218 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Verordnung
zum Schutz der geografischen Herkunftsangabe „Glashütte“
(Glashütteverordnung – GlashütteV)1
Vom 22. Februar 2022
Auf Grund des § 137 des Markengesetzes, der zu- b) Werkteile galvanisieren,
letzt durch Artikel 206 Nummer 3 der Verordnung vom c) Werkteile rhodinieren sowie
31. August 2015 (BGBl. I S. 1474) geändert worden ist,
in Verbindung mit § 1 Absatz 2 des Zuständigkeitsan- d) Laserarbeiten.
passungsgesetzes vom 16. August 2002 (BGBl. I
S. 3165) und dem Organisationserlass vom 8. Dezem- §3
ber 2021 (BGBl. I S. 5176), verordnet das Bundesmi- Uhren
nisterium der Justiz im Einvernehmen mit dem Bundes-
Uhren im Sinne dieser Verordnung sind Instrumente,
ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und dem
deren Hauptfunktion die Zeitmessung ist, und sonstige
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft:
Instrumente mit Zeitmessfunktion.
§1
§4
Verwendung der
Herstellungsstufen
Herkunftsangabe „Glashütte“
Die Herkunftsangabe „Glashütte“ darf im geschäft- (1) Wesentliche Herstellungsstufen im Sinne von § 5
lichen Verkehr nur für solche Uhren verwendet werden, Nummer 2 sind:
die im Herkunftsgebiet hergestellt worden sind. 1. die Herstellung des Uhrwerks,
2. die Einschalung des Uhrwerks und
§2
3. die Endkontrolle der Uhr.
Herkunftsgebiet
(2) Die Herstellung des Uhrwerks besteht im We-
Das Herkunftsgebiet umfasst folgende Gebiete im sentlichen aus folgenden Herstellungsstufen:
Freistaat Sachsen:
1. der Fertigung oder Veredlung von Teilen des Uhr-
1. die Stadt Glashütte,
werks,
2. die Ortsteile Bärenstein und Lauenstein der Stadt
2. der Montage von Teilen des Uhrwerks,
Altenberg für die Zulieferung und Veredlung sowie
3. dem Ingangsetzen,
3. die Landeshauptstadt Dresden für folgende, kon-
krete Veredlungsschritte: 4. der Reglage,
a) Werkteile plattieren, 5. der Montage des Ziffernblatts,
1
6. dem Setzen der Zeiger,
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen
Parlaments und des Rates vom 9. September 2015 über ein Informa- 7. der Schlusskontrolle des Uhrwerks und
tionsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der
Vorschriften für die Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. L 241 8. der Chronometerzertifizierung, soweit diese im Her-
vom 17.9.2015, S. 1). kunftsgebiet durchgeführt wird.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 219
§5 d) das Setzen der Zeiger,
Herstellung im Herkunftsgebiet e) das Einschalen des Uhrwerks und
Eine Uhr ist im Herkunftsgebiet hergestellt, wenn 2. in den wesentlichen Herstellungsstufen zusammen
mehr als 50 Prozent der Wertschöpfung im Her-
1. folgende Herstellungsstufen vollständig im Gebiet
kunftsgebiet erzielt wurde.
der Stadt Glashütte im Freistaat Sachsen erfolgt
sind:
§6
a) Montage und das Ingangsetzen des Uhrwerks,
Inkrafttreten
b) die Reglage, Diese Verordnung tritt am Tag nach der Verkündung
c) die Montage des Ziffernblatts, in Kraft.
Der Bundesrat hat zugestimmt.
Berlin, den 22. Februar 2022
Der Bundesminister der Justiz
Marco Buschmann
220 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Bekanntmachung
der Neufassung der Binnenschiffseichordnung
Vom 1. März 2022
Auf Grund des Artikels 10 der Verordnung vom 5. Januar 2022 (BGBl. I S. 2)
wird nachstehend der Wortlaut der Binnenschiffseichordnung in der seit dem
18. Januar 2022 geltenden Fassung bekannt gemacht. Die Neufassung berück-
sichtigt:
1. die am 19. April 1975 in Kraft getretene Verordnung vom 30. Juni 1975
(BGBl. I S. 1785),
2. den am 1. Dezember 1980 in Kraft getretenen § 7 der Verordnung vom
22. Oktober 1980 (BGBl. I S. 2008),
3. die am 1. April 1983 in Kraft getretene Verordnung vom 22. März 1983
(BGBl. I S. 316),
4. den am 1. Oktober 1988 in Kraft getretenen Artikel 6 der Verordnung vom
13. September 1988 (BGBl. I S. 1745),
5. die am 1. Oktober 1989 in Kraft getretene Verordnung vom 11. September
1989 (BGBl. I S. 1665),
6. den am 1. Januar 1998 in Kraft getretenen Artikel 7 der Verordnung vom
15. Dezember 1997 (BGBl. I S. 3050),
7. den am 1. Oktober 2006 in Kraft getretenen Artikel 67 des Gesetzes vom
19. September 2006 (BGBl. I S. 2146),
8. den am 1. Januar 2013 in Kraft getretenen Artikel 2 § 7 der Verordnung vom
20. Dezember 2012 (BGBl. I S. 2802),
9. den am 1. Januar 2015 in Kraft getretenen Artikel 26 des Gesetzes vom
25. Juli 2013 (BGBl. I S. 2722),
10. den am 5. Juni 2014 in Kraft getretenen Artikel 2 § 2 der Verordnung vom
30. Mai 2014 (BGBl. I S. 610),
11. den am 4. Juni 2016 in Kraft getretenen Artikel 49 der Verordnung vom
2. Juni 2016 (BGBl. I S. 1257),
12. den am 9. März 2017 in Kraft getretenen Artikel 2 § 1 der Verordnung vom
2. März 2017 (BGBl. I S. 330),
13. den am 9. November 2019 in Kraft getretenen Artikel 8 der Verordnung vom
31. Oktober 2019 (BGBl. I S. 1518),
14. den am 18. Januar 2022 in Kraft getretenen Artikel 8 der eingangs genann-
ten Verordnung.
Berlin, den 1. März 2022
Der Bundesminister
für Digitales und Verkehr
Volker Wissing
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Verordnung
über die Eichung von Binnenschiffen
(Binnenschiffseichordnung – BinSchEO)1
Inhaltsverzeichnis Fünfter Abschnitt
Erster Abschnitt Nacheichungen und Nachprüfungen
Allgemeine Vorschriften § 38 Nacheichung
§ 39 Nachprüfung von Eichungen
§ 1 Begriffsbestimmungen
§ 2 Anwendungsbereich
Sechster Abschnitt
§ 3 Schiffseichamt
Übergangs- und Schlussbestimmungen
§ 4 Zentralstelle
§ 5 (weggefallen) § 40 Gültigkeit alter Eichscheine
§ 6 Arten der Eichung § 41 Inkrafttreten
§ 7 Voraussetzungen
Anlagen
§ 8 Eichschein
§ 9 Verlängerung des Eichscheins Anlage 1 Muster des Eichscheins für Binnenschiffe (Güter-
beförderer)
§ 10 Namensänderung
Anlage 2 Muster des Eichscheins für Binnenschiffe (Nichtgüter-
§ 11 Berichtigungen im Eichschein
beförderer)
§ 12 Vorläufige Eichbescheinigung
Anlage 3 Muster der Vorläufigen Eichbescheinigung (Güter-
§ 13 Messgeräte beförderer)
Anlage 4 Muster der Vorläufigen Eichbescheinigung (Nicht-
Zweiter Abschnitt güterbeförderer)
Schiffe, die zur Beförderung von Gütern bestimmt sind Anlage 5 Muster der Eichbescheinigung für Sportboote
§ 14 Genauigkeit Anlage 6 Muster der Eichplakette für Sportboote
§ 15 Aufnahme der Maße
§ 16 Eichraum Erster Abschnitt
§ 17 Leerebene und untere Eichebene Allgemeine Vorschriften
§ 18 Obere Eichebene
§ 19 Aufmaß und Berechnung §1
§ 20 Eichmarken Begriffsbestimmungen
§ 21 Eichzeichen
Im Sinne dieser Verordnung sind:
§ 22 Eichskalen
§ 23 Tragfähigkeit 1. „Eichung“
die Feststellung der von einem Schiff nach Maß-
Dritter Abschnitt gabe seiner Eintauchung verdrängten Wasser-
Schiffe, die nicht menge;
zur Beförderung von Gütern bestimmt sind
2. „Übereinkommen“
§ 24 Leerebene und untere Eichebene
das Übereinkommen vom 15. Februar 1966 über
§ 25 Ebene der größten Eintauchung
die Eichung von Binnenschiffen (Bundesgesetz-
§ 26 Berechnung
blatt 1973 II S. 1417), das für die Bundesrepublik
§ 27 Tragfähigkeit
Deutschland am 19. April 1975 in Kraft getreten ist;
§ 28 Eichmarken
§ 29 Eichzeichen 3. „Zentralstelle“
die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt;
Vierter Abschnitt
4. „Schiffe“
Sportboot-Eichverfahren
Binnenschiffe, die zur Beförderung von Gütern
§ 30 Allgemeines bestimmt sind, und andere auf Binnenwasser-
§ 31 Ebene der größten Eintauchung straßen verkehrende Fahrzeuge (z. B. Fahrgast-
§ 32 Berechnung der Wasserverdrängung schiffe, Fähren, schwimmende Geräte, Schlepper,
§ 33 Baumuster-Eichung Schubboote);
§ 34 Überprüfung von Nachbauten
5. „Antragsberechtigte“
§ 35 Eichbescheinigung
§ 36 Eichplakette mit Eichzeichen der Schiffseigentümer, der Schiffseigner oder eine
§ 37 Grenzfälle von ihnen beauftragte Person;
6. „Schiffsregisterordnung“
1
Diese Verordnung dient der Umsetzung des Übereinkommens vom Schiffsregisterordnung in der Fassung der Bekannt-
15. Februar 1966 über die Eichung von Binnenschiffen (BGBl. 1973 II
S. 1417), das für die Bundesrepublik Deutschland am 19. April 1975 machung vom 26. Mai 1994 (BGBl. I S. 1133), die
in Kraft getreten ist. zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 20. Dezem-
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ber 2012 (BGBl. I S. 2792) geändert worden ist, in §6
der jeweils geltenden Fassung;
Arten der Eichung
7. „Eichgesetz“ (1) Bei Schiffen, die zur Beförderung von Gütern
Eichgesetz in der Fassung der Bekanntmachung bestimmt sind, wird die Wasserverdrängung bei be-
vom 23. März 1992 (BGBl. I S. 711), das zuletzt stimmten Schwimmebenen und die größte Tragfähig-
durch Artikel 1 des Gesetzes vom 7. März 2011 keit festgestellt (Zweiter Abschnitt).
(BGBl. I S. 338) geändert worden ist, in der jeweils (2) Bei Schiffen, die nicht zur Beförderung von
geltenden Fassung; Gütern bestimmt sind, wird die Wasserverdrängung in
8. „Binnenschiffsuntersuchungsordnung“ der Schwimmebene der größten Eintauchung fest-
gestellt (Dritter Abschnitt).
Binnenschiffsuntersuchungsordnung vom 21. Sep-
tember 2018 (BGBl. I S. 1398, 2032), die zuletzt (3) Bei Wasserfahrzeugen, die für Sport- oder Er-
durch Artikel 1 der Verordnung vom 5. Januar 2022 holungszwecke verwendet werden (Sportboote), wird
(BGBl. I S. 2) geändert worden ist, in der jeweils die Wasserverdrängung bei größter Eintauchung
geltenden und anzuwendenden Fassung. im vereinfachten Verfahren (Sportboot-Eichverfahren)
festgestellt (Vierter Abschnitt), sofern nicht der An-
tragsberechtigte die Eichung nach dem Dritten Ab-
§2
schnitt begehrt.
Anwendungsbereich
Diese Verordnung gilt für die Eichung von Schiffen §7
auf Bundeswasserstraßen. Voraussetzungen
(1) Voraussetzungen für eine Eichung sind, dass
§3
1. ein Antrag gestellt wird;
Schiffseichamt
2. das Schiff unbeladen und ohne losen Ballast be-
(1) Die Eichung von Schiffen obliegt der Zentral- reitgestellt wird und die Verbrauchsstoffe und Vor-
stelle mit ihrem Außendienst als Schiffseichamt. räte auf ein vertretbares Mindestmaß (§ 17) begrenzt
(2) Die Kennbuchstaben des Schiffseichamtes und sind;
die Sitze des Außendienstes werden durch das 3. das Schiff vollständig ausgerüstet und eingerichtet
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infra- ist und
struktur im Verkehrsblatt oder Bundesanzeiger be-
4. das Schiff in ruhigem und strömungsfreiem Wasser
kanntgemacht.
liegt und mit einem Ponton umfahren werden kann.
§4 (2) Bei Schiffen, die nicht zur Beförderung von
Gütern bestimmt sind, wird Absatz 1 Nummer 2 nicht
Zentralstelle angewendet.
(1) Die Zentralstelle nimmt die Aufgaben der (3) Bei der Eichung nach § 26 Absatz 1 Nummer 1
Zentralstelle nach Artikel 8 des Übereinkommens wahr. ist das Schiff auf Verlangen des Schiffseichamts an
(2) Die Zentralstelle hat die Aufgaben Land bereitzustellen.
(4) Absatz 1 Nummer 1 und 2 ist im Sportboot-
1. die Eichscheine und die Eichbescheinigungen zu
Eichverfahren nicht anzuwenden. Es ist jedoch ein
erteilen;
formloser Antrag zu stellen.
2. die Messungen und Berechnungen des Außen-
(5) Ort und Zeitpunkt einer Eichung sind spätestens
dienstes zu prüfen und erforderlichenfalls zu be-
eine Woche vor dem gewünschten Termin mit dem
richtigen; dies gilt nicht für Eichungen im Sport-
Schiffseichamt zu vereinbaren. Die Eichung soll am
boot-Eichverfahren;
ständigen Eichplatz an einem Sitz des Außendienstes
3. die Messgeräte zu überprüfen und die Art ihrer stattfinden.
Verwendung zu überwachen sowie ihre Neu-
beschaffung zu regeln; §8
4. Nachprüfungen der Angaben des Eichscheines von Eichschein
Amts wegen oder auf Verlangen des Antrags-
(1) Das Schiffseichamt stellt für jedes von ihm
berechtigten anzuordnen und zu überwachen;
geeichte Schiff einen Eichschein aus, und zwar
5. das Eichpersonal fachlich zu unterweisen.
1. bei Verfahren nach dem zweiten Abschnitt ent-
Die Zentralstelle kann sich dabei des Bundesamtes für sprechend dem Muster der Anlage 1;
Seeschifffahrt und Hydrographie bedienen. 2. bei Verfahren nach dem dritten Abschnitt ent-
(3) Beauftragte der Zentralstelle können an Schiffs- sprechend dem Muster der Anlage 2.
eichungen teilnehmen. Über jede Eichung ist ein Nachweis zu fertigen.
(2) Das Schiffseichamt trägt jeden von ihm aus-
§5
gestellten Eichschein unter fortlaufender Nummer in
(weggefallen) ein Eichverzeichnis ein.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 223
(3) Die Geltungsdauer eines Eichscheins darf auf § 10
höchstens 15 Jahre festgesetzt werden. Auf jedem Namensänderung
Eichschein ist der Tag anzugeben, an dem er ungültig
wird. Wird der Name oder die Devise des Schiffes ge-
ändert, hat der Eigentümer dies dem Schiffseichamt
(4) Ungeachtet der auf dem Eichschein angegebe- mitzuteilen. Es trägt die erforderliche Berichtigung in
nen Geltungsdauer wird dieser ungültig, wenn das der im Eichschein dafür vorgesehenen Rubrik ein.
Schiff solche Änderungen (Reparaturen, Umbauten,
bleibende Formänderungen) erfährt, dass die Angaben § 11
des Eichscheins über die Wasserverdrängung für ge-
Berichtigungen im Eichschein
gebene Eintauchungen oder über die größte Tragfähig-
keit nicht mehr zutreffen. Bestehen Zweifel an der (1) Wird durch eine Veränderung des Schiffes, die
Richtigkeit der vorstehenden Angaben, sind diese von die Ungültigkeit des Eichscheins nach § 8 Absatz 4 in
Amts wegen nach § 9 Absatz 2 zu überprüfen. Verbindung mit § 9 Absatz 2 nicht zur Folge hat, eine
Berichtigung erforderlich, ist diese und gegebenenfalls
(5) Ungültig gewordene Eichscheine werden ein- deren Befristung in den dafür vorgesehenen Rubriken
gezogen. im Eichschein einzutragen.
(2) Berichtigungen in einem Eichschein, der von
§9 einem Schiffseichamt einer anderen Vertragspartei
Verlängerung des Eichscheins ausgestellt worden ist, dürfen nur
1. mit schriftlicher Genehmigung dieses Schiffseich-
(1) Die Verlängerung der Geltungsdauer eines Eich-
amtes oder
scheins kann bei dem Schiffseichamt beantragt
werden. Die Geltungsdauer ist zu verlängern, wenn 2. ohne schriftliche Genehmigung dieses Schiffs-
nach einer Überprüfung an Bord und nach einer vom eichamtes für eine Geltungsdauer von höchstens
Schiffseichamt für notwendig gehaltenen Einsicht- drei Monaten
nahme in die der Ausstellung des Eichscheins zu- vorgenommen werden.
grunde liegende Schiffseichakte festgestellt wird, dass
die Angaben des Eichscheins gültig bleiben. Hiervon § 12
ausgenommen sind Eichscheine für Schiffe nach § 6
Vorläufige Eichbescheinigung
Absatz 1, die in Staaten ausgestellt worden sind,
welche eine Verlängerung durch Schiffseichämter an- Auf Antrag kann eine auf höchstens sechs Monate
derer Vertragsparteien ausgeschlossen oder be- befristete vorläufige Eichbescheinigung über das vor-
schränkt haben. Um welche Staaten es sich handelt, läufige Eichergebnis ausgestellt werden, und zwar
wird im Verkehrsblatt bekanntgemacht. 1. bei Verfahren nach dem zweiten Abschnitt ent-
(2) Zur Überprüfung, ob die Angaben des Eich- sprechend dem Muster der Anlage 3;
scheins gültig bleiben, werden 2. bei Verfahren nach dem dritten Abschnitt ent-
sprechend dem Muster der Anlage 4.
1. Länge, Breite und Leereintauchtiefe an der Stelle
jeder Eichmarke kontrolliert und Eine vorläufige Eichbescheinigung verliert mit der Aus-
händigung des Eichscheins ihre Gültigkeit.
2. in Fällen, in denen das Schiff bleibende Form-
änderungen aufweist, die betreffenden Breiten kon- § 13
trolliert und mit den Berechnungsunterlagen der
Messgeräte
letzten Eichung verglichen, um festzustellen, ob
diese Formänderungen vor oder nach der Eichung Bei der Eichung sind Messgeräte der nachfolgend
eingetreten sind. genannten Art zu verwenden, die den Bestimmungen
des Mess- und Eichgesetzes entsprechen müssen:
Die Angaben des Eichscheins sind nicht mehr als gültig
anzusehen, wenn die auf Grund von Veränderungen 1. Messbänder,
der Leertauchung oder bleibender Veränderungen der 2. Maßstäbe von 4 Meter, 3 Meter, 2 Meter, 1 Meter
Abmessungen des Schiffskörpers errechnete größte und 0,5 Meter Länge; sie müssen aus dauerhaf-
Wasserverdrängung oder größte Tragfähigkeit um tem und maßhaltigem Werkstoff bestehen und
mehr als die in § 14 angegebenen Fehlergrenzen von schwimmfähig sein; an einer Seite muss eine Skala
den bei der letzten vollständigen Eichung festgestellten mit Zentimeterteilung eingearbeitet sein, die über
Werten abweichen. die ganze Länge verläuft;
(3) Die Geltungsdauer eines Eichscheins darf für 3. Gliedermaßstäbe von 2 Meter Länge;
Schiffe, die nicht zur Beförderung von Gütern bestimmt 4. Maßstäbe zur Messung der Eintauchungen in Be-
sind, um höchstens 15 Jahre und im übrigen um schaffenheit und Ausstattung nach Nummer 2, an
höchstens 10 Jahre verlängert werden. denen eine Anschlagplatte so angebracht ist, dass
in der Betriebsstellung die Einhaltung eines rechten
(4) (weggefallen)
Winkels gewährleistet wird und die so lang sein
(5) Die Geltungsdauer des Eichscheins kann aus- muss, dass mit ihrer Oberkante waagerecht das
nahmsweise auf begründeten Antrag durch das Anlegen an den tiefsten Punkt des Schiffsbodens
Schiffseichamt um höchstens sechs Monate ohne eine möglich ist; auf beiden Seiten müssen Skalen in
Überprüfung nach den Absätzen 1 und 2 verlängert Zentimeterteilung angebracht werden, deren Null-
werden. punkte im Scheitel des Winkels liegen.
224 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Zweiter Abschnitt das Wasser, das Öl oder die Flüssigkeiten, mit
Schiffe, die zur denen sie normalerweise für ihren Betrieb versehen
Beförderung von Gütern bestimmt sind sind.
3. Es befinden sich weder Brennstoff in Tanks noch
§ 14 beweglicher Ballast an Bord.
Genauigkeit (2) Befindet sich das Schiff bei seiner Eichung nicht
Die Eichung soll so sorgfältig durchgeführt werden, im vorstehend unter Absatz 1 angegebenen Zustand
dass eine Genauigkeit im Ergebnis erreicht wird, deren und befindet sich das Schiff auch nicht in einem Zu-
Fehler geringer sind als stand, der zur gleichen Eintauchung und annähernd zur
gleichen Schwimmlage führt wie der unter Absatz 1 an-
– 1 % bei einer Verdrängung von höchstens 500 m3,
gegebene Zustand, werden die Gewichtsunterschiede
– 5 m3 bei einer Verdrängung von mehr als 500 m3 und gegebenenfalls der Unterschied in der Wasser-
bis zu 2 000 m3, dichte rechnerisch berücksichtigt. Im Ergebnis dürfen
– ¼ % bei einer Verdrängung von mehr als 2 000 m3, die Gewichtsunterschiede nicht mehr als 2 vom Hun-
dert der maximalen Wasserverdrängung betragen.
gleichviel, ob es sich um die Höchstverdrängung
oder um Verdrängungen handelt, die gegebenen Ein- (3) Die Gewichte der Gegenstände, die sich ent-
tauchungsunterschieden entsprechen. sprechend Absatz 1 an Bord befinden, sind in der
Rubrik 24 bis 27 des Eichscheins einzutragen.
§ 15 (4) Diejenige Schwimmebene, welche das Schiff im
Aufnahme der Maße Zustand nach Absatz 2 einnimmt, wird als untere Eich-
(1) Alle Maße werden am Schiff selbst genommen. ebene bezeichnet.
(2) Längen- und Breitenmaße werden in Zenti-
§ 18
metern, Höhenmaße in Millimetern ermittelt.
(3) Maße zugänglicher Teile, die wegen der Größe Obere Eichebene
und Gestaltung des Rumpfes nicht mit ausreichender (1) Die obere Eichebene ist diejenige Schwimm-
Genauigkeit festgestellt werden können (große Seiten- ebene, welche das Schiff einnimmt, wenn es un-
höhe oder weite Überhänge), sind mit den entspre- vertrimmt in der Ebene der höchst zulässigen Ein-
chenden Maßen aus technischen Zeichnungen zu tauchung, bei der das Schiff fahren kann, schwimmt.
vergleichen und gegebenenfalls zu berichtigen.
(2) Die obere Eichebene wird so gelegt, dass
(4) Unzugängliche Teile dürfen nach technischen sie dem kleinsten Freibord entspricht, den das zu
Zeichnungen aufgemessen werden. eichende Schiff einzuhalten hat.
(5) Die in den Absätzen 3 und 4 genannten tech-
nischen Zeichnungen müssen nach Maßstab und § 19
Maßhaltigkeit für die Eichung geeignet sein. Aufmaß und Berechnung
§ 16 (1) Der Eichraum wird bei Schiffen, die in der Leer-
ebene unvertrimmt schwimmen, durch waagerechte
Eichraum Flächen, die parallel verlaufen, oder – bei im leeren Zu-
Der Eichraum ist der auszumessende Teil des Schif- stand vertrimmten Schiffen – durch Flächen, die sich in
fes, der von der Leerebene (§ 17), der oberen Eich- einer Geraden schneiden, in Eichschichten geteilt.
ebene (§ 18) und den Außenseiten der zwischen diesen
(2) Die Dicke der Eichschichten ist so zu wählen,
Ebenen liegenden Schiffswandung eingeschlossen ist.
dass die Berechnung ihres Rauminhaltes mit der in
Nischen, Anhänge und Ausbuchtungen in diesem Be-
§ 14 geforderten Genauigkeit erfolgen kann und dass
reich (z. B. Ankertaschen, Wellentunnel) sind bei der
die Arealkurve nach Absatz 7 einen gleichmäßigen Ver-
Ausmessung zu berücksichtigen.
lauf erhält.
§ 17 (3) Für das Aufmaß der Flächen nach Absatz 1
(Schnittflächen) und zur Berechnung ihrer Inhalte wird
Leerebene und untere Eichebene
der Eichraum durch Querschnitte, deren Lage sich
(1) Die Leerebene ist diejenige Schwimmebene, nach der Schiffsform richtet, geteilt: in einen Mittelteil,
welche das Schiff in Süßwasser (Dichte = 1) in folgen- einen vorderen und einen hinteren Endteil und – wenn
dem Zustand einnimmt: notwendig – in einen vorderen und einen hinteren
1. Das Schiff trägt die Ausrüstung, die Einrichtung, die Überhang.
Vorräte und die Besatzung, die sich während der (4) Der Mittelteil erstreckt sich über die Länge, in der
Fahrt normalerweise an Bord befindet. Dabei darf die Außenwände über die ganze Höhe des Eichraums
der Brauchwasservorrat 0,5 vom Hundert der maxi- parallel oder annähernd parallel zur Längsachse des
malen Wasserverdrängung nicht merklich über- Schiffes verlaufen. Daran schließen sich die Endteile
schreiten. Wasser, das mit den üblichen Lenz- an, die bis zu den Schnittpunkten der unteren Eich-
einrichtungen aus dem Schiffsraum nicht entfernt ebene mit den Steven reichen. Die so erhaltenen
werden kann, darf an Bord verbleiben. Flächenabschnitte werden, sofern ihre seitlichen Be-
2. Die Maschinen, Kessel, Rohrleitungen und Anlagen, grenzungen gleichmäßig gekrümmt verlaufen, durch
die dem Antrieb oder den Nebenzwecken sowie der Ordinaten senkrecht zur Längsachse in mindestens
Erzeugung von Wärme oder Kälte dienen, enthalten vier Teile gleicher Länge unterteilt. Die Flächeninhalte
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 225
der Überhänge werden – wenn erforderlich – gesondert (3) Jede Eichmarke wird dargestellt durch einen
berechnet. waagerechten Strich von 30 cm Länge, der in der
(5) Flächenabschnitte mit Knick in der Begren- Ebene der Eintauchung liegt, bis zu der das Schiff ge-
zungskurve sind an der Stelle des Knicks zu teilen. eicht wurde, und durch einen senkrechten Strich von
Der Inhalt jeder Teilfläche ist gesondert zu berechnen. 20 cm Länge, der von der Mitte des waagerechten
Striches nach unten abgesetzt ist. Die Eichmarke wird
(6) Für die Berechnung der Flächeninhalte der von durch Striche ergänzt, die mit dem waagerechten
Kurven begrenzten Schnittflächen nach den Absät- Strich ein Rechteck von 4 cm Höhe bilden, bei dem
zen 3, 4 und 5 ist die I. Simpsonregel anzuwenden. dieser Strich die Unterseite darstellt. Die Striche wer-
(7) Zur Vorbereitung der Berechnung der Raum- den eingemeißelt oder eingeschlagen.
inhalte sind die nach den Absätzen 3 bis 6 errechneten
(4) Anstelle der Eichmarken nach Absatz 3 können
Flächeninhalte der Schnittflächen als Kurve (Areal-
Eichplatten von 30 cm Länge und 4 cm Höhe fest an-
kurve) in Abhängigkeit von den jeweiligen gemittelten
gebracht werden, deren unterer Rand der Ebene der
Eintauchungen aufzutragen. Die gemittelten Eintau-
Eintauchung entspricht, bis zu der das Schiff geeicht
chungen der Schnittflächen ergeben sich
wurde, und deren Mitte durch einen senkrechten Strich
1. bei parallelen Flächen nach Absatz 1 aus der Auf- gekennzeichnet ist.
teilung nach Absatz 2,
(5) Wenn die Eichmarken in gleicher Höhe wie die
2. bei sich schneidenden Flächen nach Absatz 1 aus
Einsenkungsmarken für die Zonen 1, 2 oder 4 liegen,
dem senkrechten Abstand der jeweiligen Schnitt-
so beträgt die Höhe des Rechtecks nach Absatz 3
fläche von der gemittelten unteren Eichebene bis
nur 3 cm.
zum Schnittpunkt dieser Schnittfläche mit der Senk-
rechten, die durch den aus oberer und unterer Eich-
ebene gemittelten Schwerpunkt verläuft. § 21
(8) Für die Berechnung der Rauminhalte der Eich- Eichzeichen
schichten wird zunächst die Gesamthöhe der Areal-
kurve, ausgehend von der Leerebene, in neue (1) Als Nachweis der Eichung wird dem Schiff ein
Eichschichten mit 10 cm Schichthöhe aufgeteilt. Der Eichzeichen gegeben.
Rauminhalt dieser Eichschichten wird jeweils durch (2) Das Eichzeichen besteht aus den Kennbuch-
Multiplikation der halben Summe der Flächeninhalte staben des Schiffseichamtes und der Nummer des
ihrer oberen und unteren Begrenzungsflächen mit der Eichscheins.
Schichtdicke von 0,1 m bestimmt.
(3) Das Eichzeichen wird innerhalb des Rechtecks
(9) Teilt man den Rauminhalt einer Eichschicht
der mittleren Eichmarken eingeschlagen. Erhält ein
durch ihre mittlere Dicke in Zentimetern, so erhält
Schiff nur zwei Eichmarkenpaare, so wird das Eich-
man die mittlere Zunahme der Wasserverdrängung für
zeichen an der hinteren Eichmarke eingeschlagen.
jeden Zentimeter der Eichschicht.
(10) Je nach Antrag ist die Wasserverdrängung je (4) Hat das Schiff Eichplatten nach § 20 Absatz 4
Zentimeter und die Zunahme der Wasserverdrängung erhalten, so werden die Eichzeichen auf diesen Platten
von Zentimeter zu Zentimeter – von der Leerebene be- unaustilgbar angebracht.
ginnend – in der Tabelle der Rubrik 33 im Eichschein
(5) Das Eichzeichen wird ebenfalls in unaustilgbaren
einzutragen.
Schriftzeichen an einer gut sichtbaren Stelle auf einem
Teil des Schiffes angebracht, der fest, vor Stößen ge-
§ 20 schützt und dem Verschleiß wenig ausgesetzt ist.
Eichmarken Diese Stelle ist im Eichschein in der Rubrik 31 anzu-
(1) An den Seiten des Schiffes sind paarweise Eich- geben.
marken anzubringen; sie müssen zur senkrechten
Ebene durch die Längsachse des Schiffes symme- § 22
trisch angeordnet sein.
