 1954 (Bundesgesetzbl. II S. 1411) für
sein/ihr ............................................................................................................ Name ........................................................................................................................... .
(Art des Fahrzeugs)
das Kennzeichen .................................................................................................................................................... erteilt worden .
............................................................................................ , den .................................................................... 19 ............
Wasser- und Sdliffahrtsamt
(Die'llst-
sieQ'el)
(Unterschrift)
Gebühr ............................... DM
Bitte Rückseite beachten
(Rückseite)
1. Das Kennzeichen muß mindestens 10 cm hoch und an beiden Vorderseiten des Fahrzeugs in heller Farbe
auf dunklem oder dunkler Farbe auf hellem Grund angebracht sein.
2. Der Ausweis ist an Bord mitzuführen und den zuständigen Beamten auf Verlangen vorzuzeigen.
Nr. 36 - Tag der Ausgabe: Bonn, den 29. Juli 1960 1959
Verordnung
über das Wasserskifahren auf den Bundeswasserstraßen
Vom 20. Juli 1960
Auf Grund des § 3 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes über (3) Die zum Wasserskifahren freigegebenen
die Aufgaben des Bundes auf dem Gebiet der Bin- Strecken und Wasserflächen und die nach Absatz 2
nenschiffahrt vom 15. Februar 1956 (Bundesgesetz- an die Freigabe geknüpften Bedingungen und Auf-
blatt II S. 317) wird verordnet: lagen werden öffentlich bekanntgemacht.
§ 1
Diese Verordnung gilt auf den Bundeswasser- § 3
straßen im Geltungsbereich der Binnenschiffahrt- Zuwiderhandlungen gegen diese Verordnung wer-
straßen-Ordnung vom 19. Dezember 1954 (Bundes- den nach § 366 Nr. 10 des Strafgesetzbuches bestraft,
gesetzbl. II S. 1135) sowie auf den Bundeswasser- wenn die Tat nicht in anderen Vorschriften mit
straßen Rhein und Donau. schwererer Strafe bedroht ist.
§ 2
(1) Auf den in § 1 bezeichneten Bundeswasser- § 4
straßen ist das Wasserskifahren nur auf den von Diese Verordnung gilt nach§ 14 des Dritten Uber-
der zuständigen Wasser- und Schiffahrtsdirektion leitungsgesetzes vom 4. Januar 1952 (Bundesgesetz-
als Strom- und Schiffahrtspolizeibehörde hierfür blatt I S. 1) in Verbindung mit § 11 des Gesetzes
besonders freigegebenen Strecken und Wasser- über die Aufgaben des Bundes auf dem Gebiet der
flächen erlaubt. Binnenschiffahrt auch im Land Berlin.
(2) Die Freigabe bestimmter Strecken und Wasser-
flächen zum Wasserskifahren kann mit Bedingungen
und Auflagen verbunden werden; sie kann auch auf § 5
bestimmte Zeiten beschränkt werden. Ihr Widerruf Diese Verordnung tritt am 15. Tage nach ihrer
ist jederzeit möglich. Verkündung in Kraft.
Bonn, den 20. Juli 1960
Der Bundesminister für Verkehr
Seebohm
1960 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1960, Teil II
Sammlung des Bundes,edds,
Bundesgesefzblaff Teil III
Bisher erschienen:
Folge 1: Sachgebiet 3 (Rechtspflegel - 1. Lieferung
30 Gerid:Jtsvertassung und Berulsred:Jt der Redltspflege - 300 Gerichtsverfassung - 301 Rld:Jter - 302 Ent•
lastunq der Genchte RedJtspfleqer 144 Seiten; Einzelbezug 1,54 DM zuzüqlidl 0.15 DM Versandqebübren.l
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- 311 Vergleich. Konkurs Einzelgläubigeranfechtung (206 Seiten; Einzelbezuq 7.21 DM zuzüglidl 0,25 DM
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Folge 3: Sachgebiet 3 (Red:Jtspflege1 - 3. Lieferung
31 Verfahren vor den ordentlichen Gend:Jten - 312 Strafverfahren. Strafvollzug, Strafreqlster - 313 Haftent•
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lich 0,15 DM Versandgebühren.l
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31 Verfahren vor den ordentlichen Gendlten - 315 freiwillige Gerichtsbarkeit - 316 Verfahren bei Freiheits•
entziehungen - 317 Verfahren In Landw1rtschaftssadlt:!n - 318 Beqla11bigung öffentlicher Urkunden (80 Selten,
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ständigen - 368 Gebührenordnung für Rechtsanwälte - 369 GehiJhren und Auslagen von Redltsbelständen.
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erfindungen - 423 Warenzeichenrecht - 424 Gemeinsame Rechtsvorschriften - 43 Vorschriften gegen den un-
lauteren Wettbewerb - 44 Urheberrecht - 440 Urheberred:Jtliche Vorsd:Jriften - 441 Verlagsrecht - 442 Ge-
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Ausfertigung verkündet In Teil III wird das als fortgeltend festgestellte Bundesrecht auf Grund des Gesetzes über die Sammlung des Bundes-
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