106 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2014 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 19. Februar 2014
Gesetz
zur Gewährung einer Umverteilungsprämie 2014
(Umverteilungsprämiengesetz 2014 – UmvertPrämG 2014)
Vom 17. Februar 2014
Der Bundestag hat das folgende Gesetz beschlos- sichtigungsfähigen Zahlungsansprüche (Gruppe 1)
sen: und die Gruppe der weiteren 16 berücksichtigungs-
fähigen Zahlungsansprüche (Gruppe 2) und
§1 2. auf der Grundlage der Festlegung eines Betrages je
Anwendungsbereich Zahlungsanspruch der Gruppe 1 und eines Betrages
(1) Dieses Gesetz dient der Durchführung der Arti- je Zahlungsanspruch der Gruppe 2 nach § 3.
kel 72a und 72b der Verordnung (EG) Nr. 73/2009 des Für den Zweck des Satzes 1 darf nur ein Zahlungsan-
Rates vom 19. Januar 2009 mit gemeinsamen Regeln spruch berücksichtigt werden, der für eine nach den
für Direktzahlungen im Rahmen der gemeinsamen Vorschriften der Europäischen Union über die Gewäh-
Agrarpolitik und mit bestimmten Stützungsregelungen rung der Betriebsprämie beihilfefähige Fläche aktiviert
für Inhaber landwirtschaftlicher Betriebe und zur Ände- worden ist.
rung der Verordnungen (EG) Nr. 1290/2005, (EG)
Nr. 247/2006, (EG) Nr. 378/2007 sowie zur Aufhebung §3
der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 (ABl. L 30 vom Finanzvolumen und Beträge
31.1.2009, S. 16), die durch Artikel 6 Nummer 7 der
Verordnung (EU) Nr. 1310/2013 (ABl. L 347 vom (1) Für die Festlegung des Betrages je Zahlungsan-
20.12.2013, S. 865) eingefügt worden sind, sowie der spruch der Gruppe 1 und des Betrages je Zahlungsan-
im Rahmen dieser Vorschriften und zu deren Durchfüh- spruch der Gruppe 2 wird ein Gesamtbetrag in Höhe
rung erlassenen Rechtsakte der Europäischen Union. von 6,8 vom Hundert der in Anhang VIII der Verordnung
(EU) Nr. 73/2009, der durch Anhang II Nummer 4 der
(2) Dieses Gesetz ist ein Gesetz im Sinne des § 1 Verordnung (EU) Nr. 1310/2013 geändert worden ist,
Absatz 2 Nummer 4 des Marktorganisationsgesetzes für Deutschland für das Jahr 2014 festgelegten Ober-
mit den Maßgaben, dass grenze verwendet (Finanzvolumen).
1. anwendbar nur die Vorschriften des Ersten und (2) Der Betrag je Zahlungsanspruch der Gruppe 1
Zweiten Abschnitts und die §§ 33 und 36 des Markt- ergibt sich, indem das Finanzvolumen nach Absatz 1
organisationsgesetzes sind, soweit sich diese jeweils durch die Summe der insgesamt berücksichtigungs-
auf die Gewährung besonderer Vergünstigungen be- fähigen Zahlungsansprüche geteilt wird. Bei der Bildung
ziehen, der Summe der insgesamt berücksichtigungsfähigen
2. Rechtsverordnungen auf Grund der in Nummer 1 be- Zahlungsansprüche werden Zahlungsansprüche der
zeichneten Vorschriften stets der Zustimmung des Gruppe 2 mit dem Faktor 0,6 berücksichtigt.
Bundesrates bedürfen. (3) Der Betrag je Zahlungsanspruch der Gruppe 2
hat die Höhe von 60 vom Hundert des Betrages nach
§2 Absatz 2 Satz 1.
Umverteilungsprämie 2014 (4) Das Bundesministerium für Ernährung und Land-
(1) Ein Betriebsinhaber erhält auf Antrag für das Jahr wirtschaft macht den Betrag je Zahlungsanspruch der
2014 eine Zahlung nach Artikel 72a Absatz 1 der Ver- Gruppe 1 und den Betrag je Zahlungsanspruch der
ordnung (EU) Nr. 73/2009 (Umverteilungsprämie 2014) Gruppe 2 im Bundesanzeiger bekannt.
nach Maßgabe der folgenden Vorschriften.