Eichskalen
(2) Schiffe bis zu 40 m Länge erhalten 2, alle ande-
ren Schiffe 3 Eichmarkenpaare. Unter jeder Eichmarke kann eine Eichskala ange-
bracht werden. Der Nullpunkt dieser Skala ist auf die
1. Schiffe mit 2 Eichmarkenpaaren:
waagerechte Ebene zu beziehen, die im beladenen Zu-
Ihr Abstand voneinander muss etwa die Hälfte der stand die tiefste Stelle des Schiffsbodens oder – wenn
Schiffslänge betragen und ihre Entfernung gleichen ein Kiel vorhanden ist – die Unterkante des Kiels in der
Abstand haben von der Querschnittsebene, die senkrechten Ebene an der Stelle der Skala berührt.
durch den aus oberer und unterer Eichebene ge-
mittelten Schwerpunkt verläuft.
§ 23
2. Schiffe mit 3 Eichmarkenpaaren:
Tragfähigkeit
Das mittlere Eichmarkenpaar ist in der Quer-
schnittsebene, die durch den gemittelten Schwer- Die Tragfähigkeit in Süßwasser mit der Dichte 1 ent-
punkt verläuft, anzubringen. Die anderen Eich- spricht der Wasserverdrängung von der Leerebene bis
markenpaare sollen etwa ⅓ der Länge des Schiffes zur oberen Eichebene. Die Tragfähigkeit ist in Tonnen
vor beziehungsweise hinter dem mittleren liegen. anzugeben und in Rubrik 22 des Eichscheins einzutra-
Ihre Abstände müssen gleich sein. gen, wobei auf 3 Dezimalstellen gerundet wird.
226 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Dritter Abschnitt (3) Nur die Wasserverdrängung bei größter Ein-
Schiffe, die nicht zur tauchung wird im Eichschein (Rubrik 34) eingetragen.
Beförderung von Gütern bestimmt sind
§ 27
§ 24 Tragfähigkeit
Leerebene und untere Eichebene (1) Die Tragfähigkeit wird auf Antrag festgestellt und
(1) Die Leerebene und die untere Eichebene sind die im Eichschein (Rubrik 22) eingetragen.
in § 17 Absatz 1 und 4 genannten Schwimmebenen. (2) Kurvenblätter, Arealkurven und Stabilitätsrech-
(2) Die Angaben nach § 17 Absatz 3 sind im Eich- nungen können zur Ermittlung der Tragfähigkeit ver-
schein einzutragen. wendet werden.
§ 25 § 28
Ebene der größten Eintauchung Eichmarken
(1) Bei Schiffen, die der Untersuchungspflicht nach (1) Die Schiffe erhalten Eichmarken nach § 20. Es
der Binnenschiffsuntersuchungsordnung unterliegen, genügt eine Eichmarke auf halber Schiffslänge.
wird die Ebene der größten Eintauchung entsprechend (2) Bei Schiffen, die keiner Untersuchungspflicht
§ 18 Absatz 2 festgelegt. nach der Binnenschiffsuntersuchungsordnung unter-
(2) Bei Schiffen, die keiner Untersuchungspflicht liegen, kann auf die Ergänzung der Eichmarke ent-
nach der Binnenschiffsuntersuchungsordnung unter- sprechend § 20 Absatz 3 Satz 2 verzichtet werden.
liegen, und deren größte zulässige Eintauchung durch
andere Vorschriften nicht bestimmt wird, ist die Ebene § 29
der größten Eintauchung die Schwimmebene, welche Eichzeichen
das betriebsfertig ausgerüstete und besetzte Schiff
einnimmt, wenn alle Verbrauchsstoffe, wie Brenn- und Die Schiffe erhalten Eichzeichen nach § 21.
Schmierstoffe, Wasser und Proviant sowie gegebenen-
falls vorgesehene Personen an Bord sind. Vierter Abschnitt
Sportboot-Eichverfahren
§ 26
Berechnung § 30
(1) Die Feststellung der Wasserverdrängung nach Allgemeines
§ 6 Absatz 2 erfolgt entweder Die Wasserverdrängung ist nach der Formel des
1. durch Berechnung unter Anwendung der I. Simpson- § 26 Absatz 1 Nummer 2 festzustellen.
regel nach Maßen, die am Schiff selbst gemessen
oder nach Angaben, die technischen Zeichnungen § 31
entnommen werden; bei Verwendung von Zeich- Ebene der größten Eintauchung
nungen sind Länge, Breite und Tiefgang am
schwimmenden Schiff zu kontrollieren, oder (1) Bei der Eichung eines Sportboots nach den
§§ 32, 33 oder 37 wird die Ebene der größten Eintau-
2. durch Berechnung nach der Formel
chung festgelegt, indem am schwimmenden unbelade-
Vn = L · B · Tn · δ; nen, jedoch vollständig ausgerüsteten und eingerich-
darin ist teten Sportboot die Eintauchtiefe gemessen wird. Als
Zuschlag für Verbrauchsstoffe, Personen und deren
Vn – die Wasserverdrängung in m3 bis zur Ein-
Gepäck sind 5 Zentimeter hinzuzurechnen. Die Ein-
tauchtiefe Tn,
tauchtiefe ist auf halber Länge des Schiffskörpers zu
L – die Länge des Schiffsrumpfes in der Schwimm- messen. Starke Vertrimmungen sind zu berücksich-
ebene in m, tigen, feste Flossenkiele und Schwerter jedoch nicht.
B – die Breite des Schiffsrumpfes in der Schwimm- Eine Schmutzwasserlinie kann zur Ermittlung heran-
ebene an der breitesten Stelle in m, gezogen werden.
Tn – die Eintauchtiefe des Schiffes bei ½ L bis zur (2) Die Ebene der größten Eintauchung kann auch
bezogenen Schwimmebene, an Land anhand der Schmutzwasserlinie festgelegt
δ – der Völligkeitsgrad der Verdrängung. werden.
Die Maße werden ohne Berücksichtigung von An- (3) Es können auch entsprechende Angaben des
hängen oder Einbuchtungen am Schiff selbst oder Herstellers verwendet werden.
technischen Zeichnungen entnommen, wobei Tn am
schwimmenden Schiff zu kontrollieren ist. § 32
Als Völligkeitsgrad δ ist der für die betreffende Berechnung der
Schiffsgattung allgemein gebräuchliche Wert anzu- Wasserverdrängung
nehmen; für alle schlanken Schiffe (Fahrgastschiffe, (1) § 26 Absatz 1 Nummer 2 ist mit der Maßgabe
Schlepper usw.) ist δ = 0,7. anzuwenden, dass Angaben des Herstellers oder an-
(2) Für die im Absatz 1 Nummer 1 und 2 genannten dere Angaben zur Bestimmung des Völligkeitsgrades
technischen Zeichnungen gelten die Bestimmungen der Verdrängung für die Berechnung verwendet wer-
des § 15 Absatz 5. den können.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 227
(2) Andernfalls sind als Völligkeitsgrad der Verdrän- (3) Die Zentralstelle trägt jede Eichbescheini-
gung der Berechnung in der Regel zugrunde zu legen gung unter fortlaufender Nummer in ein Eichverzeich-
nis ein.
– bei Motorbooten: δ = 0,35
(4) Die Eichbescheinigung für das Baumuster eines
– bei Segelbooten: δ = 0,25.
Sportboots erhält den Zusatz „Baumuster“. Sie ist
nicht Urkunde nach § 13 Absatz 1 der Schiffsregister-
§ 33 ordnung; der entsprechende Hinweis wird gestrichen.
Baumuster-Eichung
§ 36
(1) Ein in Serie hergestelltes Sportboot kann als
Baumuster im Sportboot-Eichverfahren geeicht wer- Eichplakette mit Eichzeichen
den, wenn dies als Baumuster-Eichung beantragt wird.
(1) Ein Sportboot, das im Sportboot-Eichverfahren
(2) Dem Antrag sind Zeichnungen, Abbildungen und geeicht oder nach § 34 überprüft ist, erhält anstelle
eine umfassende Baubeschreibung beizufügen, aus der Eichmarken (§ 20) eine Eichplakette nach dem
denen die Beschaffenheit des Bootskörpers, der An- Muster der Anlage 6 mit aufgedrucktem Eichzeichen.
triebsmaschinen – soweit diese fest eingebaut sind –,
die Einrichtung und Ausrüstung und die Serien- (2) Die Eichplakette besteht aus einer rechteckigen,
Ausstattung im Einzelnen hervorgeht. zerstörbaren Haftfolie von 10,0 x 6,4 Zentimeter Ab-
messung. Sie trägt einen hellgrün-grauen Guillochen-
(3) Der Antragsteller ist verpflichtet, Änderungen der Sicherheitsunterdruck mit eingearbeitetem Bundes-
Serie, die Einfluss auf das Gewicht haben, unverzüg- adler; der Aufdruck ist dunkelgrün. Die Eichplakette
lich der Zentralstelle mitzuteilen. wird im Sportboot angebracht, und zwar an einer
(4) Abweichend von § 31 Absatz 1 wird die Ebene gegen Witterungs- und mechanische Einflüsse weit-
der größten Eintauchung bei einem Sportboot, das für gehend geschützten Stelle, die nicht ohne Umbau aus-
den Betrieb mit einem Außenbordmotor gebaut ist, tauschbar ist. Die Stelle wird in der Eichbescheinigung
ohne das Gewicht des Motors, der Tanks und der unter der Nummer 9 eingetragen.
Startbatterie festgelegt. (3) Das Eichzeichen besteht aus den Kennbuch-
(5) Die Zentralstelle trägt jede Baumuster-Eichung staben des Schiffseichamtes, der Nummer der Eich-
unter fortlaufender Nummer in ein Eichverzeichnis ein. bescheinigung und dem Zusatz „Sp“.
(4) Eine Eichplakette für das Baumuster eines
§ 34 Sportboots wird nur erteilt, wenn das Sportboot
Überprüfung von Nachbauten auch nach § 34 überprüft ist und außer der Eich-
bescheinigung für das Baumuster (§ 35 Absatz 4) eine
Bei einem Sportboot, dessen Baumuster geeicht ist, Eichbescheinigung für das jeweilige Sportboot (§ 35
genügt anstelle der Eichung eine Überprüfung der Absatz 1) erteilt ist.
Länge über alles und der größten Breite. Bei einem
Sportboot, das für den Betrieb mit einem Außenbord-
§ 37
motor gebaut und eingerichtet ist, muss das Gewicht
des Motors, der Tanks, der Tankfüllung und der Start- Grenzfälle
batterie dem Ergebnis der Baumuster-Eichung hin-
zugefügt werden. Ergibt die Eichung des Sportboots eine Wasser-
verdrängung von weniger als fünf oder von mindestens
zehn Kubikmeter, so ist auf Antrag eine Berech-
§ 35
nung nach § 26 Absatz 1 Nummer 1 durchzuführen.
Eichbescheinigung Die §§ 31, 35 und 36 sind anzuwenden.
(1) Das Schiffseichamt erteilt für das im Sportboot-
Eichverfahren geeichte oder nach § 34 überprüfte Fünfter Abschnitt
Sportboot eine Eichbescheinigung nach dem Muster Nacheichungen
der Anlage 5. Die Eichbescheinigung ist eine Urkunde und Nachprüfungen
nach § 13 Absatz 1 der Schiffsregisterordnung.
(2) Die Eichbescheinigung für Sportboote wird un- § 38
gültig, wenn
Nacheichung
1. die Eichplakette zerstört oder unleserlich geworden
ist oder (1) Ergibt die Überprüfung nach § 9 Absatz 1 und 2,
dass die Verlängerung des Eichscheins nicht zulässig
2. am Sportboot Änderungen (Umbauten, Einbau eines ist, so ist eine Nacheichung erforderlich.
anderen Motors oder einer Maschinenanlage) vor-
genommen worden sind, die erheblichen Einfluss (2) Die in § 7 genannten Voraussetzungen gelten
auf das Gewicht haben, so dass die Angaben in auch für die Nacheichung.
der Eichbescheinigung über die Wasserverdrän-
(3) Bei der Nacheichung können Teilergebnisse
gung bei größter Eintauchung nicht mehr zutreffen.
früherer Eichungen verwendet werden, wenn und so-
Eine ungültig gewordene Eichbescheinigung kann weit keine Zweifel bestehen, dass sie für das Schiff im
nach Änderung wieder in Kraft gesetzt werden. Zustand der Nacheichung noch zutreffen.
228 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
(4) Bei der Nacheichung werden Sechster Abschnitt
1. ein neuer Eichschein ausgefertigt und der vorherige Übergangs- und
Eichschein eingezogen und Schlussbestimmungen
2. ein neues Eichzeichen erteilt und die ungültig ge- § 40
wordenen Eichmarken oder -platten sowie die vor-
Gültigkeit alter Eichscheine
herigen Eichzeichen und Eichskalen entfernt oder
als ungültig gekennzeichnet. (1) Eichscheine, die in einem Staat gültig sind, für
den das Übereinkommen in Kraft getreten ist, gelten
Eichzeichen, die von einem Schiffseichamt eines als Eichscheine nach dem Übereinkommen, sofern
Staates angebracht worden sind, der erklärt hat, dass das Schiff nicht solche Änderungen erfahren hat, dass
die Eichzeichen nicht lediglich die Feststellung der die Angaben des Eichscheins über die Wasserverdrän-
erfolgten Eichung bezwecken, dürfen weder entfernt gung des Schiffes nach Maßgabe der Eintauchungen
noch ausgelöscht werden. Links von ihnen ist lediglich oder über die größte Tragfähigkeit nicht mehr zutreffen.
eine unaustilgbare Marke anzubringen, die aus einem
kleinen gleicharmigen Kreuz besteht. Um welche (2) Die Geltungsdauer dieser Eichscheine ist die
Staaten es sich handelt, wird im Verkehrsblatt bekannt darin vorgesehene; sie darf jedoch 10 Jahre – vom
gemacht. Inkrafttreten des Übereinkommens für den betreffen-
den Staat an gerechnet - nicht überschreiten. Der Zeit-
punkt, zu dem das Übereinkommen für die einzelnen
§ 39
Staaten in Kraft tritt, wird im Bundesgesetzblatt be-
Nachprüfung von Eichungen kannt gemacht.
Ergibt die Prüfung nach § 4 Absatz 2 Nummer 4, (3) Eichscheine nach Absatz 1 dürfen nicht ver-
dass eine Angabe im Eichschein auf fehlerhafter längert werden; jedoch kann ein neuer Eichschein
Messung oder Berechnung beruht, so dass die in § 14 nach § 8 Absatz 1 gegen Abgabe des alten Eich-
angegebenen Fehlergrenzen nicht eingehalten werden, scheins ohne Nacheichung ausgestellt werden, wenn
so ist die Eichung in dem von der Zentralstelle fest- die in § 9 Absatz 1 und 2 für eine Verlängerung vor-
zulegenden Umfang zu wiederholen. Die Zentralstelle gesehenen Bedingungen erfüllt sind.
kann mit der Wiederholung der Eichung den Außen-
dienst eines anderen Sitzes als den ursprünglich damit § 41
befassten beauftragen. (Inkrafttreten)
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 229
Anlagen
zur Verordnung über die Eichung von Binnenschiffen
(BinSchEO)
Anlage 1 Muster des Eichscheins für Binnenschiffe (Güterbeförderer)
Anlage 2 Muster des Eichscheins für Binnenschiffe (Nichtgüterbeförderer)
Anlage 3 Muster der Vorläufigen Eichbescheinigung (Güterbeförderer)
Anlage 4 Muster der Vorläufigen Eichbescheinigung (Nichtgüterbeförderer)
Anlage 5 Muster der Eichbescheinigung für Sportboote
Anlage 6 Muster der Eichplakette für Sportboote
230 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Anlage 1
Muster des Eichscheins für Binnenschiffe (Güterbeförderer)
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Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 231
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Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 233
( L F K V F K H L Q 1 U 6 H LW H
* U | W H / l Q J H G H V 6 F K L I I V U X P S I H V
* U | W H % U H L W H G H V 6 F K L I I V U X P S I H V
P P
$ Q WU LH E V P D V F K LQ H Q
$ U W + H U V WH OO H U 7 \S 1 X P P HU Q / H LV WX Q J N :
0 L WW OH U H / H H U W D X F K X Q J L Q 6 Z D V V H U * U | W H 7 U D J I l K L J N H L W L Q 7 R Q Q H Q L Q 6 Z D V V H U ' L F K W H
P W
6 H Q N U H F K WH U $ E V W D Q G Y R Q G H U ( E H Q H G H U J U | WH Q ( L Q W D X F K X Q J E L V ] X P * D Q J E R U G
D LQ G H U 0 LW WH G H V 6 F K L I I V U X P S I H V FP
E D P W LH I V W H Q 3 X Q N W G H V * D Q J E R U G V FP
/ D V W H Q D Q % R U G G L H G H U / H H U W D X F K X Q J H Q W V S U H F K H Q
/ D J H X Q G % H V F K U H LE X Q J G H V I H V W H Q % D O OD V W H V
G $ Q Q l K H U Q G H V * H Z LF K W G H V R G H U G H U % H L E R R W H NJ
9 R U U l WH
D $ Q Q l K H U Q G H V * H Z LF K W G H V % U D X F K Z D V V H U V NJ
E $ Q Q l K H U Q G H V * H Z LF K W G H U D Q G H U H Q 9 R U U l WH NJ
234 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
( L F K V F K H L Q 1 U 6 H L W H
( LF K P D U N H Q
' L H ( E H Q H G H U J U | W H Q ( LQ W D X F K X Q J Z L U G D X I M H G H U 6 H LW H G H V 6 F K L I I H V N H Q Q W O LF K J H P D F K W
H L Q J H P H L H O W H 0 D U N H Q
G X U F K « « « « « « « « « « « « « « « « H LQ J H V F K OD J H Q H 0 D U N H Q
3 OD WWH Q
% D F N E R UG 6 WH X H U E R U G
0 D U N H Q Y R Q Y R U Q Q D F K K L Q W H Q 9 R UQ 0 L WWH + LQ WH Q 9 R UQ 0 LWW H + LQ W H Q
: D D J H U H F K W H $ E V W l Q G H L Q P
D Y R P V H Q N U H F K W H Q 6 WU LF K G H U Y R U G H U H Q 0 D U N H E L V
] X P Y R U G H U H Q ( Q G H G H V 6 F K LI I H V
E ] Z LV F K H Q G H Q V H Q N U H F K W H Q 6 W U L F K H Q E H Q D F K E D U WH U 0 D U N H Q
F Y R P V H Q N U H F K W H Q 6 WU LF K G H U K L Q WH U H Q 0 D U N H E L V
] X P K L Q WH U H Q ( Q G H G H V 6 F K L I I H V
6 H Q N U H F K W H $ E V W l Q G H D Q G H U 6 W H O OH M H G H U 0 D U N H L Q F P
D ] Z L V F K H Q G H U 0 D U N H X Q G G H P * D Q J E R U G
E ] Z L V F K H Q G H U 0 D U N H X Q G G H U 3 D U D O OH OH E H Q H ] X U ( E H Q H G H U J U | WH Q
( LQ W D X F K X Q J E H U G H U G D V 6 F K L I I Q L F K WP H K U D OV G LF K W D Q J H V H K H Q
Z H U G H Q N D Q Q
F ] Z L V F K H Q G H U 0 D U N H X Q G G H U / H H U H E H Q H
G ] Z L V F K H Q G H U / H H U H E H Q H X Q G G H P % R G H Q G H V 6 F K LI I H V
H ] Z L V F K H Q G H U 0 D U N H X Q G G H P % R G H Q G H V 6 F K LI I H V
I ] Z LV F K H Q G H P % R G H Q G H V 6 F K LI I H V X Q G G H U ( E H Q H G LH G X U F K G H Q
WLH I V W H Q 3 X Q N W G H V 6 F K LI I H V X Q G S D U D O OH O ] X U ( E H Q H G H U J U | WH Q
( LQ W D X F K X Q J Y H U Ol X I W
( LF K ] H LF K H Q
' D V ( LF K ] H L F K H Q LV WD X H U E H LG H Q ( L F K P D U N H Q ] X V l W] O LF K D Q J H E U D F K W
( L Q H ( L F K V N D O D LV W ± Q L F K W X Q W H U M H G H U ( LF K P D U N H D Q J H E U D F K W 6 L H
1 L F K W ] X W U H I I H Q G H V V WU H L F K H Q
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 235
( L F K V F K H L Q 1 U 6 H L W H
( L F K X Q J Q D F K $ U W L N H O G H U $ Q O D J H G H V h E H U H LQ N R P P H Q V
6 F K LI I G D V ] X U % H I | U G H U X Q J Y R Q * WH U Q E H V WL P P WL V W
: D V V H U Y H U G U l Q J X Q J X Q G 9 H U l Q G H U X Q J G H U : D V V H U Y H U G U l Q J X Q J G H V 6 F K L I I H V MH = H Q W L P H W H U J H P LW WH OW H U ( LQ WD X F K X Q J
Y R Q G H U LQ 6 Z D V V H U H U P LWWH OW H Q / H H U H E H Q H D Q
Y R Q G H U ( E H Q H G H V 6 F K L I I V E R G H Q V D Q
* H P LW W H OW H * H P LW W H OW H * H P LW W H OW H * H P LW W H OW H
( Q WV S U H F K H Q G H ( Q WV S U H F K H Q G H ( Q WV S U H F K H Q G H ( Q WV S U H F K H Q G H
( LQ W D X F K X Q J LQ 9 H UG Ul Q J X Q J ( LQ W D X F K X Q J LQ 9 H UG Ul Q J X Q J ( LQ W D X F K X Q J LQ 9 H UG Ul Q J X Q J ( LQ W D X F K X Q J LQ 9 H UG Ul Q J X Q J
L Q P L Q P L Q P L Q P
FP FP FP FP
P P P P
0 LWW OH U H = X Q D K P H M H F P 0 LWW OH U H = X Q D K P H M H F P 0 LWW OH U H = X Q D K P H M H F P 0 LWW OH U H = X Q D K P H M H F P
P P P P
0 LWWO H U H = X Q D K P H MH F P 0 LWWO H U H = X Q D K P H MH F P 0 LWWO H U H = X Q D K P H MH F P 0 LWWO H U H = X Q D K P H MH F P
P P P P
0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P 0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P 0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P 0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P
1 L F K W ] X W U H I I H Q G H V V WU H L F K H Q
0 LWW OH U H = X Q D K P H M H F P P 0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P P 0 L WWO H U H = X Q D K P H MH F P P
236
* H P L WWH O WH
( L Q WD X F K X Q J L Q
FP
( L F K V F K H L Q 1 U
( Q WV S U H F K H Q G H
1 L F K W ] X W U H I I H Q G H V V WU H L F K H Q
9 H UG Ul Q J X Q J
L Q P
0 LWW OH U H = X Q D K P H M H F P P 0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P P 0 L WWO H U H = X Q D K P H MH F P P
: D V V H U Y H U G U l Q J X Q J X Q G 9 H U l Q G H U X Q J G H U : D V V H U Y H U G U l Q J X Q J G H V 6 F K L I I H V MH = H Q W L P H W H U J H P LW WH OW H U ( LQ WD X F K X Q J
* H P L WWH O WH
( L Q WD X F K X Q J L Q
FP
( Q WV S U H F K H Q G H
9 H UG Ul Q J X Q J 6 H L W H
L Q P
Y R Q G H U LQ 6 Z D V V H U H U P L WWH OW H Q / H H U H E H Q H D Q
0 LWW OH U H = X Q D K P H M H F P P 0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P P 0 L WWO H U H = X Q D K P H MH F P P
* H P L WWH O WH
( L Q WD X F K X Q J L Q
FP
( Q WV S U H F K H Q G H
9 H UG Ul Q J X Q J
L Q P
Y R Q G H U ( E H Q H G H V 6 F K L I I V E R G H Q V D Q
0 LWW OH U H = X Q D K P H M H F P P 0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P P 0 L WWO H U H = X Q D K P H MH F P P
* H P L WWH O WH
( L Q WD X F K X Q J L Q
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
FP
( Q WV S U H F K H Q G H
9 H UG Ul Q J X Q J
L Q P
0 LWW OH U H = X Q D K P H M H F P P 0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P P 0 L WWO H U H = X Q D K P H MH F P P
* H P L WWH O WH
( L Q WD X F K X Q J L Q
FP
( LF K V F K H L Q 1 U
( Q WV S U H F K H Q G H
1 L F K W ] X W U H I I H Q G H V V WU H L F K H Q
9 H UG Ul Q J X Q J
L Q P
0 LWW OH U H = X Q D K P H M H F P P 0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P P 0 L WWO H U H = X Q D K P H MH F P P
: D V V H U Y H U G U l Q J X Q J X Q G 9 H U l Q G H U X Q J G H U : D V V H U Y H U G U l Q J X Q J G H V 6 F K L I I H V MH = H Q W L P H W H U J H P LW WH OW H U ( LQ W D X F K X Q J
* H P L WWH O WH
( L Q WD X F K X Q J L Q
FP
( Q WV S U H F K H Q G H
9 H UG Ul Q J X Q J 6 H L W H
L Q P
Y R Q G H U LQ 6 Z D V V H U H U P L WWH O W H Q / H H U H E H Q H D Q
0 LWW OH U H = X Q D K P H M H F P P 0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P P 0 L WWO H U H = X Q D K P H MH F P P
* H P L WWH O WH
( L Q WD X F K X Q J L Q
FP
( Q WV S U H F K H Q G H
9 H UG Ul Q J X Q J
L Q P
Y R Q G H U ( E H Q H G H V 6 F K L I I V E R G H Q V D Q
0 LWW OH U H = X Q D K P H M H F P P 0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P P 0 L WWO H U H = X Q D K P H MH F P P
* H P L WWH O WH
( L Q WD X F K X Q J L Q
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
FP
( Q WV S U H F K H Q G H
9 H UG Ul Q J X Q J
L Q P
237
( L F K V F K H L Q 1 U 6 H L W H
: D V V H U Y H U G U l Q J X Q J X Q G 9 H U l Q G H U X Q J G H U : D V V H U Y H U G U l Q J X Q J G H V 6 F K L I I H V MH = H Q W L P H W H U J H P LW WH OW H U ( LQ W D X F K X Q J
Y R Q G H U LQ 6 Z D V V H U H U P L WWH O W H Q / H H U H E H Q H D Q
Y R Q G H U ( E H Q H G H V 6 F K L I I V E R G H Q V D Q
* H P L WWH O WH ( Q WV S U H F K H Q G H * H P L WWH O WH ( Q WV S U H F K H Q G H * H P L WWH O WH ( Q WV S U H F K H Q G H * H P L WWH O WH ( Q WV S U H F K H Q G H
9 H UG Ul Q J X Q J 9 H UG Ul Q J X Q J 9 H UG Ul Q J X Q J 9 H UG Ul Q J X Q J
( LQ WD X F K X Q J L Q P ( LQ WD X F K X Q J L Q P ( LQ WD X F K X Q J L Q P ( LQ WD X F K X Q J L Q P
L Q F P L Q F P L Q F P L Q F P
P P P P
0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P 0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P 0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P 0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P
$ Q P H U N X Q J 0 D Q H U K l O WG D V * H Z LF K W H L Q H U / D G X Q J L Q 7 R Q Q H Q LQ G H P P D Q G H Q 8 Q WH U V F K L H G ] Z LV F K H Q
D G H U 9 H U G U l Q J X Q J LQ P G H V 6 F K LI I H V G LH G H U J H P L WWH OW H Q ( L Q WD X F K X Q J ] X % H J L Q Q G H U % H O D G X Q J R G H U ( Q WO D G X Q J H Q W V S U LF K W X Q G
E V H L Q H 9 H U G U l Q J X Q J L Q P G L H G H U J H P L W WH OW H Q ( LQ WD X F K X Q J E H L$ E V F K OX V V G L H V H V 9 R U J D Q J V H Q WV S U LF K W
P LW G H U ' LF K WH G H V : D V V H U V G H V + D I H Q V P X OWL S OL ] L H U W LQ G H P G LH J H Q D Q Q W H Q ( LQ WD X F K X Q J H Q J H P H V V H Q Z X U G H Q
' LH = X Q D K P H G H U P LW WO H U H Q ( L Q WD X F K X Q J K E H L P h E H U J D Q J G H V 6 F K LI I H V Y R Q : D V V H U P L WG H U ' L F K WH G L Q : D V V H U P L WG H U J H U LQ J H U H Q
' LF K WH G LV WJ OH LF K
û K K G G D
' LH $ E Q D K P H G H U P LW WOH U H Q ( L Q WD X F K X Q J K E H L P h E H U J D Q J G H V 6 F K LI I H V Y R Q : D V V H U P L WG H U ' L F K WH G L Q : D V V H U P L WG H U K | K H U H Q
' LF K WH G L V WJ OH LF K
û K K G G D
G D E H LZ L U G K LQ F P D X V J H G U F N W X Q G D L V WH L Q Y R Q G H Q ) R U P H Q G H V 6 F K L I I H V D E K l Q J LJ H U . R H I I L] LH Q W G H U L P D OOJ H P H LQ H Q J O H L F K
D Q J H Q R P P H Q Z L U G
% H P H U N X Q J H Q E L V
' H U 3 X Q N W E H U G H P G D V 6 F K LI I Q LF K W P H K U Z D V V H U G LF K W LV W V LH K H 5 X E U L N E O LH J W
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 239
( L F K V F K H L Q 1 U 6 H L W H
) U K H U H D X H U . U D I W J H V H W ] W H ( LF K V F K H L Q H
% H ] H LF K Q X Q J G H V 6 F K L I I V H L F K D P WH V ' D W X P G H U ( LF K ] H L F K H Q 1 D P H R G H U ' H Y LV H G H V 6 F K L I I H V
G D V G H Q ( LF K V F K H LQ D X V J H V W H O OWK D W ( L Q WU D J X Q J
2 U W ' D W X P ' H U ( L F K V D F K Y H U V W l Q G L J H
8 Q WH U V F K U LI W
' LH * O WL J N H L WG H V ( L F K V F K H L Q V O l X I W D P D E - H G R F K Z L U G G H U ( LF K V F K H L Q V F K R Q I U K H U X Q J OWL J
Z H Q Q G D V 6 F K L I I V R OF K H 9 H U l Q G H U X Q J H Q 5 H S D U D WX U H Q 8 P E D X W H Q E OH L E H Q G H ) R U P l Q G H U X Q J H Q H U I l K U W G D V V G LH $ Q J D E H Q G H U 5 X E U L N
R G H U G H U 7 D E H O OH Q L F K WP H K U ] X W U H I I H Q
8 Q WH U V F K U LI W
' LH 5 X E U L N H Q 1 U Z X U G H Q J H l Q G H U W X Q G G LH V H b Q G H U X Q J H Q L V W V L Q G J OWL J E L V
2 U W ' D W X P
8 Q WH U V F K U LI W
' LH 5 X E U L N H Q 1 U Z X U G H Q J H l Q G H U W X Q G G LH V H b Q G H U X Q J H Q L V W V L Q G J OWL J E L V
2 U W ' D W X P
8 Q WH U V F K U LI W
( L F K V F K H L Q 1 U 6 H L W H
% H J OD X E LJ X Q J G H U b Q G H U X Q J H Q G H V ( L F K V F K H LQ V
' L H 5 X E U L N H Q 1 U Z X U G H Q J H l Q G H U W
2 U W ' D W X P
6 LH J H O
6 LH J H O
6 LH J H O
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 241
Anlage 2
Muster des Eichscheins für Binnenschiffe (Nichtgüterbeförderer)
( , & + 6 & + ( , 1 ) h 5 % , 1 1 ( 1 6 & + , ) ) (
% X Q G H V U H S X E O L N ' H X W V F K O D Q G
( , & + 6 & + ( , 1 1 U
B B B B B B B B B B B B B B
h E H U H LQ N R P P H Q E H U G L H ( LF K X Q J Y R Q % LQ Q H Q V F K LI I H Q Y R P ) H E U X D U
% X Q G H V J H V H W ] E OD WW
, , 6 H L WH
( L F K X Q J Q D F K $ U W L N H O G H U $ Q OD J H G H V h E H U H L Q N R P P H Q V
6 F K L I I G D V Q LF K W ] X U % H I | U G H U X Q J Y R Q * W H U Q E H V WL P P W L V W
242 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
( LF K V F K H LQ 1 U 6 H L W H
( U Ol X W H U X Q J H Q
% H LG H Q D X I G H P ( L F K V F K H L Q D X I J H I K U WH Q $ Q J D E H Q
Z LU G D OO H L Q G D V P H WU LV F K H 6 \ V W H P D Q J H Z H Q G H W
Z H U G H Q G LH OLQ H D U H Q $ E P H V V X Q J H Q L Q 0 H W H U Q D Q J H J H E H Q Z R E H L G LH % U X F K WH L O H D X I = H Q W LP H W H U J H U X Q G H W Z H U G H Q
G L H 5 D X P L Q K D OW H
Z H U G H Q LQ . X E LN P H WH U Q D Q J H J H E H Q Z R E H L G LH % U X F K WH LO H D X I . X E LN G H ] L P H W H U J H U X Q G H W Z H U G H Q
G LH * H Z L F K WH Z H U G H Q L Q 7 R Q Q H Q
D Q J H J H E H Q Z R E H LG LH % U X F K W H L OH D X I . LO R J U D P P J H U X Q G H WZ H U G H Q
Z LU G E H L G H U 5 X Q G X Q J M H G H U % U X F K WH LO X Q W H U Q LF K W E H U F N V LF K W LJ W X Q G M H G H U % U X F K WH LO Y R Q R G H U P H K U D OV H L Q H ( LQ K H LWJ H U H F K Q H W
$ Q P H U N X Q J
' L H 1 X P P H U G H U 5 X E U L N H Q D X I G L H LQ G H Q Q D F K V WH K H Q G H Q ( U Ol X W H U X Q J H Q % H ] X J J H Q R P P H Q Z LU G LV W L P ( L F K V F K H L Q LQ . OD P P H U Q J H V H W] W
1 D P H X Q G . H Q Q E X F K V W D E H Q G H V 6 W D D W H V
% H ] H LF K Q X Q J X Q G 6 LW ] G H V 6 F K L I I V H LF K D P WH V G D V G H Q ( L F K V F K H LQ D X V V WH OO W
/ D X I H Q G H 1 X P P H U G H U ( LQ W U D J X Q J G H V ( LF K V F K H L Q V L P ( L F K Y H U ] H L F K Q L V G H V 6 F K L I I V H L F K D P W H V
' D WX P G H U ( LQ WU D J X Q J LQ G D V ( LF K Y H U ] H L F K Q LV
' D V ( L F K ] H L F K H Q E H V W H K WD X V G H Q $ Q J D E H Q G H U 5 X E U LN H Q X Q G
1 D P H X Q G ' H Y L V H G H V 6 F K L I I H V , P ) D OO H H LQ H U b Q G H U X Q J LV WG H U I U K H U H 1 D P H R G H U G LH I U K H U H ' H Y L V H ] X O| V F K H Q X Q G G L H Q H X H $ Q J D E H LQ
5 X E U LN H LQ ] X V H W ] H Q
2 U WX Q G ' D W X P G H U ( L Q WU D J X Q J G H V Q H X H Q 1 D P H Q V R G H U G H U Q H X H Q ' H Y L V H LQ G H Q ( L F K V F K H L Q
8 Q W H U V F K U L I WG H V E H I X J WH Q % H D P W H Q
6 LH J H O G H V E H I X J W H Q % H D P WH Q
, Q 5 X E U LN D Z L U G G LH / l Q J H E H L X P J H O H J WH P 5 X G H U D Q J H J H E H Q ' H U LQ 5 X E U L N F D Q ] X J H E H Q G H 7 LH I J D Q J LV W G H U $ E V W D Q G ] Z LV F K H Q G H U ( E H Q H G H U
J U | WH Q ( LQ WD X F K X Q J X Q G G H U G D ] X S D U D O OH O OD X I H Q G H Q ( E H Q H G L H G X U F K G H Q W LH I V WH Q 3 X Q N W G H V 6 F K L I I H V Y H U O l X I W
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D E V H Q N E D U H V 6 W H X H U K D X V X V Z E H L G H U ' X U F K I D K U W X Q WH U % D X Z H U N H Q H U P | J OL F K H Q G L H ) H V WK | K H V R D Q J H J H E H Q D OV V H L Y R Q G LH V H Q 9 R U U L F K WX Q J H Q
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Y R U K D Q G H Q V R LV WQ X U G LH 6 S D O WH D X V ] X I OO H Q 6 L Q G ] Z H L3 D D U ( LF K P D U N H Q Y R U K D Q G H Q V R V L Q G G L H 6 S D OW H Q X Q G D X V ] X I OO H Q X Q G V R Z H L W H U $ OV
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% H LG H U ) H V WV W H O OX Q J G H V 3 X Q N WH V E H U G H P H L Q 6 F K LI I Q L F K WP H K U D OV G LF K W D Q J H V H K H Q Z H U G H Q N D Q Q Z H U G H Q : D V V H U H LQ WU LWW V X Q G
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E LV V F K LI I I D K U WV S R OL ] H L OLF K H Q 9 R U V F K U L I W H Q ] Z H F N P l LJ H Q $ Q J D E H Q H LQ J H WU D J H Q Z H U G H Q 6 W D D W H Q G LH H LQ H ( U N Ol U X Q J Q D F K $ E V D W ] G H V
8 Q WH U ] H L F K Q X Q J V S U R WR N R O O V D E J H J H E H Q K D E H Q Z H L V H Q K L H U G D U D X I K L Q G D V V LK U H X Q J O WLJ J H Z R U G H Q H Q ( LF K ] H LF K H Q Z H G H U H Q W I H U Q W Q R F K D X V J H O | V F K W
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8 Q WH U V F K U L I W G H V ( L F K V D F K Y H U V Wl Q G LJ H Q
G LH V H $ Q J D E H L V WL Q G H P R E H Q J H Q D Q Q WH Q ) D OO Z D K OZ H LV H H L Q ] X V H W] H Q
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8 Q W H U V F K U L I W G H U 3 H U V R Q G L H G H Q ( LF K V F K H L Q D X V V WH OOW
6 LH J H OG H V 6 F K L I I V H L F K D P WH V G D V G H Q ( L F K V F K H LQ D X V V WH OO W
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X Q G 6 LH K H
X Q G 6 LH K H
X Q G 6 LH K H
6 LH K H
6 LH K H
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 243
Fjditdifjo!Os/! Tfjuf!4!