(2) Die Umverteilungsprämie 2014 wird bundesein- §4
heitlich gewährt Mitteilungspflichten
1. je aktiviertem Zahlungsanspruch eines Betriebsinha- Die zuständigen Behörden der Länder teilen dem Bun-
bers im Umfang von höchstens 46 Zahlungsansprü- desministerium für Ernährung und Landwirtschaft bis
chen (berücksichtigungsfähige Zahlungsansprüche) zum 15. September 2014 die Summe der berücksichti-
unter Aufteilung der berücksichtigungsfähigen Zah- gungsfähigen Zahlungsansprüche mit. Bei der Bildung
lungsansprüche in die Gruppe der ersten 30 berück- der Summe der berücksichtigungsfähigen Zahlungsan-
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2014 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 19. Februar 2014 107
sprüche werden Zahlungsansprüche der Gruppe 2 mit Umverteilungsprämie 2014 zu kommen. Dies gilt auch
dem Faktor 0,6 berücksichtigt. für eine Zahlung an einen Betriebsinhaber, dessen Be-
trieb aus einer solchen Aufspaltung hervorgegangen
§5 ist.
Sonstige Bestimmungen
§6
Die Gewährung einer Umverteilungsprämie 2014 ist
ausgeschlossen, wenn ein Betriebsinhaber seinen Be- Inkrafttreten
trieb nach dem 19. Oktober 2011 nachweislich einzig Dieses Gesetz tritt am Tag nach der Verkündung in
zu dem Zweck aufgespalten hat, um in den Genuss der Kraft.
Die verfassungsmäßigen Rechte des Bundesrates
sind gewahrt.
Das vorstehende Gesetz wird hiermit ausgefertigt. Es
ist im Bundesgesetzblatt zu verkünden.
Berlin, den 17. Februar 2014
Der Bundespräsident
Joachim Gauck
Die Bundeskanzlerin
Dr. A n g e l a M e r k e l
Der Bundesminister
für Ernährung und Landwirtschaft
Hans-Peter Friedrich
108 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2014 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 19. Februar 2014
Achtundvierzigste Verordnung
zur Änderung der Futtermittelverordnung
Vom 5. Februar 2014
Auf Grund des § 23a Nummer 4 und 8 in Verbindung (2) Ein Diätfuttermittel darf zu einem durch die
mit § 70 Absatz 1 und 4 des Lebensmittel- und Futter- Verordnung (EU) Nr. 5/2014 der Kommission vom
mittelgesetzbuches in der Fassung der Bekanntma- 6. Januar 2014 zur Änderung der Richtlinie
chung vom 3. Juni 2013 (BGBl. I S. 1426), jeweils in 2008/38/EG mit dem Verzeichnis der Verwendungen
Verbindung mit § 1 Absatz 2 des Zuständigkeitsanpas- von Futtermitteln für besondere Ernährungszwecke
sungsgesetzes vom 16. August 2002 (BGBl. I S. 3165) (ABl. L 2 vom 7.1.2014, S. 3) in Anhang I Teil B der
und dem Organisationserlass vom 17. Dezember 2013 Richtlinie 2008/38/EG festgesetzten besonderen Er-
(BGBl. I S. 4310), verordnet das Bundesministerium für nährungszweck nur in den Verkehr gebracht werden,
Ernährung und Landwirtschaft: wenn es die jeweiligen ergänzenden Anforderungen
1. des Anhangs I Teil A Nummer 1, 2, 4, 5, 7 und 8
Artikel 1
und
Die Futtermittelverordnung in der Fassung der Be-
kanntmachung vom 5. Juli 2013 (BGBl. I S. 2242), die 2. des Anhangs I Teil A Nummer 3 und 6
durch Artikel 1 der Verordnung vom 23. Januar 2014 der Richtlinie 2008/38/EG in der am 20. Februar
(BGBl. I S. 77) geändert worden ist, wird wie folgt ge- 2014 geltenden Fassung erfüllt.“
ändert:
2. § 36a Absatz 2 Nummer 1 wird wie folgt gefasst:
1. § 10 wird wie folgt gefasst:
„1. entgegen § 10 Absatz 1 Nummer 2 oder Absatz 2
„§ 10
Nummer 2 ein Diätfuttermittel in den Verkehr
Inverkehrbringen bestimmter Diätfuttermittel bringt,“.