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)3*! Tdijggtfjdibnu! !4! Lfoocvditubcfo!eft!Tdijggtfjdibnuft!
)5*! Fjditdifjo!Os/! )6*!Fjohfusbhfo!bn! )7*! FJDI[FJDIFO!
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)23*! Bcnfttvohfo!eft!Tdijggft!g¯s!ejf!Evsdigbisu!voufs!Cbvxfslfo!
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b*! M‹ohf!¯cfs!bmmft! ! n!
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d*! Ujfghboh!cfj!hs¿ˇufs!Fjoubvdivoh! ! n!
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244 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
( LF K V F K H L Q 1 U 6 H L W H
* U | W H / l Q J H G H V 6 F K L I I V U X P S I H V
* U | W H % U H LW H G H V 6 F K LI I V U X P S I H V
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6 H Q N U H F K W H U $ E V W D Q G Y R Q G H U ( E H Q H G H U J U | W H Q ( L Q W D X F K X Q J E L V ] X P * D Q J E R U G
D L Q G H U 0 LW WH G H V 6 F K L I I V U X P S I H V FP
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/ D J H X Q G % H V F K U H L E X Q J G H V I H V W H Q % D O OD V W H V
G $ Q Q l K H U Q G H V * H Z LF K W G H V R G H U G H U % H L E R R WH NJ
9 R U U l WH
D $ Q Q l K H U Q G H V * H Z LF K W G H V % U D X F K Z D V V H U V NJ
E $ Q Q l K H U Q G H V * H Z LF K W G H U D Q G H U H Q 9 R U U l WH NJ
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 245
( L F K V F K H L Q 1 U 6 H L W H
( LF K P D U N H Q
' L H ( E H Q H G H U J U | W H Q ( LQ W D X F K X Q J Z L U G D X I M H G H U 6 H LW H G H V 6 F K L I I H V N H Q Q W O LF K J H P D F K W
H L Q J H P H L H O W H 0 D U N H Q
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F Y R P V H Q N U H F K W H Q 6 WU LF K G H U K L Q WH U H Q 0 D U N H E L V
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6 H Q N U H F K W H $ E V W l Q G H D Q G H U 6 W H O OH M H G H U 0 D U N H L Q F P
D ] Z L V F K H Q G H U 0 D U N H X Q G G H P * D Q J E R U G
E ] Z L V F K H Q G H U 0 D U N H X Q G G H U 3 D U D O OH OH E H Q H ] X U ( E H Q H G H U J U | WH Q
( LQ W D X F K X Q J E H U G H U G D V 6 F K L I I Q L F K WP H K U D OV G LF K W D Q J H V H K H Q
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F ] Z L V F K H Q G H U 0 D U N H X Q G G H U / H H U H E H Q H
G ] Z L V F K H Q G H U / H H U H E H Q H X Q G G H P % R G H Q G H V 6 F K LI I H V
H ] Z L V F K H Q G H U 0 D U N H X Q G G H P % R G H Q G H V 6 F K LI I H V
I ] Z LV F K H Q G H P % R G H Q G H V 6 F K LI I H V X Q G G H U ( E H Q H G LH G X U F K G H Q
WLH I V W H Q 3 X Q N W G H V 6 F K LI I H V X Q G S D U D O OH O ] X U ( E H Q H G H U J U | WH Q
( LQ W D X F K X Q J Y H U Ol X I W
( LF K ] H LF K H Q
' D V ( LF K ] H L F K H Q LV WD X H U E H LG H Q ( L F K P D U N H Q ] X V l W] O LF K D Q J H E U D F K W
( L Q H ( L F K V N D O D LV W ± Q L F K W X Q W H U M H G H U ( LF K P D U N H D Q J H E U D F K W 6 L H
1 L F K W ] X W U H I I H Q G H V V WU H L F K H Q
246 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
( LF K V F K H L Q 1 U 6 H L W H
( LF K X Q J Q D F K $ U W LN H O G H U $ Q O D J H G H V h E H U H LQ N R P P H Q V
6 F K L I I G D V Q LF K W ] X U % H I | U G H U X Q J Y R Q * WH U Q E H V WLP P WLV W
: D V V H U Y H U G U l Q J X Q J E H L J U | W H U ( L Q WD X F K X Q J : D V V H U Y H U G U l Q J X Q J L Q G H U / H H U H E H Q H
P P
: D V V H U Y H U G U l Q J X Q J ] Z LV F K H Q G H U / H H U H E H Q H X Q G G H U ( E H Q H G H U J U | WH Q ( L Q W D X F K X Q J
P
% H P H U N X Q J H Q E L V
' H U 3 X Q N W E H U G H P G D V 6 F K LI I Q LF K W P H K U Z D V V H U G LF K W L V W V LH K H 5 X E U L N E O LH J W
1 L F K W ] X W U H I I H Q G H V V WU H L F K H Q
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 247
( LF K V F K H L Q 1 U 6 H L W H
) U K H U H D X H U . U D I W J H V H W ] W H ( L F K V F K H L Q H
% H ] H LF K Q X Q J G H V 6 F K LI I V H L F K D P W H V ' D WX P G H U ( LF K ] H LF K H Q 1 D P H R G H U ' H Y LV H G H V 6 F K L I I H V
G D V G H Q ( L F K V F K H L Q D X V J H V W H O O W K D W ( LQ WU D J X Q J
2 U W ' D W X P ' H U ( L F K V D F K Y H U V W l Q G L J H
8 Q WH U V F K U LI W
' L H * O WL J N H LW G H V ( L F K V F K H L Q V O l X I W D P D E - H G R F K Z LU G G H U ( L F K V F K H LQ V F K R Q I U K H U X Q J OW L J
Z H Q Q G D V 6 F K L I I V R OF K H 9 H U l Q G H U X Q J H Q 5 H S D U D WX U H Q 8 P E D X W H Q E OH L E H Q G H ) R U P l Q G H U X Q J H Q H U I l K U W G D V V G LH $ Q J D E H Q G H U 5 X E U L N
X Q G Q L F K WP H K U ] X W U H I I H Q
8 Q WH U V F K U LI W
' L H 5 X E U L N H Q 1 U Z X U G H Q J H l Q G H U W X Q G G LH V H b Q G H U X Q J H Q LV W V LQ G J O WLJ E L V
2 U W ' D W X P
8 Q WH U V F K U LI W
' L H 5 X E U L N H Q 1 U Z X U G H Q J H l Q G H U W X Q G G LH V H b Q G H U X Q J H Q LV W V LQ G J O WLJ E L V
2 U W ' D W X P
8 Q WH U V F K U LI W
( L F K V F K H L Q 1 U 6 H L W H
% H J O D X E LJ X Q J G H U b Q G H U X Q J H Q G H V ( L F K V F K H LQ V
' L H 5 X E U L N H Q 1 U Z X U G H Q J H l Q G H U W
2 U W ' D W X P
6 LH J H O
6 LH J H O
6 LH J H O
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 249
Anlage 3
Muster der Vorläufigen Eichbescheinigung (Güterbeförderer)
9 R U Ol X I LJ H ( LF K E H V F K H LQ L J X Q J 1 LF K W I U D P W O LF K H ( LQ W U D J X Q J H Q Y H U Z H Q G H Q
' LH . O D P P H U ] LI I H U Q H Q WV S U H F K H Q G H Q ( U O l X WH U X Q J H Q G H V
* WH U E H I | U G H U H U
( LF K V F K H LQ V
6 F K LI I V H L F K D P W ( L F K V F K H L Q 1 U YRP
1 D P H R G H U ' H Y LV H G H V 6 F K LI I H V ( LF K ] H LF K H Q
* D WW X Q J G H V 6 F K L I I H V ( LQ K H L WOL F K H H X U R S l L V F K H 6 F K LI I V Q X P P H U
* U | W H / l Q J H G H V 6 F K LI I V U X P S I H V
* U | WH % U H L W H G H V 6 F K LI I V U X P S I H V * U | WH 7 U D J I l K L J N H L W LQ 7 R Q Q H Q L Q 6 Z D V V H U ' L F K WH
P P W
% D F N E R UG 6 WH X H U E R U G
( LF K P D U N H Q
0 D U N H Q Y R Q Y R U Q Q D F K K L Q W H Q 9 R UQ 0 L WW H + LQ W H Q 9 R UQ 0 L W WH + LQ W H Q
6 H Q N U H F K W H $ E V W l Q G H D Q G H U 6 W H O OH M H G H U 0 D U N H LQ F P
D ] Z L V F K H Q G H U 0 D U N H X Q G G H P * D Q J E R U G
E ] Z L V F K H Q G H U 0 D U N H X Q G G H U 3 D U D OO H O H E H Q H ] X U ( E H Q H G H U J U | WH Q
( LQ W D X F K X Q J E H U G H U G D V 6 F K LI I Q LF K WP H K U D OV G L F K WD Q J H V H K H Q
Z H U G H Q N D Q Q
F ] Z L V F K H Q G H U 0 D U N H X Q G G H U / H H U H E H Q H
G ] Z L V F K H Q G H U / H H U H E H Q H X Q G G H P % R G H Q G H V 6 F K LI I H V
H ] Z L V F K H Q G H U 0 D U N H X Q G G H P % R G H Q G H V 6 F K LI I H V
I ] Z L V F K H Q G H P % R G H Q G H V 6 F K L I I H V X Q G G H U ( E H Q H G L H G X U F K G H Q
WLH I V W H Q 3 X Q N W G H V 6 F K L I I H V X Q G S D U D OOH O ] X U ( E H Q H G H U J U | WH Q
( LQ W D X F K X Q J Y H U Ol X I W
: D V V H U Y H U G U l Q J X Q J X Q G 9 H U l Q G H U X Q J G H U : D V V H U Y H U G U l Q J X Q J G H V 6 F K LI I H V MH = H Q WL P H WH U J H P L WW H OWH U ( L Q WD X F K X Q J
Y R Q G H U LQ 6 Z D V V H U H U P L WWH OW H Q / H H U H E H Q H D Q
Y R Q G H U ( E H Q H G H V 6 F K L I I V E R G H Q V D Q
* H P L W WH O W H ( Q WV S U H F K H Q G H * H P L W WH O W H ( Q WV S U H F K H Q G H * H P L W WH O W H ( Q WV S U H F K H Q G H * H P L W WH O W H ( Q WV S U H F K H Q G H
( L Q WD X F K X Q J 9 H UG Ul Q J X Q J ( L Q WD X F K X Q J 9 H UG Ul Q J X Q J ( L Q WD X F K X Q J 9 H UG Ul Q J X Q J ( L Q WD X F K X Q J 9 H UG Ul Q J X Q J
L Q P L Q P L Q P L Q P
L Q F P L Q F P L Q F P L Q F P
P P P P
0 L WWOH U H = X Q D K P H MH F P 0 L WWOH U H = X Q D K P H MH F P 0 L WWOH U H = X Q D K P H MH F P 0 L WWOH U H = X Q D K P H MH F P
1 L F K W ] X W U H I I H Q G H V V WU H L F K H Q
250 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
9 R U O l X I L J H ( L F K E H V F K H L Q L J X Q J * WH U E H I | U G H U H U 6 H L WH 6 LH J H O
: D V V H U Y H U G U l Q J X Q J X Q G 9 H U l Q G H U X Q J G H U : D V V H U Y H U G U l Q J X Q J G H V 6 F K L I I H V MH = H Q W L P H W H U J H P LW WH OW H U ( LQ WD X F K X Q J
Y R Q G H U LQ 6 Z D V V H U H U P L WWH OW H Q / H H U H E H Q H D Q
Y R Q G H U ( E H Q H G H V 6 F K L I I V E R G H Q V D Q
* H P L WW H O WH * H P L WW H O WH * H P L WW H O WH * H P L WW H O WH
( Q WV S U H F K H Q G H ( Q WV S U H F K H Q G H ( Q WV S U H F K H Q G H ( Q WV S U H F K H Q G H
( LQ W D X F K X Q J LQ 9 H UG Ul Q J X Q J ( LQ W D X F K X Q J LQ 9 H UG Ul Q J X Q J ( LQ W D X F K X Q J LQ 9 H UG Ul Q J X Q J ( LQ W D X F K X Q J LQ 9 H UG Ul Q J X Q J
L Q P L Q P L Q P L Q P
FP FP FP FP
P P P P
0 LWWO H U H = X Q D K P H MH F P 0 LWWO H U H = X Q D K P H MH F P 0 LWWO H U H = X Q D K P H MH F P 0 LWWO H U H = X Q D K P H MH F P
P P P P
0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P 0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P 0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P 0 LW WOH U H = X Q D K P H MH F P
P P P P
0 LWW OH U H = X Q D K P H M H F P 0 LWW OH U H = X Q D K P H M H F P 0 LWW OH U H = X Q D K P H M H F P 0 LWW OH U H = X Q D K P H M H F P
1 L F K W ] X W U H I I H Q G H V V WU H L F K H Q
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 251
9 R U O l X I L J H ( L F K E H V F K H L Q L J X Q J * WH U E H I | U G H U H U 6 H L WH 6 LH J H O
: D V V H U Y H U G U l Q J X Q J X Q G 9 H U l Q G H U X Q J G H U : D V V H U Y H U G U l Q J X Q J G H V 6 F K L I I H V MH = H Q W L P H W H U J H P LW WH OW H U ( LQ WD X F K X Q J
Y R Q G H U LQ 6 Z D V V H U H U P L WWH OW H Q / H H U H E H Q H D Q
Y R Q G H U ( E H Q H G H V 6 F K L I I V E R G H Q V D Q
* H P L WWH O W H * H P L WWH O W H * H P L WWH O W H * H P L WWH O W H
( Q WV S U H F K H Q G H ( Q WV S U H F K H Q G H ( Q WV S U H F K H Q G H ( Q WV S U H F K H Q G H
( L Q WD X F K X Q J L Q 9 H UG Ul Q J X Q J ( L Q WD X F K X Q J L Q 9 H UG Ul Q J X Q J ( L Q WD X F K X Q J L Q 9 H UG Ul Q J X Q J ( L Q WD X F K X Q J L Q 9 H UG Ul Q J X Q J
L Q P L Q P L Q P L Q P
FP FP FP FP
P P P P
0 L WWOH U H = X Q D K P H MH F P 0 L WWOH U H = X Q D K P H MH F P 0 L WWOH U H = X Q D K P H MH F P 0 L WWOH U H = X Q D K P H MH F P
P P P P
0 LW WOH U H = X Q D K P H M H F P 0 LW WOH U H = X Q D K P H M H F P 0 LW WOH U H = X Q D K P H M H F P 0 LW WOH U H = X Q D K P H M H F P
P P P P
0 LWW OH U H = X Q D K P H MH F P 0 LWWO H U H = X Q D K P H MH F P 0 LWWO H U H = X Q D K P H MH F P 0 LWWO H U H = X Q D K P H MH F P
1 L F K W ] X W U H I I H Q G H V V WU H L F K H Q
252 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
9 R U O l X I L J H ( L F K E H V F K H L Q L J X Q J * WH U E H I | U G H U H U 6 H LWH 6 LH J H O
: D V V H U Y H U G U l Q J X Q J X Q G 9 H U l Q G H U X Q J G H U : D V V H U Y H U G U l Q J X Q J G H V 6 F K L I I H V MH = H Q W L P H W H U J H P L WWH OW H U ( LQ W D X F K X Q J
Y R Q G H U LQ 6 Z D V V H U H U P LW WH OW H Q / H H U H E H Q H D Q
Y R Q G H U ( E H Q H G H V 6 F K LI I V E R G H Q V D Q
* H P LWW H OWH * H P LWW H OWH * H P LWW H OWH * H P LWW H OWH
( Q WV S U H F K H Q G H ( Q WV S U H F K H Q G H ( Q WV S U H F K H Q G H ( Q WV S U H F K H Q G H
( LQ W D X F K X Q J L Q 9 H UG Ul Q J X Q J ( LQ W D X F K X Q J LQ 9 H UG Ul Q J X Q J ( LQ W D X F K X Q J LQ 9 H UG Ul Q J X Q J ( LQ W D X F K X Q J LQ 9 H UG Ul Q J X Q J
L Q P L Q P L Q P L Q P
FP FP FP FP
P P P P
0 LWW OH U H = X Q D K P H MH F P 0 LWW OH U H = X Q D K P H MH F P 0 LWWOH U H = X Q D K P H MH F P 0 LWW OH U H = X Q D K P H MH F P
P P P P
0 L WWO H U H = X Q D K P H MH F P 0 L WWO H U H = X Q D K P H MH F P 0 LWWOH U H = X Q D K P H MH F P 0 L WWO H U H = X Q D K P H MH F P
' L H V H % H V F K H LQ L J X Q J J LO WE L V ] X P
2 U W ' D W X P
6 F K LI I V H LF K D P W
6 LH J H O 8 Q WH U V F K U LI W
1 L F K W ] X W U H I I H Q G H V V WU H L F K H Q
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 253
Anlage 4
Muster der Vorläufigen Eichbescheinigung (Nichtgüterbeförderer)
9 R U Ol X I LJ H ( LF K E H V F K H LQ L J X Q J 1 LF K W I U D P W O LF K H ( LQ W U D J X Q J H Q Y H U Z H Q G H Q
' LH . O D P P H U ] LI I H U Q H Q WV S U H F K H Q G H Q ( U O l X W H U X Q J H Q G H V
1 L F K WJ WH U E H I | U G H U H U
( LF K V F K H LQ V
6 F K LI I V H L F K D P W ( L F K V F K H L Q 1 U YRP
1 D P H R G H U ' H Y L V H G H V 6 F K LI I H V ( LF K ] H LF K H Q
* D WW X Q J G H V 6 F K L I I H V ( LQ K H L WOL F K H H X U R S l L V F K H 6 F K LI I V Q X P P H U
* U | W H / l Q J H G H V 6 F K LI I V U X P S I H V
* U | W H % U H L WH G H V 6 F K L I I V U X P S I H V
P P
% D F N E R UG 6 WH X H U E R U G
( LF K P D U N H Q
0 D U N H Q Y R Q Y R U Q Q D F K K LQ W H Q 9 R UQ 0 LWW H + LQ W H Q 9 R UQ 0 L WWH + LQ W H Q
6 H Q N U H F K W H $ E V W l Q G H D Q G H U 6 W H O OH M H G H U 0 D U N H LQ F P
D ] Z L V F K H Q G H U 0 D U N H X Q G G H P * D Q J E R U G
E ] Z L V F K H Q G H U 0 D U N H X Q G G H U 3 D U D OO H O H E H Q H ] X U ( E H Q H G H U J U | WH Q
( LQ W D X F K X Q J E H U G H U G D V 6 F K LI I Q LF K WP H K U D OV G L F K WD Q J H V H K H Q
Z H U G H Q N D Q Q
F ] Z L V F K H Q G H U 0 D U N H X Q G G H U / H H U H E H Q H
G ] Z L V F K H Q G H U / H H U H E H Q H X Q G G H P % R G H Q G H V 6 F K LI I H V
H ] Z L V F K H Q G H U 0 D U N H X Q G G H P % R G H Q G H V 6 F K LI I H V
I ] Z L V F K H Q G H P % R G H Q G H V 6 F K L I I H V X Q G G H U ( E H Q H G L H G X U F K G H Q
WLH I V W H Q 3 X Q N W G H V 6 F K LI I H V X Q G S D U D OOH O ] X U ( E H Q H G H U J U | WH Q
( LQ W D X F K X Q J Y H U Ol X I W
: D V V H U Y H U G U l Q J X Q J E H L J U | W H U ( L Q W D X F K X Q J : D V V H U Y H U G U l Q J X Q J L Q G H U / H H U H E H Q H
P P
: D V V H U Y H U G U l Q J X Q J ] Z L V F K H Q G H U / H H U H E H Q H X Q G G H U ( E H Q H G H U J U | W H Q ( LQ W D X F K X Q J
P
' LH V H % H V F K H L Q LJ X Q J J L OW E LV ] X P
6 F K LI I V H L F K D P W
2 U W ' D W X P
6 LH J H O 8 Q WH U V F K U LI W
254 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Anlage 5
Muster der Eichbescheinigung für Sportboote
( , & + % ( 6 & + ( , 1 , * 8 1 * ) h 5 6 3 2 5 7 % 2 2 7 (
% X Q G H V U H S X E OLN ' H X W V F K OD Q G
( , & + = ( , & + ( 1 B B B B B B B B B 6 S
' L H ( LF K E H V F K H LQ LJ X Q J LV W H LQ H 8 U N X Q G H Q D F K $ E V D W ] G H U 6 F K LI I V U H J LV W H U R U G Q X Q J
, P ) D OO H G H V $ E V D W] % L Q 6 F K ( 2 ] X V W U H LF K H Q
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 255
( L F K E H V F K H L Q LJ X Q J I U 6 S R U W E R R W H ( L F K ] H L F K H Q 1 U
63 6 H L W H
+ H U V WH OO H U
7 \ S E H ] H LF K Q X Q J
$ U W G H V 6 S R U WE R R WH V
% D X 1 U
% D X P D WH U L D O
/ l Q J H E H U D OOH V
P / l Q J H 5 X P S I
P
* U | W H % U H L W H
P % U H L WH 5 X P S I
P
' LH V H % H V F K H L Q L J X Q J Z X U G H D X V J H V WH OO W
6 F K LI I V H L F K D P W
2 U W ' D W X P
6 LH J H O
8 Q WH U V F K U L I W
5 D X P I U 9 H U P H U N H G H V 5 H J LV WH U J H U LF K WV
= X WU H I I H Q G H V LV WD Q J H N U H X ] W
256 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Anlage 6
Muster der Eichplakette für Sportboote
% 8 1 ' ( 6 5 ( 3 8 % / , . ' ( 8 7 6 & + / $ 1 '
( L F K S OD N H WW H I U 6 S R U W E R R W H
6S
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 257
Verordnung
über die Berufsausbildung zum Binnenschiffer und zur Binnenschifferin
(Binnenschifferausbildungsverordnung – BinSchAusbV)*
Vom 2. März 2022
Auf Grund des § 4 Absatz 1 des Berufsbildungs- Abschnitt 3
gesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom Schlussvorschriften
4. Mai 2020 (BGBl. I S. 920) in Verbindung mit § 1 Ab- § 17 Bestehende Berufsausbildungsverhältnisse
satz 2 des Zuständigkeitsanpassungsgesetzes vom § 18 Inkrafttreten, Außerkrafttreten
16. August 2002 (BGBl. I S. 3165) und dem Organisa-
tionserlass vom 8. Dezember 2021 (BGBl. I S. 5176) Anlage Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum
Binnenschiffer und zur Binnenschifferin
verordnet das Bundesministerium für Wirtschaft und
Klimaschutz im Einvernehmen mit dem Bundesminis-
Abschnitt 1
terium für Bildung und Forschung:
Gegenstand, Dauer und
Inhaltsübersicht Gliederung der Berufsausbildung
Abschnitt 1 §1
Gegenstand, Dauer und Gliederung der Berufsausbildung Staatliche
§ 1 Staatliche Anerkennung des Ausbildungsberufes
Anerkennung des Ausbildungsberufes
§ 2 Dauer der Berufsausbildung Der Ausbildungsberuf mit der Berufsbezeichnung
§ 3 Gegenstand der Berufsausbildung und Ausbildungsrah- des Binnenschiffers und der Binnenschifferin wird nach
menplan § 4 Absatz 1 des Berufsbildungsgesetzes staatlich an-
§ 4 Struktur der Berufsausbildung und Ausbildungsberufsbild erkannt.
§ 5 Ausbildungsplan
§2
Abschnitt 2 Dauer der Berufsausbildung
Abschlussprüfung Die Berufsausbildung dauert drei Jahre.
§ 6 Aufteilung in zwei Teile und Zeitpunkt
§ 7 Inhalt des Teiles 1 §3
§ 8 Prüfungsbereich des Teiles 1 Gegenstand der
§ 9 Inhalt des Teiles 2 Berufsausbildung und Ausbildungsrahmenplan
§ 10 Prüfungsbereiche des Teiles 2 (1) Gegenstand der Berufsausbildung sind mindes-
§ 11 Prüfungsbereich „Störungsanalyse und Instandsetzung“ tens die im Ausbildungsrahmenplan (Anlage) genann-
§ 12 Prüfungsbereich „Schwerpunkt Frachtschifffahrt“ ten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten.
§ 13 Prüfungsbereich „Schwerpunkt Personenschifffahrt“
(2) Von der Organisation der Berufsausbildung, wie
§ 14 Prüfungsbereich „Wirtschafts- und Sozialkunde“
sie im Ausbildungsrahmenplan vorgegeben ist, darf
§ 15 Gewichtung der Prüfungsbereiche und Anforderungen für
das Bestehen der Abschlussprüfung von den Ausbildenden abgewichen werden, wenn und
§ 16 Mündliche Ergänzungsprüfung
soweit betriebspraktische Besonderheiten oder Grün-
de, die in der Person des oder der Auszubildenden lie-
gen, die Abweichung erfordern.
* Diese Rechtsverordnung ist eine Ausbildungsordnung im Sinne des
§ 4 des Berufsbildungsgesetzes. Die Ausbildungsordnung und der (3) Die im Ausbildungsrahmenplan genannten Fertig-
damit abgestimmte, von der Ständigen Konferenz der Kultusminister keiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sollen so vermittelt
der Länder in der Bundesrepublik Deutschland beschlossene Rah-
menlehrplan für die Berufsschule werden demnächst im amtlichen werden, dass die Auszubildenden die berufliche Hand-
Teil des Bundesanzeigers veröffentlicht. lungsfähigkeit nach § 1 Absatz 3 des Berufsbildungs-
258 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
gesetzes erlangen. Die berufliche Handlungsfähigkeit 2. im Schwerpunkt Personenschifffahrt in der Berufs-
schließt insbesondere selbständiges Planen, Durch- bildposition nach Absatz 2 Nummer 8.
führen und Kontrollieren bei der Ausübung der beruf-
lichen Aufgaben ein. §5
Ausbildungsplan
§4
Struktur der Die Ausbildenden haben spätestens zu Beginn der
Berufsausbildung und Ausbildungsberufsbild Ausbildung auf der Grundlage des Ausbildungsrah-
menplans für jeden Auszubildenden und für jede Aus-
(1) Die Berufsausbildung gliedert sich in: zubildende einen Ausbildungsplan zu erstellen.
1. schwerpunktübergreifende, berufsprofilgebende Fer-
tigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, Abschnitt 2
2. schwerpunktübergreifende, integrativ zu vermittelnde Abschlussprüfung
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten und
3. weitere Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten im §6
Schwerpunkt Aufteilung in zwei Teile und Zeitpunkt
a) Frachtschifffahrt oder (1) Die Abschlussprüfung besteht aus den Teilen 1
b) Personenschifffahrt. und 2.
Die Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind in (2) Teil 1 soll am Ende des vierten Ausbildungshalb-
Berufsbildpositionen als Teil des Ausbildungsberufsbil- jahres stattfinden.
des gebündelt. (3) Teil 2 findet am Ende der Berufsausbildung statt.
(2) Die Berufsbildpositionen der schwerpunktüber- (4) Wird die Ausbildungsdauer verkürzt, so soll Teil 1
greifenden, berufsprofilgebenden Fertigkeiten, Kennt- der Abschlussprüfung spätestens drei Monate vor dem
nisse und Fähigkeiten sind: Zeitpunkt von Teil 2 der Abschlussprüfung stattfinden.
1. Steuern von Fahrzeugen zur Unterstützung der (5) Den jeweiligen Zeitpunkt legt die zuständige
Schiffsführung, Stelle fest.
2. Anwenden der Fahrzeugausrüstung,
3. Be- und Entladen von Fahrzeugen, §7
4. Instandhalten von Schiffskörpern und deren Anla- Inhalt des Teiles 1
gen, Teil 1 der Abschlussprüfung erstreckt sich auf
5. Instandhalten von mechanischen und technischen 1. die im Ausbildungsrahmenplan für die ersten vier
Anlagen sowie von Schiffsmotoren, Ausbildungshalbjahre genannten Fertigkeiten, Kennt-
6. Feststellen von Störungen an Hydrauliksystemen nisse und Fähigkeiten sowie
und Ergreifen von Maßnahmen zu deren Behebung, 2. den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehr-
7. Prüfen und Instandsetzen von mechanischen und stoff, soweit er den im Ausbildungsrahmenplan ge-
technischen Anlagen sowie von Schiffsmotoren, nannten Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten
entspricht.
8. Befördern von Personen,
9. Mitwirken in der Sozialgemeinschaft an Bord, §8
10. Durchführen qualitätssichernder Maßnahmen und Prüfungsbereich des Teiles 1
11. Handeln in Notfallsituationen. (1) Teil 1 der Abschlussprüfung findet im Prüfungs-
(3) Die Berufsbildpositionen der schwerpunktüber- bereich „Betrieb von Binnenschiffen und Sicherheit auf
greifenden, integrativ zu vermittelnden Fertigkeiten, Binnenschiffen“ statt.
Kenntnisse und Fähigkeiten sind: (2) Im Prüfungsbereich „Betrieb von Binnenschiffen
1. Organisation des Ausbildungsbetriebes, Berufsbil- und Sicherheit auf Binnenschiffen“ hat der Prüfling
dung sowie Arbeits- und Tarifrecht, nachzuweisen, dass er in der Lage ist,
2. Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, 1. aufgabenbezogene Anforderungen zu analysieren,
Arbeitsprozesse zu planen und zu strukturieren so-
3. Umweltschutz und Nachhaltigkeit, wie Arbeitsmittel auszuwählen,
4. digitalisierte Arbeitswelt und 2. von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
5. Informieren und Kommunizieren. Zusammenhang mit dem Manövrieren und Steuern
eines Fahrzeuges umzusetzen,
(4) In den Schwerpunkten werden in folgenden Be-
rufsbildpositionen weitere Fertigkeiten, Kenntnisse und 3. von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
Fähigkeiten vermittelt: Zusammenhang mit der Überwachung des Fahr-
zeugbetriebs umzusetzen,
1. im Schwerpunkt Frachtschifffahrt in der Berufsbild-
position nach Absatz 2 Nummer 3 oder 4. die Ausrüstung eines Fahrzeuges einzusetzen,
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 259
5. von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im a) „Schwerpunkt Frachtschifffahrt“ oder
Zusammenhang mit dem Be- und Entladen eines
Fahrzeuges umzusetzen, b) „Schwerpunkt Personenschifffahrt“ sowie
6. von der Schiffsführung übertragene Aufgaben in 3. „Wirtschafts- und Sozialkunde“.
Bezug auf die Schiffsbetriebstechnik umzusetzen,
7. von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im § 11
Zusammenhang mit der Wartung eines Fahrzeu-
Prüfungsbereich
ges, seiner Anlagen und seiner Ausrüstung umzu-
„Störungsanalyse und Instandsetzung“
setzen,
8. Wartungsarbeiten an der Ausrüstung eines Fahr- (1) Im Prüfungsbereich „Störungsanalyse und In-
zeuges im Bereich der Schiffsbetriebstechnik standsetzung“ hat der Prüfling nachzuweisen, dass er
durchzuführen, in der Lage ist,
9. von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im 1. auftragsbezogene Anforderungen zu analysieren,
Zusammenhang mit der Fürsorge für die an Bord
befindlichen Personen umzusetzen, 2. Arbeitsprozesse zu planen und zu strukturieren,
10. adressatengerecht zu kommunizieren, 3. Arbeitsmittel und Werkzeuge auszuwählen,
11. in Notfällen zu handeln sowie Maßnahmen zum 4. Störungen und Schäden an Maschinen und Anlagen
Brandschutz und zur Brandbekämpfung zu ergrei- unter Berücksichtigung technischer Unterlagen ein-
fen, zugrenzen und ihre Ursachen zu identifizieren,
12. Maßnahmen zur Qualitätssicherung, Wirtschaftlich-
5. Störungen und Schäden an Maschinen und Anlagen
keit und Nachhaltigkeit sowie zur Sicherheit und
unter Berücksichtigung des Aufbaus und der Funk-
zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit umzusetzen
tion von Bauteilen und Baugruppen zu beheben,
und
13. wesentliche fachliche Zusammenhänge aufzuzeigen 6. Maßnahmen zur Behebung von Störungen und
und seine Vorgehensweise zu begründen. Schäden an Maschinen und Anlagen einzuleiten,
(3) Der Prüfling hat drei Arbeitsaufgaben durchzu- 7. durchgeführte Maßnahmen zur Behebung von Stö-
führen. Nach der Durchführung jeder Arbeitsaufgabe rungen und Schäden zu bewerten und zu dokumen-
wird mit ihm ein auftragsbezogenes Fachgespräch tieren,
über die jeweilige Arbeitsaufgabe geführt.
8. Maßnahmen zur Qualitätssicherung, Wirtschaftlich-
(4) Der Prüfling hat Aufgaben schriftlich zu bearbei- keit und Nachhaltigkeit sowie zur Sicherheit und
ten. Die Aufgaben müssen praxisbezogen sein. zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit umzusetzen
(5) Die Prüfungszeit beträgt insgesamt 210 Minuten. sowie
Die Prüfungszeit für die Durchführung der Arbeits-
aufgaben beträgt insgesamt 90 Minuten. Für die 9. wesentliche fachliche Zusammenhänge aufzuzeigen
Durchführung der auftragsbezogenen Fachgespräche und seine Vorgehensweise zu begründen.
beträgt sie für jedes auftragsbezogene Fachgespräch (2) Für den Nachweis nach Absatz 1 sind folgende
höchstens 10 Minuten. Für die schriftliche Bearbeitung Gebiete zugrunde zu legen:
der Aufgaben beträgt die Prüfungszeit 90 Minuten.
1. Schiffsmotoren,
§9 2. Hydrauliksysteme und
Inhalt des Teiles 2
3. mechanische und technische Anlagen.
(1) Teil 2 der Abschlussprüfung erstreckt sich auf
1. die im Ausbildungsrahmenplan genannten Fertigkei- (3) Der Prüfling hat eine Arbeitsaufgabe auf dem
ten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie Gebiet Schiffsmotoren durchzuführen und eine Ar-
beitsaufgabe, der nach Wahl des Prüfungsausschus-
2. den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehr- ses das Gebiet Hydrauliksysteme oder das Gebiet
stoff, soweit er den im Ausbildungsrahmenplan ge- mechanische und technische Anlagen zugrunde liegt.
nannten Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten Nach der Durchführung wird mit dem Prüfling jeweils
entspricht. ein auftragsbezogenes Fachgespräch über die Arbeits-
(2) In Teil 2 der Abschlussprüfung sollen Fertig- aufgabe geführt.
keiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, die bereits Gegen-
stand von Teil 1 der Abschlussprüfung waren, nur (4) Der Prüfling hat Aufgaben schriftlich zu bearbei-
insoweit einbezogen werden, als es für die Feststellung ten, die sich in ihrer Gesamtheit auf sämtliche in
der beruflichen Handlungsfähigkeit erforderlich ist. Absatz 2 genannten Gebiete beziehen. Die Aufgaben
müssen praxisbezogen sein.
§ 10 (5) Die Prüfungszeit beträgt insgesamt 240 Minuten.
Prüfungsbereiche des Teiles 2 Die Prüfungszeit für die Durchführung der Arbeitsauf-
Teil 2 der Abschlussprüfung findet in den folgenden gaben beträgt insgesamt 120 Minuten. Für die Durch-
Prüfungsbereichen statt: führung der auftragsbezogenen Fachgespräche be-
trägt sie insgesamt höchstens 30 Minuten. Für die
1. „Störungsanalyse und Instandsetzung“, schriftliche Bearbeitung der Aufgaben beträgt sie
2. in einem der Prüfungsbereiche 90 Minuten.
260 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
§ 12 höchstens 10 Minuten. Für die schriftliche Bearbeitung
Prüfungsbereich der Aufgaben beträgt sie 60 Minuten.
„Schwerpunkt Frachtschifffahrt“
§ 14
(1) Im Prüfungsbereich „Schwerpunkt Frachtschiff-
fahrt“ hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der Prüfungsbereich
Lage ist, „Wirtschafts- und Sozialkunde“
(1) Im Prüfungsbereich „Wirtschafts- und Sozial-
1. die Eignung vorhandener technischer Systeme auf
kunde“ hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der
Fahrzeugen zu beurteilen,
Lage ist, allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftli-
2. Verbesserungen von technischen Systemen auf che Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt dar-
Fahrzeugen vorzuschlagen, zustellen und zu beurteilen.
3. das Be- und Entladen von Fahrzeugen zu überwa- (2) Die Aufgaben müssen praxisbezogen sein. Der
chen, Prüfling hat die Aufgaben schriftlich zu bearbeiten.
4. Ladung während eines Transportes zu überwachen, (3) Die Prüfungszeit beträgt 60 Minuten.
5. Maßnahmen zur Qualitätssicherung, Wirtschaftlich-
keit und Nachhaltigkeit sowie zur Sicherheit und § 15
zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit umzusetzen Gewichtung der
sowie Prüfungsbereiche und Anforderungen
6. wesentliche fachliche Zusammenhänge aufzuzeigen für das Bestehen der Abschlussprüfung
und seine Vorgehensweise zu begründen. (1) Die Bewertungen der einzelnen Prüfungsberei-
che sind wie folgt zu gewichten:
(2) Der Prüfling hat eine Arbeitsaufgabe durchzufüh-
ren. Nach der Durchführung der Arbeitsaufgabe wird 1. „Betrieb von Binnenschiffen und
mit ihm ein auftragsbezogenes Fachgespräch über Sicherheit auf Binnenschiffen“ mit 40 Prozent,
die Arbeitsaufgabe geführt. 2. „Störungsanalyse und Instandset-
(3) Der Prüfling hat Aufgaben schriftlich zu bearbei- zung“ mit 30 Prozent,
ten. Die Aufgaben müssen praxisbezogen sein. 3. „Schwerpunkt Frachtschifffahrt“
(4) Die Prüfungszeit beträgt insgesamt 115 Minuten. oder „Schwerpunkt Personenschiff-
Die Prüfungszeit für die Durchführung der Arbeitsauf- fahrt“ mit 20 Prozent
gabe beträgt 45 Minuten. Für die Durchführung des sowie
auftragsbezogenen Fachgespräches beträgt sie 4. „Wirtschafts- und Sozialkunde“ mit 10 Prozent.
höchstens 10 Minuten. Für die schriftliche Bearbeitung
der Aufgaben beträgt sie 60 Minuten. (2) Die Abschlussprüfung ist bestanden, wenn die
Prüfungsleistungen – auch unter Berücksichtigung
§ 13 einer mündlichen Ergänzungsprüfung nach § 16 – wie
folgt bewertet worden sind:
Prüfungsbereich
1. im Gesamtergebnis von Teil 1 und Teil 2 mit min-
„Schwerpunkt Personenschifffahrt“
destens „ausreichend“,
(1) Im Prüfungsbereich „Schwerpunkt Personen-
2. im Ergebnis von Teil 2 mit mindestens „ausrei-
schifffahrt“ hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in
chend“,
der Lage ist,
3. in mindestens zwei weiteren Prüfungsbereichen von
1. allgemeine Maßnahmen zum Schutz von Personen
Teil 2 mit mindestens „ausreichend“ und
zu ergreifen,
4. in keinem Prüfungsbereich von Teil 2 mit „ungenü-
2. Personen mit eingeschränkter Mobilität, insbeson- gend“.
dere Menschen mit Behinderungen, zu unterstützen,
Über das Bestehen ist ein Beschluss nach § 42
3. bei Notfällen Rettungsmittel für Personen auszu- Absatz 1 Nummer 3 des Berufsbildungsgesetzes zu
wählen und die Verwendung der Rettungsmittel zu fassen.
koordinieren,
4. in Notfällen Sicherheitsbestimmungen zu beachten, § 16
5. mit Fahrgästen zu kommunizieren sowie Mündliche Ergänzungsprüfung
6. Fahrgäste über Fahrgastrechte zu informieren. (1) Der Prüfling kann in einem Prüfungsbereich eine
mündliche Ergänzungsprüfung beantragen.
(2) Der Prüfling hat eine Arbeitsaufgabe durchzufüh-
ren. Nach der Durchführung der Arbeitsaufgabe wird (2) Dem Antrag ist stattzugeben,
mit ihm ein auftragsbezogenes Fachgespräch über 1. wenn er für den Prüfungsbereich „Wirtschafts- und
die Arbeitsaufgabe geführt. Sozialkunde“ gestellt worden ist,
(3) Der Prüfling hat Aufgaben schriftlich zu bearbei- 2. wenn der Prüfungsbereich „Wirtschafts- und Sozial-
ten. Die Aufgaben müssen praxisbezogen sein. kunde“ schlechter als mit „ausreichend“ bewertet
(4) Die Prüfungszeit beträgt insgesamt 115 Minuten. worden ist und
Die Prüfungszeit für die Durchführung der Arbeitsauf- 3. wenn die mündliche Ergänzungsprüfung für das Be-
gabe beträgt 45 Minuten. Für die Durchführung des stehen der Abschlussprüfung den Ausschlag geben
auftragsbezogenen Fachgespräches beträgt sie kann.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 261
(3) Die mündliche Ergänzungsprüfung soll 15 Minu- Verordnung unter Anrechnung der bisher absolvierten
ten dauern. Ausbildungszeit fortgesetzt werden, wenn
(4) Bei der Ermittlung des Ergebnisses für den Prü- 1. die Vertragsparteien dies vereinbaren und
fungsbereich „Wirtschafts- und Sozialkunde“ sind das 2. der oder die Auszubildende noch nicht die Zwi-
bisherige Ergebnis und das Ergebnis der mündlichen schenprüfung nach § 8 der Verordnung über die
Ergänzungsprüfung im Verhältnis 2 : 1 zu gewichten. Berufsausbildung zum Binnenschiffer/zur Binnen-
schifferin vom 20. Januar 2005 (BGBl. I S. 121, 925)
Abschnitt 3 absolviert hat.
Schlussvorschriften
§ 18
§ 17 Inkrafttreten, Außerkrafttreten
Diese Verordnung tritt am 1. August 2022 in Kraft.
Bestehende Berufsausbildungsverhältnisse
Gleichzeitig tritt die Verordnung über die Berufsausbil-
Berufsausbildungsverhältnisse, die am 1. August dung zum Binnenschiffer/zur Binnenschifferin vom
2022 bestehen, können nach den Vorschriften dieser 20. Januar 2005 (BGBl. I S. 121, 925) außer Kraft.
Berlin, den 2. März 2022
Der Bundesminister
für Wirtschaft und Klimaschutz
In Vertretung
Sven Giegold
262 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Anlage
(zu § 3 Absatz 1)
Ausbildungsrahmenplan
für die Berufsausbildung zum Binnenschiffer und zur Binnenschifferin
Abschnitt A: schwerpunktübergreifende berufsprofilgebende Fertigkeiten,
Kenntnisse und Fähigkeiten
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 36.
Monat Monat
1 2 3 4
1 Steuern von Fahrzeugen a) zulassungsrelevante Dokumente für den nautischen
zur Unterstützung der und technischen Betrieb von Fahrzeugen, insbeson-
Schiffsführung dere Fahrtauglichkeitsbescheinigungen, zur Über-
(§ 4 Absatz 2 Nummer 1) prüfung ihrer Gültigkeit vorbereiten
b) rechtliche Regelungen zur technischen Zulassung
und zur Navigation von Fahrzeugen beachten, ins-
besondere Verkehrsvorschriften für die Schifffahrt
im jeweiligen nationalen und europäischen Gel-
tungsbereich
c) Schifffahrtszeichen und Fahrregeln, insbesondere
auf Binnen- und Seewasserstraßen, beachten sowie
optische und akustische Signale einsetzen
d) Kennzeichnung von Fahrzeugen beachten und Fahr-
zeuge kennzeichnen
e) Anweisungen erfassen und umsetzen
f) im Zusammenhang mit dem Kreuzen, Begegnen und
Überholen die Navigation unter Berücksichtigung
der Auswirkungen auf Fahrzeuge und Ufer an Eigen-
schaften von Binnen- und Seewasserstraßen nach
Ein- und Anweisung, insbesondere an Strömung,
Wellengang, Wind und Wasserstände, anpassen
g) von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
Zusammenhang mit der Durchführung von Anker-
manövern an Deck, insbesondere im Zusammen-
hang mit dem Bedienen von Ankereinrichtungen,
erfassen und umsetzen
h) von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
Zusammenhang mit der Gewährleistung eines
sicheren Zugangs zu Fahrzeugen erfassen und um-
setzen
i) von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
Zusammenhang mit dem Vorbereiten, Inbetriebneh- 20
men, Anlegen und Ablegen sowie Verholen von
Fahrzeugen erfassen und umsetzen
j) Fahrzeuge unter Einsatz von Antriebs- und Ruder-
anlagen auf Binnen- und Seewasserstraßen, in
Häfen und technischen Bauwerken steuern unter
Berücksichtigung der Bauart und des Verhaltens im
Wasser, insbesondere der Stabilität und Festigkeit
k) Fahrzeuge unter Berücksichtigung der Geschwin-
digkeit ressourcenschonend und unter Beachtung
des Schutzes von Wasserwegen und Uferbereichen
als Ökosystemen steuern
l) von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
Zusammenhang mit der Nutzung von Navigations-
mitteln und Verkehrsleitsystemen erfassen und um-
setzen
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 263
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 36.
Monat Monat
1 2 3 4
m) Wach- und Sicherheitsmaßnahmen zur Gewährleis-
tung eines sicheren Schiffsverkehrs umsetzen sowie
bei Auffälligkeiten Meldung machen
n) im Fall von Kommunikationsproblemen berufsspezi-
fische Standardredewendungen der Binnenschiff-
fahrt verwenden
o) von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
Zusammenhang mit dem Zusammenstellen von Ver-
bänden, insbesondere im Zusammenhang mit dem
Wahrschauen beim Heranfahren und Vertäuen,
erfassen und umsetzen
p) Verkehrsträger und ihre Einsatzmöglichkeiten im
kombinierten Verkehr unterscheiden
q) europäisches Wasserstraßennetz und dessen Nut-
zungsmöglichkeiten erfassen
2 Anwenden der Fahrzeug- a) Geräte, Maschinen und Anlagen sowie Einsatzmög-
ausrüstung lichkeiten unterschiedlicher Arten von Fahrzeugen
(§ 4 Absatz 2 Nummer 2) beim Transport von Gütern und Befördern von Per-
sonen unterscheiden und auswählen
b) Geräte, Maschinen und mechanische Anlagen, ins-
besondere Anker, Decksausrüstung und Hebegeräte,
für den Betrieb vorbereiten, bedienen und während
des Betriebes überwachen
c) elektrische und elektronische Anlagen sowie elektro-
nische, pneumatische und hydraulische Mess-,
Steuer- und Regeleinrichtungen für den Betrieb
vorbereiten, bedienen und während des Betriebes
überwachen
d) Drähte und Tauwerk spleißen und einsetzen sowie
Knoten unter Berücksichtigung des Verwendungs-
zweckes fertigen und einsetzen
e) Pumpen und Rohrleitungssysteme sowie Bilge- und 12
Ballastsysteme für den Betrieb vorbereiten, bedienen
und überwachen
f) Hauptantrieb, Hilfsantrieb und Motoren für den
Schiffsbetrieb sowie Hilfseinrichtungen für den
Schiffsbetrieb vorbereiten, bedienen und überwa-
chen
g) Generatoren vor Inbetriebnahme kontrollieren, in Be-
trieb nehmen und überwachen
h) Verbindungen mit landseitigen technischen Einrich-
tungen aufbauen und trennen sowie überprüfen
i) Maßnahmen zur Überprüfung der Fahrzeugausrüs-
tung zur frühzeitigen Fehlererkennung durchführen
j) Störungen von Geräten, Maschinen und Anlagen
erkennen und bei Störungen Maßnahmen zu deren
Beseitigung ergreifen
3 Be- und Entladen von Fahr- a) Ladungsarten unter Berücksichtigung ihrer Eigen-
zeugen schaften und ihres Verhaltens während des Be- und
(§ 4 Absatz 2 Nummer 3) Entladens sowie während des Transports unter-
scheiden
b) Staupläne umsetzen
264 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 36.
Monat Monat
1 2 3 4
c) von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im Zu-
sammenhang mit dem Einsatz von Ballastsystemen
erfassen und umsetzen
d) von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
12
Zusammenhang mit der Planung, Vor- und Nach-
bereitung des Ladungsumschlags sowie im Zusam-
menhang mit der Kontrolle der Ladungssicherung
erfassen und umsetzen
e) Eichaufnahmen durchführen sowie Ladungsgewichte
anhand von Schiffseichscheinen berechnen und der
Schiffsführung melden
f) Schiffsabfälle gemäß rechtlichen Regelungen und
betrieblichen Vorgaben entsorgen
4 Instandhalten von Schiffs- a) Schiffskörper auf Wasserdichtigkeit überprüfen, Un-
körpern und deren Anlagen dichtigkeiten erkennen und Maßnahmen zu deren
(§ 4 Absatz 2 Nummer 4) Beseitigung ergreifen
b) Maßnahmen zur Konservierung von Schiffskörpern,
Aufbauten und Ausrüstung durchführen
c) Geräte, Maschinen und Anlagen zur Gewährleistung
der allgemeinen technischen Sicherheit überprüfen,
Störungen und deren Ursachen erkennen und bei
Störungen Maßnahmen ergreifen
d) Betriebsbereitschaft von elektrischen und elektroni-
schen Anlagen überprüfen und bei Störungen Maß-
nahmen zu deren Behebung ergreifen
e) Verfahren zur Reinigung und Wartung von Schiffs-
körpern, Geräten, Maschinen und Anlagen auswäh-
len
f) Drähte, Tauwerk und Knoten pflegen
g) regelmäßige Reinigungs- und Wartungsarbeiten an
Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen gemäß
technischen Plänen und betrieblichen Vorgaben
durchführen
h) regelmäßige Reinigungs- und Wartungsarbeiten an
Pumpen, Rohrleitungs-, Bilge- und Ballastsystemen
gemäß technischen Plänen, rechtlichen Regelungen
und betrieblichen Vorgaben durchführen
i) regelmäßige Reinigungs- und Wartungsarbeiten an
Schiffskörpern, Geräten, Maschinen, Anlagen und
Werkzeugen gemäß technischen Plänen und be-
trieblichen Vorgaben durchführen
j) technische Pläne und Anleitungen unter Berücksich- 15
tigung von Bezeichnung und Funktion von Bauteilen
nutzen, dabei rechtliche und betriebliche Vorgaben
berücksichtigen
k) Werk- und Hilfsstoffe unter Berücksichtigung von
Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten auswählen,
bearbeiten und einsetzen
l) Werkzeuge auswählen, einsetzen und pflegen
m) durchgeführte Konservierungs-, Reinigungs- und
Wartungsarbeiten dokumentieren
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 265
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 36.
Monat Monat
1 2 3 4
n) Gesundheits- und Umweltschutz sowie Nachhaltig-
keit bei der Durchführung von Reinigungs- und
Wartungsarbeiten sicherstellen
o) Verbrauchsdaten erheben, Bedarf an Betriebs- und
Hilfsstoffen sowie an Gebrauchsgütern ermitteln
und Bestellungen vorbereiten
p) Betriebs- und Hilfsstoffe sowie Gebrauchsgüter an-
nehmen und kontrollieren, Lieferbelege prüfen und
Annahme dokumentieren
q) Betriebs- und Hilfsstoffe sowie Gebrauchsgüter
unter Berücksichtigung rechtlicher Regelungen und
betrieblicher Vorgaben lagern sowie Lagerbedingun-
gen kontrollieren und dokumentieren
r) Bunker- und Abgabevorgänge vorbereiten und
durchführen
s) Betriebs- und Hilfsstoffe gemäß rechtlichen Rege-
lungen und betrieblichen Vorgaben entsorgen
5 Instandhalten von mecha- a) Verfahren und Werkzeuge zur Durchführung von
nischen und technischen Wartungs- und vorbeugenden Instandhaltungsmaß-
Anlagen sowie von Schiffs- nahmen auswählen sowie Verfahren unter Berück-
motoren sichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten umsetzen
(§ 4 Absatz 2 Nummer 5) und Werkzeuge handhaben
b) Bauteile und Baugruppen unter Berücksichtigung
von Bezeichnung und Funktion nach technischen
und betrieblichen Vorgaben durch Sichtprüfungen
und Messungen auf Beschaffenheit, insbesondere
auf Verschleiß, Beschädigungen und Weiterver-
wendbarkeit, inspizieren und beurteilen 10
c) Reinigungs- und Wartungsarbeiten gemäß techni-
schen Plänen und betrieblichen Vorgaben durchfüh-
ren
d) Montage von Bauteilen und Baugruppen gemäß
technischen Unterlagen vorbereiten und durchführen
e) Durchführung von Wartungs- und vorbeugenden
Instandhaltungsmaßnahmen nach betrieblichen Vor-
gaben dokumentieren
6 Feststellen von Störungen a) konfektionierte Hydraulikleitungen unter Einhaltung
an Hydrauliksystemen und von Ablegeintervallen wechseln und Hydrauliksys-
Ergreifen von Maßnahmen teme nach Herstellerangaben entlüften
zu deren Behebung
b) Funktionalität von Hydrauliksystemen nach durch-
(§ 4 Absatz 2 Nummer 6)
geführten Maßnahmen zur Behebung von Störungen
überprüfen
c) durchgeführte Sichtprüfungen und Kontrollen sowie
Maßnahmen zur Behebung von Störungen dokumen- 11
tieren
d) Fehler und Störungen eingrenzen und lokalisieren,
insbesondere durch Funktionskontrollen und unter
Berücksichtigung von Hydraulikplänen
e) Schäden an Hydrauliksystemen erkennen und deren
Behebung unter Beachtung von Umweltschutz und
Nachhaltigkeit veranlassen
266 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 36.
Monat Monat
1 2 3 4
7 Prüfen und Instandsetzen a) Fehler und Störungen eingrenzen und lokalisieren,
von mechanischen und insbesondere durch Funktionskontrollen und unter
technischen Anlagen sowie Berücksichtigung des Aufbaus von Anlagen und
von Schiffsmotoren Motoren sowie unter Berücksichtigung von Herstel-
(§ 4 Absatz 2 Nummer 7) lerunterlagen
b) Leckagen an Kühlwasser-, Treibstoff- und Ölleitun-
gen sowie an Druckluftleitungen beheben
c) konfektionierte Kühlwasser-, Treibstoff- und Öl-
leitungen wechseln und nach Herstellerangaben ent-
lüften
d) Leitungen, Relais und Ventile von Druckluftsystemen
wechseln
e) Räder und Kugellager von Rolllukendächern wech-
seln
f) Bauteile und Baugruppen unter Berücksichtigung
ihres Aufbaus und ihrer Funktionsweise demontieren,
zum Transport sichern und transportieren
g) Bauteile und Baugruppen durch manuelles Spanen 15
und Trennen bearbeiten
h) Montage vorbereiten und Ausrüstungsteile unter Be-
rücksichtigung der Schiffskonstruktion und sicher-
heitsrelevanter Vorgaben montieren, insbesondere
durch Bohren, Gewindeschneiden, Schleifen, Tren-
nen und Verbinden
i) Funktionalität nach durchgeführten Maßnahmen zur
Behebung von Störungen überprüfen
j) durchgeführte Sichtprüfungen, Kontrollen und Maß-
nahmen dokumentieren
k) Gesundheits- und Umweltschutz sowie Nachhaltig-
keit bei der Durchführung von Instandsetzungsarbei-
ten sicherstellen
l) Bedarfe an Betriebs- und Hilfsstoffen feststellen,
deren Beschaffung organisieren sowie Lieferungen
annehmen und zur Rechnungsstellung prüfen
8 Befördern von Personen a) betriebliche und rechtliche Regelungen zur Perso-
(§ 4 Absatz 2 Nummer 8) nenbeförderung einhalten
b) Personen, auch mit eingeschränkter Mobilität und
insbesondere mit Behinderungen, beim sicheren Ein-
und Ausstieg unterstützen
c) mit Personen, auch unter Verwendung von berufs-
spezifischen Standardredewendungen, situations- 5
und adressatengerecht kommunizieren
d) bei der Aufsicht über Personen in Notsituationen Un-
terstützung leisten
e) in Notsituationen Rettungsmaßnahmen, insbeson-
dere den Einsatz von Rettungsmitteln, gemäß Si-
cherheitsrolle durchführen
9 Mitwirken in der Sozial- a) im Team wertschätzend arbeiten, auch unter Berück-
gemeinschaft an Bord sichtigung kultureller Identitäten
(§ 4 Absatz 2 Nummer 9)
b) Sachverhalte situationsgerecht darstellen und Ge-
spräche situationsgerecht führen
c) Anweisungen erfassen und umsetzen
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 267
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 36.