(1) Ein Diätfuttermittel darf zu einem durch die 3. In Anlage 2a werden
Verordnung (EU) Nr. 1070/2010 der Kommission
vom 22. November 2010 zur Änderung der Richtlinie a) die die Tierart Hunde und Katzen betreffende
2008/38/EG durch Aufnahme der Unterstützung des Position „Rekonvaleszenz/Untergewicht“ und
Gelenkstoffwechsels bei Osteoarthritis bei Hunden b) die Position „Stabilisierung der physiologischen
und Katzen als besonderer Ernährungszweck in Verdauung“
das Verzeichnis der Verwendungszwecke (ABl. L 306
vom 23.11.2010, S. 42) in Anhang I Teil B der Richt- gestrichen.
linie 2008/38/EG festgesetzten besonderen Ernäh-
rungszweck nur in den Verkehr gebracht werden, Artikel 2
wenn es die jeweiligen ergänzenden Anforderungen
(1) Diese Verordnung tritt am Tag nach der Verkün-
1. des Anhangs I Teil A Nummer 1, 2, 4, 5, 7 und 8 dung in Kraft.
und
(2) Die Futtermittelverordnung gilt mit Ablauf des
2. des Anhangs I Teil A Nummer 3 und 6 19. August 2014 wieder in ihrer am 19. Februar 2014
der Richtlinie 2008/38/EG in der am 20. Februar maßgeblichen Fassung, sofern nicht mit Zustimmung
2014 geltenden Fassung erfüllt. des Bundesrates etwas anderes verordnet wird.
Bonn, den 5. Februar 2014
Der Bundesminister
für Ernährung und Landwirtschaft
Hans-Peter Friedrich
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2014 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 19. Februar 2014 109
Zweite Verordnung
zur Änderung der Anlage zur Bundes-Tierärzteordnung*
Vom 13. Februar 2014
Auf Grund des § 4 Absatz 1a Satz 7 der Bundes-Tierärzteordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom
20. November 1981 (BGBl. I S. 1193), der durch Artikel 36 Nummer 2 Buchstabe b des Gesetzes vom 2. Dezember
2007 (BGBl. I S. 2686) neu gefasst worden ist, in Verbindung mit § 1 Absatz 2 des Zuständigkeitsanpassungs-
gesetzes vom 16. August 2002 (BGBl. I S. 3165) und dem Organisationserlass vom 17. Dezember 2013 (BGBl. I
S. 4310) verordnet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft:
Artikel 1
In der Anlage zur Bundes-Tierärzteordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 20. November 1981
(BGBl. I S. 1193), die zuletzt durch Artikel 22 des Gesetzes vom 6. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2515) geändert
worden ist, wird nach der Frankreich betreffenden Zeile die folgende Zeile eingefügt:
Zusätzliche
Land Ausbildungsnachweis Ausstellende Stelle Bescheinigung Stichtag
„Hrvatska Diploma‚ doktor veterinarske medicine/ Veterinarski fakultet 1. Juli 2013“.
doktorica veterinarske medicine‘ Sveučilišta u Zagrebu
Artikel 2
Diese Verordnung tritt am Tag nach der Verkündung in Kraft.
Bonn, den 13. Februar 2014
Der Bundesminister
für Ernährung und Landwirtschaft
Hans-Peter Friedrich
* Diese Verordnung dient der Umsetzung der Richtlinie 2013/25/EU des Rates vom 13. Mai 2013 zur Anpassung bestimmter Richtlinien im Bereich
des Niederlassungsrechts und des freien Dienstleistungsverkehrs aufgrund des Beitritts der Republik Kroatien (ABl. L 158 vom 10.6.2013, S. 368),
die die Richtlinie 2005/36/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 7. September 2005 über die Anerkennung von Berufsqualifika-
tionen (ABl. L 255 vom 30.9.2005, S. 22) geändert hat.