Monat Monat
1 2 3 4
d) Fehlverhalten und Gefährdungen, einschließlich im
Zusammenhang mit Suchtmitteln, erkennen und
ansprechen sowie Maßnahmen ergreifen 6
e) Konflikte erkennen und zu deren Lösung beitragen
f) Mahlzeiten, insbesondere unter Gesundheitsaspek-
ten, planen sowie Nahrungsmittel beschaffen und
zubereiten
g) Reinigungs- und Hygienemaßnahmen in Funktions-,
Wohn- und Sozialräumen durchführen
10 Durchführen qualitäts- a) Arbeitsaufträge entgegennehmen und prüfen sowie
sichernder Maßnahmen Arbeitsabläufe und Arbeitsschritte, auch im Team,
(§ 4 Absatz 2 Nummer 10) planen
b) Arbeitsergebnisse kontrollieren und bewerten
c) Arbeitsergebnisse dokumentieren
d) Bedeutung der Qualitätssicherung für die Planung,
Durchführung und Verbesserung von Arbeitsprozes-
sen erläutern
9
e) betriebliches Qualitätssicherungssystem anwenden,
insbesondere qualitätssichernde Vorbeuge- und Kor-
rekturmaßnahmen einleiten und durchführen
f) Qualität von durchgeführten Maßnahmen beurteilen
und dokumentieren
g) Möglichkeiten zur Verbesserung von Arbeitsabläufen
und -ergebnissen identifizieren und Arbeitsabläufe
optimieren
11 Handeln in Notfallsituationen a) Rettungsmittel und persönliche Schutzausrüstungen
(§ 4 Absatz 2 Nummer 11) einsetzen und deren Funktionsfähigkeit sicherstellen
b) Fluchtwege freihalten und im Notfall benutzen
c) Kommunikations- und Alarmsysteme sowie berufs-
spezifische Standardredewendungen einsetzen und
in Abhängigkeit vom Notfall anzuwendende Verfah-
ren einhalten
d) Gefahrensituationen im Schiffsbetrieb erkennen,
bewerten und melden sowie Maßnahmen zu deren
Beseitigung ergreifen 9
e) sich bei Leckalarm, Havarien, Bränden und Notfällen
situationsgerecht verhalten sowie Hilfs- und Sofort-
maßnahmen ergreifen
f) in Abhängigkeit vom Notfall Maßnahmen zur Rettung
verunglückter Personen, auch im Wasser, ergreifen
und Maßnahmen zur ersten Hilfe durchführen
g) in Notfällen zum Schutz und zur Sicherheit der an
Bord befindlichen Personen Anweisungen erteilen
h) Beiboote handhaben
268 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Abschnitt B: schwerpunktübergreifende, integrativ zu vermittelnde Fertigkeiten,
Kenntnisse und Fähigkeiten
Lfd.
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten Zeitliche Zuordnung
Nr.
1 2 3 4
1 Organisation des Ausbil- a) den Aufbau und die grundlegenden Arbeits- und Ge-
dungsbetriebes, Berufs- schäftsprozesse des Ausbildungsbetriebes erläutern
bildung sowie Arbeits- und
b) Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag
Tarifrecht
sowie Dauer und Beendigung des Ausbildungsver-
(§ 4 Absatz 3 Nummer 1)
hältnisses erläutern und Aufgaben der im System
der dualen Berufsausbildung Beteiligten beschreiben
c) die Bedeutung, die Funktion und die Inhalte der Aus-
bildungsordnung und des betrieblichen Ausbildungs-
plans erläutern sowie zu deren Umsetzung beitragen
d) die für den Ausbildungsbetrieb geltenden arbeits-,
sozial-, tarif- und mitbestimmungsrechtlichen Vor-
schriften erläutern
e) Grundlagen, Aufgaben und Arbeitsweise der be-
triebsverfassungs- oder personalvertretungsrechtli-
chen Organe des Ausbildungsbetriebes erläutern
f) Beziehungen des Ausbildungsbetriebs und seiner
Beschäftigten zu Wirtschaftsorganisationen und Ge-
werkschaften erläutern
g) Positionen der eigenen Entgeltabrechnung erläutern
h) wesentliche Inhalte von Arbeitsverträgen erläutern
i) Möglichkeiten des beruflichen Aufstiegs und der
beruflichen Weiterentwicklung erläutern
2 Sicherheit und Gesundheit a) Rechte und Pflichten aus den berufsbezogenen Ar-
bei der Arbeit beitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften ken-
(§ 4 Absatz 3 Nummer 2) nen und diese Vorschriften anwenden
b) Gefährdungen von Sicherheit und Gesundheit am
Arbeitsplatz und auf dem Arbeitsweg prüfen und be-
urteilen
c) sicheres und gesundheitsgerechtes Arbeiten erläu-
tern
d) technische und organisatorische Maßnahmen zur
Vermeidung von Gefährdungen sowie von psy-
chischen und physischen Belastungen für sich und
andere, auch präventiv, ergreifen
e) ergonomische Arbeitsweisen beachten und anwen-
den
f) Verhaltensweisen bei Unfällen beschreiben und erste
Maßnahmen bei Unfällen einleiten
g) betriebsbezogene Vorschriften des vorbeugenden
Brandschutzes anwenden, Verhaltensweisen bei
Bränden beschreiben und erste Maßnahmen zur während
Brandbekämpfung ergreifen der gesamten
Ausbildung
3 Umweltschutz und Nachhal- a) Möglichkeiten zur Vermeidung betriebsbedingter Be-
tigkeit lastungen für Umwelt und Gesellschaft im eigenen
(§ 4 Absatz 3 Nummer 3) Aufgabenbereich erkennen und zu deren Weiterent-
wicklung beitragen
b) bei Arbeitsprozessen und im Hinblick auf Produkte,
Waren oder Dienstleistungen Materialien und Energie
unter wirtschaftlichen, umweltverträglichen und
sozialen Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit nutzen
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 269
Lfd.
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten Zeitliche Zuordnung
Nr.
1 2 3 4
c) für den Ausbildungsbetrieb geltende Regelungen
des Umweltschutzes einhalten
d) Abfälle vermeiden sowie Stoffe und Materialien einer
umweltschonenden Wiederverwertung oder Entsor-
gung zuführen
e) Vorschläge für nachhaltiges Handeln für den eigenen
Arbeitsbereich entwickeln
f) unter Einhaltung betrieblicher Regelungen im Sinne
einer ökonomischen, ökologischen und sozial nach-
haltigen Entwicklung zusammenarbeiten und adres-
satengerecht kommunizieren
4 Digitalisierte Arbeitswelt a) mit eigenen und betriebsbezogenen Daten sowie mit
(§ 4 Absatz 3 Nummer 4) Daten Dritter umgehen und dabei die Vorschriften
zum Datenschutz und zur Datensicherheit einhalten
b) Risiken bei der Nutzung von digitalen Medien und
informationstechnischen Systemen einschätzen und
bei deren Nutzung betriebliche Regelungen einhalten
c) ressourcenschonend, adressatengerecht und effizient
kommunizieren sowie Kommunikationsergebnisse
dokumentieren
d) Störungen in Kommunikationsprozessen erkennen
und zu ihrer Lösung beitragen
e) Informationen in digitalen Netzen recherchieren und
aus digitalen Netzen beschaffen sowie Informatio-
nen, auch fremde, prüfen, bewerten und auswählen
f) Lern- und Arbeitstechniken sowie Methoden des
selbstgesteuerten Lernens anwenden, digitale Lern-
medien nutzen und Erfordernisse des lebensbeglei-
tenden Lernens erkennen und ableiten
g) Aufgaben zusammen mit Beteiligten, einschließlich
der Beteiligten anderer Arbeits- und Geschäftsberei-
che, auch unter Nutzung digitaler Medien, planen,
bearbeiten und gestalten
h) Wertschätzung anderer unter Berücksichtigung ge-
sellschaftlicher Vielfalt praktizieren
Zeitliche Richtwerte
in Wochen im
1. bis 24. 25. bis 36.
Monat Monat
5 Informieren und Kommuni- a) Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten
zieren aufgabenbezogen auswählen und nutzen
(§ 4 Absatz 3 Nummer 5)
b) nautische und technische Informationen zur Wah-
rung der Sicherheit des Schiffsverkehrs einholen,
insbesondere über den Binnenschifffahrtsinformati- 6
onsdienst
c) Funkverkehr aufgaben- und situationsorientiert ein-
setzen
d) fremdsprachliche Fachbegriffe anwenden
270 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Abschnitt C: berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten im
Schwerpunkt
1. Frachtschifffahrt
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 36.
Monat Monat
1 2 3 4
1 Be- und Entladen von Fahr- a) technische Entwicklungen, insbesondere im Zusam-
zeugen menhang mit Digitalisierung und Nachhaltigkeit, ver-
(§ 4 Absatz 4 Nummer 1) folgen und Auswirkungen auf Arbeitsabläufe auf
Fahrzeugen ableiten sowie dabei Vor- und Nachteile
feststellen
b) bei der Einführung technischer Systeme und Funk-
tionen auf Fahrzeugen mitwirken
c) im nationalen und grenzüberschreitenden Güterver-
kehr in einer Fremdsprache kommunizieren
d) Abladetiefe zum sicheren Befahren einer Wasser-
straße berechnen, dabei Informationen über aktuelle 26
Wasserstraßenpegel und von Wasserstraßeninfor-
mationssystemen berücksichtigen, mit der Schiffs-
führung abstimmen und Abladetiefe beim Beladen
überwachen und kontrollieren
e) von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
Zusammenhang mit dem Erstellen von Stauplänen
erfassen und umsetzen
f) Ladung während des Transports unter Berücksich-
tigung des Ladungsverhaltens von Anlagegütern,
Flüssigkeiten oder Gasen überwachen
2. Personenschifffahrt
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 36.
Monat Monat
1 2 3 4
1 Befördern von Personen a) Sicherheitsanweisungen umsetzen
(§ 4 Absatz 4 Nummer 2) b) zum Schutz und zur Sicherheit von Fahrgästen erfor-
derliche Maßnahmen im Allgemeinen sowie in Not-
fällen ergreifen
c) Hilfe leisten und Anweisungen erteilen, damit Perso-
nen mit eingeschränkter Mobilität, insbesondere mit
Behinderungen, sicher einschiffen und ausschiffen 26
sowie mit dem Schiff reisen können
d) mit Fahrgästen auch in einer Fremdsprache kom-
munizieren, insbesondere über sicherheitsrelevante
Themen
e) Fahrgästen in Bezug auf Fahrgastrechte Hilfe leisten
f) Einsatz von Rettungsmitteln organisieren
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 271
Verordnung
über die Berufsausbildung zum Binnenschifffahrtskapitän und zur Binnenschifffahrtskapitänin
(Binnenschifffahrtskapitänausbildungsverordnung – BinSchKapAusbV)*
Vom 2. März 2022
Auf Grund des § 4 Absatz 1 des Berufsbildungs- Abschnitt 3
gesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom Schlussvorschriften
4. Mai 2020 (BGBl. I S. 920) in Verbindung mit § 1 Ab-
§ 16 Bestehende Berufsausbildungsverhältnisse
satz 2 des Zuständigkeitsanpassungsgesetzes vom
§ 17 Inkrafttreten
16. August 2002 (BGBl. I S. 3165) und dem Organisa-
Anlage 1 Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung
tionserlass vom 8. Dezember 2021 (BGBl. I S. 5176) zum Binnenschifffahrtskapitän und zur Binnenschiff-
verordnet das Bundesministerium für Wirtschaft und fahrtskapitänin
Klimaschutz im Einvernehmen mit dem Bundesminis- Anlage 2 Inhalte des Prüfungsbereichs „Planen von Reisen“
terium für Bildung und Forschung: Anlage 3 Inhalte des Prüfungsbereichs „Durchführen von
Reisen“
Inhaltsübersicht
Abschnitt 1
Abschnitt 1
Gegenstand, Dauer
Gegenstand, Dauer und Gliederung der Berufsausbildung und Gliederung der Berufsausbildung
§ 1 Staatliche Anerkennung des Ausbildungsberufes §1
§ 2 Dauer der Berufsausbildung
§ 3 Gegenstand der Berufsausbildung und Ausbildungs- Staatliche
rahmenplan Anerkennung des Ausbildungsberufes
§ 4 Struktur der Berufsausbildung und Ausbildungsberufsbild Der Ausbildungsberuf mit der Berufsbezeichnung
§ 5 Ausbildungsplan des Binnenschifffahrtskapitäns und der Binnenschiff-
fahrtskapitänin wird nach § 4 Absatz 1 des Berufsbil-
Abschnitt 2 dungsgesetzes staatlich anerkannt.
Abschlussprüfung §2
§ 6 Aufteilung in zwei Teile und Zeitpunkt Dauer der Berufsausbildung
§ 7 Inhalt des Teiles 1
Die Berufsausbildung dauert dreieinhalb Jahre.
§ 8 Prüfungsbereich des Teiles 1
§ 9 Inhalt des Teiles 2
§3
§ 10 Prüfungsbereiche des Teiles 2
§ 11 Prüfungsbereich „Planen von Reisen“ Gegenstand der
§ 12 Prüfungsbereich „Durchführen von Reisen“ Berufsausbildung und Ausbildungsrahmenplan
§ 13 Prüfungsbereich „Wirtschafts- und Sozialkunde“
(1) Gegenstand der Berufsausbildung sind mindes-
§ 14 Gewichtung der Prüfungsbereiche und Anforderungen für tens die im Ausbildungsrahmenplan (Anlage 1) genann-
das Bestehen der Abschlussprüfung
ten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten.
§ 15 Mündliche Ergänzungsprüfung
(2) Von der Organisation der Berufsausbildung, wie
* Diese Rechtsverordnung ist eine Ausbildungsordnung im Sinne des sie im Ausbildungsrahmenplan vorgegeben ist, darf
§ 4 des Berufsbildungsgesetzes. Die Ausbildungsordnung und der von den Ausbildenden abgewichen werden, wenn und
damit abgestimmte, von der Ständigen Konferenz der Kultusminister soweit betriebspraktische Besonderheiten oder
der Länder in der Bundesrepublik Deutschland beschlossene Rah-
menlehrplan für die Berufsschule werden demnächst im amtlichen Gründe, die in der Person des oder der Auszubilden-
Teil des Bundesanzeigers veröffentlicht. den liegen, die Abweichung erfordern.
272 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
(3) Die im Ausbildungsrahmenplan genannten Fertig- Abschnitt 2
keiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sollen so vermittelt Abschlussprüfung
werden, dass die Auszubildenden die berufliche Hand-
lungsfähigkeit nach § 1 Absatz 3 des Berufsbildungs-
§6
gesetzes erlangen. Die berufliche Handlungsfähigkeit
schließt insbesondere selbständiges Planen, Durch- Aufteilung in zwei Teile und Zeitpunkt
führen und Kontrollieren bei der Ausübung der beruf- (1) Die Abschlussprüfung besteht aus den Teilen 1
lichen Aufgaben ein. und 2.
§4 (2) Teil 1 soll am Ende des vierten Ausbildungshalb-
jahres stattfinden.
Struktur der
Berufsausbildung und Ausbildungsberufsbild (3) Teil 2 findet am Ende der Berufsausbildung statt.
(1) Die Berufsausbildung gliedert sich in: (4) Wird die Ausbildungsdauer verkürzt, so soll Teil 1
der Abschlussprüfung spätestens drei Monate vor dem
1. berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Zeitpunkt von Teil 2 der Abschlussprüfung stattfinden.
Fähigkeiten sowie
(5) Den jeweiligen Zeitpunkt legt die zuständige
2. integrativ zu vermittelnde Fertigkeiten, Kenntnisse Stelle fest.
und Fähigkeiten.
Die Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind in §7
Berufsbildpositionen als Teil des Ausbildungsberufs-
Inhalt des Teiles 1
bildes gebündelt.
Teil 1 der Abschlussprüfung erstreckt sich auf
(2) Die Berufsbildpositionen der berufsprofilgeben-
den Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind: 1. die im Ausbildungsrahmenplan für die ersten vier
Ausbildungshalbjahre genannten Fertigkeiten, Kennt-
1. Navigieren von Fahrzeugen und Planen von Reisen,
nisse und Fähigkeiten sowie
2. Anwenden, Kontrollieren und Dokumentieren der
2. den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehr-
Fahrzeugausrüstung,
stoff, soweit er den im Ausbildungsrahmenplan ge-
3. Planen und Überwachen des Be- und Entladens nannten Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten
von Fahrzeugen, entspricht.
4. Instandhalten von Schiffskörpern und deren An-
lagen, §8
5. Instandhalten von mechanischen und technischen Prüfungsbereich des Teiles 1
Anlagen sowie von Schiffsmotoren, (1) Teil 1 der Abschlussprüfung findet im Prüfungs-
6. Organisieren und Überwachen der Schiffsbetriebs- bereich „Betrieb von Binnenschiffen und Sicherheit auf
technik, Binnenschiffen“ statt.
7. Organisieren und Überwachen von Betriebs- (2) Im Prüfungsbereich „Betrieb von Binnenschiffen
abläufen, und Sicherheit auf Binnenschiffen“ hat der Prüfling
nachzuweisen, dass er in der Lage ist,
8. Befördern von Personen,
1. aufgabenbezogene Anforderungen zu analysieren
9. Transportieren von Gütern,
und Arbeitsprozesse zu planen und zu strukturie-
10. Fördern der Sozialgemeinschaft an Bord, ren sowie Arbeitsmittel auszuwählen,
11. Durchführen qualitätssichernder Maßnahmen und 2. von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
12. Vorbereiten auf Notfallsituationen sowie Handeln Zusammenhang mit dem Manövrieren und Steuern
und Führen in Notfallsituationen. eines Fahrzeuges umzusetzen,
(3) Die Berufsbildpositionen der integrativ zu vermit- 3. von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
telnden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind: Zusammenhang mit der Überwachung des Fahr-
zeugbetriebs umzusetzen,
1. Organisation des Ausbildungsbetriebes, Berufs-
bildung sowie Arbeits- und Tarifrecht, 4. die Ausrüstung eines Fahrzeuges einzusetzen,
2. Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, 5. von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
Zusammenhang mit dem Be- und Entladen eines
3. Umweltschutz und Nachhaltigkeit, Fahrzeuges umzusetzen,
4. digitalisierte Arbeitswelt und
6. von der Schiffsführung übertragene Aufgaben in
5. Informieren und Kommunizieren. Bezug auf die Schiffsbetriebstechnik umzusetzen,
7. von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
§5 Zusammenhang mit der Wartung eines Fahr-
Ausbildungsplan zeuges, seiner Anlagen und seiner Ausrüstung
Die Ausbildenden haben spätestens zu Beginn der umzusetzen,
Ausbildung auf der Grundlage des Ausbildungs- 8. Wartungsarbeiten an der Ausrüstung eines Fahr-
rahmenplans für jeden Auszubildenden und für jede zeuges im Bereich der Schiffsbetriebstechnik
Auszubildende einen Ausbildungsplan zu erstellen. durchzuführen,
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 273
9. von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im 2. die Einhaltung rechtlicher Regelungen und von
Zusammenhang mit der Fürsorge für die an Bord Besatzungsvorschriften zu überprüfen,
befindlichen Personen umzusetzen, 3. Anforderungen an den Transport von Gütern und
10. adressatengerecht zu kommunizieren, die Beförderung von Personen zu beachten sowie
11. in Notfällen zu handeln sowie Maßnahmen zum rechtliche Regelungen für den Transport von
Brandschutz und zur Brandbekämpfung zu er- Gütern und die Beförderung von Personen ein-
greifen, zuhalten,
12. Maßnahmen zur Qualitätssicherung, Wirtschaft- 4. Reiserouten auf europäischen Binnenwasser-
lichkeit und Nachhaltigkeit sowie zur Sicherheit straßen unter Berücksichtigung der Konstruktion
und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit umzu- von Fahrzeugen und deren Verhaltens im Wasser
setzen und sowie technischer Bauwerke und Profilen von
Wasserstraßen zu planen,
13. wesentliche fachliche Zusammenhänge aufzu-
zeigen und seine Vorgehensweise zu begründen. 5. Staupläne zu erstellen und zu überprüfen,
(3) Der Prüfling hat drei Arbeitsaufgaben durch- 6. Beladung, Entladung und Stauung von Ladung
zuführen. Nach der Durchführung jeder Arbeitsaufgabe unter Berücksichtigung von deren Eigenschaften
wird mit ihm ein auftragsbezogenes Fachgespräch während des Be- und Entladens und während des
über die jeweilige Arbeitsaufgabe geführt. Transports, der Nutzung von Ballastsystemen und
des Fahrzeuggewichtes sowie der Parameter der
(4) Der Prüfling hat Aufgaben schriftlich zu bearbei- zu durchfahrenden Wasserstraßen zu planen und
ten. Die Aufgaben müssen praxisbezogen sein. zu prüfen,
(5) Die Prüfungszeit beträgt insgesamt 210 Minuten. 7. Kontrollen von Fahrzeugen und deren Ausrüstung
Die Prüfungszeit für die Durchführung der Arbeitsauf- unter Berücksichtigung des Aufbaus und der Funk-
gaben beträgt insgesamt 90 Minuten. Für die Durch- tion von Bauteilen und Baugruppen sowie unter
führung der auftragsbezogenen Fachgespräche be- Berücksichtigung technischer und interner Doku-
trägt die Prüfungszeit für jedes auftragsbezogene mentationen durchzuführen,
Fachgespräch höchstens 10 Minuten. Für die schrift-
liche Bearbeitung der Aufgaben beträgt die Prüfungs- 8. Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden an
zeit 90 Minuten. Geräten, Systemen und Anlagen zu ergreifen,
9. Schäden zu analysieren sowie Instandhaltungs-
§9 und Instandsetzungsmaßnahmen zu veranlassen,
Inhalt des Teiles 2 10. die Verwendung von Ausrüstung sowie von Ret-
tungsmitteln und persönlicher Schutzausrüstung
(1) Teil 2 der Abschlussprüfung erstreckt sich auf
zu gewährleisten,
1. die im Ausbildungsrahmenplan genannten Fertig-
11. für einen sicheren Zugang zum Fahrzeug zu
keiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie
sorgen,
2. den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehr-
12. Gefährdungspotenziale an Bord zu identifizieren
stoff, soweit er den im Ausbildungsrahmenplan ge-
und zu beurteilen sowie Schutzmaßnahmen zu
nannten Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten
veranlassen,
entspricht.
13. Rettungspläne vorzubereiten sowie Sicherheits-
(2) In Teil 2 der Abschlussprüfung sollen Fertig-
übungen unter Berücksichtigung betrieblicher und
keiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, die bereits Gegen-
rechtlicher Vorgaben zu organisieren und zu über-
stand von Teil 1 der Abschlussprüfung waren, nur
wachen,
insoweit einbezogen werden, als es für die Feststellung
der beruflichen Handlungsfähigkeit erforderlich ist. 14. Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Wirt-
schaftlichkeit, zum Umweltschutz und zur Nach-
§ 10 haltigkeit sowie zur Sicherheit und zum Gesund-
heitsschutz bei der Arbeit und an Bord darzustellen
Prüfungsbereiche des Teiles 2
sowie
Teil 2 der Abschlussprüfung findet in den folgenden 15. wesentliche fachliche Zusammenhänge aufzu-
Prüfungsbereichen statt: zeigen und seine Vorgehensweise zu begründen.
1. „Planen von Reisen“, Für den Nachweis nach Satz 1 sind jeweils zehn Prü-
2. „Durchführen von Reisen“ sowie fungselemente der Kategorien I und II nach Anlage 2
3. „Wirtschafts- und Sozialkunde“. zugrunde zu legen.
(2) Die Aufgaben müssen praxisbezogen sein. Der
§ 11 Prüfling hat die Aufgaben schriftlich zu bearbeiten.
Prüfungsbereich (3) Die Prüfungszeit beträgt 180 Minuten.
„Planen von Reisen“
(1) Im Prüfungsbereich „Planen von Reisen“ hat der § 12
Prüfling nachzuweisen, dass er in der Lage ist, Prüfungsbereich
1. auftragsbezogene Anforderungen zu analysieren „Durchführen von Reisen“
sowie Arbeitsprozesse zu planen und Arbeits- (1) Im Prüfungsbereich „Durchführen von Reisen“
aufträge festzulegen, hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der Lage ist,
274 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
1. aufgabenbezogene Anforderungen zu analysieren § 14
sowie Arbeitsprozesse zu planen und Arbeitsauf-
träge festzulegen, Gewichtung der
Prüfungsbereiche und Anforderungen
2. einen sicheren Fahrbetrieb zu gewährleisten, für das Bestehen der Abschlussprüfung
3. Fahrtbereitschaft von Fahrzeugen und sichere (1) Die Bewertungen der einzelnen Prüfungsbereiche
Stauung von Ladung zu überprüfen, sind wie folgt zu gewichten:
4. Navigations-, Kommunikations-, Lade- und Über- 1. „Betrieb von Binnenschiffen
wachungssysteme im Fahrstand in Betrieb zu und Sicherheit auf Binnen-
nehmen, einzustellen und zu nutzen, schiffen“ mit 40 Prozent,
5. mit Fahrzeugen an- und abzulegen, 2. „Planen von Reisen“ mit 25 Prozent,
6. Fahrzeuge unter Berücksichtigung des Verkehrs- 3. „Durchführen von Reisen“ mit 25 Prozent
rechts sowie ihrer Konstruktion und des Verhaltens sowie
im Wasser vorausschauend und ressourcen-
4. „Wirtschafts- und Sozialkunde“ mit 10 Prozent.
schonend zu führen,
(2) Die Abschlussprüfung ist bestanden, wenn die
7. Störungen des Fahrbetriebes und Notsituationen
Prüfungsleistungen – auch unter Berücksichtigung
zu analysieren und Maßnahmen zur Bewältigung
einer mündlichen Ergänzungsprüfung nach § 15 – wie
und Schadensbegrenzung zu ergreifen sowie über
folgt bewertet worden sind:
Notfälle zu informieren,
1. im Gesamtergebnis von Teil 1 und Teil 2 mit min-
8. Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen
destens „ausreichend“,
zu veranlassen, zu überwachen und Ergebnisse zu
kontrollieren, 2. im Ergebnis von Teil 2 mit mindestens „ausreichend“,
9. zielgerichtet und lösungsorientiert mit Personen 3. im Prüfungsbereich „Planen von Reisen“ mit min-
an Bord und außerhalb von Fahrzeugen zu destens „ausreichend“,
kommunizieren,
4. im Prüfungsbereich „Durchführen von Reisen“ mit
10. Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Wirt- mindestens „ausreichend“,
schaftlichkeit, zum Umweltschutz und zur Nach-
haltigkeit sowie zur Sicherheit und zum Gesund- 5. in keinem Prüfungsbereich von Teil 2 mit „ungenü-
heitsschutz bei der Arbeit umzusetzen sowie gend“.
11. wesentliche fachliche Zusammenhänge aufzu- Über das Bestehen ist ein Beschluss nach § 42 Ab-
zeigen und seine Vorgehensweise zu begründen. satz 1 Nummer 3 des Berufsbildungsgesetzes zu fas-
sen.
Für den Nachweis nach Satz 1 sind sämtliche Prü-
fungselemente nach Anlage 3 zugrunde zu legen.
§ 15
(2) Die Prüfung kann an einem Simulator oder an
Bord eines Fahrzeuges durchgeführt werden. Bei Ein- Mündliche Ergänzungsprüfung
satz eines Simulators ist dem Prüfling vor Beginn der (1) Der Prüfling kann in einem Prüfungsbereich eine
Prüfung Gelegenheit zu geben, sich in den Simulator mündliche Ergänzungsprüfung beantragen.
einzuarbeiten.
(2) Dem Antrag ist stattzugeben,
(3) Der Prüfling hat eine Arbeitsaufgabe durch-
zuführen. Nach der Durchführung wird mit ihm ein 1. wenn er für einen der folgenden Prüfungsbereiche
auftragsbezogenes Fachgespräch geführt. gestellt worden ist:
(4) Die Prüfungszeit für die Durchführung der Ar- a) „Planen von Reisen“ oder
beitsaufgabe beträgt 90 Minuten. Die Prüfungszeit für
b) „Wirtschafts- und Sozialkunde“,
das auftragsbezogene Fachgespräch beträgt 15 Minu-
ten. 2. wenn der benannte Prüfungsbereich schlechter als
mit „ausreichend“ bewertet worden ist und
§ 13
3. wenn die mündliche Ergänzungsprüfung für das Be-
Prüfungsbereich stehen der Abschlussprüfung den Ausschlag geben
„Wirtschafts- und Sozialkunde“ kann.
(1) Im Prüfungsbereich „Wirtschafts- und Sozial- Die mündliche Ergänzungsprüfung darf nur in einem
kunde“ hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der einzigen Prüfungsbereich durchgeführt werden.
Lage ist, allgemeine wirtschaftliche und gesellschaft-
(3) Die mündliche Ergänzungsprüfung soll 15 Minu-
liche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt
ten dauern.
darzustellen und zu beurteilen.
(4) Bei der Ermittlung des Ergebnisses für den
(2) Die Aufgaben müssen praxisbezogen sein. Der
Prüfungsbereich sind das bisherige Ergebnis und das
Prüfling hat die Aufgaben schriftlich zu bearbeiten.
Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Ver-
(3) Die Prüfungszeit beträgt 60 Minuten. hältnis 2 : 1 zu gewichten.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 275
Abschnitt 3 1. die Vertragsparteien dies vereinbaren und
Schlussvorschriften 2. der oder die Auszubildende noch nicht die Zwischen-
prüfung nach § 8 der Verordnung über die Berufs-
§ 16 ausbildung zum Binnenschiffer/zur Binnenschifferin
Bestehende vom 20. Januar 2005 (BGBl. I S. 121, 925) absolviert
Berufsausbildungsverhältnisse hat.
Berufsausbildungsverhältnisse, die am 1. August § 17
2022 bestehen, können nach den Vorschriften dieser
Verordnung unter Anrechnung der bisher absolvierten Inkrafttreten
Ausbildungszeit fortgesetzt werden, wenn Diese Verordnung tritt am 1. August 2022 in Kraft.
Berlin, den 2. März 2022
Der Bundesminister
für Wirtschaft und Klimaschutz
In Vertretung
Sven Giegold
276 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Anlage 1
(zu § 3 Absatz 1)
Ausbildungsrahmenplan
für die Berufsausbildung zum Binnenschifffahrtskapitän und zur Binnenschifffahrtskapitänin
Abschnitt A: berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 42.
Monat Monat
1 2 3 4
1 Navigieren von Fahrzeugen a) zulassungsrelevante Dokumente für den nautischen
und Planen von Reisen und technischen Betrieb von Fahrzeugen, insbeson-
(§ 4 Absatz 2 Nummer 1) dere Fahrtauglichkeitsbescheinigungen, zur Über-
prüfung ihrer Gültigkeit vorbereiten
b) rechtliche Regelungen zur technischen Zulassung
und zur Navigation von Fahrzeugen beachten,
insbesondere Verkehrsvorschriften für die Schiff-
fahrt im jeweiligen nationalen und europäischen
Geltungsbereich
c) Schifffahrtszeichen und Fahrregeln, insbesondere
auf Binnen- und Seewasserstraßen, beachten sowie
optische und akustische Signale einsetzen
d) Kennzeichnung von Fahrzeugen beachten und Fahr-
zeuge kennzeichnen
e) im Zusammenhang mit dem Kreuzen, Begegnen und
Überholen die Navigation unter Berücksichtigung
der Auswirkungen auf Fahrzeuge und Ufer an Eigen-
schaften von Binnen- und Seewasserstraßen,
insbesondere an Strömung, Wellengang, Wind und
Wasserstände, anpassen
f) von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
Zusammenhang mit der Durchführung von Anker-
manövern an Deck, insbesondere im Zusammen-
hang mit dem Bedienen von Ankereinrichtungen,
erfassen und umsetzen
g) von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
Zusammenhang mit der Gewährleistung eines
sicheren Zugangs zu Fahrzeugen erfassen und
umsetzen
h) von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
Zusammenhang mit dem Vorbereiten, Inbetrieb-
nehmen, Anlegen und Ablegen sowie Verholen von
Fahrzeugen erfassen und umsetzen
i) Fahrzeuge unter Einsatz von Antriebs- und Ruder- 20
anlagen auf Binnen- und Seewasserstraßen, in
Häfen und technischen Bauwerken steuern unter
Berücksichtigung der Bauart und des Verhaltens
im Wasser, insbesondere der Stabilität und Festig-
keit
j) Fahrzeuge unter Berücksichtigung der Geschwin-
digkeit ressourcenschonend und unter Beachtung
des Schutzes von Wasserwegen und Uferbereichen
als Ökosystemen steuern
k) von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
Zusammenhang mit der Nutzung von Navigations-
mitteln und Verkehrsleitsystemen erfassen und
umsetzen
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 277
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 42.
Monat Monat
1 2 3 4
l) Wach- und Sicherheitsmaßnahmen zur Gewährleis-
tung eines sicheren Schiffsverkehrs umsetzen sowie
bei Auffälligkeiten Meldung machen
m) im Fall von Kommunikationsproblemen berufs-
spezifische Standardredewendungen der Binnen-
schifffahrt verwenden
n) von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im
Zusammenhang mit dem Zusammenstellen von
Verbänden, insbesondere im Zusammenhang mit
dem Wahrschauen beim Heranfahren und Vertäuen,
erfassen und umsetzen
o) Verkehrsträger und ihre Einsatzmöglichkeiten im
kombinierten Verkehr unterscheiden
p) europäisches Wasserstraßennetz und dessen
Nutzungsmöglichkeiten erfassen
q) Gültigkeit von zulassungsrelevanten Dokumenten
für den nautischen und technischen Betrieb von
Fahrzeugen, insbesondere Fahrtauglichkeitsbe-
scheinigungen, überprüfen
r) Beachtung von Schifffahrtszeichen und Fahrregeln,
insbesondere auf Binnen- und Seewasserstraßen,
sowie Einsatz von optischen und akustischen
Signalen überwachen
s) Anweisungen erteilen
t) Ankermanöver, insbesondere Bedienen von Anker-
einrichtungen, durchführen und überwachen
u) sicheren Zugang zu Fahrzeugen gewährleisten
v) Fahrzeuge vorbereiten, in Betrieb nehmen, mit
Fahrzeugen anlegen, ablegen und Fahrzeuge ver-
holen 18
w) Fahrzeuge unter Einsatz von Antriebs- und Ruder-
anlagen auf Binnen- und Seewasserstraßen, in
Häfen und technischen Bauwerken navigieren und
führen unter Berücksichtigung der Bauart und des
Verhaltens im Wasser, insbesondere der Stabilität
und Festigkeit des Fahrzeugs; dabei sicheren
Schiffsbetrieb gewährleisten, insbesondere in
Situationen mit hoher Verkehrsdichte
x) Navigationsmittel und Verkehrsleitsysteme nutzen
y) Verbände zusammenstellen
z) Fahrtrouten auf der Basis von Frachtverträgen und
unter Berücksichtigung zeitlicher, logistischer, öko-
nomischer und ökologischer Aspekte planen
2 Anwenden, Kontrollieren und a) Geräte, Maschinen und Anlagen sowie Einsatz-
Dokumentieren der Fahr- möglichkeiten unterschiedlicher Arten von Fahr-
zeugausrüstung zeugen beim Transport von Gütern und Befördern
(§ 4 Absatz 2 Nummer 2) von Personen unterscheiden und auswählen
b) Geräte, Maschinen und mechanische Anlagen,
insbesondere Anker, Decksausrüstung und Hebe-
geräte, für den Betrieb vorbereiten, bedienen und
während des Betriebes überwachen
278 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 42.
Monat Monat
1 2 3 4
c) elektrische und elektronische Anlagen sowie elek-
tronische, pneumatische und hydraulische Mess-,
Steuer- und Regeleinrichtungen für den Betrieb vor-
bereiten, bedienen und während des Betriebes
überwachen
d) Einsatz von Drähten und Tauwerk gemäß Hersteller-
vorgaben sicherstellen
e) Drähte, Tauwerk und Knoten kontrollieren sowie
deren Einsatz überwachen
f) Drähte und Tauwerk spleißen und einsetzen sowie
Knoten unter Berücksichtigung des Verwendungs-
zweckes fertigen und einsetzen
g) Pumpen und Rohrleitungssysteme sowie Bilge- und
Ballastsysteme für den Betrieb vorbereiten, be-
dienen und überwachen
h) Hauptantrieb, Hilfsantrieb und Motoren für den 12
Schiffsbetrieb sowie Hilfseinrichtungen für den
Schiffsbetrieb vorbereiten, bedienen und über-
wachen
i) Generatoren vor Inbetriebnahme kontrollieren, in
Betrieb nehmen und überwachen sowie Betriebs-
bereitschaft gewährleisten
j) Verbindungen mit landseitigen technischen Einrich-
tungen planen, aufbauen und trennen sowie über-
prüfen
k) vorbeugende Instandhaltung planen und Maßnah-
men zur Überprüfung der Fahrzeugausrüstung
durchführen
l) Störungen von Geräten, Maschinen und Anlagen
erkennen und bei Störungen Maßnahmen zur Be-
seitigung ergreifen
m) die nach rechtlichen Vorgaben und dem geltenden
Schiffszeugnis vorgeschriebene Ausrüstung auf
Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit kontrollieren
sowie bei Abweichungen Maßnahmen zur Behebung
ergreifen
n) Kontrollen von Geräten, Maschinen und Anlagen
nach rechtlichen und betrieblichen Vorgaben sowie
ergriffene Maßnahmen dokumentieren
o) Anweisungen zur Vorbereitung und zum Einsatz von
Geräten, Maschinen und Anlagen erteilen sowie
sichere Verwendung und Bedienung der Fahrzeug-
ausrüstung gewährleisten
3 Planen und Überwachen des a) Ladungsarten unter Berücksichtigung ihrer Eigen-
Be- und Entladens von Fahr- schaften und ihres Verhaltens während des Be-
zeugen und Entladens sowie während des Transports unter-
(§ 4 Absatz 2 Nummer 3) scheiden
b) Staupläne umsetzen
c) Ballastsysteme einsetzen und Ballastierung über-
wachen
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 279
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 42.
Monat Monat
1 2 3 4
d) von der Schiffsführung übertragene Aufgaben im 12
Zusammenhang mit der Planung, Vor- und Nach-
bereitung des Ladungsumschlags sowie im Zusam-
menhang mit der Kontrolle der Ladungssicherung
erfassen und umsetzen
e) Eichaufnahmen durchführen, Ladungsgewichte an-
hand von Schiffseichscheinen berechnen
f) Schiffsabfälle gemäß rechtlichen Regelungen und
betrieblichen Vorgaben entsorgen
g) Ladungsgewicht anhand des Schiffseichscheines
planen und Abladetiefe festlegen sowie Eintauchung
überwachen
h) Ladungsumschlag planen, vor- und nachbereiten
sowie Ladungssicherung überwachen
i) Sicherheit beim Be- und Entladen sowie Ladungs- 4
fürsorge während einer Reise planen und gewähr-
leisten
j) Stabilität und Festigkeit des Fahrzeugs gewähr-
leisten
4 Instandhalten von Schiffs- a) Schiffskörper auf Wasserdichtigkeit überprüfen,
körpern und deren Anlagen Undichtigkeiten erkennen und Maßnahmen zu deren
(§ 4 Absatz 2 Nummer 4) Beseitigung ergreifen
b) Maßnahmen zur Konservierung von Schiffskörpern,
Aufbauten und Ausrüstung durchführen
c) Geräte, Maschinen und Anlagen zur Gewährleistung
der allgemeinen technischen Sicherheit überprüfen,
Störungen und deren Ursachen erkennen und bei
Störungen Maßnahmen ergreifen
d) Betriebsbereitschaft von elektrischen und elektro-
nischen Anlagen überprüfen und bei Störungen
Maßnahmen zu deren Behebung ergreifen
e) Verfahren zur Reinigung und Wartung von Schiffs-
körpern, Geräten, Maschinen und Anlagen aus-
wählen
f) Drähte, Tauwerk und Knoten pflegen
g) regelmäßige Reinigungs- und Wartungsarbeiten an
Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen gemäß
technischen Plänen und betrieblichen Vorgaben
durchführen
h) regelmäßige Reinigungs- und Wartungsarbeiten an
Pumpen, Rohrleitungs-, Bilge- und Ballastsystemen
gemäß technischen Plänen, rechtlichen Regelungen
und betrieblichen Vorgaben durchführen
i) regelmäßige Reinigungs- und Wartungsarbeiten an
Schiffskörpern, Geräten, Maschinen, Anlagen und
Werkzeugen gemäß technischen Plänen und be-
trieblichen Vorgaben durchführen
j) technische Pläne und Anleitungen unter Berücksich- 15
tigung von Bezeichnung und Funktion von Bauteilen
nutzen, dabei rechtliche und betriebliche Vorgaben
berücksichtigen
280 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 42.
Monat Monat
1 2 3 4
k) Werk- und Hilfsstoffe unter Berücksichtigung von
Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten auswählen,
bearbeiten und einsetzen
l) Werkzeuge auswählen, einsetzen und pflegen
m) durchgeführte Konservierungs-, Reinigungs- und
Wartungsarbeiten dokumentieren
n) Gesundheits- und Umweltschutz sowie Nachhaltig-
keit bei der Durchführung von Reinigungs- und
Wartungsarbeiten sicherstellen
o) Verbrauchsdaten erheben, Bedarf an Betriebs- und
Hilfsstoffen sowie an Gebrauchsgütern ermitteln
und Bestellungen vorbereiten
p) Betriebs- und Hilfsstoffe sowie Gebrauchsgüter an-
nehmen und kontrollieren, Lieferbelege prüfen und
Annahme dokumentieren
q) Betriebs- und Hilfsstoffe sowie Gebrauchsgüter
unter Berücksichtigung rechtlicher Regelungen und
betrieblicher Vorgaben lagern sowie Lagerbedingun-
gen kontrollieren und dokumentieren
r) Bunker- und Abgabevorgänge vorbereiten und
durchführen
s) Betriebs- und Hilfsstoffe gemäß rechtlichen Rege-
lungen und betrieblichen Vorgaben entsorgen
5 Instandhalten von mecha- a) Verfahren und Werkzeuge zur Durchführung von
nischen und technischen Wartungs- und vorbeugenden Instandhaltungsmaß-
Anlagen sowie von Schiffs- nahmen auswählen sowie Verfahren unter Berück-
motoren sichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten umsetzen
(§ 4 Absatz 2 Nummer 5) und Werkzeuge handhaben
b) Bauteile und Baugruppen unter Berücksichtigung
von Bezeichnung und Funktion nach technischen
und betrieblichen Vorgaben durch Sichtprüfungen
und Messungen auf Beschaffenheit, insbesondere
auf Verschleiß, Beschädigungen und Weiterver-
wendbarkeit, inspizieren und beurteilen 10
c) Reinigungs- und Wartungsarbeiten gemäß tech-
nischen Plänen und betrieblichen Vorgaben durch-
führen
d) Montage von Bauteilen und Baugruppen gemäß
technischen Unterlagen vorbereiten und durch-
führen
e) Durchführung von Wartungs- und vorbeugenden
Instandhaltungsmaßnahmen nach betrieblichen Vor-
gaben dokumentieren
6 Organisieren und Über- a) Schadenskontrollen planen, veranlassen und durch-
wachen der Schiffsbetriebs- führen
technik
b) Funktionsstörungen und häufige Fehler erkennen
(§ 4 Absatz 2 Nummer 6)
und Maßnahmen zur Schadensverhütung ergreifen
c) festgestellte Schäden unter Berücksichtigung des
Aufbaus und der Funktion von Bauteilen, Bau-
gruppen und Systemen beurteilen
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 281
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 42.
Monat Monat
1 2 3 4
d) technische Vorschriften berücksichtigen sowie tech-
nische und interne Dokumente auswerten
e) Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden an elek-
trischen und elektronischen Geräten ergreifen
f) Antriebs- sowie Hilfsmaschinen und Hilfsausrüstung
im Hinblick auf Funktionsfähigkeit und Leistung
beurteilen sowie Maßnahmen zur Wartung und
Instandsetzung planen, veranlassen und über-
wachen
g) Pumpen und Rohrleitungssysteme sowie Bilge- und
Ballastsysteme im Hinblick auf Funktionsfähigkeit
überprüfen sowie Maßnahmen zur Wartung und
Instandsetzung planen, veranlassen und über-
wachen
h) Arbeiten mit Pumpen und Rohrleitungssystemen
sowie mit Bilge- und Ballastsystemen planen und
überwachen
i) Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen im Hinblick 10
auf Funktionsfähigkeit überprüfen sowie Maß-
nahmen zur Wartung und Instandsetzung planen,
veranlassen und überwachen
j) elektrotechnische, elektronische sowie leittech-
nische Anlagen und Einrichtungen im Hinblick auf
Funktionsfähigkeit überprüfen sowie Maßnahmen
zur Wartung und Instandsetzung planen, veranlas-
sen und überwachen
k) Arbeitsaufträge zur Instandsetzung erteilen sowie
Umsetzung von Maßnahmen überwachen
l) Besatzungsmitglieder bei Betrieb und Wartung von
Geräten, Maschinen und Anlagen überwachen und
beaufsichtigen
m) Gesundheits-, Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei
der Durchführung von Wartungs- und Instand-
setzungsarbeiten sicherstellen
n) durchgeführte Maßnahmen dokumentieren
o) Eigenschaften von Materialien sowie Einsatz-
möglichkeiten von Materialien und Verfahren zur
Wartung und Instandsetzung beurteilen
p) Materialien und Werkzeuge unter Berücksichtigung
des Gesundheits- und Umweltschutzes sowie der
Herkunft, Herstellung und langfristiger Nutzbarkeit
beschaffen sowie sachgemäße Verwendung sicher-
stellen
q) Bedarfe an Betriebs- und Hilfsstoffen feststellen,
deren Beschaffung organisieren sowie Lieferungen
annehmen und zur Rechnungsstellung prüfen
r) Lagerung von Betriebs- und Hilfsstoffen sowie
von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern unter
Berücksichtigung rechtlicher Regelungen über-
wachen
s) Entsorgung von Rest- und Wertstoffen gewähr-
leisten und dokumentieren
282 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 42.
Monat Monat
1 2 3 4
7 Organisieren und Über- a) Besatzungsvorschriften, insbesondere in Bezug auf
wachen von Betriebsabläufen Ruhezeiten und Zusammensetzung der Besatzung,
(§ 4 Absatz 2 Nummer 7) für den Betrieb von Fahrzeugen anwenden
b) Besatzung gemäß Besatzungsvorschriften zusam-
menstellen sowie Arbeitsaufgaben entsprechend
Qualifikationen übertragen
c) Besatzung in Kommunikations- und Informations-
systeme einweisen
d) Verwendung und Bedienung technischer Geräte und
Anlagen organisieren
e) Arbeitsbedarfe ermitteln sowie Betriebsabläufe und
Arbeitsprozesse unter Berücksichtigung von Be-
triebsstrukturen und Zeitmanagement planen
f) Arbeitsaufträge formulieren, Anweisungen erteilen
und Ausführung von Aufgaben überwachen sowie 14
Arbeitsabläufe steuern
g) Arbeitsergebnisse kontrollieren, bewerten und doku-
mentieren
h) Umsetzung rechtlicher Regelungen zur Arbeits-
sicherheit, zur Gesundheit und zum Umweltschutz
gewährleisten und überwachen
i) Sicherheitsmaßnahmen für die Durchführung von
Arbeitsaufträgen, insbesondere für die Reinigung
geschlossener Räume, vorgeben, kontrollieren und
überwachen
j) für den Schutz und die Sicherheit der an Bord be-
findlichen Personen sorgen
k) finanzielle Mittel verwalten sowie Einnahmen und
Ausgaben dokumentieren
8 Befördern von Personen a) betriebliche und rechtliche Regelungen zur Perso-
(§ 4 Absatz 2 Nummer 8) nenbeförderung einhalten
b) Personen, auch mit eingeschränkter Mobilität und
insbesondere mit Behinderungen, beim sicheren
Ein- und Ausstieg unterstützen
c) mit Personen, auch unter Verwendung von berufs-
spezifischen Standardredewendungen, situations- 5
und adressatengerecht kommunizieren
d) bei der Aufsicht über Personen in Notsituationen
Unterstützung leisten
e) in Notsituationen Rettungsmaßnahmen, insbeson-
dere den Einsatz von Rettungsmitteln, gemäß
Sicherheitsrolle durchführen
f) eine Analyse der Gefahren an Bord bezüglich der
Beschränkungen des Zutritts für Personen festlegen
und überwachen
g) Bordschutzkonzepte gegen unbefugten Zutritt er-
stellen sowie Bordwachen organisieren und doku-
mentieren
h) erforderliche Maßnahmen zum Schutz und zur
Sicherheit von Personen im Allgemeinen sowie in
Notfällen planen und gewährleisten
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 283
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 42.
Monat Monat
1 2 3 4
i) Anweisungen erteilen, damit Personen mit einge-
schränkter Mobilität, insbesondere mit Behinderun-
gen, sicher einschiffen, ausschiffen und mit dem
Schiff reisen können, sowie die Ausführung erteilter
Anweisungen überwachen
j) regelmäßige Sicherheitsübungen mit Sicherheits- 5
personal organisieren, durchführen und überwachen
sowie dokumentieren
k) Rettungsverfahren und -maßnahmen für Personen
auf der Grundlage von Rettungsplänen einleiten
und Anweisungen erteilen sowie Rettungsmaßnah-
men steuern und überwachen
l) mit Personen, insbesondere in Notfällen, situations-
und adressatengerecht kommunizieren
m) Auswirkungen der Verteilung von Personen auf die
Stabilität von Fahrgastschiffen beachten
n) Meldungen für die Beförderung von Personen ge-
mäß Vorgaben vornehmen
o) Gefahrensituationen erkennen und Maßnahmen zur
Behebung einleiten
9 Transportieren von Gütern a) betriebliche Regelungen, nationale und internationale
(§ 4 Absatz 2 Nummer 9) Vorschriften sowie Standards und Codes für den
Transport von nicht gefährlichen Gütern einhalten
b) betriebliche Regelungen, nationale und internatio-
nale Vorschriften sowie Standards und Codes für
den Transport von gefährlichen Gütern einhalten
c) Klassifizierung gefährlicher Güter gemäß rechtlicher
Regelungen zur nationalen und internationalen Be-
förderung gefährlicher Güter auf Binnenwasser-
straßen beachten und Fahrzeuge kennzeichnen 14
d) Frachtvertragsrecht für den Transport von Gütern
berücksichtigen
e) Stabilitätspläne sowie Staupläne erstellen und Um-
setzung während Ladevorgängen überprüfen
f) Meldungen gemäß Vorgaben beim Transport von
Gütern vornehmen
g) Gefahrensituationen erkennen und Maßnahmen zur
Behebung einleiten
10 Fördern der Sozialgemein- a) im Team wertschätzend arbeiten, auch unter Be-
schaft an Bord rücksichtigung kultureller Identitäten
(§ 4 Absatz 2 Nummer 10)
b) Sachverhalte situationsgerecht darstellen und Ge-
spräche situationsgerecht führen
c) Anweisungen erfassen und umsetzen
d) Fehlverhalten und Gefährdungen, einschließlich im
Zusammenhang mit Suchtmitteln, erkennen, an-
sprechen und Maßnahmen ergreifen 6
e) Mahlzeiten, insbesondere unter Gesundheitsaspek-
ten, planen sowie Nahrungsmittel beschaffen und
zubereiten
f) Reinigungs- und Hygienemaßnahmen in Funktions-,
Wohn- und Sozialräumen durchführen
g) Konflikte erkennen und zu deren Lösung beitragen
284 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 42.
Monat Monat
1 2 3 4
h) gruppendynamische Prozesse unter Berücksich-
tigung individueller Besonderheiten und kultureller
Identitäten beobachten und analysieren
i) teamorientiertes Betriebsklima, auch außerhalb von
Arbeitszeiten, an Bord fördern und gestalten
j) Maßnahmen zur Suchtprävention ergreifen 5
k) betriebliche Vorgaben zur Vermeidung des Konsums
von Suchtmitteln sowie bei Missbrauch von Sucht-
mitteln durchsetzen
l) Maßnahmen zur Verpflegung sowie zur Reinigung
und Hygiene organisieren
11 Durchführen qualitäts- a) Arbeitsaufträge entgegennehmen und prüfen sowie
sichernder Maßnahmen Arbeitsabläufe und Arbeitsschritte, auch im Team,
(§ 4 Absatz 2 Nummer 11) planen
b) Arbeitsergebnisse kontrollieren und bewerten
c) Arbeitsergebnisse dokumentieren
d) Bedeutung der Qualitätssicherung für die Planung,
Durchführung und Verbesserung von Arbeitsprozes-
sen erläutern
9
e) betriebliches Qualitätssicherungssystem anwenden,
insbesondere qualitätssichernde Vorbeuge- und
Korrekturmaßnahmen einleiten und durchführen
f) Qualität von durchgeführten Maßnahmen beurteilen
und dokumentieren
g) Möglichkeiten zur Verbesserung von Arbeitsab-
läufen und -ergebnissen identifizieren und Arbeits-
abläufe optimieren
12 Vorbereiten auf Notfall- a) Rettungsmittel und persönliche Schutzausrüstungen
situationen sowie Handeln einsetzen und deren Funktionsfähigkeit sicherstellen
und Führen in Notfall-
b) Fluchtwege freihalten und im Notfall benutzen
situationen
(§ 4 Absatz 2 Nummer 12) c) Kommunikations- und Alarmsysteme sowie berufs-
spezifische Standardredewendungen einsetzen und
in Abhängigkeit vom Notfall anzuwendende Ver-
fahren einhalten
d) Gefahrensituationen im Schiffsbetrieb erkennen,
bewerten und melden sowie Maßnahmen zu deren
Beseitigung ergreifen 9
e) sich bei Leckalarm, Havarien, Bränden und Notfällen
situationsgerecht verhalten sowie Hilfs- und Sofort-
maßnahmen ergreifen
f) in Abhängigkeit vom Notfall Maßnahmen zur Ret-
tung verunglückter Personen, auch im Wasser,
ergreifen und Maßnahmen zur ersten Hilfe durch-
führen
g) in Notfällen zum Schutz und zur Sicherheit der an
Bord befindlichen Personen Anweisungen erteilen
h) Sicherheits- und Notfallpläne erstellen und prüfen
i) Unterweisungen durchführen
j) Krisenbewältigungsübungen organisieren
k) Kontrolle von Rettungsmitteln und persönlicher
Schutzausrüstung organisieren, durchführen, über-
wachen und dokumentieren
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 285
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 24. 25. bis 42.
Monat Monat
1 2 3 4
l) Rettungsverfahren und -maßnahmen für Personal 8
auf der Grundlage von Rettungsplänen einleiten
und Anweisungen erteilen sowie Rettungsmaßnah-
men steuern und überwachen
m) Störungen im Schiffsbetrieb erkennen, bewerten
und Maßnahmen zu deren Beseitigung ergreifen
n) auf navigatorische Notfälle auf Binnen- und See-
wasserstraßen reagieren
o) Beiboote handhaben und Einsatz von Beibooten
überwachen
Abschnitt B: integrativ zu vermittelnde Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Lfd.
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten Zeitliche Zuordnung
Nr.
1 2 3 4
1 Organisation des a) den Aufbau und die grundlegenden Arbeits- und Ge-
Ausbildungsbetriebes, schäftsprozesse des Ausbildungsbetriebes erläutern
Berufsbildung sowie Arbeits-
b) Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag
und Tarifrecht
sowie Dauer und Beendigung des Ausbildungs-
(§ 4 Absatz 3 Nummer 1)
verhältnisses erläutern und Aufgaben der im System
der dualen Berufsausbildung Beteiligten beschrei-
ben
c) die Bedeutung, die Funktion und die Inhalte der
Ausbildungsordnung und des betrieblichen Ausbil-
dungsplans erläutern sowie zu deren Umsetzung
beitragen
d) die für den Ausbildungsbetrieb geltenden arbeits-,
sozial-, tarif- und mitbestimmungsrechtlichen Vor-
schriften erläutern
e) Grundlagen, Aufgaben und Arbeitsweise der be-
triebsverfassungs- oder personalvertretungsrecht-
lichen Organe des Ausbildungsbetriebes erläutern
f) Beziehungen des Ausbildungsbetriebes und seiner
Beschäftigten zu Wirtschaftsorganisationen und Ge-
werkschaften erläutern
g) Positionen der eigenen Entgeltabrechnung erläutern
h) wesentliche Inhalte von Arbeitsverträgen erläutern
i) Möglichkeiten des beruflichen Aufstiegs und der be-
ruflichen Weiterentwicklung erläutern
2 Sicherheit und Gesundheit a) Rechte und Pflichten aus den berufsbezogenen Ar-
bei der Arbeit beitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften ken-
(§ 4 Absatz 3 Nummer 2) nen und diese Vorschriften anwenden
b) Gefährdungen von Sicherheit und Gesundheit am
Arbeitsplatz und auf dem Arbeitsweg prüfen und
beurteilen
c) sicheres und gesundheitsgerechtes Arbeiten erläu-
tern
286 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Lfd.
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten Zeitliche Zuordnung
Nr.
1 2 3 4
d) technische und organisatorische Maßnahmen zur
Vermeidung von Gefährdungen sowie von psy-
chischen und physischen Belastungen für sich und
andere, auch präventiv, ergreifen
e) ergonomische Arbeitsweisen beachten und anwen-
den
f) Verhaltensweisen bei Unfällen beschreiben und
erste Maßnahmen bei Unfällen einleiten
g) betriebsbezogene Vorschriften des vorbeugenden während
Brandschutzes anwenden, Verhaltensweisen bei der gesamten
Bränden beschreiben und erste Maßnahmen zur Ausbildung
Brandbekämpfung ergreifen
3 Umweltschutz und Nach- a) Möglichkeiten zur Vermeidung betriebsbedingter
haltigkeit Belastungen für Umwelt und Gesellschaft im
(§ 4 Absatz 3 Nummer 3) eigenen Aufgabenbereich erkennen und zu deren
Weiterentwicklung beitragen
b) bei Arbeitsprozessen und im Hinblick auf Produkte,
Waren oder Dienstleistungen Materialien und Ener-
gie unter wirtschaftlichen, umweltverträglichen und
sozialen Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit nutzen
c) für den Ausbildungsbetrieb geltende Regelungen
des Umweltschutzes einhalten
d) Abfälle vermeiden sowie Stoffe und Materialien einer
umweltschonenden Wiederverwertung oder Entsor-
gung zuführen
e) Vorschläge für nachhaltiges Handeln für den
eigenen Arbeitsbereich entwickeln
f) unter Einhaltung betrieblicher Regelungen im Sinne
einer ökonomischen, ökologischen und sozial nach-
haltigen Entwicklung zusammenarbeiten und adres-
satengerecht kommunizieren
4 Digitalisierte Arbeitswelt a) mit eigenen und betriebsbezogenen Daten sowie mit
(§ 4 Absatz 3 Nummer 4) Daten Dritter umgehen und dabei die Vorschriften
zum Datenschutz und zur Datensicherheit einhalten
b) Risiken bei der Nutzung von digitalen Medien und
informationstechnischen Systemen einschätzen und
bei deren Nutzung betriebliche Regelungen einhalten
c) ressourcenschonend, adressatengerecht und effizient
kommunizieren sowie Kommunikationsergebnisse
dokumentieren
d) Störungen in Kommunikationsprozessen erkennen
und zu ihrer Lösung beitragen
e) Informationen in digitalen Netzen recherchieren und
aus digitalen Netzen beschaffen sowie Informatio-
nen, auch fremde, prüfen, bewerten und auswählen
f) Lern- und Arbeitstechniken sowie Methoden des
selbstgesteuerten Lernens anwenden, digitale Lern-
medien nutzen und Erfordernisse des lebens-
begleitenden Lernens erkennen und ableiten
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 287
Lfd.
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten Zeitliche Zuordnung
Nr.
1 2 3 4
g) Aufgaben zusammen mit Beteiligten, einschließlich
der Beteiligten anderer Arbeits- und Geschäfts-
bereiche, auch unter Nutzung digitaler Medien,
planen, bearbeiten und gestalten
h) Wertschätzung anderer unter Berücksichtigung ge-
sellschaftlicher Vielfalt praktizieren
Zeitliche Richtwerte
in Wochen im
1. bis 24. 25. bis 42.
Monat Monat
5 Informieren und a) Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten
Kommunizieren aufgabenbezogen auswählen und nutzen
(§ 4 Absatz 3 Nummer 5)
b) nautische und technische Informationen zur Wah-
rung der Sicherheit des Schiffsverkehrs einholen,
insbesondere über den Binnenschifffahrtsinforma- 6
tionsdienst
c) Funkverkehr aufgaben- und situationsorientiert ein-
setzen
d) fremdsprachliche Fachbegriffe anwenden
288 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Anlage 2
(zu § 11 Absatz 1)
Inhalte des Prüfungsbereichs „Planen von Reisen“
Die folgenden Prüfungselemente entsprechen den Elementen nach Anhang II Abschnitt IV Anlage 1 der Delegier-
ten Richtlinie (EU) 2020/12 der Kommission vom 2. August 2019 zur Ergänzung der Richtlinie (EU) 2017/2397 des
Europäischen Parlaments und des Rates in Bezug auf die Standards für Befähigungen und entsprechende Kennt-
nisse und Fertigkeiten, für praktische Prüfungen, für die Zulassung von Simulatoren und für die medizinische
Tauglichkeit (ABl. L 6 vom 10.1.2020, S. 15).