110 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2014 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 19. Februar 2014
Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts
Aus dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 17. Dezember 2013
– 1 BvL 6/10 – wird die Entscheidungsformel veröffentlicht:
§ 1600 Absatz 1 Nummer 5 des Bürgerlichen Gesetzbuchs in der Fassung
des Gesetzes zur Ergänzung des Rechts zur Anfechtung der Vaterschaft vom
13. März 2008 (Bundesgesetzblatt I Seite 313) und Artikel 229 § 16 des Ein-
führungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch in der Fassung des Geset-
zes zur Ergänzung des Rechts zur Anfechtung der Vaterschaft vom 13. März
2008 (Bundesgesetzblatt I Seite 313) verstoßen gegen Artikel 16 Absatz 1,
gegen Artikel 6 Absatz 2 Satz 1, gegen Artikel 2 Absatz 1 in Verbindung mit
Artikel 6 Absatz 2 Satz 1 und gegen Artikel 6 Absatz 1 des Grundgesetzes
und sind nichtig.
Die vorstehende Entscheidungsformel hat gemäß § 31 Absatz 2 des Bundes-
verfassungsgerichtsgesetzes Gesetzeskraft.
Berlin, den 5. Februar 2014
Der Bundesminister
der Justiz und für Verbraucherschutz
Heiko Maas
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2014 Teil I Nr. 7, ausgegeben zu Bonn am 19. Februar 2014 111
Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts
Aus dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 14. Januar 2014
– 1 BvR 2998/11 und 1 BvR 236/12 – wird folgende Entscheidungsformel ver-
öffentlicht:
1. § 59e Absatz 2 Satz 1 und § 59f Absatz 1 der Bundesrechtsanwaltsordnung
(BRAO) in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 303-8, ver-
öffentlichten bereinigten Fassung, zuletzt geändert durch Artikel 7 des Ge-
setzes zur Förderung des elektronischen Rechtsverkehrs mit den Gerichten
vom 10. Oktober 2013 (Bundesgesetzblatt I Seite 3786), sind mit Artikel 12
Absatz 1 des Grundgesetzes unvereinbar und nichtig, soweit sie der Zulas-
sung einer Berufsausübungsgesellschaft von Rechts- und Patentanwälten
als Rechtsanwaltsgesellschaft entgegenstehen, wenn nicht die Mehrheit
der Geschäftsanteile und Stimmrechte sowie die verantwortliche Führung
der Gesellschaft und die Mehrheit der Geschäftsführer den Rechtsanwälten
überlassen sind.
2. § 52e Absatz 2 Satz 1 und § 52f Absatz 1 Satz 1 der Patentanwaltsordnung
(PAO) vom 7. September 1966 (Bundesgesetzblatt I Seite 557), zuletzt ge-
ändert durch Artikel 5 Absatz 13 des Gesetzes zur Modernisierung des
Geschmacksmustergesetzes sowie zur Änderung der Regelungen über die
Bekanntmachungen zum Ausstellungsschutz vom 10. Oktober 2013 (Bun-
desgesetzblatt I Seite 3799), sind mit Artikel 12 Absatz 1 des Grundgesetzes
unvereinbar und nichtig, soweit sie der Zulassung einer Berufsausübungs-
gesellschaft von Rechts- und Patentanwälten als Patentanwaltsgesellschaft
entgegenstehen, wenn nicht die Mehrheit der Geschäftsanteile und Stimm-
rechte sowie die verantwortliche Führung der Gesellschaft den Patentanwäl-
ten überlassen sind.
Die vorstehende Entscheidungsformel hat gemäß § 31 Absatz 2 des Bundes-
verfassungsgerichtsgesetzes Gesetzeskraft.
Berlin, den 13. Februar 2014
Der Bundesminister
der Justiz und für Verbraucherschutz
Heiko Maas