Lfd. Kategorie
Nr. Prüfungselemente I-II
1 2 3
1 auf europäischen Binnenwasserstraßen mit Schleusen und Schiffshebewerken gemäß den I
Frachtverträgen mit dem Spediteur navigieren
2 die ökonomischen und ökologischen Aspekte des Fahrzeugbetriebs für eine effiziente und II
umweltfreundliche Nutzung des Fahrzeugs berücksichtigen
3 den technischen Bauwerken und Profilen der Wasserstraßen Rechnung tragen und Vorsichts- I
maßnahmen ergreifen
4 eine sichere Besatzung des Fahrzeugs gemäß den anwendbaren Vorschriften sicherstellen I
5 für einen sicheren Zugang zum Fahrzeug sorgen II
6 die Grundsätze des Schiffsbaus in der Binnenschifffahrt beachten II
7 die Konstruktion von Fahrzeugen und ihr Verhalten im Wasser, insbesondere im Hinblick auf II
Stabilität und Festigkeit, unterscheiden
8 die Bauteile des Fahrzeugs und die Schadenskontrolle und -analyse verstehen II
9 Maßnahmen zum Schutz der Wasserdichtigkeit des Fahrzeugs ergreifen I
10 die Funktionen der Fahrzeugausrüstung verstehen II
11 die speziellen Anforderungen bei der Beförderung von Ladung und Fahrgästen beachten I
12 die einschlägigen nationalen, europäischen und internationalen Vorschriften, Codes und II
Standards für die Beförderung von Ladung verstehen
13 Staupläne unter Berücksichtigung von Kenntnissen über das Laden von Ladungen und I
Ballastsysteme erstellen, um die Belastung des Schiffskörpers in annehmbaren Grenzen zu
halten
14 die Be- und Entladevorgänge im Hinblick auf eine sichere Beförderung kontrollieren I
15 verschiedene Güter und deren Eigenschaften unterscheiden, um ein sicheres Laden der Güter II
nach dem Stauplan zu überwachen und zu gewährleisten
16 die Auswirkungen von Ladung und Ladevorgängen auf Trimmlage und Stabilität beachten I
17 die effektive Tonnage des Fahrzeugs überprüfen, Stabilitäts- und Trimmdiagramme sowie I
Geräte zur Festigkeitsberechnung, einschließlich automatischer datenbasierter Ausrüstung
(ADB-Ausrüstung), zur Überprüfung von Stauplänen verwenden
18 die einschlägigen nationalen, europäischen und internationalen Vorschriften, Codes und II
Standards für die Beförderung von Fahrgästen verstehen
19 Sicherheitsübungen gemäß der Sicherheitsrolle organisieren und überwachen, um ein siche- II
res Verhalten in möglichen Gefahrensituationen zu gewährleisten
20 mit Fahrgästen in Notsituationen kommunizieren I
21 eine Analyse der Gefahren an Bord bezüglich der Beschränkung des Zugangs für Fahrgäste II
festlegen und überwachen sowie ein wirksames Bordschutzsystem erstellen, um unbefugten
Zutritt zu verhindern
22 Berichte von Fahrgästen (d. h. über unvorhergesehene Ereignisse, Beleidigungen, Vandalismus) II
analysieren, um angemessen zu reagieren
23 mögliche Schäden an elektrischen und elektronischen Geräten an Bord verhüten II
24 technische und interne Dokumentation auswerten II
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 289
Lfd. Kategorie
Nr. Prüfungselemente I-II
1 2 3
25 ein sicheres Verhalten der Besatzungsmitglieder in Bezug auf die Verwendung von Werk- und II
Zusatzstoffen gewährleisten
26 Arbeitsaufträge so festlegen, überwachen und kontrollieren, dass die Besatzungsmitglieder in II
der Lage sind, Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten eigenständig durchzuführen
27 Materialien und Werkzeug unter Berücksichtigung des Gesundheits- und Umweltschutzes II
kaufen und prüfen
28 sicherstellen, dass Drähte und Seile den Angaben des Herstellers und ihrem Verwendungs- II
zweck entsprechend eingesetzt werden
29 die nationale, europäische und internationale Sozialgesetzgebung anwenden II
30 ein striktes Alkohol- und Drogenverbot durchsetzen und bei Verstößen angemessen reagieren, II
Verantwortung übernehmen und die Folgen von Fehlverhalten aufzeigen
31 die Beschaffung und Zubereitung von Mahlzeiten an Bord organisieren II
32 nationale und internationale Rechtsvorschriften anwenden und geeignete Maßnahmen für II
Gesundheitsschutz und Unfallverhütung ergreifen
33 die Gültigkeit des Zeugnisses des Fahrzeugs und anderer für das Fahrzeug und dessen I
Betrieb relevanter Dokumente kontrollieren und überwachen
34 die Sicherheitsvorschriften bei allen Arbeitsabläufen durch entsprechende Sicherheitsmaß- I
nahmen einhalten, um Unfälle zu vermeiden
35 alle für die Reinigung geschlossener Räume erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen vor dem II
Öffnen, Betreten und Reinigen dieser Räume durch andere Personen kontrollieren und über-
wachen
36 Rettungsmittel und die korrekte Anwendung persönlicher Schutzausrüstung kontrollieren II
37 Vorbereitungen für Rettungspläne für verschiedene Arten von Notfällen einleiten II
38 Vorsichtsmaßnahmen gegen Umweltverschmutzung ergreifen und entsprechende Ausrüstung II
verwenden
39 die Umweltschutzgesetze anwenden II
40 Geräte und Materialien wirtschaftlich und umweltfreundlich einsetzen II
290 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Anlage 3
(zu § 12 Absatz 1)
Inhalte des Prüfungsbereichs „Durchführen von Reisen“
Die folgenden Prüfungselemente entsprechen den Elementen nach Anhang II Abschnitt IV Anlage 2 der Delegier-
ten Richtlinie (EU) 2020/12 der Kommission vom 2. August 2019 zur Ergänzung der Richtlinie (EU) 2017/2397 des
Europäischen Parlaments und des Rates in Bezug auf die Standards für Befähigungen und entsprechende Kennt-
nisse und Fertigkeiten, für praktische Prüfungen, für die Zulassung von Simulatoren und für die medizinische
Tauglichkeit (ABl. L 6 vom 10.1.2020, S. 15).
Lfd.
Nr. Prüfungselemente
1 2
1 das Fahrzeug situationsgerecht und entsprechend den gesetzlichen Vorgaben des Verkehrsrechts führen
und manövrieren (in Abhängigkeit von Strömungsgeschwindigkeit und -richtung, Prüfung von Wasser-
und Abladetiefe, Flottwasser, Verkehrsdichte, Interaktion mit anderen Fahrzeugen usw.)
2 das An- bzw. Ablegen des Fahrzeugs auf Binnenwasserstraßen sachgerecht und entsprechend den
gesetzlichen Vorgaben bzw. Sicherheitsvorschriften durchführen
3 bei Bedarf Navigationssysteme nachjustieren oder neu einstellen
4 den Navigationssystemen alle für die Fahrt relevanten Informationen entnehmen und diese für eine an-
gepasste Fahrweise nutzen
5 die notwendigen Geräte im Fahrstand (Navigationssysteme wie Inland AIS, Inland ECDIS) in Betrieb neh-
men und einstellen
6 prüfen, ob das Fahrzeug den Vorschriften entsprechend für die Fahrt bereit ist und die Ladung und andere
Gegenstände den Vorschriften entsprechend sicher gestaut sind
7 sachgerecht auf (ggf. zu simulierende) Störungen des Fahrbetriebs (z. B. Anstieg der Kühlwassertempe-
ratur, Abfall des Maschinenöldrucks, Ausfall der Hauptmaschine(n), Ausfall des Steuerruders, Funkstörun-
gen/Ausfall des Funkgeräts oder unklare Fahrtrichtung anderer Fahrzeuge) reagieren, über das weitere
Vorgehen entscheiden und angemessene Instandhaltungsmaßnahmen veranlassen oder durchführen, um
einen sicheren Fahrbetrieb zu gewährleisten
8 eine Fahrweise wählen, die es erlaubt, Unfallrisiken frühzeitig zu erkennen, und materialschonend ist;
die zur Verfügung stehenden Indikatoren regelmäßig kontrollieren
9 zielgerichtet kommunizieren, sowohl mit den Besatzungsmitgliedern (On-Board-Kommunikation) in Bezug
auf einzelne Manöver und im Rahmen von Personalgesprächen (z. B. Unterweisungen) als auch mit
Personen, mit denen Absprachen getroffen werden müssen (unter Nutzung aller Funkverkehrsnetze)
10 während der jeweiligen Tätigkeiten mit den betreffenden Personen (an Bord) und mit anderen Akteuren
(Revierzentrale, andere Fahrzeuge usw.) den Vorschriften entsprechend (Netze, Wasserstraßen entlang
der Reiseroute) kommunizieren; Funk/Telefon nutzen
11 eine (ggf. zu simulierende) Notsituation (z. B. über Bord gegangene Person, Anlagenausfall, Brand an
Bord, Austritt von Gefahrstoffen, Leckagen) durch schnelle und umsichtige Durchführung von Manövern
oder Maßnahmen zur Rettung bzw. Schadensbegrenzung bewältigen; die in Notfällen relevanten Perso-
nen und zuständigen Behörden benachrichtigen bzw. informieren
12 bei Störungen mit den betreffenden Personen (an Bord) und mit anderen Akteuren (Nutzung von Funk,
Telefon) kommunizieren, um Probleme zu lösen
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 291
Verordnung
über die Berufsausbildung
zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzanlagen
und zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzanlagen
(Versicherungs-und-Finanzanlagen-Kaufleute-Ausbildungsverordnung – VersFinKflAusbV)*
Vom 2. März 2022
Auf Grund des § 4 Absatz 1 des Berufsbildungs- Abschnitt 4
gesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom Schlussvorschrift
4. Mai 2020 (BGBl. I S. 920) in Verbindung mit § 1 Ab-
satz 2 des Zuständigkeitsanpassungsgesetzes vom § 19 Inkrafttreten, Außerkrafttreten
16. August 2002 (BGBl. I S. 3165) und dem Organisa- Anlage Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum
tionserlass vom 8. Dezember 2021 (BGBl. I S. 5176) Kaufmann für Versicherungen und Finanzanlagen und
verordnet das Bundesministerium für Wirtschaft und zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzanlagen
Klimaschutz im Einvernehmen mit dem Bundesminis-
terium für Bildung und Forschung: Abschnitt 1
Gegenstand, Dauer und
Inhaltsübersicht
Gliederung der Berufsausbildung
Abschnitt 1
Gegenstand, Dauer und Gliederung der Berufsausbildung §1
§ 1 Staatliche Anerkennung des Ausbildungsberufes Staatliche
§ 2 Dauer der Berufsausbildung Anerkennung des Ausbildungsberufes
§ 3 Gegenstand der Berufsausbildung und Ausbildungsrah-
menplan Der Ausbildungsberuf mit der Berufsbezeichnung des
§ 4 Struktur der Berufsausbildung und Ausbildungsberufsbild Kaufmanns für Versicherungen und Finanzanlagen und
§ 5 Ausbildungsplan der Kauffrau für Versicherungen und Finanzanlagen wird
nach § 4 Absatz 1 des Berufsbildungsgesetzes staatlich
Abschnitt 2
anerkannt.
Abschlussprüfung
§2
§ 6 Aufteilung in zwei Teile und Zeitpunkt
Dauer der Berufsausbildung
§ 7 Inhalt des Teiles 1
§ 8 Prüfungsbereich des Teiles 1 Die Berufsausbildung dauert drei Jahre.
§ 9 Inhalt des Teiles 2
§ 10 Prüfungsbereiche des Teiles 2 §3
§ 11 Prüfungsbereich „Kundenbedarfsanalyse, Lösungsent-
wicklung und Versicherungsfallbearbeitung“ Gegenstand der
§ 12 Prüfungsbereich „Kommunikation und Handeln im Kun- Berufsausbildung und Ausbildungsrahmenplan
denkontakt“
(1) Gegenstand der Berufsausbildung sind mindes-
§ 13 Prüfungsbereich „Projektbezogene Prozesse in der Ver-
sicherungswirtschaft“ tens die im Ausbildungsrahmenplan (Anlage) genannten
§ 14 Prüfungsbereich „Wirtschafts- und Sozialkunde“ Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten.
§ 15 Gewichtung der Prüfungsbereiche und Anforderungen für (2) Von der Organisation der Berufsausbildung, wie
das Bestehen der Abschlussprüfung sie im Ausbildungsrahmenplan vorgegeben ist, darf von
§ 16 Mündliche Ergänzungsprüfung den Ausbildenden abgewichen werden, wenn und so-
weit betriebspraktische Besonderheiten oder Gründe,
Abschnitt 3 die in der Person des oder der Auszubildenden liegen,
Zusatzqualifikation die Abweichung erfordern.
§ 17 Inhalt der Zusatzqualifikation (3) Die im Ausbildungsrahmenplan genannten Fer-
§ 18 Prüfung der Zusatzqualifikation tigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sollen von den
Ausbildenden so vermittelt werden, dass die Auszubil-
* Diese Rechtsverordnung ist eine Ausbildungsordnung im Sinne des denden die berufliche Handlungsfähigkeit nach § 1
§ 4 des Berufsbildungsgesetzes. Die Ausbildungsordnung und der Absatz 3 des Berufsbildungsgesetzes erlangen. Die
damit abgestimmte, von der Ständigen Konferenz der Kultusminister berufliche Handlungsfähigkeit schließt insbesondere
der Länder in der Bundesrepublik Deutschland beschlossene Rah-
menlehrplan für die Berufsschule werden demnächst im amtlichen selbständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren
Teil des Bundesanzeigers veröffentlicht. bei der Ausübung der beruflichen Aufgaben ein.
292 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
§4 §5
Struktur der Ausbildungsplan
Berufsausbildung und Ausbildungsberufsbild Die Ausbildenden haben spätestens zu Beginn der
(1) Die Berufsausbildung gliedert sich in: Ausbildung auf der Grundlage des Ausbildungsrah-
menplans für jeden Auszubildenden und für jede Aus-
1. wahlqualifikationsübergreifende berufsprofilgebende zubildende einen Ausbildungsplan zu erstellen.
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten,
2. berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Abschnitt 2
Fähigkeiten in fünf Wahlqualifikationen mit einem Abschlussprüfung
zeitlichen Richtwert von jeweils 6 Monaten sowie
3. wahlqualifikationsübergreifende integrativ zu ver- §6
mittelnde Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten. Aufteilung in zwei Teile und Zeitpunkt
Die Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind in (1) Die Abschlussprüfung besteht aus den Teilen 1
Berufsbildpositionen und Wahlqualifikationen gebün- und 2.
delt.
(2) Teil 1 soll im vierten Ausbildungshalbjahr statt-
(2) Die Berufsbildpositionen der wahlqualifikations- finden.
übergreifenden berufsprofilgebenden Fertigkeiten,
(3) Teil 2 findet am Ende der Berufsausbildung statt.
Kenntnisse und Fähigkeiten sind:
(4) Wird die Ausbildungsdauer verkürzt, so soll Teil 1
1. Prozesse in der Versicherungswirtschaft einschät- der Abschlussprüfung spätestens vier Monate vor dem
zen und berücksichtigen, Zeitpunkt von Teil 2 der Abschlussprüfung stattfinden.
2. Arbeit in der digitalisierten Versicherungswirtschaft (5) Den jeweiligen Zeitpunkt legt die zuständige
gestalten, Stelle fest.
3. Instrumente der kaufmännischen Steuerung und
Kontrolle nutzen, §7
4. rechtliche und vertragliche Rahmenbedingungen Inhalt des Teiles 1
einhalten, Teil 1 der Abschlussprüfung erstreckt sich auf
5. Kundinnen und Kunden ganzheitlich beraten und 1. die im Ausbildungsrahmenplan für die ersten 15 Aus-
betreuen, bildungsmonate genannten Fertigkeiten, Kenntnisse
und Fähigkeiten sowie
6. Wohnen und Wohneigentum absichern,
2. den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehr-
7. Berufsausübung und Freizeitgestaltung absichern,
stoff, soweit er den im Ausbildungsrahmenplan
8. Mobilität und Reisen absichern, genannten Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten
entspricht.
9. Gesundheit fördern, Krankheit und Pflege absi-
chern,
§8
10. für das Alter vorsorgen und Vermögen bilden,
Prüfungsbereich des Teiles 1
11. Einkommen absichern und Hinterbliebene versor- (1) Teil 1 der Abschlussprüfung findet im Prüfungs-
gen und bereich „Allgemeine Versicherungswirtschaft“ statt.
12. Versicherungsfälle regulieren. (2) Im Prüfungsbereich „Allgemeine Versicherungs-
(3) Es ist eine der folgenden Wahlqualifikationen wirtschaft“ hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in
auszuwählen und im Ausbildungsvertrag festzulegen: der Lage ist,
1. Versicherungsfälle managen, 1. die Bedeutung der Versicherungswirtschaft einzu-
schätzen und zu beschreiben,
2. Risikomanagement durchführen,
2. geeignete Kommunikationswege bei der Beratung
3. Risiken für Nicht-Privatkunden absichern, und Betreuung von Kundinnen und Kunden zu
4. im Vertrieb betriebswirtschaftlich arbeiten oder nutzen,
3. Kundendaten zu erheben und als Grundlage für die
5. Digitalisierungsprozesse in der Versicherungswirt-
Beratung und Betreuung zu nutzen,
schaft initiieren und begleiten.
4. die rechtlichen Rahmenbedingungen in Beratungs-
(4) Die Berufsbildpositionen der wahlqualifikations- gesprächen sowie während der Vertragsanbahnung
übergreifenden, integrativ zu vermittelnden Fertigkei- und der Vertragslaufzeit einzuhalten,
ten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind:
5. Beratungsanlässe bei Privatkunden zu identifizieren,
1. Organisation des Ausbildungsbetriebes, Berufsbil-
dung sowie Arbeits- und Tarifrecht, 6. für die Beratung individuelle Bedarfe zu analysieren
und zu erläutern,
2. Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit,
7. individuelle, bedarfsgerechte Lösungen zu entwi-
3. Umweltschutz und Nachhaltigkeit und ckeln,
4. digitalisierte Arbeitswelt. 8. Angebote zu erstellen und
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 293
9. ergänzende Serviceleistungen und weitere Schritte 1. für die Beratung individuelle Bedarfe zu analysieren
zur Vertragsschließung aufzuzeigen. und zu erläutern,
(3) Für den Nachweis nach Absatz 2 Nummer 4 bis 6 2. individuelle, bedarfsgerechte Lösungen zu entwi-
sind folgende Gebiete zugrunde zu legen: ckeln und dabei Anforderungen der Kundin oder
des Kunden mit anderen Arbeits- und Geschäftsbe-
1. die Absicherung von Wohnen und Wohneigentum,
reichen abzustimmen,
2. die Absicherung von Berufsausübung und Freizeit-
3. Chancen und Risiken von Finanzanlageformen zu
gestaltung und
beurteilen,
3. die Absicherung von Mobilität und Reisen. 4. Angebote zu erstellen,
(4) Für den Nachweis nach Absatz 2 Nummer 7 bis 9 5. ergänzende Serviceleistungen und weitere Schritte
ist als Gebiet die Absicherung von Wohnen und Wohn- zur Vertragsschließung aufzuzeigen,
eigentum zugrunde zu legen.
6. Auswirkungen von Geschäftsfällen auf das Unter-
(5) Die Aufgaben müssen praxisbezogen sein. Der nehmen, auf betriebliche Kennzahlen sowie auf die
Prüfling hat die Aufgaben schriftlich zu bearbeiten. Kosten- und Leistungsrechnung darzustellen und
(6) Die Prüfungszeit beträgt 120 Minuten. 7. Versicherungsfälle zu regulieren.
(2) Für den Nachweis nach Absatz 1 Nummer 1 bis 6
§9
sind folgende Gebiete zugrunde zu legen:
Inhalt des Teiles 2 1. die Absicherung von Berufsausübung und Freizeit-
(1) Teil 2 der Abschlussprüfung erstreckt sich auf gestaltung,
1. die im Ausbildungsrahmenplan genannten Fertigkei- 2. die Absicherung von Mobilität und Reisen,
ten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie 3. die Förderung der Gesundheit sowie die Absiche-
2. den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehr- rung von Krankheit und Pflege,
stoff, soweit er den im Ausbildungsrahmenplan ge- 4. die Vorsorge für das Alter und die Vermögensbil-
nannten Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten dung und
entspricht.
5. die Absicherung des Einkommens und die Hinter-
(2) In Teil 2 der Abschlussprüfung sollen Fertigkei- bliebenenversorgung.
ten, Kenntnisse und Fähigkeiten, die bereits Gegen- (3) Für den Nachweis nach Absatz 1 Nummer 7 ist
stand von Teil 1 der Abschlussprüfung waren, nur inso- eines der folgenden Gebiete zugrunde zu legen:
weit einbezogen werden, als es für die Feststellung der
beruflichen Handlungsfähigkeit erforderlich ist. 1. die Absicherung von Wohnen und Wohneigentum,
(3) Das jeweilige Gebiet nach § 11 Absatz 3 und § 12 2. die Absicherung von Berufsausübung und Freizeit-
Absatz 2 wird von den Ausbildenden festgelegt und gestaltung,
der zuständigen Stelle mit der Anmeldung zu Teil 2 3. die Absicherung von Mobilität und Reisen,
der Abschlussprüfung mitgeteilt. Bei der Auswahl der 4. die Förderung der Gesundheit sowie die Absiche-
Gebiete ist der betriebliche Ausbildungsschwerpunkt rung von Krankheit und Pflege,
zu berücksichtigen.
5. die Vorsorge für das Alter und die Vermögensbil-
(4) Mit der Anmeldung zu Teil 2 der Abschlussprü- dung oder
fung wird der zuständigen Stelle von den Ausbildenden 6. die Absicherung des Einkommens und die Hinter-
die nach § 4 Absatz 3 ausgewählte Wahlqualifikation bliebenenversorgung.
mitgeteilt.
(4) Die Aufgaben müssen praxisbezogen sein. Der
§ 10 Prüfling hat die Aufgaben schriftlich zu bearbeiten.
(5) Die Prüfungszeit beträgt 150 Minuten.
Prüfungsbereiche des Teiles 2
Teil 2 der Abschlussprüfung findet in den folgenden § 12
Prüfungsbereichen statt:
Prüfungsbereich
1. „Kundenbedarfsanalyse, Lösungsentwicklung und „Kommunikation
Versicherungsfallbearbeitung“, und Handeln im Kundenkontakt“
2. „Kommunikation und Handeln im Kundenkontakt“, (1) Im Prüfungsbereich „Kommunikation und Han-
3. „Projektbezogene Prozesse in der Versicherungs- deln im Kundenkontakt“ hat der Prüfling nachzuwei-
wirtschaft“ sowie sen, dass er in der Lage ist,
4. „Wirtschafts- und Sozialkunde“. 1. Kundengespräche systematisch und zielorientiert zu
führen,
§ 11 2. die Interessen von Kundinnen und Kunden ganz-
heitlich zu berücksichtigen,
Prüfungsbereich
„Kundenbedarfsanalyse, Lösungsentwicklung 3. auf Kundenfragen und -einwände einzugehen,
und Versicherungsfallbearbeitung“ 4. analoge oder digitale Medien gesprächsunterstüt-
(1) Im Prüfungsbereich „Kundenbedarfsanalyse, Lö- zend einzusetzen und
sungsentwicklung und Versicherungsfallbearbeitung“ 5. über den Gesprächsanlass hinausgehende Kunden-
hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der Lage ist, bedarfe zu erkennen und anzusprechen.
294 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
(2) Für den Nachweis nach Absatz 1 ist eines der (5) Der Prüfling hat zu der praxisbezogenen Aufgabe
folgenden Gebiete zugrunde zu legen: einen Report zu erstellen. In dem Report hat er die
1. die Absicherung von Wohnen und Wohneigentum, Aufgabenstellung, die Zielsetzung, die Planung, das
Vorgehen und das Ergebnis zu beschreiben und den
2. die Absicherung von Berufsausübung und Freizeit- Prozess zu reflektieren, der zu dem Ergebnis geführt
gestaltung, hat. Der Report soll zwei bis vier Seiten umfassen.
3. die Absicherung von Mobilität und Reisen,
(6) Der Report sowie die Bestätigung über die
4. die Förderung der Gesundheit sowie die Absiche- eigenständige Durchführung nach Absatz 4 Satz 2
rung von Krankheit und Pflege, müssen der zuständigen Stelle spätestens am ersten
5. die Vorsorge für das Alter und die Vermögensbil- Tag des Teiles 2 der Abschlussprüfung vorliegen.
dung, (7) Das fallbezogene Fachgespräch wird mit einer
6. die Absicherung des Einkommens und die Hinter- Darstellung der praxisbezogenen Aufgabe und des Lö-
bliebenenversorgung oder sungswegs durch den Prüfling eingeleitet. Die Darstel-
lung soll eine Dauer von fünf Minuten nicht übersteigen
7. die Absicherung von Nicht-Privatkunden.
und kann durch visualisierende Hilfsmittel unterstützt
(3) Mit dem Prüfling wird ein Kundengespräch als werden.
Gesprächssimulation geführt.
(8) Ausgehend von der durchgeführten praxisbezo-
(4) Für die Gesprächssimulation stellt der Prüfungs- genen Aufgabe und dem dazu erstellten Report ent-
ausschuss dem Prüfling zwei praxisbezogene Aufga- wickelt der Prüfungsausschuss für die ausgewählte
ben aus dem nach Absatz 2 zugrunde gelegten Gebiet Wahlqualifikation das fallbezogene Fachgespräch so,
zur Auswahl. Der Prüfling hat eine der Aufgaben aus- dass die Erfüllung der in Absatz 1 genannten Anforde-
zuwählen. Für die Auswahl der Aufgabe und die rungen nachgewiesen werden kann.
Vorbereitung auf die Gesprächssimulation stehen ihm
insgesamt 15 Minuten zur Verfügung. (9) Die Prüfungszeit für das fallbezogene Fach-
gespräch beträgt höchstens 20 Minuten einschließlich
(5) Die Gesprächssimulation dauert höchstens der einleitenden Darstellung des Prüflings nach Ab-
15 Minuten. satz 7.
§ 13 (10) Bewertet wird nur die Leistung, die der Prüfling
im fallbezogenen Fachgespräch erbringt. Nicht bewer-
Prüfungsbereich tet werden die Durchführung der praxisbezogenen Auf-
„Projektbezogene Prozesse gabe und der Report.
in der Versicherungswirtschaft“
(1) Im Prüfungsbereich „Projektbezogene Prozesse § 14
in der Versicherungswirtschaft“ hat der Prüfling nach- Prüfungsbereich
zuweisen, dass er in der Lage ist, „Wirtschafts- und Sozialkunde“
1. die Bearbeitung einer komplexen berufstypischen (1) Im Prüfungsbereich „Wirtschafts- und Sozial-
Aufgabe prozessorientiert zu planen, durchzuführen kunde“ hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der
und auszuwerten, Lage ist, allgemeine wirtschaftliche und gesellschaft-
2. die Aufgabe nachvollziehbar darzustellen und in den liche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt
betrieblichen Zusammenhang einzuordnen, darzustellen und zu beurteilen.
3. unterschiedliche Lösungswege zu entwickeln, eine (2) Die Aufgaben müssen praxisbezogen sein. Der
Auswahl zu treffen, diese zu begründen und dabei Prüfling hat die Aufgaben schriftlich zu bearbeiten.
insbesondere wirtschaftliche, ökologische und
(3) Die Prüfungszeit beträgt 60 Minuten.
rechtliche Aspekte zu berücksichtigen,
4. projektorientierte Arbeitsweisen in der Bearbeitung § 15
der Aufgabe anzuwenden,
Gewichtung der
5. Ergebnisse der Aufgabenbearbeitung, insbesondere Prüfungsbereiche und Anforderungen
hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltig- für das Bestehen der Abschlussprüfung
keit, zu bewerten und
(1) Die Bewertungen der einzelnen Prüfungsberei-
6. den gewählten Lösungsweg sowie das gesamte che sind wie folgt zu gewichten:
Vorgehen während der Aufgabenbearbeitung zu re-
1. „Allgemeine Versicherungswirt-
flektieren. schaft“ mit 20 Prozent,
(2) Für den Nachweis nach Absatz 1 ist die nach § 9
Absatz 4 von den Ausbildenden mitgeteilte Wahlquali- 2. „Kundenbedarfsanalyse, Lösungs-
fikation zugrunde zu legen. entwicklung und Versicherungsfall-
bearbeitung“ mit 30 Prozent,
(3) Mit dem Prüfling wird ein fallbezogenes Fach-
gespräch geführt. 3. „Kommunikation und Handeln im
Kundenkontakt“ mit 20 Prozent,
(4) Der Prüfling hat zur Vorbereitung auf das fall-
bezogene Fachgespräch zu der nach § 4 Absatz 3 4. „Projektbezogene Prozesse in der
ausgewählten Wahlqualifikation eigenständig im Aus- Versicherungswirtschaft“ mit 20 Prozent
bildungsbetrieb eine praxisbezogene Aufgabe durch- sowie
zuführen. Die eigenständige Durchführung ist von
5. „Wirtschafts- und Sozialkunde“ mit 10 Prozent.
dem oder der Ausbildenden zu bestätigen.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 295
(2) Die Abschlussprüfung ist bestanden, wenn die Abschnitt 3
Prüfungsleistungen – auch unter Berücksichtigung einer
Zusatzqualifikation
mündlichen Ergänzungsprüfung nach § 16 – wie folgt
bewertet worden sind:
§ 17
1. im Gesamtergebnis von Teil 1 und Teil 2 mit min-
destens „ausreichend“, Inhalt der Zusatzqualifikation
2. im Ergebnis von Teil 2 mit mindestens „ausrei- (1) Als Zusatzqualifikation kann die Ausbildung in
chend“, einer Wahlqualifikation nach § 4 Absatz 3 vereinbart
3. im Prüfungsbereich „Kundenbedarfsanalyse, Lö- werden, die nicht im Rahmen der Berufsausbildung
sungsentwicklung und Versicherungsfallbearbei- gewählt worden ist.
tung“ mit mindestens „ausreichend“,
(2) Für die Vermittlung der Zusatzqualifikation ist die
4. in mindestens zwei weiteren Prüfungsbereichen von sachliche Gliederung des Abschnitts B der Anlage ent-
Teil 2 mit mindestens „ausreichend“ und sprechend anzuwenden.
5. in keinem Prüfungsbereich von Teil 2 mit „ungenü-
gend“. § 18
Über das Bestehen ist ein Beschluss nach § 42
Prüfung der Zusatzqualifikation
Absatz 1 Nummer 3 des Berufsbildungsgesetzes zu
fassen. (1) Die Zusatzqualifikation wird auf Antrag des oder
der Auszubildenden geprüft, wenn der oder die Aus-
§ 16 zubildende glaubhaft macht, dass ihm oder ihr die er-
Mündliche Ergänzungsprüfung forderlichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
vermittelt worden sind. Die Prüfung findet im zeitlichen
(1) Der Prüfling kann in einem Prüfungsbereich eine
Zusammenhang mit Teil 2 der Abschlussprüfung als
mündliche Ergänzungsprüfung beantragen.
gesonderte Prüfung statt.
(2) Dem Antrag ist stattzugeben,
(2) Für die Prüfung der Zusatzqualifikation ist § 13
1. wenn er für einen der folgenden Prüfungsbereiche entsprechend anzuwenden.
gestellt worden ist:
a) „Kundenbedarfsanalyse, Lösungsentwicklung und (3) Die Prüfung der Zusatzqualifikation ist bestan-
Versicherungsfallbearbeitung“ oder den, wenn die Prüfungsleistung mit mindestens „aus-
reichend“ bewertet worden ist.
b) „Wirtschafts- und Sozialkunde“,
2. wenn der benannte Prüfungsbereich schlechter als Abschnitt 4
mit „ausreichend“ bewertet worden ist und
Schlussvorschrift
3. wenn die mündliche Ergänzungsprüfung für das Be-
stehen der Abschlussprüfung den Ausschlag geben
kann. § 19
Die mündliche Ergänzungsprüfung darf nur in einem Inkrafttreten, Außerkrafttreten
einzigen Prüfungsbereich durchgeführt werden.
Diese Verordnung tritt am 1. August 2022 in Kraft.
(3) Die mündliche Ergänzungsprüfung soll 15 Minu- Gleichzeitig tritt die Verordnung über die Berufsausbil-
ten dauern. dung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen/
(4) Bei der Ermittlung des Ergebnisses für den Prü- zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen vom
fungsbereich sind das bisherige Ergebnis und das 17. Mai 2006 (BGBl. I S. 1187), die durch Artikel 1 der
Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Ver- Verordnung vom 27. Mai 2014 (BGBl. I S. 690) geän-
hältnis 2 : 1 zu gewichten. dert worden ist, außer Kraft.
Berlin, den 2. März 2022
Der Bundesminister
für Wirtschaft und Klimaschutz
In Vertretung
Sven Giegold
296 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Anlage
(zu § 3 Absatz 1)
Ausbildungsrahmenplan
für die Berufsausbildung zum Kaufmann für Versicherungen
und Finanzanlagen und zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzanlagen
Abschnitt A: wahlqualifikationsübergreifende berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 15. 16. bis 36.
Monat Monat
1 2 3 4
1 Prozesse in der Versiche- a) gesamtwirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeu-
rungswirtschaft einschätzen tung der Branche einschätzen sowie ihre Aufgaben
und berücksichtigen und Funktionen beschreiben
(§ 4 Absatz 2 Nummer 1)
b) Auswirkungen von Entwicklungstrends auf die Ver- 2
sicherungswirtschaft, insbesondere im Hinblick auf
Digitalisierung und Nachhaltigkeit, beim Handeln im
eigenen Arbeitsbereich berücksichtigen
c) Nutzen von definierten Prozessen und regelmäßiger
Prozessoptimierung beschreiben
d) Zusammenhang von Prozessqualität und Kundenzu-
friedenheit beim Handeln im eigenen Arbeitsbereich
berücksichtigen 2
e) Verbesserungspotenziale zu analogen und digitalen
Prozessen erkennen und Verbesserungen vorschla-
gen, Umsetzung von Prozessveränderungen im ei-
genen Arbeitsbereich begleiten
2 Arbeit in der digitalisierten a) verschiedene Arbeitsmethoden, insbesondere Pro-
Versicherungswirtschaft ge- blemlösungs- und Kreativitätstechniken, bei der Be-
stalten arbeitung von Aufgaben auswählen und anwenden
(§ 4 Absatz 2 Nummer 2)
b) kollaborativ arbeiten und die eigene Arbeit unter Be-
achtung betrieblicher Arbeits- und Organisations-
prozesse systematisch planen, durchführen und
kontrollieren
c) Methoden der Projektarbeit unterscheiden und pro-
jektorientierte Arbeitsweisen anwenden
d) bei der Bearbeitung von Aufgaben unterschiedliche 4
Kommunikationskanäle auswählen und bedienen
sowie betriebsübliche Kommunikationsformen an-
wenden
e) mögliche physische und psychische Auswirkungen,
die insbesondere durch die Digitalisierung der Ar-
beitsprozesse entstehen, erkennen und Methoden
zum Umgang mit diesen Auswirkungen anwenden
f) Notwendigkeit von Veränderungen reflektieren und
an Veränderungen gestaltend mitwirken
3 Instrumente der kaufmänni- a) Auswirkungen von Geschäftsfällen auf das Unter-
schen Steuerung und Kon- nehmensergebnis darstellen
trolle nutzen
b) Zweck und Aufbau der betrieblichen Kosten- und
(§ 4 Absatz 2 Nummer 3)
Leistungsrechnung darstellen
c) Informationen des externen Rechnungswesens für
Steuerungs- und Kontrollprozesse nutzen
d) betriebsübliche Kennzahlen bewerten und bei Ent- 4
scheidungen berücksichtigen
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 297
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 15. 16. bis 36.
Monat Monat
1 2 3 4
e) statistische Daten aufbereiten und auswerten,
Schlussfolgerungen ableiten
f) Aufgaben des Controllings als Informations- und
Steuerungsinstrument beschreiben
4 Rechtliche und vertragliche a) rechtliche Vorschriften, insbesondere zu Verbrau-
Rahmenbedingungen einhal- cherschutz, Wettbewerbsrecht, Geldwäsche, Versi-
ten cherungsaufsicht sowie zu den Rechten und Pflich-
(§ 4 Absatz 2 Nummer 4) ten bei der Versicherungsvermittlung, darstellen und
anwenden
b) Kundinnen und Kunden über die verschiedenen
Wege des Zustandekommens von Verträgen, insbe- 12
sondere von Versicherungs- und Finanzverträgen
sowie von Verträgen zu ergänzenden Serviceleistun-
gen, informieren
c) Rechtsgrundlagen und betriebliche Regelungen bei
der Antrags- und Vertragsbearbeitung einhalten
5 Kundinnen und Kunden a) Kundendaten erheben und pflegen sowie Kontakte
ganzheitlich beraten und be- und Anlässe als Möglichkeit zur Bedarfsanalyse er-
treuen kennen und nutzen
(§ 4 Absatz 2 Nummer 5)
b) analoge oder digitale Kommunikationsformen und
-wege kunden- und serviceorientiert auswählen und 13
anwenden
c) bei der Beratung der Kundinnen und Kunden die In-
formations-, Beratungs- und Dokumentationspflich-
ten einhalten
d) Kundinnen und Kunden die Einflussfaktoren auf die
individuelle Gestaltung von Versicherungs- und Fi-
nanzlösungen unter Berücksichtigung unterschiedli-
cher Bedarfe erläutern, dabei Nachhaltigkeitsas-
pekte berücksichtigen
8
e) eigenes Verhalten in der Beratung und Betreuung als
Beitrag zur Kundenzufriedenheit und -bindung re-
flektieren, Schlussfolgerungen daraus ableiten
f) Kundenbeschwerden prüfen und bearbeiten
6 Wohnen und Wohneigentum a) Beratungsanlässe bei Privatkunden erkennen und
absichern nutzen, insbesondere Gründung eines Hausstandes
(§ 4 Absatz 2 Nummer 6) und Veränderung einer Wohnsituation
b) individuelle Bedarfe der Kundinnen und Kunden
analysieren sowie Möglichkeiten der Risikopräven-
tion und -absicherung aufzeigen
c) Kundinnen und Kunden Lösungsmöglichkeiten zur
Bedarfsdeckung durch private Versicherungen auf-
zeigen
18
d) Angebote für kundengerechte Versicherungslösun-
gen erstellen, auch im Hinblick auf Rechtsstreitigkei-
ten und Ansprüche Dritter, sowie die weiteren
Schritte zur Vertragsschließung erläutern
e) Kundinnen und Kunden ergänzende Serviceleistun-
gen aufzeigen
f) versicherungsrelevante rechtliche Regelungen im
Zusammenhang mit Wohnen und Wohneigentum
einhalten
298 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 15. 16. bis 36.
Monat Monat
1 2 3 4
7 Berufsausübung und Freizeit- a) Beratungsanlässe bei Privatkunden erkennen und
gestaltung absichern nutzen, insbesondere in den Bereichen der Berufs-
(§ 4 Absatz 2 Nummer 7) ausübung und der Freizeitgestaltung
b) individuelle Bedarfe der Kundinnen und Kunden
analysieren sowie Möglichkeiten der Risikopräven-
tion und -absicherung aufzeigen und dabei insbe-
sondere Haftungsansprüche gegen die Kundinnen
und Kunden sowie die Möglichkeiten zur Durchset-
zung eigener rechtlicher Ansprüche einbeziehen
c) Kundinnen und Kunden Lösungsmöglichkeiten zur
Bedarfsdeckung durch private Versicherungen auf- 10
zeigen
d) Angebote für kundengerechte Versicherungslösun-
gen erstellen und die weiteren Schritte zur Vertrags-
schließung erläutern
e) Kundinnen und Kunden ergänzende Serviceleistun-
gen aufzeigen
f) versicherungsrelevante rechtliche Regelungen im
Zusammenhang mit Berufsausübung und Freizeitge-
staltung einhalten
8 Mobilität und Reisen absi- a) Beratungsanlässe bei Privatkunden erkennen und
chern nutzen, insbesondere die motorisierte und nicht-mo-
(§ 4 Absatz 2 Nummer 8) torisierte Teilnahme am Straßenverkehr sowie das
Reisen
b) individuelle Bedarfe der Kundinnen und Kunden
analysieren sowie Möglichkeiten der Risikopräven-
tion und -absicherung aufzeigen
c) Kundinnen und Kunden Lösungsmöglichkeiten zur
Bedarfsdeckung durch private Versicherungen auf-
zeigen 10
d) Angebote für kundengerechte Versicherungslösun-
gen erstellen, auch im Hinblick auf Rechtsstreitigkei-
ten und Ansprüche Dritter, sowie die weiteren
Schritte zur Vertragsschließung erläutern
e) Kundinnen und Kunden ergänzende Serviceleistun-
gen aufzeigen
f) versicherungsrelevante rechtliche Regelungen im
Zusammenhang mit Mobilität und Reisen einhalten
9 Gesundheit fördern, Krank- a) Beratungsanlässe bei Privatkunden zu Maßnahmen
heit und Pflege absichern der Gesunderhaltung sowie zu Krankheits- und Pfle-
(§ 4 Absatz 2 Nummer 9) gesituationen erkennen und nutzen
b) individuelle Bedarfe der Kundinnen und Kunden
analysieren, Möglichkeiten der Risikoprävention
und -absicherung sowie der Gesundheitsförderung
aufzeigen und dabei die Leistungen und Anspruchs-
voraussetzungen der staatlich geregelten Grundver-
sorgung einbeziehen und sonstige Versorgungen
beachten
c) Kundinnen und Kunden Lösungsmöglichkeiten zur
Bedarfsdeckung durch private Versicherungen auf- 10
zeigen, auch unter Berücksichtigung staatlicher so-
wie sonstiger Förderungen
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 299
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 15. 16. bis 36.
Monat Monat
1 2 3 4
d) Angebote für kundengerechte Versicherungslösun-
gen erstellen sowie die weiteren Schritte zur Ver-
tragsschließung erläutern
e) Kundinnen und Kunden ergänzende Serviceleistun-
gen aufzeigen
f) versicherungsrelevante rechtliche Regelungen im
Zusammenhang mit Gesundheitsförderung, Krank-
heits- und Pflegeabsicherung einhalten
10 Für das Alter vorsorgen und a) Beratungsanlässe bei Privatkunden erkennen und
Vermögen bilden nutzen, insbesondere in den Bereichen Altersvor-
(§ 4 Absatz 2 Nummer 10) sorge und Vermögensbildung für weitere Lebenssi-
tuationen
b) individuelle Bedarfe der Kundinnen und Kunden
analysieren sowie Möglichkeiten der Risikopräven-
tion und -absicherung aufzeigen und dabei die Leis-
tungen und Anspruchsvoraussetzungen der staatlich
geregelten Altersversorgung einbeziehen und sons-
tige Versorgungen beachten
c) Kundinnen und Kunden Lösungsmöglichkeiten für
die Altersvorsorge durch private Versicherungen,
auch unter Berücksichtigung staatlicher sowie sons-
tiger Förderungen aufzeigen und dabei die Option
der betrieblichen Altersversorgung als Ergänzung
einbeziehen
d) Kundinnen und Kunden Lösungsmöglichkeiten für
20
die Vermögensbildung aufzeigen
e) Chancen und Risiken von Finanzanlageformen, ins-
besondere von offenen Investmentvermögen, zur Al-
tersvorsorge und Vermögensbildung kundenorien-
tiert beurteilen und darstellen
f) Angebote für kundengerechte Lösungen zur Alters-
vorsorge und Vermögensbildung unter Berücksichti-
gung von Versicherungen und Finanzanlageformen,
insbesondere von offenen Investmentvermögen, er-
stellen sowie die weiteren Schritte zur Vertrags-
schließung erläutern
g) Kundinnen und Kunden ergänzende Serviceleistun-
gen aufzeigen
h) versicherungsrelevante rechtliche Regelungen im
Zusammenhang mit Altersvorsorge und Vermögens-
bildung einhalten
11 Einkommen absichern und a) Beratungsanlässe bei Privatkunden erkennen und
Hinterbliebene versorgen nutzen, insbesondere zur Absicherung von Einkom-
(§ 4 Absatz 2 Nummer 11) mensverlusten und zum Schutz vor finanziellen Be-
lastungen bei lang anhaltender Erkrankung sowie
nach einem Unfall oder Todesfall
b) individuelle Bedarfe der Kundinnen und Kunden
analysieren sowie Möglichkeiten der Risikopräven-
tion und -absicherung aufzeigen und dabei die Leis-
tungen und Anspruchsvoraussetzungen der staatlich
geregelten Grundversorgung einbeziehen und sons-
tige Versorgungen beachten
300 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 15. 16. bis 36.
Monat Monat
1 2 3 4
c) Kundinnen und Kunden Lösungsmöglichkeiten zur
Bedarfsdeckung durch private Versicherungen auf- 12
zeigen, unter Berücksichtigung staatlicher sowie
sonstiger Förderungen
d) Chancen und Risiken von Versicherungen kunden-
orientiert beurteilen und darstellen, insbesondere
solcher Versicherungen, die als Anlageform offene
Investmentvermögen nutzen
e) Angebote für kundengerechte Versicherungslösun-
gen erstellen sowie die weiteren Schritte zur Ver-
tragsschließung erläutern
f) Kundinnen und Kunden ergänzende Serviceleistun-
gen aufzeigen
g) versicherungsrelevante rechtliche Regelungen im
Zusammenhang mit Einkommenssicherung und Hin-
terbliebenenversorgung einhalten
12 Versicherungsfälle regulieren a) Kundinnen und Kunden bei der Aufnahme von Ver-
(§ 4 Absatz 2 Nummer 12) sicherungsfällen unterstützen
b) Kundinnen und Kunden über den Bearbeitungsweg
und die Serviceleistungen informieren
c) Möglichkeiten zur Schadenminderung prüfen sowie
Kundinnen und Kunden über Maßnahmen beraten
5
d) Rechtsgrundlagen und betriebliche Regelungen bei
der Aufnahme von Versicherungsfällen und bei de-
ren Regulierung anwenden
e) die formelle und materielle Deckung bei der Regulie-
rungsaufnahme prüfen und über die Leistungen dem
Grunde und dem Umfang nach informieren
Abschnitt B: berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in fünf Wahlqualifikationen von
jeweils sechs Monaten
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 15. 16. bis 36.
Monat Monat
1 2 3 4
1 Versicherungsfälle managen a) komplexe Versicherungsfälle identifizieren, Kundin-
(§ 4 Absatz 3 Nummer 1) nen und Kunden beim weiteren Regulierungsprozess
betreuen sowie Serviceleistungen organisieren
b) Sachverhalte beurteilen, Leistungen dem Umfang
nach abschätzen und Schadenreserven bedarfsge-
recht bilden
c) Kostenbeteiligung Dritter und des Versicherungs-
nehmers aufgrund rechtlicher Vorschriften prüfen
und einfordern, Kundinnen und Kunden sowie Ver- 26
triebspartnerinnen und -partnern die Regulierungs-
entscheidung begründen
d) Analysen zu Schadenentwicklungen durchführen
und Maßnahmen vorschlagen
e) Prozesse im Management von Versicherungsfällen
analysieren, Maßnahmen zur Prozessoptimierung
vorschlagen sowie an der Umsetzung der Maßnah-
men mitwirken
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 301
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 15. 16. bis 36.
Monat Monat
1 2 3 4
2 Risikomanagement durchfüh- a) komplexe Anfragen und Anträge zu Risiken analysie-
ren ren, Risiken einschätzen sowie zusätzliche Informa-
(§ 4 Absatz 3 Nummer 2) tionen einholen und bewerten
b) Konditionen der Risikoabsicherung zu Anfragen und
Anträgen unter Berücksichtigung betrieblicher Rege-
lungen und der Auswirkungen auf die Versicherten-
gemeinschaft festlegen
c) über Anträge entscheiden und mögliche Alternativen
anbieten 26
d) Kundinnen und Kunden sowie weiteren Beteiligten
die Entscheidung begründen
e) Risiken im weiteren Vertragsverlauf kontrollieren und
bei Bedarf Vertragsoptimierungen vornehmen
f) Prozesse des Risikomanagements analysieren,
Maßnahmen zur Prozessoptimierung vorschlagen
sowie an der Umsetzung der Maßnahmen mitwirken
3 Risiken für Nicht-Privatkun- a) individuelle Bedarfe von Nicht-Privatkunden, insbe-
den absichern sondere von Gewerbekunden, Industriekunden,
(§ 4 Absatz 3 Nummer 3) Landwirten oder freiberuflich Tätigen, analysieren
sowie Möglichkeiten der Risikoprävention und -absi-
cherung aufzeigen
b) Nicht-Privatkunden Lösungsansätze durch Versi-
cherungen und Vorsorgekonzepte aufzeigen
c) Angebote für kundengerechte Versicherungslösun-
gen erstellen sowie die weiteren Schritte zur Ver-
tragsschließung erläutern 26
d) Nicht-Privatkunden ergänzende Serviceleistungen
aufzeigen
e) versicherungsrelevante rechtliche Regelungen im
Zusammenhang mit der Absicherung von Risiken
einhalten
f) Prozesse bei der Absicherung von Risiken analysie-
ren, Maßnahmen zur Prozessoptimierung vorschla-
gen sowie an der Umsetzung der Maßnahmen mit-
wirken
4 Im Vertrieb betriebswirt- a) Erfolgsfaktoren für das Arbeiten in einer Vertriebs-
schaftlich arbeiten einheit oder in der Vertriebsunterstützung beschrei-
(§ 4 Absatz 3 Nummer 4) ben
b) Kennzahlen für das Arbeiten in einer Vertriebseinheit
oder in der Vertriebsunterstützung ermitteln und be-
urteilen
c) strategische Marketingmaßnahmen für eine Ver-
triebseinheit oder für die Vertriebsunterstützung ent-
wickeln, durchführen und bewerten
d) Maßnahmen zur Kundengewinnung und zum Aus- 26
bau bestehender Kundenbeziehungen planen,
durchführen und bewerten
e) Optimierungsmaßnahmen für Kundenbestände pla-
nen, durchführen und bewerten
f) Prozesse des betriebswirtschaftlichen Arbeitens in
einer Vertriebseinheit oder in der Vertriebsunterstüt-
zung analysieren, Maßnahmen zur Prozessoptimie-
rung vorschlagen sowie an der Umsetzung der Maß-
nahmen mitwirken
302 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Zeitliche Richtwerte
Lfd. in Wochen im
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Nr. 1. bis 15. 16. bis 36.
Monat Monat
1 2 3 4
5 Digitalisierungsprozesse in a) Bedarfe für Digitalisierungsvorhaben erkennen und
der Versicherungswirtschaft Vorhaben initiieren
initiieren und begleiten
b) Ist-Prozesse unter Berücksichtigung der IT-System-
(§ 4 Absatz 3 Nummer 5)
architektur analysieren und dokumentieren
c) Soll-Prozesse modellieren und gemäß des IT-Anfor-
derungsmanagements dokumentieren
d) Arbeitspakete in Abstimmung mit anderen Beteilig-
ten strukturieren
e) fachliche Testfälle entwickeln, Tests durchführen, 26
Ergebnisse dokumentieren und rückkoppeln sowie
Folgerungen ableiten
f) die Implementierung begleiten und die Freigabe zur
produktiven Nutzung erteilen
g) Prozesse eines Digitalisierungsvorhabens, auch un-
ter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte, ana-
lysieren, Maßnahmen zur Prozessoptimierung vor-
schlagen sowie an der Umsetzung der Maßnahmen
mitwirken
Abschnitt C: wahlqualifikationsübergreifende integrativ zu vermittelnde Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähig-
keiten
Lfd.
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten Zeitliche Zuordnung
Nr.
1 2 3 4
1 Organisation des Ausbil- a) den Aufbau und die grundlegenden Arbeits- und Ge-
dungsbetriebes, Berufsbil- schäftsprozesse des Ausbildungsbetriebes erläutern
dung sowie Arbeits- und Ta-
b) Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag
rifrecht
sowie Dauer und Beendigung des Ausbildungsver-
(§ 4 Absatz 4 Nummer 1)
hältnisses erläutern und Aufgaben der im System
der dualen Berufsausbildung Beteiligten beschreiben
c) die Bedeutung, die Funktion und die Inhalte der Aus-
bildungsordnung und des betrieblichen Ausbildungs-
plans erläutern sowie zu deren Umsetzung beitragen
d) die für den Ausbildungsbetrieb geltenden arbeits-,
sozial-, tarif- und mitbestimmungsrechtlichen Vor-
schriften erläutern
e) Grundlagen, Aufgaben und Arbeitsweise der be-
triebsverfassungs- oder personalvertretungsrechtli-
chen Organe des Ausbildungsbetriebes erläutern
f) Beziehungen des Ausbildungsbetriebes und seiner
Beschäftigten zu Wirtschaftsorganisationen und Ge-
werkschaften erläutern
g) Positionen der eigenen Entgeltabrechnung erläutern
h) wesentliche Inhalte von Arbeitsverträgen erläutern
i) Möglichkeiten des beruflichen Aufstiegs und der be-
ruflichen Weiterentwicklung erläutern
2 Sicherheit und Gesundheit a) Rechte und Pflichten aus den berufsbezogenen Ar-
bei der Arbeit beitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften ken-
(§ 4 Absatz 4 Nummer 2) nen und diese Vorschriften anwenden
b) Gefährdungen von Sicherheit und Gesundheit am Ar-
beitsplatz und auf dem Arbeitsweg prüfen und beur-
teilen
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 303
Lfd.
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten Zeitliche Zuordnung
Nr.
1 2 3 4
c) sicheres und gesundheitsgerechtes Arbeiten erläu-
tern
d) technische und organisatorische Maßnahmen zur
Vermeidung von Gefährdungen sowie von psy-
chischen und physischen Belastungen für sich und
andere, auch präventiv, ergreifen
e) ergonomische Arbeitsweisen beachten und anwen-
den
f) Verhaltensweisen bei Unfällen beschreiben und erste
Maßnahmen bei Unfällen einleiten
g) betriebsbezogene Vorschriften des vorbeugenden
Brandschutzes anwenden, Verhaltensweisen bei
Bränden beschreiben und erste Maßnahmen zur
Brandbekämpfung ergreifen
3 Umweltschutz und Nachhal- a) Möglichkeiten zur Vermeidung betriebsbedingter Be- während
tigkeit lastungen für Umwelt und Gesellschaft im eigenen der gesamten
(§ 4 Absatz 4 Nummer 3) Aufgabenbereich erkennen und zu deren Weiterent- Ausbildung
wicklung beitragen
b) bei Arbeitsprozessen und im Hinblick auf Produkte,
Waren oder Dienstleistungen Materialien und Energie
unter wirtschaftlichen, umweltverträglichen und so-
zialen Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit nutzen
c) für den Ausbildungsbetrieb geltende Regelungen des
Umweltschutzes einhalten
d) Abfälle vermeiden sowie Stoffe und Materialien einer
umweltschonenden Wiederverwertung oder Entsor-
gung zuführen
e) Vorschläge für nachhaltiges Handeln für den eigenen
Arbeitsbereich entwickeln
f) unter Einhaltung betrieblicher Regelungen im Sinne
einer ökonomischen, ökologischen und sozial nach-
haltigen Entwicklung zusammenarbeiten und adres-
satengerecht kommunizieren
4 Digitalisierte Arbeitswelt a) mit eigenen und betriebsbezogenen Daten sowie mit
(§ 4 Absatz 4 Nummer 4) Daten Dritter umgehen und dabei die Vorschriften
zum Datenschutz und zur Datensicherheit einhalten
b) Risiken bei der Nutzung von digitalen Medien und
informationstechnischen Systemen einschätzen und
bei deren Nutzung betriebliche Regelungen einhalten
c) ressourcenschonend, adressatengerecht und effi-
zient kommunizieren sowie Kommunikationsergeb-
nisse dokumentieren
d) Störungen in Kommunikationsprozessen erkennen
und zu ihrer Lösung beitragen
e) Informationen in digitalen Netzen recherchieren und
aus digitalen Netzen beschaffen sowie Informatio-
nen, auch fremde, prüfen, bewerten und auswählen
f) Lern- und Arbeitstechniken sowie Methoden des
selbstgesteuerten Lernens anwenden, digitale Lern-
medien nutzen und Erfordernisse des lebensbeglei-
tenden Lernens erkennen und ableiten
304 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Lfd.
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten Zeitliche Zuordnung
Nr.
1 2 3 4
g) Aufgaben zusammen mit Beteiligten, einschließlich
der Beteiligten anderer Arbeits- und Geschäftsberei-
che, auch unter Nutzung digitaler Medien, planen,
bearbeiten und gestalten
h) Wertschätzung anderer unter Berücksichtigung ge-
sellschaftlicher Vielfalt praktizieren
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 305
Erlass
über die Genehmigung von Änderungen der Satzung
des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste
Vom 31. Januar 2022
Das Ordenskapitel des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und
Künste hat am 26. September 2021 folgende Änderungen der Satzung des
Ordens beschlossen:
– § 2 Absatz 3 wird um folgende Formulierung ergänzt:
„Mitglieder, welche das 90. Lebensjahr vollendet haben, werden in die Zahl
der Mitglieder nicht eingerechnet; sie behalten ihre vollen Rechte.“
– § 4 Absatz 2 ist neu:
„(2) Sitzungen sind in der Regel physische Zusammenkünfte. Die Teil-
nahme per elektronischer Kommunikation wie Telefon- oder Videokonferen-
zen ist zulässig.“
– § 6 Absatz 4 wird neu gefasst:
„(4) Eine Wahl kann nur stattfinden, wenn sich mindestens die Hälfte der
inländischen Mitglieder des Kapitels an ihr beteiligt.“
Nach Artikel 6 Absatz 1 des Erlasses über die Genehmigung der Stiftung und
Verleihung von Orden und Ehrenzeichen und über die Anerkennung als Ehren-
zeichen vom 4. Juli 1958 (BGBl. I S. 422) genehmige ich die Satzungsänderun-
gen.
Die Neufassung der Satzung wird vom Bundesministerium des Innern und
für Heimat im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Berlin, den 31. Januar 2022
Der Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier
Die Bundesministerin
des Innern und für Heimat
Nancy Faeser
306 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Bekanntmachung
nach Artikel 3 Absatz 2 Satz 5 des Gesetzes
zur Einführung eines Wettbewerbsregisters und
zur Änderung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen
Vom 16. Februar 2022
Nach Artikel 3 Absatz 2 Satz 5 des Gesetzes zur Einführung eines Wett-
bewerbsregisters und zur Änderung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbe-
schränkungen vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2739), das durch Artikel 11 des
Gesetzes vom 18. Januar 2021 (BGBl. I S. 2) geändert worden ist, wird bekannt
gemacht, dass
1. Artikel 2 Absatz 2 Nummer 4 und Absatz 6 bis 8 des Gesetzes nach seinem
Artikel 3 Absatz 2 Satz 2 mit dem in der Bekanntmachung nach § 12 des
Wettbewerbsregistergesetzes vom 18. Oktober 2021 (BAnz AT 29.10.2021
B3) genannten Tag am 1. Dezember 2021 in Kraft getreten ist,
2. Artikel 2 Absatz 1, 4 und 5 des Gesetzes nach seinem Artikel 3 Absatz 2
Satz 3 mit dem in der Bekanntmachung nach § 12 des Wettbewerbs-
registergesetzes vom 18. Oktober 2021 (BAnz AT 29.10.2021 B3) genannten
Tag am 1. Juni 2022 in Kraft treten wird und
3. Artikel 2 Absatz 3 des Gesetzes nach seinem Artikel 3 Absatz 2 Satz 4 mit
dem in der Bekanntmachung nach § 12 des Wettbewerbsregistergesetzes
vom 18. Oktober 2021 (BAnz AT 29.10.2021 B3) genannten Tag am 1. Juni
2025 in Kraft treten wird.
Berlin, den 16. Februar 2022
Bundesministerium
für Wirtschaft und Klimaschutz
Im Auftrag
von Hoff
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022 307
Bekanntmachung
über die Übernahme des Beschlusses des Deutschen
Bundestages betr. Aufhebung der Immunität von Mitgliedern
des Bundestages und der Grundsätze in Immunitätsangelegenheiten
Vom 17. Februar 2022
Der Beschluss des Deutschen Bundestages betr. Aufhebung der Immunität
von Mitgliedern des Bundestages (Anlage 6 GO-BT), zuletzt geändert laut Be-
kanntmachung vom 25. März 2020 (BGBl. I S. 764), ist mit der Geschäftsord-
nung in der 1. Sitzung des Deutschen Bundestages am 26. Oktober 2021 für
die 20. Wahlperiode übernommen worden.
Der Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung des
Deutschen Bundestages hat am 13. Januar 2022 gemäß § 107 Absatz 2 der
Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages die Übernahme der Grund-
sätze in Immunitätsangelegenheiten und in Fällen der Genehmigung gemäß
§ 50 Absatz 3 der Strafprozessordnung und § 382 Absatz 3 der Zivilprozess-
ordnung sowie bei Ermächtigungen gemäß § 90b Absatz 2, § 194 Absatz 4 des
Strafgesetzbuches (ebenfalls Anlage 6 GO-BT), zuletzt geändert laut Bekannt-
machung vom 15. Juli 2002 (BGBl. I S. 3012), für die 20. Wahlperiode be-
schlossen; Nummer 15 wird wie folgt gefasst:
„15. (weggefallen)“.
Berlin, den 17. Februar 2022
Der Direktor
beim Deutschen Bundestag
Lorenz Müller
308 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 8. März 2022
Berichtigung
der Zwölften Verordnung
zur Änderung der Auslandszuschlagsverordnung
Vom 22. Februar 2022
Die Zwölfte Verordnung zur Änderung der Auslandszuschlagsverordnung
vom 25. Januar 2022 (BGBl. I S. 96) ist wie folgt zu berichtigen:
Artikel 2 muss wie folgt lauten:
„Artikel 2
Inkrafttreten
Artikel 1 Nummer 1 tritt am Tag nach der Verkündung in Kraft. Im Übrigen
tritt diese Verordnung mit Wirkung vom 1. Juli 2021 in Kraft.“
Berlin, den 22. Februar 2022
Auswärtiges Amt
Im Auftrag
Christoph Braner